Vom Wind gefunden - Südtirol soll bis 2040 klimaneutral sein, zehn Jahre früher als von der Europäischen Union vorgegeben. Das ist die Kernaussage des Allgemeinen Teils des Klimaplans, der am 6. September vorgestellt wurde. Das +1,5 °C-Ziel und das dazugehörige Nettonull-Ziel sind nur unter großer Kraftanstrengung noch realistisch zu erreichen. Der Klimaplan 2040 sieht fünf übergeordnete Ziele, sechs Hauptstrategien und insgesamt 16 Handlungsfelder vor. Die fünf übergeordnete Ziele: Reduktion der CO2-Emissionen von 2019 bis 2030 um 55 Prozent und bis 2037 um 70 Prozent mit dem Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein. Der Anteil erneuerbarer Energie soll von derzeit 67 Prozent bis zum Jahr 2030 auf 75 Prozent und auf 85 Prozent im Jahr 2037 steigen. Treibhausgasemissionen, also speziell N2O und Methan, sollen bis 2030 um 20 Prozent und bis 2037 um 40 Prozent reduziert werden gegenüber dem Stand von 2019. Der Anteil der Südtiroler Wirtschaft an den durch die Klimawende wachsenden und neu entstehenden Märkten soll sich deutlich überproportional entwickeln. Trotz der notwendigen Anpassung von Gesellschaft und Wirtschaft soll der Anteil der armutsgefährdeten Bevölkerung bis 2030 um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Stand von 2019 (Stand 2019 rund 18 %) sinken. Bis spätestens Juni 2023 soll auch der „Spezifischen Teil“ zum Klimaplan erarbeitet werden. Südtirol will Klima-Vorzeigeland werden und erhofft sich dadurch längerfristig einen Standortvorteil. Der Klimawandel betrifft alle Lebensbereiche, somit ist die Nachhaltigkeit ein sektorenübergreifendes Querschnittsthema. Gefordert sind alle: die Zivilbevölkerung, die Privatwirtschaft und die Politik. Die Ziele sind ambitioniert, entscheidend ist das Handeln. (hzg)