Streifzug durch die Berufswelt

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Eine „Activity“-Gruppe zu Besuch beim Vinschgerwind Eine „Activity“-Gruppe zu Besuch beim Vinschgerwind

Vinschgau - Und was willst du einmal werden? Eine Frage, die wohl jedem Jugendlichen früher oder später gestellt wird. Die Antwort darauf fällt selten leicht, gibt es doch eine ganze Menge von Auswahlmöglichkeiten zwischen verschiedensten Oberschultypen und Berufsbildern. In dieses Wirrwarr will das dreiwöchige Sommerprojekt „Activity“ ein wenig Ordnung bringen. Unter dem Motto „Gemeinsam erkunden wir die Berufswelt!“ werden Einblicke in diverse Branchen gegeben, um künftige Entscheidungen wie Schul- oder Berufswahl zu erleichtern.
Auch diesen Juli kamen knapp hundert Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus dem Vinschgau zusammen und begaben sich gemeinsam auf einen Streifzug durch die Berufswelt. Dabei stand jede Woche ein anderes Arbeitsfeld im Mittelpunkt. Den Anfang machte das Handwerk: Neben Besuchen – unter anderem beim Tischler, Gerber oder Bäcker – konnten die Jugendlichen auch selbst handwerklich tätig werden. In den Workshops an der Landesberufsschule Schlanders wurde mit Farbe, Holz, Metall und anderen Baumaterialien gearbeitet.
In der zweiten Woche tauchten die Jugendlichen in die Welt der Gesundheits- und Sozialberufe ein. Einrichtungen wie der biologische Gartenbau in Latsch oder die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad zeigten auf, wie das Arbeiten mit beeinträchtigten Menschen funktioniert. Dazu wurden auch medizinische und rechtliche Berufe erkundet, etwa die Kinder- und Jugendanwaltschaft, die Finanzwache und Carabinieristation oder die Flugrettung in Laas, wo auch direkt ein einsatzbedingter Hubschrauberstart miterlebt werden konnte.
In der letzten Woche drehte sich schließlich alles um den facettenreichen Themenkomplex Energie, Umwelt und Medien. Tierisch ging es dabei beim Besuch im Vogelmuseum Avimundus, beim Förster und beim Imker zu. In Sachen Energie besuchten die Jugendlichen ein Fernheizwerk und einen Hydrauliker-Betrieb. In der Berufsschule wurden sie wieder selbst aktiv und bauten kleine, funktionstüchtige Roboter aus Legosteinen, Motoren und Sensoren. Den Abschluss bildete ein Ausflug in die Welt der Medien: Die Podcasterinnen von „ätsch bätsch“ erzählten von ihrer Arbeit und Chefredakteur Erwin Bernhart führte die Jugendlichen durch die Redaktion des Vinschger Wind (siehe Bild). Bei einigen Schülern wurde dabei das Interesse am Schreiben geweckt und sie beschlossen, das Sommerprojekt mit diesem Zeitungsartikel abzurunden – mit etwas Hilfe vonseiten eines Activity-Betreuers.
Seit rund fünfzehn Jahren widmet sich die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung der Realisierung dieses Projektes – in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, dem Sozialsprengel Mittel- und Obervinschgau sowie den jeweiligen Schulsprengeln und Gemeinden. Für die Jugendlichen ist es eine willkommene Abwechselung zum Schulalltag, zum Sitzen in den Klassenzimmern oder daheim vor den Bildschirmen. Denn neben dem Erkunden der Berufe bleibt stets genügend Platz für Sonne und Freizeit: für Grillnachmittage, Minigolf, Abkühlen im Schwimmbad und gemeinsame Spiele. Auch im nächsten Jahr wird das Projekt wieder stattfinden. Die Anmeldungen starten im Februar oder März 2023. (r)

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