Kolping im Vinschgau - Sehen bedeutet hinsehen und nicht wegschauen. „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist, sagt Adolph Kolping. Wenn Nöte erkannt werden, muss dies zum Handeln führen. Denn Handeln ist der Auftrag von Adolph Kolping und die Herausforderung an uns alle. Kolping Südtirol ist bemüht diesem Auftrag Jahr für Jahr nachzukommen – siehe Einsatz für die Eine Welt, die Heime, die Jugendlichen und jetzt für die Ukraine – das ist gelebte Solidarität!
Das Sehen der Not der Zeit will uns daran erinnern, dass Adolph Kolping damals nicht weggeschaut hat und er gehandelt hat.- Genauso, wie wir das heute versuchen und tun. Aber gibt es Dinge, die ich nicht sehen will? Welche Dinge sind damit gemeint?
Dass wir vor Ungerechtigkeiten oder dem Elend in unserem Umfeld oder auf der Welt die Augen verschließen? Das gilt für einen Kolpinger wohl kaum! Ist es nicht auch legitim, wenn man nicht immer alles sehen will. Die Buchautorin Ronja Wurm Seibel zeigt in ihrem Buch „Wie wir die Welt sehen“ auf, was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien. Tägliche Krisenmeldungen drücken nicht nur auf unsere Stimmung, sie verzerren unseren Blick auf die Welt. Wie entkommen wir dieser Negativ- Spirale? Wegschauen als Selbstschutz. Nein!
Indem wir Nachrichten anders konsumieren, anfangen einander eine neue Art von Geschichten zu erzählen: es muss ein gesünderer Umgang mit Nachrichten gefunden werden. Es muss ferner gelingen, die Welt auch im Alltag mit anderen Augen zu sehen – eben konkret, genau hinsehen!
Otto von Dellemann