Bozen, 20.01.2023 – Im Mittelpunkt der Vollversammlung der Young Greens standen die Wahl der Co-Sprecher:innen und des Organisationsteams sowie eine Nachbesprechung der Landtagswahlen und Möglichkeiten der Opposition gegenüber einer rechten bis postfaschistischen Regierung für Südtirol. Barbara Lemayr und Gabriel Prenner wurden in ihrer Rolle als Co-Sprecher:innen einstimmig bestätigt. Das Organisationsteam wurde personell erweitert durch Lea Casal, Samuel Brazzo und Julian Rossmann. Somit sind künftig alle Landesteile gleichmäßig im Leitungsgremium vertreten.
Nach der Vollversammlung äußert sich die im Amt bestätigte Co-Sprecher:in Barbara Lemayr, wie folgt: „Im letzten Jahr ist es uns gelungen, einen erfolgreichen Landtagswahlkampf zu bestreiten und zu einer entscheidenden Stimme für ein junges, offenes und nachhaltiges Südtirol zu werden. Diese Stärke möchten wir ins neue Jahr hineintragen und nutzen, um der zukünftigen rechten Regierung Paroli zu bieten“.
Der ebenfalls wiedergewählt Co-Sprecher Gabriel Prenner, ergänzt: „In diesem Jahr fokussieren wir die EU-Wahl und die Zuarbeit an unseren Neolandtagsabgeordneten Zeno Oberkofler. Hier möchten wir vor allem die Perspektive junger Menschen thematisch voranbringen und sehen uns als Ansprechpartnerin für die Belange der Südtiroler Jugend.“
Die Rollen im Organisationsteam sind wie folgt verteilt:
Lea Casal übernimmt die neu geschaffene Rolle der Rekrutierung: „Meine bisherige Zeit bei den YGS war sehr schön und sehr positiv. Ich möchte nun anderen dieses Gefühl vermitteln und sie motivieren, Teil unserer kleinen feinen Familie zu werden und gemeinsam vieles zu verändern.“
Im Bereich Pressearbeit und Social Media folgt auf Giorgia Martinolli Samuel Brazzo: „Als Grafikdesigner kenne ich viele Tools, wie man die Welt gestalten kann. Ich möchte die Jugend mit ihren Werten repräsentieren und unsere Visionen für die Zukunft darstellen.“
Im Bereich Internationales folgt Julian Rossman auf Manar Lardjane: „Mit meinem Engagement möchte ich dazu beitragen, die Beziehungen zu den unterschiedlichen grünen Jugendorganisationen in Europa zu intensivieren. Nur gemeinsam können wir die EU-Wahlen gewinnen.“
Die Co-Sprecher*innen Lemayr und Prenner betonen die Wichtigkeit der Opposition gegenüber der rechten Regierung: Gegen Postfaschist:innen und Rechtspopulist:innen werden wir uns nicht unterkriegen lassen. Die Young Greens werden sich weiterhin mit Nachdruck für eine demokratische, inklusive und nachhaltige Zukunft einsetzen."
Assemblea generale dei Young Greens Southtyrol: fermi contro la destra con un nuovo gruppo dirigente!
Bolzano, 20.01.2023 - L'assemblea generale dei Young Greens si è concentrata sull'elezione dei co-portavoce e del team organizzativo, oltre che su un resoconto delle elezioni provinciali e sulle possibilità di opposizione a un governo di destra e post-fascista per il Sudtirolo. Barbara Lemayr e Gabriel Prenner sono stati confermati all'unanimità nel loro ruolo di co-portavoce. Il team organizzativo è stato ampliato con Lea Casal, Samuel Brazzo e Julian Rossmann. Ciò significa che in futuro tutte le zone del Paese saranno equamente rappresentate nel comitato direttivo.
Dopo l'assemblea plenaria, la co-portavoce confermata Barbara Lemayr ha commentato come segue: "L'anno scorso siamo riusciti a condurre una campagna elettorale provinciale di successo e a diventare una voce decisiva per un Sudtirolo giovane, aperto e sostenibile. Vogliamo portare questa forza nel nuovo anno e usarla per opporci al futuro governo di destra".
Il co-portavoce Gabriel Prenner, anch'egli rieletto, aggiunge: "Quest'anno ci concentriamo sulle elezioni europee e collaboriamo con il nostro nuovo deputato Zeno Oberkofler. Vogliamo promuovere la prospettiva dei giovani in particolare e considerarci un punto di contatto per le preoccupazioni dei giovani in Sudtirolo".
I ruoli nel team organizzativo sono distribuiti come segue:
Lea Casal assume il nuovo ruolo di Reclutamento: "Il tempo trascorso con la YGS è stato finora molto piacevole e molto positivo. Ora vorrei trasmettere questa sensazione agli altri e motivarli a entrare a far parte della nostra piccola, bella famiglia e a fare tanti cambiamenti insieme."
Giorgia Martinolli sarà seguita da Samuel Brazzo nell'area delle relazioni con la stampa e dei social media: "Come grafico, conosco molti strumenti per dare forma al mondo. Voglio rappresentare i giovani e i loro valori e presentare le nostre visioni per il futuro".
Julian Rossman succede a Manar Lardjane nell'area degli affari internazionali: "Con il mio impegno, vorrei contribuire a intensificare le relazioni con le varie organizzazioni giovanili verdi in Europa. Solo insieme possiamo vincere le elezioni dell'UE".
I co-portavoce Lemayr e Prenner sottolineano l'importanza dell'opposizione al governo di destra: "Non ci lasceremo sconfiggere dai post-fascisti e dai populisti di destra. Gli Young Greens continueranno a fare una campagna vigorosa per un futuro democratico, inclusivo e sostenibile".
„Es ist ein Skandal, dass nunmehr aufgrund eines Entscheids des italienischen Kassationsgerichtshofes der ‚römische, faschistische Gruß‘ – das ist die italienische Variante des ‚Hitler-Grußes‘ – nur in „seltenen Ausnahmefällen als Straftat bewertet werden darf“, stellen die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Hannes Rabensteiner und Sven Knoll, entsetzt fest.
„Diese fatale Entscheidung hat in den letzten Tagen bereits in Deutschland und Österreich für negative Schlagzeilen gesorgt und ist insbesondere für Süd-Tirol bedenklich“, zeigen sich die beiden Abgeordneten besorgt. An Kompatscher stellen sie die Frage, ob ihm bewusst ist, dass es eine Erniedrigung für die Süd-Tiroler Bevölkerung ist, wenn in Zukunft bei einer öffentlichen Veranstaltung Faschisten straffrei ihre Hand zum Faschistengruß erheben dürfen. „Dies wirft Süd-Tirol gesellschaftspolitisch um Jahrzehnte zurück und ist sicher nicht förderlich für das friedliche Zusammenleben!“, geben Rabensteiner und Knoll zu bedenken.
Es sei naiv anzunehmen, dass nach dem Entscheid des italienischen Kassationsgerichtshofes ein Eingreifen seitens der Behörden gegen faschistische Umtriebe noch möglich sein werde, da „die umstrittene Geste nur dann verboten ist, wenn eine Gefahr für die Republik besteht“, so die Abgeordneten. Der Entscheid kam wenige Tage nach einer Gedenkfeier am 7. Jänner in Rom, bei der hunderte Neofaschisten den rechten Arm zum „römischen Gruß“ emporhielten und dabei lautstark Parolen von sich gaben. Die faschistische Gruppierung „Casa Pound“ feierte das Urteil als „Sieg, der endlich einer Reihe von sinnlosen Anschuldigungen ein Ende setzt.“ In Deutschland und in Österreich ist der „Hitler-Gruß“ längst verboten.
Rabensteiner und Knoll kündigen an: „Wir werden umgehend einen Antrag im Landtag vorlegen, mit dem das italienische Parlament und die italienische Regierung aufgefordert werden sollen, den ‚römischen Gruß‘ sowie die Zurschaustellung und Verwendung faschistischer Symbole endgültig zu verbieten“.
„Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine neofaschistischen Koalitionspartner werden daran gemessen werden, welche Schritte sie nun aufgrund dieser Besorgnis erregenden Entwicklung unternehmen werden“, so die beiden Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit.
L.-Abg. Hannes Rabensteiner
L.-Abg. Sven Knoll
Ferienregion Reschenpass - Im oberen Vinschgau, inmitten der beeindruckenden Gebirgskulisse, liegt die Rescher Alm, die zu Fuß, mit Schneeschuhen oder auf Tourenskiern erreichbar ist. Der Aufstieg ist leicht zu bewältigen und man wird mit einem beeindruckenden Blick auf die umliegenden Berge, dem zugefrorenen Reschensee, der markanten Klopaierspitze und dem Skigebiet Schöneben belohnt.
Es gibt zwei Möglichkeiten die Rescher Alm auf 2.000 Meter zu erreichen: Eine Möglichkeit ist die kurze Wanderung vom Rojental aus. Man fährt mit dem Auto ins Rojental bis zum Parkplatz „Kopferbrugg“. Von hier aus gelangt man über die gewalzte und gespurte Forststraße in rund einer Stunde bei leichter Steigung zur Alm.
Die zweite, etwas längere Variante startet im Altdorf in Reschen beim Parkplatz am See. Von dort folgt man zuerst der Markierung Nr. 5 in Richtung Rescher Alm und nachher immer der Winterwanderwegbeschilderung. Durch den verschneiten Wald geht es neben der Rodelbahn auf einem gespurten Aufstieg in leichter Steigung bei der Wallfahrtskirche Vallierteck vorbei immer bergauf. Sobald man den Weg erreicht, hält man sich rechts und erreicht schon bald die Rescher Alm auf 2.000 Meter. Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg.
Mit den Tourenski kann man sich die Route von Reschen aus über den Pofellift über die Pofelwiesen bis zur Alm selbst auswählen.
Diese beiden Winterwanderungen, zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Tourenskiern zählen zu den schönsten im Vinschgauer Oberland.
Rund 60 km gespurte oder gewalzte Winterwanderwege ziehen sich durch die Ferienregion Reschenpass mit herrlichem Panorama mit Haider- und Reschensee.
Das Eltern-Kind-Zentrum Obervinschgau VFG (Elki Obervinschgau) gibt es erst seit 2021. Trotzdem hat der junge Verein mit ihrer Präsidentin Natalie Telser und einem engagierten Team von jungen Frauen und Müttern am Samstag, den 20. Jänner die erste Vinschger Familientagung in Mals organisiert. Dabei gab es von 10 – 17 Uhr im Oberschulzentrum Mals nicht nur Vorträge, Kurse und Workshops, sondern auch ein vielfältiges Kinderprogramm und verschiedene Infostände rund um das Thema Familie.
von Heinrich Zoderer
Es herrschte Hochbetrieb im Erdgeschoss und im ersten Stock des Oberschulzentrums in Mals. Mütter und Väter mit und ohne Kinder kamen zur ersten Familientagung im Vinschgau und informierten sich bei den 20 Infoständen mit vielfältigen Informationen und Angeboten von der Schwangerschaft bis zum Tod eines Familienangehörigen. Anwesend waren das Vinschger Team „Frühe Hilfen“, die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft vom Bereich Kinder und Jugendliche, das Therapieteam Mals, der Gesundheitssprengel Obervinschgau, Family Support, das Vinschger Familiennest, Kinderherz als Anlaufstelle für Familien mit herzkranken Kindern. Außerdem: AEB (Aktive Eltern von Menschen mit Behinderung), Sozialgenossenschaften (Kinderfreunde Südtirol, LOLA und Tagesmütter), die Ergotherapeutin Karin Pinggera, die Logopädin Andrea Gratl, Doula im Vinschgau, Lea Stecher (Hearzig Familienbegleitung zu den Themen: Stillen, Baby- & Kleinkindschlaf sowie Beikost), sowie die Beratungsstelle Frauen gegen Gewalt. Zugegen waren auch die Gewerkschaft ASGB mit Informationen über die soziale Für- und Vorsorge, der Versicherungsexperte Peter Pinggera, die Raiffeisenkasse Obervinschgau mit Informationen über das Bausparen und über den Pensionsfond und das Bestattungsunternehmen Angelus von David Bertoldin und Nadia Gluderer. Abwechslungsreich war auch das Kinderprogramm mit Kasperletheater, Büchertisch, Kinderkino, Bewegungs-, Schmink-, Bastel-, und Spielräumen und die Schauküche mit Erwin Folie. Zwischen 10 und 17 Uhr gab es außerdem mehrere Workshops, Referate und Gesprächsrunden über Beikost, Erste Hilfe, Kleinkinderschlaf, Lernen in Bewegung, Wertschätzung und Grenzsetzung, kindliche Sexualität, Bedürfnisse von Kindern in Trennungssituationen, über emotionale Ausbrüche und Wutanfälle und über das Ehrenamt.
Was die Familie braucht
Den Hauptvortrag zum Thema „Was Familie braucht“ hielt Christa Ladurner, die Koordinatorin der Fachstelle Familie im Forum Prävention und Sprecherin der Allianz für Familie, einem landesweiten Netzwerk von 13 Organisationen und Elterninitiativen, welche die Förderung von Familienanliegen vorantreiben und umsetzen wollen. Die Familie hat sich stark verändert und verändert sich immer mehr, meinte Ladurner. Neben der traditionellen Familie mit Vater, Mutter und Kindern, gibt es Alleinerziehende, Regenbogenfamilien und Patchworkfamilien. Die Eltern sind meist berufstätig, haben weniger Kinder, es gibt eine kulturelle Vielfalt und hohe Ansprüche an die Elternschaft. Wir leben in einer alternden Gesellschaft mit vielen Einzelhaushalten. Viele wollen keine Kinder und heiraten viel später. Italien hat neben Spanien und Malta die niedrigste Geburtenrate. Pro Frau kommen in Italien 1,25 Kinder auf die Welt, in Frankreich sind es 1,8 und in Deutschland 1,53 Kinder. Auch Südtirol verzeichnet in den letzten fünf Jahren einen Geburtenrückgang von rund 12%. Viele Kinder sind überbehütet, viele Eltern sind überfordert und nicht imstande, ihre Kinder zu erziehen. Es gibt nicht nur eine Zunahme von Trennungen und Scheidungen, sondern auch von Essstörungen, Depression und Suiziden. Das familiäre Netzwerk, das die Familie trägt und unterstützt, wird immer dünner. Großeltern arbeiten vielfach noch. In einer ASTAT Umfrage aus dem Jahre 2021 gaben 23% der Befragten an, dass sie über kein soziales Netz bei der Betreuung ihrer Kinder verfügen. Es fehlt immer noch an der gerechten Arbeitsaufteilung im Haushalt zwischen Männern und Frauen. Durch die Corona-Pandemie oder nach der Geburt eines Kindes folgt oft eine Retraditionalisierung, d.h. ein Rückfall in alte Rollenklischees. Vielen ist nicht bewusst, was diese veränderten Familiensituationen für den Arbeitsmarkt, das Sozialgefüge und die Rentenabsicherung in Zukunft bedeuten wird, meinte die Referentin. Es braucht deshalb eine verstärkte Familienpolitik, damit die sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen für Familien verbessert werden und eine Familiengründung mit Kindern keine gesellschaftlichen Nachteile nach sich zieht. Es braucht Maßnahmen zur Stärkung der Familie auf staatlicher und auf Landesebene. Es muss mehr in die Bildung und in den Auf- und Ausbau von Kinderbetreuung investiert werden. Eltern brauchen Zeit, Anerkennung, Entlastung und Unterstützung, Gemeinschaft, finanzielle Leistungen, Infrastrukturen und Dienstleistungen. Wenn sich die Rahmenbedingungen für Familien nicht ändern, werden sich Eltern und vor allem Frauen gegen Kinder entscheiden. Mit weitreichenden Folgen für die ganze Gesellschaft.
Kinder brauchen stabile Bezugspersonen und Familien brauchen Verlässlichkeit
In einem umfangreichen Positionspapier aus dem Jahre 2022 und einem Forderungskatalog zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf von 2023 hat sich die Allianz für Familie sehr detailliert über eine zukünftige Familienpolitik geäußert. Wichtig ist es das Thema aus der Sicht der Kinder und der Familien zu denken, meinte Ladurner. Kinder brauchen stabile Bezugspersonen und Familien brauchen Verlässlichkeit. Schule und Arbeitswelt sind die Taktgeber. Deshalb braucht es familienfreundliche Arbeitszeiten und eine Abstimmung der Zeiten der verschiedenen Bildungsstufen. Es braucht flexible Ganzjahreskindergärten, Nachmittagsbetreuung inkl. Verpflegung, Transport und Mensa. Die Kleinkindbetreuung muss flächendeckend ausgebaut und die Entlohnung der Kleinkinderbetreuerinnen erhöht werden. Es braucht eine Vernetzung von Bildungs- und Betreuungsangeboten und innovative Modelle der Nachbarschaftshilfe. Vorgeschlagen werden vollzeitnahe Teilzeitmodelle für beide Elternteile (z.B. in Form von 75%) und eine Anerkennung der Erziehungs-, Fürsorge- und Pflegezeiten. Auf staatlicher Ebene sollten steuerliche Erleichterungen für Familien durchgesetzt werden. Das Ressort Familie und Bildung soll in Südtirol zusammengeführt werden. Christa Ladurner meinte am Schluss ihrer Ausführungen, dass in den letzten Jahren viel aufgebaut wurde, viele Familien gut funktionieren, auch viele Männer und Väter sich stärker in der Familie engagieren und Eltern auch nicht perfekt sein müssen. Sie wünscht sich engagierte Eltern, eine ausgewogenere Lastenverteilung zwischen Männern und Frauen und eine Familienpolitik, die Kinder und Eltern in den Mittelpunkt stellt. Denn eine Gesellschaft mit wenigen Kindern investiert nicht in die Zukunft, sondern nur in sich selbst, so Ladurner.
Private und öffentliche Einrichtungen:
Forum Prävention
Alleanz für Familie
39100 Bozen
+39 0471 324 801
info@forum-p.it
www.forum-p.it
Bezirksgemeinschaft Vinschgau
Bereich Kinder und Jugendliche
0473-736700 (Schlanders)
0473-836000 (Mals)
Frühe Hilfen Team Vinschgau
0473-736700 (Schlanders)
0473-836000 (Mals)
Family support
Unterstützung nach der Geburt
im Netzwerk Elki
+39 371-1663433
Familiennest Vinschgau
Elisabeth Schweigl
+39 3501725908
Hearzig-Familienbegleitung
Lea Stecher
+39 3792598892
Frauen gegen Gewalt
Tel. 800014008
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Mit Arnold Schuler war noch ein Rest vom Vinschgau in der Landesregierung. War, denn das ist seit Sonntag vorbei. Schuler hat sich selbst aus dem Rennen genommen, auch um jenen zuvorzukommen, die ihn im Parteiausschuss am Montag entwürdigend abgeschossen hätten. Schuler bleibt die Würde, dem Vinschgau fast gar nichts mehr. Dem LH Arno Kompatscher kommt mit Schuler ein wichtiger Verbündeter abhanden. Bauernbund und LH-Gegner haben über die Bande gespielt, Schuler hinausgedrängt und die Billiard-Kugel rollt nun wohl ungebremst in Richtung LH. Dem Vinschgau mit seinen niederlagsbedingten kraft- und mutlos erscheinenden Parteigängern bleibt das Zuschauen als Zaungast. Es gab im Vinschgau mal eine Zeit des parteiinternen Aufbegehrens gegen den damaligen LH Luis, gegen die Landesregierung, gegen Bozen. Im Stromstreit ist man zusammengestanden im Vinschgau - mit einer Vision für eine Beteiligung am Stromkuchen, mit einer Vision des eigenständigen Stromverteilens. Auch mit Visionen für Infrastrukturen. Wo sind die Visionen der als kreativ gerühmten Vinschger geblieben? Wo ist die gemeinsame Schnittmenge zwischen Vinschger Volk und Vinschger Politik? Bei welchen Themen kann aufbegehrt werden gegen eine satte, selbstgefällige Politik in Bozen?
Kaum zu glauben, dass wir unsere politische Vertretung auf allen Ebenen als Mittelmaß begreifen müssen, während das Pustertal in Richtung Olymp taumelt und die Bozner die richtungsbestimmende Landesregierung entern. Ist da wer?
Bozen/Schlanders - Im Beschluss über den Denkmalschutz von der Villa Wielander, der Umfassungsmauer, den Wachtürmen und der Einlagerung der Marmorfassade im Kasernenareal von Schlanders, regt die Landesregierung die Gemeindeverwalter an, über den großen Exerzierplatz nochmals nachzudenken.
von Erwin Bernhart
Vor knapp zwei Monaten hat die Landesregierung im Kasernenareal von Schlanders per Beschluss einige Denkmalschutzbindungen ausgesprochen: die Villa Wielander, die Umfassungsmauer, die noch bestehenden Wachtürme stehen ab sofort unter Denkmalschutz. Die Marmorfassade des Kommandogebäudes soll fachgerecht abgebaut und eingelagert werden. Dies war der beschließenden Teil. „Mit dem kann man leben“, sagt der Schlanderser BM Dieter Pinggera. Die Unterschutzstellungen seien, so Pinggera, mikroskopisch. Das sei so mit dem LH vereinbart worden, daran werde man sich halten. Dies obwohl die Gemeinde Schlanders gegen die Eröffnung des Unterschutzstellungsverfahrens durch die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre im Oktober 2021 in einem Einwand dagegen geharnischt prostestiert hat: „Eine Unterschutzstellung auch nur von Teilen des Kasernenareals ist für die Gemeindeverwaltung und die Bevölkerung von Schlanders nicht akzeptabel und nicht hinnehmbar“, hieß es da.
Im einleitenden Teil des Beschlusses Nr. 1088 vom 5. Dezember 2023 stand neben anderem noch etwas Bemerkenswertes: „Die Landesregierung“, heißt es da unter anderem, „regt an, dass eine größere Fläche, im Osten vor dem Servicegebäude auf Bp. 216/1 als Remineszenz an den Exerzierplatz für eine öffentliche Platz-Nutzung vorgesehen und vor einer Bebauung freigehalten wird. Sie empfiehlt diesen Sachverhalt mit der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes zu diskutieren und ggf. dafür ein Ensemble gemeinsam mit dem Servicegebäude auszuweisen.“
Im Klartext: Die Gemeinde soll sich gut überlegen, ob sie nicht der Basis einen guten Teil des großen Platzes für ihre Entwicklungen lassen solle. Was BM Dieter Pinggera von dieser Anregung aus der Landesregierung hält? Pinggera sagt, dass er mit der Initiativgruppe Drususkaserne laufend in Kontakt sei und dass man im Gemeindeausschuss durchaus Bereitschaft singnalisiere, nochmals den Platz vor der Basis zu bewerten. „Da sind wir nicht borniert“, sagt Pinggera. Dies geschehe auch mit dem Planer Georg Frisch in die Richtung, ob man das Bebauungskonzept noch adaptieren könnte, wenn es denn zum Besseren geschehe. Auch werde er zu gegebener Zeit mit LH Arno Kompatscher die Dinge im Kasernenareal besprechen, etwa, was die Einlagerung der Marmorfassade betreffe. Das koste ja schließlich einen Haufen Geld.
Trafoi/Bozen - Errichtung von Lawinenauffangdämmen in Trafoi, Baulos 3: Die Landesregierung hat unter anderem die Lawinenverbauung der „Steintallawine“ oberhalb Trafoi im Mai 2023 im Plan und Programm der Agentur für Bevölkerungsschutz beschlossen und am 7. November 2023 nochmals bestätigt. Zuvor hatte der Stilfser Gemeinderat im Mai 2021 mit einem Grundsatzbeschluss dem Einreicheprojekt vom Planungsbüro Matthias Platzer zugestimmt. Die Finanzierung würde derzeit über PNRR-Gelder laufen. Alles war Pronto, Baubeginn im Langes 2024.
Der Stilfser BM Franz Heinisch kann sich an die Anfänge einer möglichen Verbauung erinnern und sagt, dass die Gemeinderätin aus Trafoi Manuela Angerer ihn als damaligen VizeBM gedrängt habe, etwas für die Sicherheit in der Fraktion zu unternehmen. Weil es keinen Gefahrenzonenplan für die Gemeinde Stilfs gegeben hat, hat man sich auf die Ausarbeitung eines Teilgefahrenzonenplanes, eben für Trafoi, entschieden. Im Laufe der Jahre ist das vom ortskundigen und aus Stilfs stammenden Ingenieur Matthias Platzer erstellte Einreicheprojekt entstanden.
Plötzlich hat sich allerdings das Stilfser Gemeindeausschussmitglied Manuela Angerer quer gestellt. Der Vinschgerwind hat darüber in der Ausgabe 12/2021 unter dem Titel „Sicherheit ist nicht verhandelbar“ erstmals berichtet. Anfang 2024 haben sich die Ereignisse medial überschlagen und Angerer hat gegen das Ansinnen einer Lawinenverbauung Rekurs vor dem Verwaltungsgericht eingereicht. Am 11. Jänner hat das Verwaltungsgericht über den Rekurs, eingebracht von der Madatsch KG der Manuela Angerer, von Bernhard Mazagg und von Udo Ortler, dahingehend befunden, dass eine weitere Erörterung der Streitsache am 24. April 2024 stattfinden soll. Der Grund dafür: Die Rekurssteller haben es verabsäumt, die Zentrale in Rom vom Rekurs in Kenntnis zu setzen, da es sich bei der Finanzierung um PNRR-Gelder handle. Also sollen sie den Rekurs dem Ministerratspräsidium und der Präsidentin des Ministerrats zustellen. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, soll also über die Streitereien in Trafoi in Kenntnis gesetzt werden.
„Ich finde die ganze Sache als trauriges Beispiel dafür, wie man die Bevölkerung von Trafoi durch ein fadenscheiniges Gutachten verunsichert und das ganze Projekt hinauszögert“, sagt Stephan Gander, Schwiegersohn von Gustav Thöni.
Tatsächlich hat Manuela Angerer vom Absamer Privatdozenten Peter Höller ein „Literatur“-Gutachten erstellen lassen: „Lawinentechnische Expertise zum Gefahrenzonenplan `Steintallawine´ (Trafoi, Gde. Stilfs) im Hinblick auf die Liegenschaft von Dr. Manuela Angerer (Wohnhaus Madatsch), sowie zu den Auswirkungen der geplanten Schutzmaßnahmen auf das gegenständliche Grundstück“. Der Titel ist vielsagend. Denn die Verbauung soll ja zur Sicherheit für die meisten Gebäude in Trafoi gemacht werden. (eb)
Plaus/Vinschgau/Bozen - In den letzten Tagen hat es teils heftige Diskussionen um meine Person und vor allem Gegenwind von Seiten des Bauernbundes gegeben. Um einen Schaden der Partei sowie eine Spaltung innerhalb der Landwirtschaft abzuwenden, habe ich mich entschlossen, meine Bereitschaft als Landesrat auch für die künftige Landesregierung zur Verfügung zu stehen, zurückzuziehen. Ich habe meine Entscheidung dem Landeshauptmann und dem Parteiobmann bereits mitgeteilt“, das teilt unter anderem Arnold Schuler (Bild) den Medien am vergangenen Sonntag Abend mit und lässt diese Zeilen als SVP-Mitteilung schicken. Schuler nimmt sich damit selbst aus dem höchst umstrittenen Rennen um die Ernennung des Landesrates für die Landwirtschaft.
Nachdem Arno Kompatscher in der vergangenen Woche mit der Mehrheit von 19 Stimmen im Landtag wiederum zum Landeshauptmann gewählt worden war und nachdem feststeht, dass die Landesregierung aus 11 Mitgliedern bestehen soll, hatte es für Schuler die Möglichkeit eines Weitermachens gegeben. Daraus wird nichts. Der Bozner Bauer Luis Walcher hatte mehr Vorzugsstimmen und vor allem und im Gegensatz zu Schuler die Unterstützung des Südtiroler Bauernbundes. Mit Schuler verliert LH Kompatscher einen loyalen Mitstreiter und vor allem der Zivilschutz einen Innovator.
Nun sitzt Schuler mit Sepp Noggler „wieder“ in der zweiten Reihe. Ob daraus eine Erneuerung einer politischen Freundschaft erwachsen kann, wird sich zeigen. (eb)
Vinschgau - Für den bisherigen Bauernbund-Bezirksobmann Raimund Prugger aus Tschengls, in der Krisensituation rund um den Malser Pestizidaufstand ausgleichend, in den Forderungen der Bauern gegenüber Bozen immer klar und deutlich in seinen Worten, wird es am kommenden Montag die letzte Bezirksversammlung sein, in die er einführen und die er leiten wird. „Zehn Jahre sind genug, jetzt sollen andere und jüngere Kräfte ran“, sagt Raimund Prugger in der Neuen Südtiroler Tageszeitung. Vorgesehen ist, dass sich mit dem Latscher Bioobstbauern Joachim Weiss der neue Bezirksobmann den Vinschger Bauern vorstellen wird. Die Vinschger Ortsbauernräte haben Weiss zu Pruggers Nachfolger gewählt. Joachim Weiss, Sohn des ehemaligen BM und 2013 verstorbenen Karl Weiss, ist Biobauer in Latsch und vertritt Bäuerliches im Gemeinderat von Latsch und im Bezirksrat der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. (eb)
Vom Wind gefunden - Ein „Tiny House“ ist ein „winziges Haus“ mit einer Wohnnutzfläche zwischen 15 und 45 m². Kleinere Häuser sind attraktiv für Singles, kinderlose Paare oder Eltern, deren Kinder bereits aus dem Haus sind. Es gibt sie als mobile oder als fest verankerte Einrichtungen. Es wird genutzt als Wohn-, Ferien- oder Wochenendhaus. Jedes Tiny Haus ist aber mit allem ausgestattet: Schlafbereich, Küche und Badezimmer. Die Tiny-House-Bewegung entstand Ende der 90er in den USA als Gegenentwurf zu großen Einfamilienhäusern. Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Menschen, auch aufgrund der Wirtschaftskrise dazu, auf kleinerem Raum zu leben. Viele Menschen, auch in Europa, setzen mehr auf Qualität statt auf Quantität. Durch Platzreduzierung und Neuorganisation können die Abfallmenge und der Energieaufwand reduziert und mehr Freiheit und Naturverbundenheit gewonnen werden. Ein kleineres Haus hat zwangsläufig niedrigere Kosten, sowohl in Bezug auf den Kauf als auch was die Betriebskosten anbelangt. Die Tiny-House-Community begeisterte sich fürs Reduzierte, für weniger Konsum bei mehr Lebensqualität und für Ungebundenheit. Die meisten Minihäuser sind mobil, haben entweder ein Fahrgestell und eine Anhängerkupplung oder können wie Container transportiert werden. Sie bieten auf der ersten Ebene Dusche, WC, Wohn-, Ess- und Kochbereich, auf oberen Ebenen Schlafbereich und Stauraum. Je nach Größe und technischer Ausstattung kostet ein Tiny House zwischen 35.000 und 120.000 Euro. (hzg)
WINDMAGAZINE
Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus
Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege