St. Johann in Müstair - Im Gespräch mit Museumsleiterin Romina Ebenhöch.
Die bergbegeisterte Bayerin stammt ursprünglich aus der Oberpfalz und fühlt sich in Müstair durch den nahen Tiroler Dialekt sehr heimisch. Sie studierte Kunstgeschichte und klassische Archäologie in Rom und Gießen in der Nähe von Frankfurt. Ihr Doktorat zu buchförmigen Schmuckanhängern schrieb sie an der Universität Bern mit einer Stelle als Assistentin und Dozentin am Lehrstuhl „Geschichte der Textilen Künste“. Ihr Buch erschien im Oktober 2023. Sie arbeitete am Kunstmuseum Chur und machte dort wertvolle Erfahrungen in der Bündner Kunst- und Kulturszene. Romina möchte das Bestehende als Identität des Ortes beibehalten und zugleich neue Perspektiven einbringen.
Aktuelle Projekte
Aktuell läuft ein Projekt zwischen dem Klostermuseum und dem Kunstmuseum Chur. Eine Bronzeskulptur des Künstlers Abraham David Christian aus dem Jahr 2003 zieht Referenzen mit dem Museum, welches 2003 eröffnete. Durch ihre Position im Westhof ergibt sich ein spannender Dialog zwischen der zeitgenössischen Skulptur und den historisch gewachsenen Strukturen des Klosters. Begleitend zur Ausstellung „Jenseits der Sprache“ im Kunstmuseum Chur gibt es mehrere dezentrale Skulpturen, die in Graubünden aufgestellt sind.
Die momentane Ausstellung „Reparieren und Wiederverwenden“ behandelt mit Nachhaltigkeitsfragen ein aktuelles Thema und zeigt historischer Bezüge auf.
Neue Projekte
Für die Zukunft ist die Umgestaltung des Museums geplant. Gesellschaftsrelevante Fragen und die Bedürfnisse der Besucher:innen haben sich seit der Eröffnung im Jahre 2003 verändert. Auf diese Entwicklungen wird die Neugestaltung Rücksicht nehmen. Im kommenden Jahr werden die Nonnenzellen im Plantaturm sowie Küche, Räucherkammer und das Schwesternzimmer mit einem neuen Narrativ für neue museale Erfahrungen eingerichtet. Das Museum möchte den Benediktinerinnen mehr Raum geben. Ihre Kulturgeschichte ist in den Bauwerken und im gelebten Alltag präsent.
Das Kloster ist ein wichtiger inhaltlicher Partner des Projektes Wiederanbau von Flachs der Handweberei Tessanda und Biosfera Val Müstair. Die Schwestern haben früher Flachs angebaut und zu Leinen weiterverarbeitet. Ihr Wissen darüber ist ein bedeutsames immaterielles Erbe.
Das Thema der europäischen Denkmaltage im Jahr 2024 lautet „Vernetzt“. Das Museum knüpft an dieses Thema an und möchten die Verbindungen des Klosters zur lokalen Bevölkerung, dem Val Müstair und zum Südtirol aufzeigen. Die UNESCO Welterbestätten, aber auch die Föderation der Benediktinerinnen sind weitverzweigte internationale Netzwerke. Müstair liegt mit den nahegelegenen Pass- und Handelsstraßen an einem wichtigen Knotenpunkt. Münzfunde zeigen die Reichweite des Einzugsgebietes von Müstair sowie erhaltene Textilien die engen Verbindungen zu anderen Klöstern. Zu diesen Themen ist in 2024 eine Ausstellung in Vorbereitung.
Als Leiterin von Museum, Marketing und Kommunikation organisiert Romina Ausstellungen, Events und Konzerte, bearbeitet Medienanzeigen, Pressemitteilungen sowie museums- und stiftungsrelevante Fragen. Sie verantwortet die Homepage, die sozialen Medien und den Tourismus. Weiter koordiniert sie die Inhalte mit den Ordensschwestern. Romina erlebt die Zusammenarbeit mit den Schwestern als ein nahes und bereicherndes Begegnen. Sie ist glücklich, die Schwestern mit ihrer Berufung im Kloster erleben zu dürfen. Für die junge Allrounderin ist es ein erdender Gegenpol zu der überaktiven Gesellschaft draußen.
Romina betreut auch das tolle Team um die mehrsprachigen Führungen. Alle Führer:innen sind mit ihrer Kompetenz eine wichtige Säule des Museums und das Gesicht nach außen. Sie sind mit Herzblut dabei, was im Gästebuch immer wieder von den Besucher:innen schriftlich honoriert wird.
Es gibt neben den klassischen Führungen auch ein Kinderprogramm mit einer Karte, die es ermöglicht das Museum spielerischen zu erkunden.
Im Klosterladen sind Produkte, die von den Schwestern mit Rohstoffen aus Hof und Garten gemacht werden, wie Bäckereien, Tees, Salze, Säfte, Marmeladen, Liköre, Seifen, gezeichnete Gruß- und Anlasskarten, erhältlich.
Die Milch der Kühe des Klosterbauern, welcher die Felder des Klosters gepachtet hat, wird in der Molkerei vom Val Müstair zu zwei Arten Rahmkäse verarbeitet, im historischen Klosterkeller gelagert und im Laden verkauft.
Der Klosterladen und das Museum sind im Winter Mo-Sa 10 – 12 Uhr / 13.30 – 16.30 Uhrund So 13.30 – 16.30 Uhr geöffnet
Das Kloster ist ein lebendiges Kulturerbe, welches durch eine enge Zusammenarbeit und ein wertschätzendes Miteinander wächst. (chw)
mit Heike Schönthaler
schwungvoll und meditativ für alle interessierten Tänzer:innen
jeweils montags vom 05.02. bis 25.03.2024
Zeit: 19.30 – 21.00 Uhr
Ort: BürgerhausMartell
Anmeldung bis Mittwoch, 31.01.2024;
Handynr.: 3395462293
Es kann spannend sein, den Wechsel von BEWEGEN und BEWEGEN LASSEN zuerfahren
Veranstalter: Gemeinde Martell und BA
Bildungsausschuss Martell
Freitag, 02. Februar 2024
ab 19.00 Uhr
Gasthaus Sonne, Kortsch
Informationen bei Johann: 333 4300252
Bildungsausschuss Kortsch
11. Golderner FOSNOCHT
08. / 09. / 10. Februar
Vereinshaus Schießstand Goldrain
ab 18:30 Uhr Einlass
Revue 20:00 Uhr
Kartenvorverkauf ab 29 Januar
Tourismusbüro Latsch
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Fasnachtsbrauch mit Umzug, Musik und Tanz im ganzen Dorf,
in den Gassen, in den Gasthäusern.
Samstag, 10. Febraur 2024
von 12.00 bis 16.00 Uhr
in Stilfs
Knödel mit Kraut gibt es ab 12.00 Uhr (Solange der Vorrat reicht)
Bildungsausschuss Stilfs
Schlanders/Theater Kulturinstitut - Alle treffen sich am Würstelstand: der Hofrat, die Amerikanerin, der Obdachlose, die Immobilienmaklerin. Und sie kommen nicht nur, um eine Wurst zu essen und den Magen zu füllen. Sie kommen um über sich zu erzählen, sich auszuweinen, zu fluchen oder einfach weil jemand da ist, der zuhört. Beim Puppentheater „Die Welt ist ein Würstelstand“, veranstaltet vom Südtiroler Kulturinstitut und hervorragend gespielt von Manuela Linshalm, wird die Welt der Wiener Würstelverkäuferin Resi Resch vorgeführt. Manuela Linshalm hantiert mit einer bzw. zwei großen Puppen, sie führt Monologe und Dialoge in unterschiedlichen Stimmlagen, tanzt mit den lebensgroßen Figuren und singt zur Musik von Heidelinde Gratzl, die auf dem Akkordeon spielt. Die Würstelverkäuferin Resi ist herzlich und grantig und beherrscht den Wiener Schmäh. Wer Rat sucht kommt zu ihr. Sie ist Trösterin, Psychologin und Fremdenführerin und hat auf alle Lebensfragen eine Antwort. Der Hofrat ist Witwer, geht jeden Tag zum Grab seiner Frau und weiß nicht, was er mit seiner zweiten Wursthälfte machen soll. Resi bringt ihm das Fluchen bei und führt ihn zurück ins Leben und zu neuem Glück. Der amerikanischen Touristin, die die Lipizzaner sucht, erklärt sie das Geheimnis von Pferdeleberkäse und das wahre Leben in Dunkelheit in der Wiener Gruft. Gesprochen wird über das Rauchen, das Saufen, den Gesundheitswahn, über die Liebe und das Anbanteln, über Aktien und Bausparen, über Hundedreck, die Ausländer, den Klimawandel und die verschiedenen Wurstsorten: die Burenwurst, die Frankfurter, die Eitrige und die Blunzen. Alle mag die Resi, auch die Ratte in der Mülltonne. Außer Vegetarier und Veganer und die Bürokraten. Am Schluss bekommt sie den Brief vom Amt mit der tiefen Erkenntnis: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Nach der Vorführung lud Karin Larcher, die stellvertretende Vorsitzende vom Südtiroler Kulturinstituts zu Speck und Sekt in den Sparkassensaal, um das 70-jährige Bestehen des Kulturinstituts zu feiern. (hzg)
Heimatbühne Kastelbell-Tschars
Die Premiere der Heimatbühne Kastelbell-Tschars im Josef Maschler-Haus in Tschars war heuer eine doppelte. Mit Christine Falk, Natalie Gamper, Klara Hansen, Tanya Wegmann und Lucas Pföstl gaben fünf neue Darsteller:innen im komödiantischen Dreiakter „Wo zur Hölle geht’s hier zum Himmel“ von Andreas Wening ihr Debüt. Alle mit Erfolg. Unter der Gesamtleitung der neuen Obfrau Ida Lanbacher und unter der Regie von Werner Santer und Doris Egger bringt die Heimatbühne Kastelbell-Tschars den Dreiakter mit augenzwinkernd eingearbeitetem Lokalkolorit Lustvolles auf die Bretter. Vor allem im zweiten Akt wird ein Feuerwerk von aneinandergereihten, ungefilterten Bonmots zum Besten gegeben. Die „alten Hasen“ der Heimatbühne Anna Maria Schwarz, Doris Egger, Peter Nischler und Christian Obwexer brillieren in ihren jeweiligen Rollen und treiben Handlung und Wortspiel gekonnt voran. Die wortgewaltigen Einsprengsel haben das Potenzial, eigene familieninterne Abläufe und Rollenklischees in der Komödie be- und weglachen zu können. Das geschieht auch. Das Publikum amüsiert sich köstlich und zollt den Darsteller:innen und damit auch allen hinter und vor der Bühne großen Applaus. Auf jeden Fall sehenswert. (eb)
Weitere Termine:
So. 28.01.24, 17 Uhr
Do. 01.02.24, 20 Uhr
Sa. 03.02.24, 20 Uhr
So. 04.02.24, 17 Uhr
Helmut Kofler - Mitglied seit Beginn
In unserem Theaterbericht über das Stück „Wo zur Hölle geht’s hier zum Himmel“, aufgeführt von der Heimatbühne Kastelbell/Tschars haben wir unwillentlich einen Namen vergessen zu nennen und zwar jenen des erfahrenen Helmut Kofler. Kofler, der seit der Gründung der Heimatbühne Kastelbell im Jahre 1970 (seit 2000 Heimatbühne Kastelbell/Tschars) Mitglied ist, ist vor und unter hinter den Kulissen immer aktiv: als Bühnenbauer und als Schauspieler. Im Stück hat Helmut Kofler als dienstältester Schauspieler einen Anwalt/Arzt gespielt.
Volksbühne Laas/Kirchenchor Laas
Laas ist als Vinschger Faschingshochburg bekannt, und zieht alle zwei Jahre zum traditionellen Fasnachtsumzug tausende Besucher an. Nachdem in diesem Jahr kein Umzug ansteht, haben sich der Kirchenchor und die Volksbühne von Laas ein besonderes Gemeinschaftsprojekt für die Faschingszeit einfallen lassen und laden ab dem Unsinnigen Donnerstag vier Mal zu einem Abend in Grün ein: lasst euch auf das Motto ein und kommt in Grün gekleidet - oder mit grünem Accessoire ausgestattet - ins Josefshaus! Es erwarten euch unterhaltsame Sketche, musikalisch stimmungsvoll umrahmt vom Kirchenchor, und ein gutes Glas Wein – kurzum: ein geselliger Abend ist vorprogrammiert – der Kirchenchor Laas und die Volksbühne Laas freuen sich auf euch!
Termine: DO 08.02. | FR 09.02. | SA 10.02. | MO 12.02.2024
Einlass & Bar jeweils ab 19 Uhr
Kartenreservierung: Täglich ab 16 Uhr: 377 1869082
oder jederzeit per WhatsApp
Eyrs - Die Arbeitspause rund um den Jahreswechsel als Maler im Betrieb des Malerkünstlers Horst Eberhöfer in Prad nutzte der 37-jährige Thomas Biedermann, um in seinem kleinen Atelier in Eyrs Bilder zu kreieren. „Mir schwirren viele Motive im Kopf herum, die dann zu Bildern werden. Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, dann fallen einem die Ideen und Motive zum Malen regelrecht zu.“
Seine künstlerische Laufbahn hat er vor sechs Jahren mit Acryl-Malereien auf Skateboards begonnen. Damals bestückte er mit den kleinen einstigen Sportbrettern die Wände eines Gasthofes in Laas. Kleinere Ausstellungen folgten. Inzwischen sind seine Werke großflächiger, plakativer und dadurch auch ausdrucksstärker geworden. Beeindruckend sind beispielsweise die gemalten Hände, die Uhr ohne Zeiger und das Portrait (oben im Bild). Seit einiger Zeit übernimmt er auch Auftragsarbeiten für Vereine und Verbände. Kürzlich entstand die Skulptur für ein Calcetto Turnier (rechts im Bild).
Mittlerweile hat Thomas seine eigene Maltechnik entwickelt. Auf einer Putzplatte spachtelt er zuerst ein Gemisch aus Sand und Kalk auf. Dabei entsteht ein besonderer Untergrund, auf dem er dann mit Acrylfarben seiner Fantasie freien Lauf lässt. „Beim Malen bin ich oft wie in Trance. Ich lasse meine Gedanken schweifen, philosophiere und vergesse sogar die Zeit“, sagt er. Erklärungen beziehungsweise Beschreibungen der Motive sucht man auf seinen Bildern vergeblich. „Jedes Bild hat seine Geschichte. Die Betrachterinnen und Betrachter sollen sich selbst ihre Gedanken dazu machen“, meint Thomas. Inzwischen hat Thomas seine Tätigkeit im Malereibetrieb wieder aufgenommen. „Ich gehe beim Horst eigentlich nicht arbeiten, denn ich kann mich auch dort künstlerisch frei entfalten, was großen Spaß macht“, betont er.
Mehrere seiner Acrylmalereien sind derzeit im Getränkemarkt Pronto in Eyrs zu sehen. (mds)
Goldrain - Am 17. Jänner, zum Gedenktag des Hl.Antonius, läuteten in St. Anna in Schanzen die Glocken und luden zur hl. Messe ein. Der Gedenktag des hl. Antonius wird in Goldrain seit jeher hochgehalten. Antonius Abt, genannt der Einsiedler, war Kirchenvater und wird als Mönchsvater des Abendlandes bezeichnet. Er lebte in der Stadt Alexandrien, Ägypten, diese war zur damaligen Zeit ein wichtiges Zentrum der frühen christlichen Kirche. Antonius war ein Heiliger, der großes Ansehen genoss. Um ganz für Gott da zu sein, ging er in die Wüste. Viele Menschen pilgerten zu ihm, um Orientierung und Rat zu bekommen.
Antonius gab z. B. den armen Leuten den Rat, Schweine zu züchten, damit sie genug zu essen hätten. Er wird deshalb heute meist mit einem Schweinchen dargestellt. Auch bei uns war das Züchten von Schweinen eine wichtige Lebensgrunlage für die bäuerliche Bevölkerung. „Schweine waren sozusagen das Taschengeld für die Bäuerinnnen.“, sagte Pfarrer Johann Lanbacher bei der Messfeier. Auch aus diesem Grunde wurde Fackltöni immer in besonderer Weise gefeiert, so sollte der Glaube den Menschen helfen und dienen. Die Feier mit anschließendem Umtrunk wurde organisiert vom Bildungsausschuss Goldrain/Morter. Sie bildet gleichzeitig den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum heurigen 35-Jahr-Jubiläum. (pt)
WINDMAGAZINE
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