Schmugglergeschichten aus dem Münstertal

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In Sta. Maria Val Müstair stellte Tony Ettlin sein Buch „Cuntrabanda - Schmugglergeschichten aus dem Münstertal“ vor und las einige seiner erfundenen Geschichten vor. In Sta. Maria Val Müstair stellte Tony Ettlin sein Buch „Cuntrabanda - Schmugglergeschichten aus dem Münstertal“ vor und las einige seiner erfundenen Geschichten vor.

Sta. Maria/Val Müstair - Cuntrabanda“ ist das rätoromanische Wort für Schmuggel. Auf Italienisch heißt es „contrabbando“ und auf Vinschgerisch „Kuntrawant“. Cuntrabanda ist auch der Titel eines neuen Buches mit Schmugglergeschichten aus dem Münstertal, das am 20. Oktober in der Bar Barlaina in Santa Maria im Münstertal vorgestellt wurde. Tony Ettlin aus der Zentralschweiz ist der Autor des 123 Seiten umfassenden Buches. Bei einem 6-wöchigen Literaturaufenthalt im Jänner und Februar dieses Jahres in der Chasa Parli in Sta. Maria ist das Buch: „Cuntrabanda - Schmugglergeschichten aus dem Münstertal“ entstanden. Tony Ettlin führte Gespräche mit Personen aus dem Münstertal und recherchierte in Zeitungsartikeln und Büchern. Entstanden ist nicht eine historische Abhandlung über das Schmugglerwesen, sondern mehrere fiktive Geschichten. Im ersten Teil des Buches schreibt Ettlin über das Entstehen des Schmugglerwesens, die verschiedenen Arten und Abläufe. Wo Grenzen sind, wird auch geschmuggelt, meinte der Autor. Die Hochblüte war vom Ersten Weltkrieg bis Anfang der Siebzigerjahre. Schmuggel war damals ein überlebensnotwendiges Gewerbe. Zuerst war es Armutsbekämpfung, dann Abenteuerlust und später auch ein Geschäft. Über die Berge, oft auf schwierigen Routen, mussten in der Nacht die Waren getragen werden. Kaffee, Zigaretten, Saccharin, Waffen und Nahrungsmittel wurden vor allem geschmuggelt. Auch mit Autos wurde geschmuggelt. Ettlin erzählte von Frauen, die in der Unterwäsche Zigaretten, Medikamente oder Saccharin versteckten und über die Grenze schmuggelten. In der Geschichte „Pelzmantel“ erzählt der Autor von einem Bauern, der ein Fuder Heu von Taufers nach Müstair führte und im Heu einen Pelzmantel versteckte. Als er an der Grenze gefragt wurde, ob etwas zu verzollen sei, antwortete der Bauer keck: Ja, ein Pelzmantel. Der Zöllner meinte nur: Machen sie keine Witze und ließ ihn weiterfahren. (hzg)

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