Eröffnung Fotoausstellung
„Baustelle Südtirol“
21.05.2022
VUSEUM Schluderns
mit Vorstellung der Schludernser Chronik des Jahres 2020.
Fotoausstellung
„Baustelle Südtirol“
21.05.2022 – 18.06.202
VUSEUM Schluderns
Bildungsausschuss Schluderns
am Sonntag, 22. Mai 2022
um 19.00 Uhr
im Kulturhaus Schluderns
Eintritt 15,00 €,
8,00 € für Kinder und
Jugendliche bis 16 Jahre
Bildungsausschuss Schluderns
Montag, 27. Juni 2022
Weitere Termine: 11.07., 18.07., 25.07., 01.08. und 08.08.2022
19.00 Uhr
Kastelbell
mit Elisabeth Menghin
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Montag, 23. Mai 2022
19.30 Uhr
in der Bibliothek Kastelbell
mit Magdalena Gschnitzer
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Schlanders/Vinschgau/Südtirol
Vinschgerwind: Was ist ein Haiku, Frau Gorfer?
Helga Gorfer: Haiku ist eine japanische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist. Es ist die kürzeste Gedichtform der Literatur und besteht in der Regel aus drei Zeilen, in deutscher Sprache in 5-7-5 oder weniger Silben verfasst. In seiner traditionellsten Form bezieht es sich auf die Natur und die jeweiligen Jahreszeiten. Vorwiegend in der Gegenwart verfasst, unterliegt es weiteren, sehr strengen Regeln.
Vinschgerwind: Wie sind Sie zu dieser besonderen Dichtform des Haiku gekommen?
Helga Gorfer: Ich habe immer schon gern gedichtet. 1985 hat mich ein deutscher Literaturkritiker darauf hingewiesen, dass meine Gedichte den japanischen Haiku sehr ähnlich wären. Ich wusste damals nicht, was ein Haiku ist und habe mich ein wenig eingelesen. Dem folgte dann allerdings nur eine kurze Experimentierphase. Im Nachhinein betrachtet, muss ich zugeben, nicht annähernd verstanden zu haben, um was es geht. Während des Corona-Lockdowns dann habe ich das Dichten – angeregt durch eine Aktion der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut - wieder für mich entdeckt. Dadurch ist auch der erste Kontakt mit dem Südtiroler Haikukreis entstanden.
Vinschgerwind: Sind beim Haikukreis Südtirol die Mitglieder im ganzen Land verstreut?
Helga Gorfer: Die Gruppe ist noch klein und Mitglieder findet man in Bozen, im Eisacktal und im Vinschgau. Es gibt auch Fernmitglieder aus Deutschland. Mitglieder sind jene, die beim monatlichen Kukai mitmachen, also eine Haiku-Auswahl an den künstlerischen Leiter schicken, die dann gegenseitig bewertet, kommentiert und besprochen wird. Seit kurzem „treffen“ wir uns auch regelmäßig beim Zoom-Meeting. Ein gutes Kommunikationsmittel, weil wir ja weit auseinander wohnen.
Vinschgerwind: Der Vinschger Wind veröffentlicht seit einiger Zeit das „Haiku des Monats. Zeigen die Vinschger:innen Interesse?
Helga Gorfer: Es besteht Interesse und Nachfrage, aber auch sehr viel Aufklärungsbedarf. Nur wenige wissen, was ein Haiku ist, und das Üben und das Verständnis für dieses Kurzgedicht wird meistens unterschätzt. Unsere traditionell-moderne Dichtkunst erfordert auch Verständnis für die Denk- und Lebensweise der Japaner:innen, was eine zusätzliche Herausforderung für mich und die anderen Mitglieder darstellt.
Als Südtiroler Haikukreis sind wir sehr dankbar, diese japanische Kurzlyrik im Vinschger Wind veröffentlichen dürfen und würden uns über motivierten Zuwachs freuen.
Interview: Erwin Bernhart
Graun - In Europa kam es über Jahrhunderte hinweg immer wieder zu Pest-Epidemien. Zwischen 1346 und 1353 forderte der „Schwarze Tod“, hervorgerufen durch das Bakterium Yersinia pestis geschätzte 25 Millionen Todesopfer in Europa. Die Pandemie verbreitete sich über die Handelsrouten, auch entlang der Verkehrsader über den Reschenpass. Das ist ein Thema in der gefälligen Broschüre (Text und Bilder: Dr. Sylvia Mader) zur Ausstellung „Der böse Weg“ die am Samstag, 23. April 2022 im Museum in Graun eröffnet wurde. Mader weist auf die Aufzeichnungen desTrientner Domherrn Giavanni da Parma hin. Dieser beschreibt den Ausbruch der Pest am 2. Juni 1348. Diese verbreitete sich rasch und erreichte das Kloster Marienberg im September. Von der Klostergemeinschaft überleben nur Abt Wyso, der Mönch Rudolf, ein Laienbruder und der Chronist Goswin. 1349 war die Pest in Fließ und war auch im Schwabenland nachweisbar. Auf der stark befahrene Durchzugsstraße – eine Verbindung zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee verbreiteten sich nicht nur Pandemien, sondern sie diente dem regen Austausch von Waren, Erzählungen, neuen Gedanken und Kunstrichtungen. Die Straßen waren oft in schlechtem Zustand und gefährlich, wegen Steinschlag und Straßenräubern. Deshalb bezeichnete der Innsbrucker Hofbaumeister Jörg Kölderer die Verbindung über den Reschenpass 1524 als „der böse Weg“. In der Ausstellung thematisiert werden nie realisierte Bahnprojekte aus dem 19. Jahrhundert, historische Pläne der Finstermünzbahn von 1891, der Reschenscheideckbahn 1918 und einiges mehr.
Die äußerst interessante Ausstellung ist im Museum in Graun ist noch am Freitag, 20. Mai und am Samstag, 21. Mai 2022 von 16.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. (mds)
Infos: Tel. 348 06 09 560
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Über den Rathausplatz in Naturns spazieren und dabei köstliche lokale Produkte genießen – das können Besucherinnen und Besucher am Sonntag, 22. Mai. Dann findet zum ersten Mal der Südtiroler Specktag in Naturns statt. Auf Interessierte wartet von 10 bis 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit Genussmarkt, Showcooking, Kinderecke und Live-Musik. Für musikalische Unterhaltung sorgt am Morgen die Musikkappelle Naturns und am frühen Nachmittag die Südtiroler Band Jimi Henndreck. Im Anschluss rundet das Mainfelt Duo die Veranstaltung musikalisch ab.
Die Hauptrolle spielt aber selbstverständlich der Speck: innovativ zubereitet vom Naturnser Koch Fritz Martin. Der Chefkoch zeigt, wie vielseitig und kreativ das Kochen mit Speck sein kann. Eine spannende Kocheinlage bietet Thomas Ortler vom Restaurant Flurin beim Showcooking. Auf dem Genussmarkt haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, kulinarische Kreationen rund um den Südtiroler Speck g. g. A. an verschiedenen Ständen zu kosten. Heimische Produzenten teilen ihr Wissen über die Herstellung des Qualitätsproduktes. Der Rathausplatz in Naturns wird so zum Ort der Begegnung für Genießer und Feinschmeckerinnen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Tourismusgenossenschaft Naturns und dem Südtiroler Speck Konsortium, unterstützt von den lokalen Vereinen Musikkapelle, Bauernjungend und Krampusverein Naturns. Sie findet bei jeder Witterung statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Südtiroler Speck g. g. A. reift an der Bergluft, das Dorf Naturns liegt im Vinschgau, der bekannt für seinen ganz besonderen Wind ist. Vielleicht haben sich aus diesem Grund mehrere Südtiroler Speckproduzenten in der Umgebung um Naturns niedergelassen.
Mit der geschützten geografischen Angabe „Südtiroler Speck g. g. A.“ wird nur jener Speck ausgezeichnet, der nach traditioneller Methode hergestellt wird. Der Speck wird sehr mild gewürzt, nur leicht geräuchert und an frischer Bergluft gereift. Sein einzigartiger Geschmack macht den Südtiroler Speck g. g. A. zu einem der typischsten Qualitätsprodukten aus Südtirol. Der Specktag in Naturns lädt ein, in die köstliche Welt des Südtiroler Specks und der Südtiroler Lebensart einzutauchen.
Schluderns - Eine Gruppe von Schludernser Frauen zogen in ihren bunten Hexenkostümen vom Dorf aus zur Burgschenke und feierten dort die Walburgisnacht vom 30. April in den 1. Mai mit unterschiedlichen Ritualen zur Freude vieler Betrachter:innen. Die Feiern in der Walburgisnacht, die als Nacht der Fülle, der Mystik, der Erotik, der Liebe und des Feuers vor allem in Mittel- und Norddeutschland zelebriert wird, findet mittlerweile auch hierzulande Beachtung. Der Name Walburgisnacht leitet sich von der hl. Walburga ab, die im Jahre 870 am 1. Mai heiliggesprochen wurde. Der Brauch ist heidnischen Ursprungs und hat dann einen christlichen Anstrich bekommen. Die Rituale der Walburgisnacht dienten der Fruchtbarkeit und der Begrüßung des Sommers, der einst am 1. Mai begann. So wurden zur Winteraustreibung dem Germanengott Wotan Opfer gebracht. In der Walburgisnacht fürchteten sich die Menschen im Mittelalter vor entfesselten Hexen, die auf ihren Reisigbesen über das Land reiten und sich dann auf dem Blocksberg im Harzgebierge beim Tanz in den Mai mit dem Satan vermählen. Die Menschen versteckten am Tag vor der Walpurgisnacht die Besen, aus Angst, dass die Hexen bei ihrem Flug durch die Nacht, Schaden auf den Äckern anrichten könnten. Ihrer Furcht vor Hexen begegneten sie mit Böllerschüssen, Masken, lautem Gebrüll und Feuerfackeln. Die Furcht vor Hexen lebte noch lange weiter. Heutzutage ist die Furcht vor Hexen verflogen. Der Mythos und die Rituale der Walpurgisnacht sind jedoch lebendig gebleiben und werden in vielen europäischen Regionen Jahr für Jahr mit Hexenfesten, mit Goaßlschnöllen und Tanz in den Mai weitergetragen. (mds)
Goldrain/Tiss - Der 25. Mai ist der Gedenktag des Heiligen Urban. Papst Urban I. ist der Schutzherr der Winzer und der Weinberge. In Goldrain wird der „Weinheilige“ schon seit vielen Jahren besonders verehrt. Urbani mit seiner traditionellen Urbaniprozession ist ein Höhepunkt im Kirchenjahr.
Ernst Steinkeller, Jahrgang 1942 aus Tiss, erzählt: „Goldrain hatte in den 50er Jahren noch etwa 30 ha Weinbau. Der Schutzpatron, der hl. Urban, hatte deshalb eine besondere Bedeutung. Bis in die 60er Jahre wurde Urbani immer am 25. Mai gefeiert. Heute wird das Fest auf den nächst darauffolgenden Sonntag verschoben. Der Feiertag beginnt früh morgens mit dem „Marialäuten“, begleitet von mehreren Böllerschüssen. Nach dem Hauptgottesdienst in der St. Luzius Kirche in Tiss folgte früher das Stundengebet. Jeder Dorfteil hatte eine Stunde zur Verfügung. Am Nachmittag fand die Prozession statt, bei der die Statue des Heiligen Urban durch das ganze Dorf getragen wurde. Ursprünglich trugen die Bauern des Dorfes die Statue des hl. Urban, heute wird sie von den Schützen getragen. Die Prozession macht an vier Stationen halt. An den Stationen werden die vier Evangelien gebetet, das heilige Evangelium nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Bei der Tisserbrücke erteilt der Pfarrer abschließend den Wettersegen.“
„Die Urbaniprozession in Goldrain war immer eine „große Prozession“, sagt Ernst Steinkeller. „Im Grunde war es ein schöner Spaziergang, begleitet von Musik und Gesang. Nach der Prozession versammelte sich die Dorfgemeinschaft und feierte gemeinsam das Fest. Diese Tradition hat man bis heute beibehalten. Leider konnte die Prozession in den letzten zwei Jahre aufgrund von Corona nicht mehr abgehalten werden. Es wäre schön, wenn Urbani heuer im vollen Umfang wieder stattfinden und die Goldrainer ihr Urbanifest wieder einmal gemeinsam feiern könnten“. (pt)
Reschenpass/ Nauders - Die Doppelsesselbahn führt vom Ortszentrum in Nauders direkt in ein Wander- und Mountainbike-Paradies. Sie bringt Radsportler und Genusswanderer bequem zum Mutzkopf, einem Ausgangspunkt vieler schöner Touren und zu den zwei Freeride Lines. Hier, zwischen Reschenpass und der Schweizer Grenze, liegen der Große und der Kleine Mutzkopf und in der Mitte zwei wunderschöne Bergseen: der Schwarze und der Grüne See. Die Besonderheit des Schwarz-Seees ist das Vorkommen der weißen Seerosen am höchstgelegenen Standort der Alpen, die alljährlich im Juli ihre Blüten öffnen. Nach der Seeumrundung geht es u.a. weiter zum Grünen See, zum Dreiländerstein und zur Reschner Alm. Zwei fahrtechnisch anspruchsvolle Freeride Lines mit wurzeligen Passagen und häufigen Schlüsselstellen führen zur Talstation zurück. Eher nichts für Freeride-Einsteiger, aber wer es gerne ein wenig knackig mag, wird sich hier wohlfühlen. Die Sesselbahn zum Genussberg Mutzkopf ist bis 23. Oktober täglich geöffnet. (aw)
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