Plaus/Buchvorstellung - Das neue Dorfbuch von Plaus, herausgegeben von Heinrich Kainz und Hermann Wenter vom Heimatpflegeverein Naturns-Plaus, wird ganz bescheiden „Plauser Chronik von 1164 - 2022“ genannt. In dem 300 Seiten umfassenden Buch haben die Heimatpfleger alles zusammengetragen, was die Geschichte, das Vereinswesen und die gesamte Entwicklung der kleinen Gemeinde im Untervinschgau ausmacht. Zählte Plaus im Jahre 1940 nur rund 200 Personen, so leben heute 750 Menschen dort. In der neuen Dorfchronik findet man sowohl die handgeschriebene Chronik von Sebastian Ladurner, als auch alte Bilder, Dokumente und Zeitungsartikel von Plaus bis zum Jahre 1990. Die Dorfchronik von 1990 bis 2022 hat Heinrich Kainz in Wort und Bild festgehalten. Als vierter Teil wurde auch die transkribierte Chronik von Pfarrer Friedrich Florineth abgedruckt. Er dokumentiert darin seine Seelsorgezeit von 1908 bis 1932. Bis 1900 war Plaus mit seinen Sümpfen, Fröschen und Auen ein Aquarium, ein armes Nest mit wenigen Bewohnern, so schreibt Florineth. Bis zur Etschregulierung nach 1900 wurde Plaus mehrfach überflutet. 1939 kam das elektrische Licht auch nach Plaus und 1962 wurde die erste Wasserleitung gebaut. Große Dorfstreitereien gab es in den 70er Jahren, die erst 1982 durch die Wahl von Herbert Mantinger zum Bürgermeister beendet wurden. 24 Jahre, von 1985 bis 2008 war Arnold Schuler Bürgermeister und anschließend bis heute Jürgen Klotz. Die drei Bürgermeister berichteten bei der Vorstellung der Dorfchronik auch kurz über ihre Zeit. Arnold Schuler war 1985 mit seinen 22 Jahren der jüngste Bürgermeister des Landes und wurde damals von der FF als „Turnschuh-Bürgermeister“ bezeichnet. Unter den genannten Bürgermeistern kam es zu einer Aufbruchsstimmung. Schule, Kindergarten, Feuerwehrhalle, Rathaus, der Plauser Totentanz, die Bibliothek, Kanalisation, Sportplatz, Handwerkerzone und mehrere Wohnbauzonen wurden gebaut. 2007 bekam Plaus eine neue Etschbrücke und 2017 eine neue Pfarrkirche, geweiht der Hl. Monika. (hzg)