Bozen/Vinschgau - Der Prozess wegen übler Nachrede gegen den ehemaligen Agrarreferenten des Umweltinstituts München Karl Bär, seit September grüner Abgeordneter des Deutschen Bundestags, wurde erneut verschoben. Dem Prozess ist, wegen seiner Brisanz und von dem Karl Bär sagt: „Der Prozess gegen mich ist reine Schikane“ viel mediale Aufmerksamkeit beschieden. Am vierten Verhandlungstag am 29. Oktober 2021 in Bozen erschien der letzte verbliebene Kläger, der Naturnser Obstbauer Tobias Gritsch, der gleichzeitig von der Staatsanwaltschaft als Zeuge geladen war, nicht vor Gericht. Der Richter verfügte daraufhin eine Zwangsvorführung des Zeugen für den nächsten Verhandlungstag am 28.1.2022 durch die Südtiroler Polizei.
Karl Bär hatte am 17. Oktober in der Dokumentation „Gegen Gift – Apfelstreit in Südtirol“ von „planet e“ im ZDF einen Auftritt vor viel Publikum - übrigens auch Johannes Fragner Unterpertinger und Peter Gasser - bei dem er auf die im oben zitierten Strafprozess an ihn ausgehändigten und ordnerfüllenden Spritzmittelhefte hinwies. Die Daten, so Bär, sollen ausgewertet und veröffentlicht werden. LR Arnold Schuler, der ursprünglich die Anklage gegen Bär angestrengt und dann 1376 Anzeigen aus Bauerskreisen hinter sich wusste, hat seine Anzeige zurückgezogen („aufgrund des großen internationalen Drucks“ sagt Karl Bär) und in der Folge auch die 1376 Bauern. Nur Tobias Gritsch ist als Ankläger übriggeblieben.
(r/eb)