Latsch
Als feierlicher Schluss des langen Gemeindentages in Latsch wurde das Spiel zwischen Bürgermeistern und Gemeindesekretären ausgetragen. Schiedsrichter war der Latscher Vizesektionsleiter Sandro Gaio. Trotz heißer Temperaturen und vielleicht zu viel Essen wurde das Spiel ernst genommen. Die Bürgermeister hatten mehr vom Spiel (waren konditionell eher trainiert, sagten Begleiter der Sekretäre), die mit dunklem Trikot bekleideten Sekretäre zeigten Torinstinkt und gingen dann in Führung. Michael Januth, Neffe des Meraner Bürgermeisters, war der Torschütze. Die Reaktion der Bürgermeister wurde durch ein zweites Tor der Gegner gelähmt. Torschütze war Alfred Valentin. Es schien somit für die „ersten Bürger“ alles schief zu laufen. Es war Ulrich Veith, welcher seine Mannschaft vor einer Niederlage rettete. Zuerst in Kombination, dann durch einen wunderschönen Kreuzeckschuss rettete der konditionell gut aufgestellte Malser Bürgermeister, welcher ununterbrochen spielte, die Lage für seine Mannschaft. (lp)
SPG Obervinschgau
Am Karsamstag erhielten die Spieler der U13 der SpG Obervinschgau zum wiederholten Mal die Gelegenheit, zusammen mit Trainer Markus Prieth und Betreuer Erich „Rambo“ Thöni bei einem Spiel des italienischen Proficlubs Inter Mailand dabei zu sein. Der Gegner war Lazio Rom und die Jungs sahen ein sehr spannendes Spiel mit roten Karten, Elfmeter und einem Freistoßtor. Am Ende war Inter mit einem 2:1 der glückliche Sieger und dies erfreute die mit vielen Inter Fans gespickte Mannschaft umso mehr.
Matthias Flora
Stilfs
An einigen freien Nachmittagen haben sich lernwillige Stilfser Grundschüler leidenschaftlich dem Schachspiel verschrieben. Unter fachkundiger Anleitung des Pädagogen i.R. Josef Gunsch erschloss sich den Kindern die facettenreiche Welt dieses anspruchsvollen Brettspiels und vermochte sie augenscheinlich zu begeistern und sinnvoll zu beschäftigen. Dabei war es Gunsch Josef von vornherein ein Hauptanliegen, den Kindern diese jahrhundertealte, spannende Freizeitbeschäftigung anstelle von Computer und Co. in unentgeltlichen Lerneinheiten zu erschließen und schmackhaft zu machen.
Mit Konzentration und Ehrgeiz, gepaart mit dem Ansinnen, das Gegenüber matt zu setzen, kämpften die Schachlehrlinge verbissen um den entscheidenden Zug. Das Schachfieber war vollends ausgebrochen und der gewünschte Effekt erzielt. (re)
Rabland
Die Beachvolleyballfreunde können sich freuen! Endlich ist es soweit: der Beachplatz in Rabland öffnet am 21. Mai wieder seine Tore. Auf zwei bestens gepflegten Feldern wird wieder gebaggert, gepritscht und nach jedem Ball gehechtet, und das alles unter freiem Himmel, viel Sonnenschein und guter Laune! Die Sektion Volleyball des ASV Partschins Raiffeisen übernimmt mit Lydia im Team wieder die Führung und lädt alle Freunde herzlich ein vorbeizukommen. Unter anderen findet heuer am 2. und 3. Juli wieder eine Etappe des Bank-the-Future-Beachcups (www.beachcup.it) auf den zwei wunderschönen Beachplätzen in Rabland an der Etsch statt und man kann sich, wie in den letzten Jahren, auf spannende Begegnungen freuen. Ebenso finden am 25. Juni wieder das Beachsoccer-Turnier, ab Mitte Juni immer donnerstags der „6. Roblter Beachcup“ und im Juli die allseits bekannte Schaumparty statt. Reservierungsanfragen können über E-Mail an volleyball@asvpartschins.it oder telefonisch unter 328/9493557 gemacht werden. Für Speis und Trank ist bestens gesorgt. Die Volleyballer des ASV Partschins freuen sich auf zahlreiches Kommen und auf einen tollen Sommer.
Tartsch/Vinschgau
Die Bogenschützen „Venostarc“ luden am Sonntag, den 1. Mai zum Tag der offenen Tür auf den 3D-Parcours in die „Tartscher Leitn“. Das schöne Wetter lockte zahlreiche Eltern mit Kindern an. Die Kleinen waren von Pfeil und Bogen und von den Tier-Attrappen fasziniert und nahmen diese der Reihe nach ins Visier. Die Tier-Nachbildungen dienen als Zielscheiben und tragen die Handschrift von Walter Pritz aus Tartsch. Er fertigt immer wieder neue Tier-Nachbildungen an und restauriert die alten, die laufend Schrammen abbekommen. Begleitet und betreut wurden die vielen „Schnupperlehrlinge“ auf dem Parcours von den erfahrenen Bogenschützen um Chef Roland Sprenger aus Mals. Ein geduldiger Ansprechpartner und Bogenschützen-Lehrer war auch dessen Vater Roman Sprenger. In geselliger Runde tauschten die Bogenschützen Erfahrungen und Erinnerungen aus. Ein Pionier der Vinschger Bogenschützen ist Tarcisius Moser. Den Verein gibt es seit 2004 und er zählt 70 Mitglieder. Neuerdings haben diese mit der Firma „CRS Bogensport“ einen Ansprechpartner in Mals.
Am 9. und 10 Juli organisieren die Bogenschützen das „5. Laitn-Turnier“ mit Fest auf dem Tartscher Bichl. Angekündigt haben sich 220 Bogenschützen aus ganz Europa. (mds)
Sulden
Am 30.04.11 veranstaltete die FF-Sulden das traditionelle Yetyskirennen zum 6. Mal im Skigebiet der Seilbahnen Sulden (Madritsch). Die zahlreichen Teilnehmer fanden eine gut präparierte Piste vor und freuten sich anschließend auf schöne Sachpreise. Die begehrte Yetytrophäe holte sich dieses Jahr der Sportclub Meran. Bei der anschließenden Verlosung gewann Thomas Kröll aus Schenna eine Ortlerskiarena-Karte für die Wintersaison 2011/12. Die FF-Sulden bedankt sich bei allen Teilnehmern und Helfern.
Viva Latsch
Gleich drei Veranstaltungen werden am 28. Mai auf den Sportanlagen der Viva Latsch über die Bühne gehen. Den Anfang macht um 15.00 Uhr der einzige Bahnlauf Südtirols aus der Serie der Dorfläufe. Strecken von 200m bis 5000m werden gelaufen. Die jüngsten Teilnehmer sind gerade mal 5 Jahre alt und dürfen das erste Mal im Stadion schnuppern. Ab Jahrgang 1991 starten alle Läufer über 3000m bei den Frauen und 5000m bei den Männern. Um 17.00 Uhr startet der JuniorJump. Begleitet von fetziger Musik bestreiten Schulklassen eine Hochsprungstaffel. 15 Minuten lang werden alle übersprungenen Höhen einer Schulklasse zusammengezählt. Die vielen Sprünge leiten dann auf das nächste große Event hin: den SuperJump 2011. Wieder werden neun Weltklasseathleten dem Publikum Sprünge weit über zwei Meter hoch zeigen. Dabei sind Alessandro Tallotti, Nicola und Giulio Ciotti, James Grayman aus Antigua, Gobe Tkobana aus Botswana, Tim Riedel aus Deutschland, Filippo Campioli und weitere. Die Sektion Fußball des ASV Latsch sorgt für Speis und Trank. Veranstalter sind der Lac Vinschgau Raiffeisen und Viva Latsch in Zusammenarbeit mit dem VSS und dem italienischen Leichtathletikverband. (ah)
LAC Vinschgau Raiffeisen
Mit einem guten fünften Platz kehrte Tobias Lechthaler von den interregionalen Mehrkampfmeisterschaften aus Modena zurück. Den Großteil seiner 5592 Punkte holte sich der 20 Jahre alte Kortscher wie gewohnt am zweiten Wettkampftag, wo er seine Stärken ausspielen konnte. 705 Zähler machten allein seine 4,35 Minuten über 1500m aus. 3,90m im Stabhoch, 41,56m im Speer und 31,33m im Diskus zeigen wie gut er die technisch anspruchsvollen Disziplinen bereits beherrscht.
Fabian Waldner holte sich hingegen bei seinem ersten Achtkampf das Limit für die Italienmeisterschaft. (ah)
67. Suldenspitzrennen am 1. Mai 2011
Mit 260 Rennläufern und 70 teilnehmenden Vereinen, davon 27 aus dem Ausland (Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowakei) war das Suldenspitzrennen auch heuer ein großer Erfolg. Das vom ASC Ortler Raiffeisen, der Skischule Gustav Thöni Sulden und den Seilbahnen Sulden ausgetragene Rennen eröffnete Gustav Thöni als Vorläufer. Den Riesenslalom auf der Madritschpiste setzte Joachim Ritsch mit 40 Toren. Für Ritsch war der Erfolg begeisternd, da seine Athleten die Mannschaftswertung gewannen, sogar vor dem starken ASC Meran Raiffeisen. Nicole Gius war die prominenteste Teilnehmerin, sie fuhr Bestzeit bei den Damen, bei den Herren Pietro Dalmasso aus Veneto. Mit 92 Jahren war der Schweizer Ernst Berger der älteste Teilnehmer, die jüngste Teilnehmerin war Tessia Rungg, 6 Jahre alt, vom ASC Prad Raiffeisen, sie wurde 1. bei denSuperbaby, Julia Staffler wurde 3.. Tamara Klotz wurde 1. bei den Baby, Maria Pfeifer 2. der Zöglinge, Rafaela Stocker holte Bronze bei den Damen Master C6, Anita Gstrein Silber bei Master C4. Im männlichen Bereich waren Jonas Hofer und Tamino Rungg 2. der Superbaby bzw. der Baby, Claudio Tendi Cobianchi gewann souverän bei den Buben, Jannick Sachsalber (Burgeis) holte Silber bei den Zöglingen. Killian Pinggera wurde 2. Master B12, Hans Wallnöfer 2. Master B10, Walter Stecher (Haid) 3. Master B8, Helmuth Ladurner und Hermann Oberlechner holten Gold bei Master B7 bzw. B6, Josef Hohenegger Bronze Master A4, Alexander Ortler und Rafael Hofer wurden 2. bzw. 3. bei den Senioren. (lp)
Schluderns
Gespannt warteten die Sportverein-Mitglieder und vor allem die Volleyballspieler bei der Vollversammlung auf klärende Worte von BM Erwin Wegmann zum Beach-Volleyball-Turnier. Doch sie wurden enttäuscht. „Ich werde heute zum Thema Beach-Volleyball nichts sagen“, so Wegmann. Und das weckte Emotionen. Was war passiert? Wegman hatte öfters mitgeteilt, auch dem Sportpräsidenten Heiko Hauser, dass er das traditionelle Sportfest im Park nicht mehr erlauben würde. Seither ist Feuer am Dach. Die Zeit verstrich untätig und viele vermuteten, Wegmann spiele auf Zeit, bis es für die Organisation zu spät sei. Klar Position für das Beach-Fest bezogen die Ex-Präsidenten Friedl Sapelza und Edwin Lingg. „80 Prozent der Bevölkerung stehen dahinter“, ist sich Lingg sicher. Vor einigen Wochen machten auch Gemeinderäte mit einem Beschlussantrag Druck. Die Beach-Party ist ein beliebter Treffpunkt für die Jugend einerseits und anderseits füllt sie die Kassen des ASV-Schluderns auf. Dieser hat einen Jahresumsatz von 200.000 Euro und erbringt eine gewaltige ehrenamtliche Leistung für rund 150 Jugendliche in sechs Sektionen. Altpräsident Peter Trafoier sprach von fast 10.000 Stunden jährlich. Aushängeschild ist die Fußball-Mannschaft in der II. Amateurliga. Den Abstieg hat sie abgewehrt. Polarisiert hat allerdings die Fusion mit Glurns. Ob es so weiter geht, ist fraglich. Entscheiden wird der neu gewählte Ausschuss mit Heiko Hauser, Raimund Lingg, Stephan Stocker, Rudi Trafoier, Sandra Waldner-Lingg, Walter Tappeiner, Marco Egua, Christian Stecher, Christian Wallnöfer, Andreas Marseiler und Gabriel Jörg. Der Vorstand ist auch in Sachen Beach-Volleyball-Turnier gefordert. Dass der Rückhalt für die Beach-Organistoren groß ist, zeigen inzwischen 400 unterstützende Unterschriften, mit denen sie aufzeigen wollen, „wie wichtig uns die Veranstaltung ist“. Wegmann und Sport-Referent Alexander Telser reagierten auf den Druck und haben ein Einlenken signalisiert. (mds)
Naturns
Am 1. Mai, beim vorletzten Spiel vor Ende der Meisterschaft, hat sich Naturns das Verbleiben in der Oberliga gesichert. Es ist für den ganzen Vinschgau eine Freude, da der Naturnser Erfolg auch die Arbeit von allen Vereinen im Vinschgau ehrt, die Jugend motiviert und außerdem bietet eine Mannschaft in der Oberliga vielen Sportfreunden die Möglichkeit, in der Nähe Spiele besonderer Qualität zu verfolgen. Das Spiel, bei dem die Nervosität der Bozner – laut Definition von Manfred Tappeiner – durch 3 mit roten Karten ausgeschlossenen Bolzano 1996-Spielern zum „Selbstmord“ führte, gibt Anlass, die Notwendigkeit der Disziplin im Fußball zu betonen. Viele Naturnser Fans fuhren nach Bozen und die Tribüne war überwältigend für die Mannschaft von Engl Grünfelder. Nun sagt jemand grinsend, dass Bozen nach Passeier gegen Moos fahren wird müssen, wenn die Mannschaft von Christian Pixner in die Landesliga aufsteigen wird. (lp)
Ötzi Alpin Marathon
Die 8. Auflage des Ötzi Alpin Marathon konnte bei kühlem, aber idealem Wettkampfwetter durchgeführt werden und endete mit einem Südtiroler Doppelsieg in den Einzelwertungen und einem neuen Streckenrekord. 486 Teilnehmern aus acht Nationen waren am Start, um die Teilstrecke von Naturns bis Unser Frau mit dem Moutainbike, bis Kurzras laufend und weiter mit Tourenskiern den Schnalstaler Gletscher zu erreichen.
SSV Naturns Raiffeisen Industriepool
Im April fand in der Sportbar Naturns die diesjährige Jahreshauptversammlung des SSV Naturns statt. Begrüßen konnte der Präsident des Sportvereins Norbert Kaserer dabei an die 60 interessierte Mitglieder des Sportvereins, Bürgermeister Andreas Heidegger, Sportreferent Zeno Christanell, Gottfried Vigl von der Raiffeisenkasse Naturns sowie den Ausschuss des Sportvereins, die Rechnungsrevisoren Karl Peer und Karl Pircher und die Verantwortlichen der einzelnen Sektionen des SSV.
Auf dem Programm stand, neben dem allgemeinen Rückblick auf ein sehr erfolgreiches Sportjahr 2010 durch den Präsidenten, der Bericht über getätigte Investitionen, der Kassabericht und der Bericht der Rechnungsrevisoren.Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt der Vollversammlung waren die Berichte der einzelnen Sektionsleiter. Dabei nutzten die Verantwortlichen der einzelnen Sektionen die Gelegenheit, die eigene Sektion vorzustellen, sich bei allen Helferinnen und Helfern, Partnern und Sponsoren zu bedanken, Rückblicke auf sportliche Erfolge bzw. Misserfolge und erreichte Ziele im Jahr 2010 zu halten sowie auch über Visionen und neue Ziele, viele davon im Bereich Jugendarbeit, für das Sportjahr 2011 zu berichten. Die Tätigkeitsberichte der einzelnen Sektionen sowie Fotos und Informationen zum SSV sind übrigens unter www.ssvnaturns.it zu finden. Ein besonders erfreuliches Ereignis waren wiederum die vielen Prämierungen von Sportlern für ihren herausragenden sportlichen Einsatz und Erfolg im Sportjahr 2010:
In der Sektion Bahnengolf wurden Zischg Stefan, Neumair Nadia, Dall Acqua Andreas und Zischg Helmut prämiert, in der Sektion Fußball die gesamte 1. Mannschaft 2009/2010 mit Trainer Paul Pircher und in der Sektion Stocksport Gapp Herbert, Höllrigl Manfred, Karadar Armin, Parth Robert, Parth Wolfgang, Zublasing Roman, Götsch Helmut, Blaas Werner und Schupfer Oskar.
Der gesamte SSV Naturns Raiffeisen freut sich sehr mit seinen Sportlern über ihren tollen Erfolg und gratuliert ihnen an dieser Stelle nochmals ganz herzlich! Ein weiterer Grund zur Freude für den SSV war die Präsentation der neuen Homepage des SSV Naturns. Ein großes Dankeschön diesbezüglich an Wolfgang Fliri von der Firma Zeppelin für seinen ehrenamtlichen Einsatz und seine tolle Zusammenarbeit bei der Konzeption unserer neuen Homepage!
Barbara Rechenmacher
Yoseikan Budo
Jennifer Tarneller ist Vize-Italienmeisterin!
Die Goldrainerin kämpfte am 30. April erfolgreich in der Kategorie U15 für den ASV Schlanders Raiffeisen bei der diesjährigen Yoseikan Budo Italienmeis-terschaft in Latina nahe Rom.
Über 150 Athleten aus dem ganzen Land kamen dort zusammen. Südtirol war mit 70 Budokas stark vertreten. Insgesamt 25 Goldmedaillen bzw. Italienmeistertitel (in 38 Kategorien), 22-mal Silber und 15-mal Bronze, gingen nach Südtirol – vor allem ins Pustertal – Bruneck und Sand in Taufers; aber auch nach Meran, Nals, Ritten, Brixen sowie Sterzing und Schlanders.
Ebenfalls für Schlanders kämpften Konrad Bachmann (U12) und Edmar Telser (Senioren). Für beide war es die erste Italienmeisterschaft, sie erreichten je den 5. Platz.
Die Ergebnisse und die hohe Beteiligung an der Meisterschaft zeugen vom hohen
Niveau und dem großen Interesse am Yoseikan Budo. Dies ist vor allem den Trainern, die das Wissen und die Begeisterung mit Passion an Interessierte
weitergeben, zu verdanken.
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Sophie, 15. Mai 2011. Meiner Nichte in Brüssel zum Namenstag.
Korn und Vinschgau waren Synonyme
Der Vinschgau ist ein inneralpines Trockental mit geringen Jahresniederschlägen, welche jenen eines Steppenklimas entsprechen. Der großflächige Anbau von trockenresistentem Roggen in früheren Zeiten hat unserem Tal das Attribut „Kornkammer Tirols“ eingebracht. Die Malser Mundartdichterin Wilhelmine Habicher hat für das vormals abwechslungsreiche Landschaftbild im Vinschgau in einem ihrer Büchlein den liebevollen Ausdruck „Fleckenteppich“ geprägt. Die-se Beschreibung war aus zwei Gründen besonders zutreffend. Erstens wegen des farblichen Wechsels von grünen Mähwiesen zum Gelb der reifen Getreidefelder. Und zweitens wegen der kleinflächigen und unregelmäßig geformten Grundparzellen als Folge der Realteilung aus dem alemannischen Erbrecht.
Bis auf einzelne Restflächen am Allitzer Sonnenberg und in der Vinschgauer Talsohle zwischen Prad und Mals haben wir in den letzten Jahrzehnten den Getreideanbau im Vinschgau leider fast völlig verloren. Erst in den unmittelbar letzten Jahren gibt es erfreulicherweise eine Rückbesinnung auf den Roggenanbau und dessen Veredelung zu Brot in kurzen Kreisläufen. Im Obervinschgau denkt man über eine differenzierte Nutzung der landwirtschaftlichen Kulturflächen durch Getreideanbau in verträglicher Kombination mit der Viehwirtschaft als Alternative zum Apfelanbau nach.
Kulturpflanzen in culturamartell
Im Nationalparkhaus culturamartell widmen wir im heurigen Sommer den alten, bergtüchtigen Kulturpflanzen eine Wechselausstellung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Getreidearten Roggen, Weizen und Gerste. Finail im Schnalstal und Stallwies in Martell werden in der landeskundlichen Literatur als die höchstgelegenen Kornhöfe des historischen Tirol zitiert.
Die Eröffnung der Ausstellung im Nationalparkhaus culturamartell findet am Dienstag, 24. Mai d.J. um 19.00 Uhr statt. Nicht zufällig. Dieser Tag ist europaweit der Tag der Nationalparke. Die bergbäuerliche Kulturlandschaft ist ein wertvolles und erhaltenswertes Element des Nationalparks Stilfserjoch.
Nutzpflanzen
Das vergangene Jahr 2010 war von den Vereinten Nationen als internationales Jahr der Biodiversität ausgerufen worden. Das Referat für Umweltbildung des Nationalparks Hohe Tauern hatte im April 2010 zu diesem Anlass im Nationalparkzentrum Bios im kärntnerischen Mallnitz ein Seminar zum Thema „Vielfalt des Lebens –Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität“ veranstaltet. Eine der Referentinnen war dabei Dr. Maria Tiefenbach vom österreichischen Umweltbundesamt. Frau Tiefenbach hat im Rahmen ihres Vortrages interessanten Zahlen zu den Nutzpflanzen genannt:
• Rund 75.000 Pflanzenarten gelten als essbar,
• rund 7.000 Arten werden verwendet,
• rund 150 Pflanzenarten machen 90 % der menschlichen Ernährung aus,
• allein die drei Arten von Nutzpflanzen Weizen, Mais und Reis bilden 50 % der Ernährung des Menschen,
• viele Kulturpflanzen sind gefährdet oder ausgestorben,
• eine Viruskrankheit vernichtete um 1975 ¼ der asiatischen Reisproduktion. In der Folge wurde eine virusresistente Wildsorte von Reis gefunden.
Eine Ausstellung zu Ehren der bergtüchtigen Kulturpflanzen
Die Wechselausstellung im Nationalparkhaus culturamartell ist eine Leihgabe der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg. Wir danken der Landwirtschaftschule in Burgeis für die Überlassung der Ausstellung ebenso wie der Abteilung Land-, Forst- und Hauswirtschaftliche Berufsbildung der Südtiroler Landesverwaltung. Das Ausstellungskonzept stammt von Peer Schilperoord für den Bereich Bergackerbau und Getreide und von Andrea Heistinger für den Bereich Gärten und Gemüse. Die Ausstellung wurde in der Schweiz konzipiert und durch verschiedene Organisationen des dortigen Bauernverbandes, des Heimatschutzes, der Kultur und des Umweltschutzes, Stiftungen und dem Verband der Schweizer Raiffeisenbanken gesponsert und aus Mitteln der EU-Programme Interreg II und III bezuschusst.
Ein erster Teil der Ausstellung stellt den Bergackerbau mit dem Anbau der Getreidearten Roggen, Weizen und Gerste vor. Der Bergackerbau war und ist eine kulturelle Leistung erster Güte. Und Getreidefelder beleben die Landschaft.
Ein zweiter Teil der Ausstellung ist den wandelbaren Gärten gewidmet. Die üppigen Hausgärten sind erst in jüngster Zeit entstanden. Ursprünglich war der Hausgarten am Bauernhof im Berggebiet ein kleiner Kräutergarten. Das Gemüse wurde auf dem Acker in der Feldflur angebaut. In der Marteller Ausstellung werden alte Kultur- und Nutzpflanzen wie etwa Schnittlauch und Salat, Krapfen-Mohn, Kraut und Rüben als Wintergemüse, der Altreier Kaffee als Lupine ebenso vorgestellt wie Lein und Hanf als kraftvolle Fasern oder Stangen- und Feuerbohnen oder „Gersterbsen“ als Mischkultur von Palerbsen und Gerste.
In Deutschland sind schon ganze Landstriche Bienen leer geworden. Zum Nutzen der Honigbiene und der Insekten als Bestäuber seien nur einige wenige Zusammenhänge verdeutlicht. Beim Einsatz von Chemie zur Schädlingsbekämpfung dürfen wir im Eigeninteresse und in einer längerfristigen Überlegung auf die Nützlingsförderung nicht vergessen. Bienen und Imker sind unverzichtbare Partner im Netzwerk Natur.
• 75 % der weltweit wichtigen Kulturpflanzen sind von der Bestäubung der Insekten abhängig;
• Insekten bestäuben vor allem auch hochwertige und vitaminreiche Pflanzen wie Früchte und Gemüse, Ölfrüchte, Nüsse, Kakao, Kaffee u.a.
• Nutzinsekten dienen der biologischen Schädlingsbekämpfung.
Öffnungszeiten culturamartell
Das Nationalparkhaus culturamartell hält von Dienstag bis Freitag vormittags in der Zeit von 09.00 bis 12.00 Uhr und nachmittags von 14.30 bis 18.00 Uhr für die Besucher geöffnet. Am Samstag und Sonntag kann das Haus nachmittags in der Zeit von 14.30 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Montag ist Ruhetag. Die Ausstellung zu den bergtüchtigen Kulturpflanzen ist vom 25. Mai bis 30. Oktober 2011 zu sehen.
Unsere Mitarbeiterin Erika Eberhöfer gibt Ihnen gerne Auskünfte zum Martelltal, zum Nationalpark, zu seinen Wanderangeboten und Führungen und zu den touristischen Angeboten in Martell während der Sommermonate der anstehenden Wandersaison.
Schlanders
Dem Zufall wurde nichts überlassen. Details, die Liebe zum Detail bestimmen das Innenleben hier im Obergeschoss des Wohnhauses Schuster in Schlanders. In einer kurzen Bauphase haben Heike Fleischmann und Michael Schuster aus zwei kleinen Wohnungen eine große gemacht. Platz zum Atmen ist entstanden, Platz zum Genießen, Platz zum Wohnen. Wohnen, das von einem stimmigen Konzept formuliert wird und das Ergebnis einer perfekten Zusammenarbeit zwischen dem Innenarchitekturstudio Creaplan aus Frangart, dem Architekten Leo Gurschler und den beiden Bauherren ist. Perfekt wohl auch, weil beide Bauherren in einem kreativen Bereich tätig sind und Gespür für Farben, Formen und Material mitgebracht haben. Das vorherrschende Material im Inneren verrät bereits die Eingangstür. Eiche trägt das Entree, das den Weg ins Innere weist. Eiche ist das einzige Holz auf den 130 Quadratmetern, hat in Böden, Türen und Mobiliar seinen Auftritt und harmoniert mit viel weiß, etwa jenem der Küchenfronten. In der Küche selbst bestimmt die Optik ein farbliches Highlight: Grüne Kunstputzelemente umrahmen die Küchenfront, die Theke und die Hochschränke und setzen diese ordentlich in Szene. Projektant Egon Tschimben vom Studio Creaplan setzte aber noch ein Highlight: einen Raumteiler in Thekenhöhe in der Mitte des offenen Wohnraumes, der Essraum, Küche und Wohnraum gliedert. Ein Raumteiler, der ganz nebenbei als Stauraum auch eine organisatorische Funktion hat. Und: auf zwei Seiten bedient werden kann. Auf der einen Seite bündelt er die Technik, auf der anderen Seite fungiert er als Servicemöbel für den Essbereich. Offene und geschlossene Flächen wechseln sich überhaupt auf der ganzen Etage ab. Ein Wechselspiel, das mit differnzierten Raumhöhen fortgeführt wird. Die Neigung des Satteldachs gibt diese vor und sorgt für ein großzügiges Raumerlebnis. Rauminszenierung wenn man so will. Wohnliche Begleiter sind Accessoires, die mitunter Familiengeschichten erzählen, wie das Hirschgeweih über die Jagdleidenschaft des Hausherrn. Ein umfassendes Lichtkonzept beleuchtet die gesamte Wohnung indirekt und rückt auch die Möbel – Maßanfertigungen – ins richtige Licht. Außen hat sich das Bild nur wenig verändert. Auch das ist kein Zufall, sondern der richtige Rahmen für den gelungenen Ausbau. (ap)
Zu Gast bei Günther Pitscheider in Stilfs
So bescheiden der Titel auch klingen mag, so maßgebend ist er für die Denkart des Wahlstilfsers Günther Pitscheider. Sein Eigenheim, ein faszinierender Schmelztiegel der Weltoffenheit, Schlichtheit und Natürlichkeit, vereint in demütiger Hochachtung; immer jedoch dem Zwecke dienend und stets auch dem kontinuierlichen Wandel - der dem Lauf der Zeit obliegt - unterworfen.
Zur Eingangstür gelangt man über eine imposante rechteckige Steinplatte – ein stummer steinerner Mahner, um bewusst respektvoll ins Haus einzutreten. Eine eigentümliche Asymmetrie - zwingend diktiert von Mutter Natur selbst – durchdringt dieses Haus am Felsen in all seinen Poren, prägt charmant seinen gradlinigen Charakter und erfüllt den Raum nichtsdestotrotz stimmig mit einer ungeahnten Leichtigkeit. Ruhe, Licht, Einfachheit sind in den wenigen aber großen lichtgeschwängerten Räumen vorherrschendes Element und entsprechen Pitscheiders Vorstellung der Arte povera. Die Raumeinheiten wirken harmonisch, obgleich sie ganz anders als vom Architekten vorgesehen verwirklicht wurden. Ermöglicht wurde dies allein durch Fingerfertigkeit dorfansässiger Handwerker, welche wissend um die felsige Beschaffenheit des Untergrundes, die gemütliche Atmosphäre erst so ermöglicht haben. Dabei galt es so einfach und mit so wenigen Giftstoffen als möglich zu bauen.
Einst gedacht als Refugium vor dem allzu schnelllebigen, hektischen Stadtleben hat Günther Pitscheider aber mittlerweile Wurzeln geschlagen und läuft Gefahr „anzuwachsen“. Trotzdem will er ein offenes Haus, welches zugleich Rückzugsort als auch Platz der Begegnung sein soll. Der Vollblutmusiker spielt Jazz und zeitgenössische Musik. „Selbst komponiert, nur keine Reproduktionen“, die mag er nämlich nicht. Einzigartig eigen wie er auch seine Wohnung! Vielleicht weil Musik den Ton angibt und jeder Raum zusammenklingend seine eigene Melodie spielt. Viele renommierte Künstler waren bereits Gast in diesen Räumlichkeiten und sind in dem versonnenen Stilfser Altdorf zur Ruhe gekommen.
Die Küche, ein großer offener Raum mit schwarzem Schieferboden, bezeichnet der passionierte Koch Pitscheider als seine Werkstatt, wo sowohl gekocht als auch kommuniziert wird, welche aber gleichwohl ihre Zweckmäßigkeit - pflegeleicht und funktionell - erfüllt: mit dem Herd in der Mitte lässt sich´s gut kochen und auf Blickkontakt Gespräche führen. Es war eben nicht das Bestreben des Bauherrn einzelne Wohnelemente stilgerecht hervorzuheben, sondern die Zweckgebundenheit des Raumes an sich, welche mit faszinierender Ambivalenz der Dinge beruhigende Gelassenheit ausstrahlt. Das Haus, dereinst auf steinigem Fels gebaut, durfte sich sein Wesen bewahren.
Die Felswand, an die sich das Haus anschmiegt, dominiert durch seine stil- und respektvolle Einbindung alle Innenmauern zum Hang hin: bewusst naturbelassene Windungen, teils schräges Mauerwerk und Missachtung althergebrachter Klischees entführen Hausherr und Besucher in die großartige Harmonie des Seins.
Im Wohnzimmer im 2. Stock thront im Kreise unzähliger Bücher majestätisch der Kontrabass, imposant in Szene gesetzt durch das atemberaubende Bergpanorama im Hintergrund. Sperrig klingend, so der Besitzer, und trotzdem weiche Nuancen versprechend. Passend zur allgegenwärtigen Ambivalenz der Wohnung selbst, in welcher sich mannigfaltige Weltanschauungen wiederfinden.
Renate Eberhöfer
Zu Gast bei den Infanglern - Pfossental
Der Infanglhof im Pfossental ist derzeit im Umbruch. Notwendig waren aufwendige Sanierungsmaßnahmen, um den Hof vor Lawinen zu schützen. Noch ist alles nicht fertig, denn vieles wird von dem musikalischen Quintett in Eigenarbeit angefasst. Im „neuen“ Teil, in den die Eltern gezogen sind, herrscht modernes Design, immer gepaart mit herrlichen Hölzern, handwerklich perfekt von Sohn Johannes mit Hilfe seines Bruders „Gottl“ verarbeitet. Auch in der modernen Küche, deren Weiß mit dunklem Nussbaum kombiniert ist, sitzen alle wieder zusammen. Stefania Kofler ist froh, dass der Umbau jetzt möglichste Sicherheit vor der steten Lawinengefahr bietet, aber auch die Helligkeit der neuen Räume gefällt ihr: „Mir ist erst nachher bewusst geworden, wie dunkel es im alten Teil war.“ Hier leben jetzt die Jungen, aber frische Ideen wie der Einsatz des alten Scheunenholzes mit beleuchteten Lichtschächten sowie die Öffnung der Decken lassen erkennen, dass sich hier in Zukunft noch einiges tun wird. Die Liebe zur Natur und dem Bezug zum „Schnalser“ Holz ist an jeder Ecke zu riechen. Und der Besucher staunt nur, welche Ideen und Arbeit die Familie neben ihrem Hof, ihren Berufen und der Bewirtschaftung der Mitterkaseralm aufbringt. Und nebenbei wird auch das gemeinsame Musizieren nicht vergessen.
Elke Wasmund
Zu Gast bei Irene Hager und Markus Mahlknecht in Laatsch
Für ein altes Haus braucht man wenig Geld, aber viel Zeit“, sagt Markus Mahlknecht. Diese Zeit nehmen sich er und seine Partnerin Irene Hager seit sie 2003 von Bozen in den Vinschgau übersiedelt sind. Angezogen fühlten sie sich von der einmaligen Landschaft und von der historischen Bausubstanz. Damals mieteten sie sich in einer alten Wohnung in Schluderns ein. Seit kurzem leben sie im denkmalgeschützten Widum in Laatsch. Das Haus aus dem 16. Jahrhundert diente einst als Handelshaus. „Es könnte ein Ballhaus gewesen sein, in dem große Stoffballen Platz gefunden haben“, erklärt Mahlknecht. Später wurde das Haus leicht verändert und vergrößert. Die alten Mauern, die steinernen Stiegen, die Gewölbe, die getäfelten Stuben erzählen Geschichten von Menschen, die einfach und bescheiden gelebt haben. Diese Lebensweise führen Hager und Mahlknecht weiter.
Es macht ihnen nichts aus, dass die Türen niedrig sind und sie sich jedes Mal bücken müssen, wenn sie von einem Raum in den anderen wechseln. Und es macht ihnen auch nichts aus, dass Holzverkleidungen abgegriffen und Holz- und Steinböden uneben und abgewetzt sind. Im Gegenteil: Sie empfinden diese Gegebenheiten als Bereicherung, denn sie atmen gerne den Hauch der Geschichte ein. Sie genießen die Geräumigkeit und passen sich den Jahreszeiten an. In den warmen Monaten nutzen sie alle Wohnräume, die drei getäfelten Stuben, die Küche, die im Stil der 60er Jahre eingerichtet ist und den gewölbten Hausgang mit einer vorgelagerten Nische. Dort sitzen sie oft unter einem Fresko, das eine Jagdszene zeigt, trinken Kaffee, lesen, plaudern oder werfen den Blick aus dem Fenster auf die historische Fassade mit dem Stuben-Erker und auf ihren gegenüberliegenden umfriedeten Garten neben dem Laatscher Museum. „In dieser Nische fühlen wir uns besonders wohl“, betont Hager. In der kalten Jahreszeit rücken beide enger zusammenund halten sich in der Küche auf, wo der Herd angefeuert wird, oder in der Stube, wo der Kachelofen Wärme spendet, die auch die angrenzende Stubenkammer mit kuscheliger Sitzecke und Fernsehapparat erreicht. Der Ofen in der dritten Stube, dem Schlafzimmer, bleibt kalt. Das Holzholen und das „Einkenten“ besorgt der Hausherr. Im Küchenherd legt die Hausherrin bei Bedarf immer wieder ein Scheit nach. Das Warmwasser liefert ein herkömmlicher Boiler. „Im alten Haus sind wir laufend den Temperaturunterschieden ausgesetzt. Das hat einen gesundheitlichen Aspekt“, erklärt Mahlknecht. „Wir wohnen mit dem Kneipp Effekt und wir sind nie krank.“ Regelmäßig schafft das Paar Holz herbei und richtet es im Garten ofengerecht her. Die zwei Hunde schauen ihnen dabei zu. Diese sind im Sommer ihre Gefährten. Mahlknecht und Hager bewirtschaften seit Jahren Almen. Im Herbst steht ein kühler Keller für Käse und Butter bereit. Dazu lagern sie Speck, Eingewecktes und Lagergemüse aus dem Garten. „Der Keller des Widums ist von unschätzbarem Wert“, sagt Hager. „Wir können Nahrungsmittel den ganzen Winter über lagern und auch das spart Geld.“
Magdalena Dietl Sapelza
Zu Gast bei Karl Heinz Steiner in Mals
Nicht optimale Voraussetzungen fanden Verena Pobitzer und Karl Heinz Steiner vor, als sie mit der Innenplanung ihrer Wohnung im Dachgeschoss in Mals begannen. Die Neigung des Daches war südseitig ausgerichtet und versperrte somit fast vollständig den herrlichen Blick in den obervinschger Talkessel. Mit viel Kreativität und praktischen Ideen entwickelten die beiden Räume und Möbelelemente, die voller Überraschungen stecken. Optimal wurde das Oberlicht genutzt, sodass die „Schräglage“ in der Aussicht komplett ausgeglichen werden konnte. Die selbst entworfenen Einrichtungsmöbel sind in allen Räumen grifffrei und auf unterschiedliche Weise nutzbar. Ein mobiles Regal kann in der Küche jederzeit umgestellt werden, der Ofen bildet gleich mehrere Stufen, um es sich auf ihm bequem zu machen, im Schlafzimmer ist eine Schranktür der Eingang zum Badezimmer und eine schmale Holztreppe weist den Weg in die oberen Arbeitsräume. Selbst entworfen und hergestellt sind auch einige Sitzmöbel. Mülleimer wurden zur bequemen Sitzgelegenheit und Plastiktrichter zu Beistelltisch und Stuhl verwandelt. Diese Gebrauchsgegenstände bilden einen bewussten Kontrast zum vorherrschenden Buchenholz. Im Badezimmer ist der Boden mit Holzgittern ausgelegt und aus der freiliegenden Badewanne hat man einen herrlichen Blick über den östlichen Teil von Mals. Enge und tiefe Durchgänge verbinden die einzelnen Räume und führen in wohldurchdachte, kreative Raumkonzepte. Gegensätze bestimmen die Räume auch akustisch, so findet das Schlagzeug von Sohn Simon ebenso Platz wie ein selbst gebauter Klangbaum von Karl Heinz und andere kleine Kunstwerke aus der Hand von Verena und der Tochter Sophia. So entstanden mit Überraschungen bespielte Wohnräume, die aber auch die praktische alltägliche Nutzung berücksichtigen.
Ludwig Fabi
Marienberg
Jedes Jahr im Laufe der Fastenzeit treffen sich interessierte Frauen der KFB zu einem gemeinsamen Einkehrtag.
Im April kamen an die 30 Frauen, die sich zum Thema: „Mein Haushalt –mein Reich; Meine Welt – Gottes Haushalt“ Gedanken machten und dem gekonnt geleiteten Vortrag von Frau Isabella Engl folgten. Auch mit eigenen Beiträgen und Ansichten konnten sich die Frauen einbringen, was allen sehr zusagte. Dieses Referat war sehr lebensnah und hob sich von großen theologischen Ansprüchen ab, deshalb wagten die Frauen, sich zunehmend eigene Erfahrungen zum Thema zu erzählen und ihre Ansichten dazu zu äußern. Isabella Engl führte die Frauen geschickt an die Problematik heran und erzählte auch aus eigener Erfahrung , was wohl nur Frauen verstehen. Mit einem gemeinsamen Wortgottesdienst in dankenswerter Weise musikalisch mitgestaltet von Trudi Theiner-Grass, ging dieser Tag zu Ende. Für das Wohlbefinden der Frauen trug nicht nur der geistige Teil bei, auch die körperlichen Bedürfnisse wurden bei einem guten Mittagessen, Kaffee und Kuchen,was nicht fehlen darf, gestillt. Das Dekanatsteam freute sich über die rege Teilnahme und hofft, dass es den Anwesenden guttat, einmal einen Tag nur für sich zu haben und dass im nächsten Jahr vielleicht mehr Frauen sich diese Auszeit zukommen lassen.
Schlanders
Mittlerweile zu einem festen Termin im Kulturhaus Karl Schönherr zählt ein jährlich im April stattfindender Abend mit Bergfilmen. Bei freiem Eintritt stehen eine Auswahl von Filmen auf dem Programm, die das Bergfilmfestival Trient zur Verfügung stellt. Als Organisatoren zeichnen das Kulturhaus und die Sektion Schlanders des Alpenvereins, in Zusammenarbeit mit dem renommierten Festival aus der Nachbarprovinz. Dieses Jahr fiel die Wahl auf den abendfüllenden „Mount St. Elias“, ein in einschlägigen Kreisen viel beachteter und preisgekrönter Film über eine Expedition dreier Skibergsteiger zu eben diesem titelstiftenden Berg in Alaska. Mit Superlativen wird im Vorfeld einiges versprochen, so liest man zum Beispiel auf dem Filmposter von der „längsten Skiabfahrt der Welt“ oder: „Drei Menschen, ein Berg und ein Abenteuer auf Leben und Tod.“ Mit der heurigen Ausgabe wolle man ein junges Fachpublikum ansprechen. Also Menschen, die selbst am Berg unterwegs sind oder kurz gesagt: die Alpinisten von heute; sagt Annemarie Schwarz vom Kulturhaus, die als eigentlicher Kopf hinter der Veranstaltung an der Filmauswahl beteiligt ist. Der Filmvorführer zählte dann ungefähr 130 überwiegend junge Anwesende. Ein Erfolg, möchte man meinen, der den Organisatoren Recht gibt. Manfred Gemassmer vom Alpenverein Schlanders zeigte sich nach der Vorführung auch nicht unzufrieden. Er war es, der nicht ohne Leidenschaft vor allem vereinsintern ordentlich für die Bekanntmachung der Veranstaltung sorgte, unter anderem mit ungefähr 40 Kurzmitteilungen am letzten Tag. Nur einen Wermutstropfen gab es für ihn: Junge Schlanderser Gesichter konnte er in den Sitzreihen keine finden. (mf)
Mals/Mailand
Sechs Schüler der vierten Klasse HOB Mals besuchten für zwei Tage die Übungsfirmen (Üfa)-Messe in Lodi bei Mailand. Zwei Übungsfirmen waren dabei: einmal die All 4 You OHG (Verkauf von Lebensmitteln und insbesondere einheimischen Spezialitäten) und als zweite die Powerline. Letztere, eine Genossenschaft, vertreibt Energieträger wie Holz, Hackschnitzel usw. aber auch Strom. Mit großem Interesse und Neugier stürzten sich die Schüler ins Messegeschehen. Die Hauptaufgabe bestand darin, sich darin zu üben, auf Italienisch Verkaufsgespräche zu führen und sich gut zu präsentieren. Besonders wichtig war die Vorbereitung. Der Stand musste kreativ gestaltet, Verkaufsdokumente vorbereitet und das Verkaufsgespräch geübt werden.
Gerade wir Mitarbeiter der Übungsfirma All 4 You möchten diese Gelegenheit nutzen, uns einmal herzlich bei der Sennereigenossenschaft Burgeis zu bedanken, welche schon seit Jahren einen Laib Käse spendiert. Mit diesem als Lockvogel ist der Stand dann stets überfüllt. Die anderen ÜFA-Teilnehmer aus Italien waren begeistert von unseren Produkten und ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, um von diesen zu kosten. Auch die zweite Firma, die Powerline machte glänzende Geschäfte. Unseren Zahlen zufolge, dürften die meisten italienischen Übungsfirmen (IFS: impresa formativa simulata) dem nächsten Winter, dank unserer erstklassigen Heizmaterialien, gelassen entgegensehen.
Kortsch
Einige hatten es etwas eiliger, die meisten der Küken in der ersten Klasse der Grundschule Kortsch sind aber pünktlich geschlüpft. Live haben die neun Schülerinnen und Schüler das Schlüpfen miterlebt und beobachtet wie Küken um Küken die Schale mit dem Eizahn aufgeritzt und dann gesprengt hat. 14 Küken waren’s insgesamt, die geschlüpft sind und nun - seit zwei Wochen - liebevoll umsorgt werden. Begonnen hat das Küken-Abenteuer genau 21 Tage vor dem Geburtstermin. Direktor Reinhard Zangerle hatte 40 befruchtete Eier eines Augsburger Huhns, einer vom Aussterben bedrohten Hühnerrasse, von einem Hof in Burgeis nach Kortsch gebracht. Zusammen mit ihren Schülern hat Lehrerin Manuela Gurndin die Eier dann in den warmgelaufenen Brutapparat gelegt und alle Brutstadien begleitet. Geht die Schule zu Ende, werden die Küken Zieheltern bekommen. Angebote von jenen, die die Küken auf ihrem Hof großziehen möchten, gibt es genügend. (ap)
Katharinaberg
Geschichte „erlebend“ lernen stand in der ersten Aprilwoche auf dem Stundenplan der Grundschule Katharinaberg; eine aktive Woche zum Thema „Steinzeit“. Gemeinsam mit Valentin Müller haben sich die Kinder quer durch die Steinzeit „gearbeitet“ und sich natürlich auch dem berühmtesten ehemaligen Bewohner des Schnalstals, „Ötzi“ gewidmet. Ganz gezielt hat man sich mit der Praxis beschäftigt, also keine langen Theoriestunden, sondern praktisches Arbeiten mit Materialien und Werkzeugen der Steinzeit. Vom Arbeiten mit Leder und Feuerstein, über Weben und Feuer machen, bis hin zu einem Tag auf dem Bogenparcours in Katharinaberg, wo das Jagen mit Pfeil und Bogen nachempfunden wurde. Da man sich von der Altsteinzeit bis in die frühe Kupferzeit mit unseren Vorfahren beschäftigte, haben die Kinder auch mit den damaligen Werkzeugen einen kleinen Acker angelegt. Zum Abschluss machten die Schüler einen Tag der offenen Tür, wo sie allen Interessierten ihr neues Wissen präsentierten. (ew)
Im Rahmen der Kulturtage Latsch organisiert das Jugendcafé Chillout, gemeinsam mit dem Jugendbeirat Latsch, am Nachmittag einen Kreativworkshop mit dem Zeichner Jochen Gasser (Andreas Hofer – Eine illustrierte Geschichte). Am Abend laden wir alle Interessierten zur „ZUPPRMANDOR SCHOU“, mit Jochen Gasser und dem Liedermacher „Doggi“ Dorfmann (Dor Franz vom Grödnertol), in den Raiffeisensaal des CulturForums Latsch ein. Mit schwarzem Humor, provokativen Livezeichnungen, welche auf eine Großleinwand projiziert werden und sehr direkten Liedtexten, bieten die beiden Künstler ein Event der ganz besonderen Art. Geschichten mit Gegenwartsbezug und Anregungen zum Nachdenken begleiten das Publikum und die ZUPPRMANDOR zum Mittelpunkt des Universums, den Nabel der Welt: Südtirol. Die Reise führt etappenweise in die Tiefen der Südtiroler Seele, am (Ab-) Grund angekommen wollen die ZUPPRMANDOR nur noch eines…
Bereits zum fünften Mal fand am Palmsonntag, den 17.04.2011 der Suppensonntag in Burgeis statt.
Der Jugendtreff bot in Zusammenarbeit mit dem KVW, der Jungschar, den Firmlingen und dem Krampusverein nach der heiligen Messe vor dem Kulturhaus von Burgeis köstliche Suppen an. Es war für jeden Geschmack etwas dabei, von Gulasch- über Gerstsuppe bis hin zu Kürbis- und Spargelcremesuppe wurden die Gaumen verwöhnt.
Zudem gab es ein großes Angebot an köstlichen Kuchen, denen man kaum widerstehen konnte.
In diesem Jahr kam wieder einiges an Spenden zusammen, nämlich 1.139,50 Euro welche den Vereinen „Peter Pan“ und „Regenbogen“ gespendet werden.
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle freiwilligen Helfer, an die Spender, an all die Kuchenbacker, an die Verwaltung des Kulturhauses und an folgende Betriebe: Schlossbar, Bruggerhof, Mohren, Ziernheld Manfred, Bäckerei Zerzer und an das kleine Warenhaus.
Am Donnerstag, den 2. Juni findet im Schlanderser Plawenn-Park das Extended Play statt. Eine Veranstaltung, bei der ein Rahmen geschaffen werden soll, um verschiedene künstlerische Formen wie Bildhauerei (Holz und Stein), akustische Musik, Malerei und Töpferei zu vereinen. Jeder Künstler findet im Park seinen Platz. Die Natur und die Musik sind die Basis der Veranstaltung und dienen dazu, die Künstler zu inspirieren. Außerdem soll mit dieser Veranstaltung darauf hingewiesen werden, wie kreativ und konstruktiv öffentliche Räume genutzt werden können. Für die musikalische Umrahmung am Nachmittag sorgen Hans Zoderer (Saxophon), Daniele Clemente und Michael Plagg (Piano) und Matteo Bodini (Cello). Am Abend spielen Evi Frischmann, Plangger Dominik und andere. Am Ende von „Extended Play“ findet eine Feuershow statt. Die von den Künstlern geschaffenen Werke werden anschließend in der Bibliothek Schlandersburg ausgestellt. Die Initiative für dieses Projekt kam von Vincenzo De Cristofaro und Ugo Stona, unterstützt wird es vom Jugendzentrum „Freiraum“, der Gemeinde Schlanders und der Raiffeisenkasse Schlanders.
Lichtenberg/Prad 4. Juni
Zum 13. Mal findet heuer schon das „Eternity of Rock“ Festival in Lichtenberg/Prad im oberen Vinschgau statt. Mittlerweile kann man von einer traditionellen Veranstaltung sprechen, welche Rockfans aus dem In- und Ausland anlockt. In den vergangenen Jahren ist es den Organisatoren immer wieder gelungen, hochkarätige, internationale Metalacts zu verpflichten aber auch lokalen Nachwuchsbands eine Möglichkeit zu bieten, sich live auf professionelle Art und Weise zu präsentieren. So hoffen die Organisatoren auch heuer ihr Publikum nicht zu enttäuschen. Auch in diesem Jahr wird an einer eintägigen Veranstaltung festgehalten, jedoch ganz wollte man nicht auf den Freitag verzichten, deshalb berichten die Veranstalter stolz, dass es erneut in der Bar Lollo in Mals eine Warmup Party geben wird. Bei dieser werden die Schwäbischen Alternativ Metaller von „Stereo.pilot“ ordentlich die Hütte rocken. Den Festivalsamstag eröffnet die Sterzinger Deathcore Band „Upcoming Storm“, gefolgt von den Schlanderser Modern Metallern von „Black Symphonic“. „Meat Devourer“ aus Naturns präsentieren dann feinsten Death Metal. Anschließend werden die lokalen Urgesteine „Voices of Decay“ aus Meran mit melodischen Death Metal die Bühne entern werden. „Big Ball“ aus Deutschland haben sich dem klassischen Hard Rock der Marke AC/DC verschrieben und werden diesen in Perfektion zelebrieren. Sie geben die Bühne frei für die deutschen Death Metal Geißböcke von „Milking the Goatmachine“. Ihre oft mit einem Augenzwinkern zu verstehenden Texte über die Macht der Geißböcke werden euch ordentlich die Ohren durchblasen und sicher kein Auge trocken lassen. Den Abschluss bildet das griechische Thraskommando „Suicidal Angels“. Die hellenischen Nummer 1 Newcomer des letzten Jahres, haben mehrere hochkarätig besetzte Tourneen gespielt und werden nun mit Treibende Riffs und aggressiven Growls ihren Old School Sound präsentieren. Wer sich an Slayer, alte Sepultura oder Kreator erinnert fühlt, der hat verdammt noch mal Recht, diese Bands sind definitiv als Referenz zu nennen und garantieren, dass die Akropolis Metaller mit Sicherheit noch mal den Staub von den Boxen blasen werden! Weitere Informationen: http://eternity.isch.org
Naturns
Dieses Projekt ist eine Initiative des Gesundheitssprengels Naturns, das auch vom Beirat des Sozialsprengels und den Gemeinden des Einzugsgebietes Naturns, Partschins, Plaus und Schnals unterstützt wird. Die Krankenpflegerinnen im Gesundheitssprengel Naturns befassten sich schon seit langem mit der Sturzprävention und haben erkannt, dass diese schon bevor Menschen pflegebedürftig sind und Unterstützung bei der Fortbewegung brauchen, einsetzen muss. Mit diesem Projekt möchten sie die Menschen ab 60 dazu bewegen, ihre Gesundheitsvorsorge aktiv und selbst in die Hand zu nehmen.
Am Freitag, den 15. April fand im Bürger- und Rathaus von Naturns die Vorstellung des Projektes statt. Schon vor Beginn um 15 Uhr war der große Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Organisatorenteam war sichtlich erfreut über den regen Zuspruch. Das brachte auch die Pflegekoordinatorin Waltraud Nischler in der Begrüßung deutlich zum Ausdruck. Sie überbrachte auch die Grußworte des Landesrates Richard Theiner und führte als Moderatorin kompetent durch den Nachmittag. Der Bürgermeister hieß ebenfalls die so zahlreich anwesenden Senioren im Namen der Gemeindeverwaltungen herzlich willkommen und bedankte sich bei den Organisatoren für diese Initiative, die Ansätze einer ganzheitlichen Vorsorge und viele Angebote enthält. Die Seniorentheatergruppe „Bartholomeus“ aus Brixen stellte unter der Regie der Maria Thaler Neuwirth mit dem Einakter „Ein falscher Schritt“ in amüsanter Weise die Maßnahmen dar, um Stürze zu vermeiden und erntete damit großen Applaus. Was dramaturgisch gezeigt wurde, erläuterte und ergänzte Hubert Hilpold in seinem Vortrag über die Sturzprävention und betonte, dass Stürze oft zu schweren Beeinträchtigungen führen können und daher intensive medizinische und pflegerische Interventionen bedürfen. Ganz wichtig ist die Erkennung und Ausschaltung von Risikofaktoren, und die verschiedensten Gefahrenquellen im Haus wurden bildlich dargestellt. Hilpold wies allgemein verständlich auch auf die endogenen Umstände hin, die Stürze verursachen und wie diese und deren Folgen durch gezielte Vorsorge verhindert werden können. Vordringlich dabei sind körperliche Aktivitäten und Bewegung, diese allerdings ohne Hastigkeit, Gymnastik, Balancetraining, die Fähigkeit, Stolperer abzufangen, richtige Ernährung und Reduzierung des Übergewichtes.
Stecher Ingrid stellte das Jahresprogramm vor, das sich bis Mai 2012 erstrecken wird. Die Termine und Orte für die einzelnen Vorträge und Aktivitäten stehen fest und verteilen sich auf das ganze Einzugsgebiet. Inhaltlich sind es Vorträge zu den Themen: Ernährung, Risiko und Präventionsmöglichkeiten, Sicheres Wohnen und Wandern im Schnalstal. Eine Bewegungswerkstatt für 60+ und 60- und Übungen nach der Feldenkraismethode werden angeboten. Werner Innerhofer und Fritz Götsch vom Weißen Kreuz stellten den Hausnotruf vor, durch den es möglich ist, schnelle und effiziente Hilfe auf Knopfdruck zu erhalten.
Durch verschiedene Einlagen sorgten die Seniorenklubs für Abwechslung und Stimmung, so die Seniorentanzgruppe von Tschirland, der Lanaer Dreigesang und Tresl Mair von Katharinaberg mit ihrem, zu diesem Anlass verfassten, Mundartgedicht. Die Mischung von Information und Unterhaltung ist bei allen sehr gut angekommen. Den Seniorenklubs wurde für die verlässliche und bereitwillige Mitarbeit bei der Vorbereitung, der Dekoration und der Ausrichtung des Buffets herzlich gedankt. Lobenswert erwähnt wurde auch Hanni Pircher, Gast im Altenheim St. Zeno Naturns, für das Bild auf den Plakaten. Sie malte das Rad als Sinnbild für das Leben in Bewegung. (ria)
Naturns
Am 7. März fand in der öffentlichen Bibliothek Naturns eine Feier zum „Internationalen Tag der Frau“ statt. Aus einer kleinen Idee geboren, entwickelte sich die Veranstaltung zu einem Event für über hundertfünfzig Frauen. Die Feier stand auch heuer wieder unter dem Motto „Von Frau zu Frau“. Den Auftakt machte Gabriele Schrötter mit einer Bauchtanzeinlage. Margret Bergmann, aktives Mitglied der Organisation „Südtiroler Ärzte für die Dritte Welt“, zeigte eindrucksvolle und bewegende Bilder über Afghanistan, einem Land, in dem vor allem das Leben der Frauen von alten Traditionen und einer Gesellschaft des Patriarchats bestimmt ist.
Die Autorin Selma Mahlknecht trug Gedichte zu Frauenthemen bekannter und weniger bekannter Dichterinnen vor.
Astrid Pichler, Vizepräsidentin des Frauennetzwerks „wnet“ und Mitglied des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen erklärte in ihrer Präsentation die umfangreichen Tätigkeiten und Aufgaben des Beirates. Christina Eberhöfer, Leiterin des Sozialsprengels Naturns referierte zum Thema „Frauen und Geld“.
Waren es im letzten Jahr typische „Frauenweine“, die Sommelière Monika Unterthurner vorstellte, erklärte sie heuer, welche typischen Eigenschaften sogenannte „Männerweine“ haben.
Abgerundet wurde das Rahmenprogramm mit einer Einlage des Frauenchors „In Laetitia“, unter der Leitung von Norma Schaller. Umrahmt wurde der Abend mit einer Bilderausstellung von Künstlerinnen aus Naturns und Umgebung und einer Buch- und Medienausstellung der Bibliothek. (ria)
Schlanders/Laas/Prad
Der Wald nahe der „Außeren Alm“ am Schludernser Berg war am 7. Mai das Ziel einer Gruppe von 15 Leuten, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und dem CO2-Ausstoß entgegenwirken wollen. Es handelte sich um die Vinschger Mitglieder der „Königlichen altehrwürdigen Eisbärengesellschaft“, um den rührigen, mittlerweile zum weltweit aufgestiegenen Präsidenten Martin Trafoier. „Wir wollen damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und denken vor allem an die Eisbären“, sagt Trafoier. Angeführt von den Förstern Albert Pritzi und Stefan Peer stieg die Gruppe mit Pickel und mit 150 Baum-Setzlingen zu einer Lichtung auf. „Der Wald oberhalb des Hofes Gial ist überaltert und es besteht Handlungsbedarf“, so Pritzi. Peer beschrieb den Wildverbiss. Motiviert schritten die Eisbärschützer zur Tat, pickelten Löcher auf und setzten ein Bäumchen nach dem anderen. Innerhalb kürzester Zeit waren die Setzlinge in der Erde eingegraben und Präsident Trafoier lud anschließend zum „Bamlfescht“ mit Gegrilltem. „Nun müsste es endlich regnen, damit die Bäumchen eine Chance haben“, meinte Pritzi. Die Eisbärschützer wollen in einem Jahr kontrollieren, ob die Bäume wachsen und erklärten sich bereit, weitere Bäume zu setzen. (mds)
Schleis
Sepp Patscheider vom „Portahof“ in Schleis hat seine Idee verwirklicht. Er wird künftig als Bauer und Koch tätig sein unter dem Motto: „Essen erleben an der Bauerntafel“. Und er wird damit seinen hofeigenen Produkten einen Mehrwert geben. Patscheider hat in unmittelbarer Nähe zu seinem Bauernhof großzügige, lichtdurchflutete und angenehme Verarbeitungs- und Verkostungsräume geschaffen, in denen er die heimischen Produkte veredelt. Bei regelmäßigen Hofmärkten und Hofführungen bietet er die Produkte auch an, oder zaubert seinen Gästen kulinarische Köstlichkeiten aus der Vinschger Küche auf die Teller. Auch Kochkurse will er anbieten, oder den verschiedensten kulturellen Veranstaltungen Raum und Rahmen geben. Am Karsamstag luden Patscheider und seine Frau Vroni zur ersten „Bauerntafel“. Zahlreiche Verwandte, Freunde und Bekannte, darunter ehemalige Arbeitskollegen aus seiner Zeit als Koch in Burgeis und im Malser Gamperheim waren zu Gast. Den Segen von oben erbat der Malser Kooperator Konrad Gasser.
Patscheiders „Bauerntafel“ ist einmalig in Südtirol und läuft rechtlich im Rahmen von „Urlaub auf dem Bauernhof“. Die Erzeugnisse müssen zu 80 Prozent vom eigenen Betrieb stammen, 20 Prozent dürfen aus der Region kommen. Patscheider sieht seine Initiative auch als Angebot für Touristen.
Ab sofort will Patscheider nach Voranmeldung jeden Donnerstag und Freitag Verkostungsabende organisieren. Und er hofft, dass seine Idee nun Früchte trägt. (mds)
Mals/Obervinschgau
Vom „kurzen Schwarzen“ bis zum „langen Roten“, vom Anzug bis zum Trachtengewand, alles, was es an Festkleidung gibt, war bei der „Gala Medici“ in der Tennishalle von Mals zu bestaunen. Die Haarpracht der jungen Damen kam kleinen Kunstwerken gleich und die „High Heels“ gaben ihren Schritten eine schwebende Eleganz, oft nach dem Motto „Schönheit muss leiden“.
Die Gala Medici ist der Maturaball aller fünf Abschlussklassen des Oberschulzentrums „Claudia von Medici“ von Mals. Die Maturanten schritten, musikalisch getragen von Greta Prenner und Hannes Ortler in die Halle. Nach der Begrüßung durch Direktor Gustav Tschenett eröffneten Schülerinnen und Schüler mit den Ehrengästen den Tanz. Es spielte die Show- und Partyband „Stars n`Stripes“. (mds)
Weitere Bilder unter Gala Medici
Mals/Obervinschgau
Wie ist derzeit die Lebenssituation der Jugendlichen im Obervinschgau? Wie ist die Lebenssituation in 5 Jahren? Wie kann ich dazu beitragen diesen Vorzug zu fördern? Diesen Fragen stellten sich die insgesamt acht Diskussionsgruppen im Rahmen der dritten Auflage der Obervinschger Einsichten. Die Veranstaltung fand am 29. April im Jungendzentrum JUMA in Mals statt. Gemeinsam mit Funktionären aus den Bereichen Kultur, Bildung, Sport, Freizeit, Soziales, Kirche, Politik sowie Wirtschaft wurden die acht Themenschwerpunkte Freunde- und (Frei)Räume, Dorfgemeinschaft, Vereine, Bräuche und Tradition, Natur/Sport/Musik, Familie und Glaube, Mobilität sowie (Aus)bildung und Beruf diskutiert. Nachdem sich die jeweiligen Gruppen eingehend mit den Fragestellungen auseinandergesetzt hatten, wurden die Ergebnisse vorgestellt und Ideen zur Verbesserung und Förderung der jugendlichen Entwicklung gesammelt.
Während der Veranstaltung bildete sich noch eine weitere Diskussionsrunde, nämlich eine Runde aus Jugendlichen selbst, die am Ende der Veranstaltung Stellung zu den verschiedenen Themenbereichen nahm. Weitestgehend sind die Jugendlichen mit ihrer Situation zufrieden, äußerten aber auch Kritik in Bezug auf bestimmte Themenbereiche. Positiv betrachteten die Jugendlichen das relativ große Angebot an Einrichtungen für Jugendliche wie Jugendzentren usw., obwohl bestimmte Infrastrukturen wie z.B. ein Kino im Obervinschgau komplett fehlen. Kritik gab es auch für die Dorfbevölkerung, welche laut Jugendlichen nicht davor scheut, Ausrutscher aufzubauschen und öffentlich zu machen. Obwohl das Sport- und Freizeitangebot sehr gut ist, gibt es für Mädchen immer noch weniger Angebote als für Jungen. In Bezug auf Ausbildung und Beruf wurde vor allem auf den frühen Entscheidungsdruck hingewiesen. Nicht glücklich ist man auch mit der neuen Schulreform. Die Zusammenlegung der Oberschulen nach Ausbildungsrichtung bringt automatisch längere Fahrtzeiten mit sich, wenn man sich für eine bestimmte Studienrichtung entscheidet.
Inhaltlich begleitet wurde die Diskussion vom Sozialraumplaner Peter Kappenstein aus Deutschland. Laut Geschäftsführer des Jugenddienstes Obervinschgau Stefan Hellweger war die Diskussion eine Ideensammlung und gleichzeitig Startschuss für die Initiierung eines Prozesses bei dem die gesammelten Ideen weiter vertieft und teilweise umgesetzt werden sollen. (chr)
Trafoi
Im Nationalparkhaus naturatrafoi wurde am 6. Mai die aktuelle Sonderausstellung „Der Rothirsch - ein Dauerläufer mit feinen Sinnen” feierlich eröffnet. Nach Braunbär, Wolf, Moor, Eulen und Käuzen steht nun das Rotwild im Fokus der Betrachter, welche zudem erstaunt feststellen mussten, dass diese größte existierende Huftierart unter den heimischen Wildtieren durch ihre biologischen Besonderheiten immer noch zu überraschen vermag. Die Ausstellung zeigt dementsprechend viel Neues und Wissenswertes zum Rotwild und entführt anschaulich in das faszinierende Reich des Platzhirschen und seiner Sippschaft.
Parkhausleiterin Ilona Ortler begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich bei den Mitarbeitern des Nationalparks; speziell bei Hanspeter Gunsch, Andrea Buffa, Lukas Hofer, Anton Reinstadler, Ferdinand Wunderer und Gilbert Stillebacher, welche tatkräftig zum Gelingen dieser exklusiven Ausstellung beigetragen haben. Außenamtsleiter Hanspeter Gunsch ließ in seinen Ausführungen auch die Problematik einer zu großen Hirschpopulation anklingen und unterstrich dabei die Bedeutung des Rothirschmanagements als Basis für ein ökologisches Gleichgewicht im Stilfserjoch-Nationalpark. Die in Lebensgröße zu bewundernde Hirschfamilie und viele weitere interessante Details zum Thema sind noch bis zum 30. Oktober (außer montags) im Trafoier Parkhaus zu entdecken. (re)
Stilfs
Das erste Wochenende im Juni gehört Stilfs. 15 Vereine und ihre Mitglieder haben sich zusammengetan und veranstalten Stilfs.vertikal 2011. Das Festival, betont Ideengeber und der künstlerische Gestalter Siegi Platzer, steht für Offenheit, Neugier, Aufbruch und Ideen, für viel Eigeninitiative in einem Bergdorf. Für vier Tage, vom Donnerstag, den 2. Juni bis Sonntag, den 5. Juni bietet Stilfs ein kunterbuntes, auch ein gehobenes Kulturprogramm, mit vielen in Stilfs wohnenden oder aus Stilfs stammenden Künstlern. Die Musikgruppen, die für Stilfs.vertikal auf Plätzen und bei Brunnen aufspielen werden, bilden inhaltlich einen großen Bogen und spiegeln die Vorstellungen der mitmachenden Vereine wider. Ein von den Vereinen zubereitetes, hausgemachtes Kulinarium verspricht über die vier Tage eine derartige Vielfalt, die allein schon Stilfs attraktiv machen wird. Am Samstag, den 4. Juni ist der 3. Stilfser Dorflauf mit Start um 14.30 Uhr in das Festival eingebettet. „Gemeinsam wollen wir feiern und über Heute und Morgen nachdenken“, heißt ein Motto des Festivals. Stolz, zuversichtlich und mit Energie haben die Stilfser Vereinsobfrauen und -obmänner, Siegi Platzer und Traude Horvath, BM Hartwig Tschenett als Koordinator des Bildungsausschusses und Kulturreferent Roland Angerer und Vertreter von Sponsoren am vergangenen Freitag Idee und Programm dieses Festivals vorgestellt. Die Veranstalter ersuchen die Besucher, Fahrgemeinschaften zu bilden oder Shuttlebusse zu nutzen, um einer Parknot vorbeugen zu können. (eb)
Seit Montagmorgen zieht der Wanderkünstler seine 300 kg schwere Lebensmühle durch die Welt, von Dorf zu Dorf, ein langer Fußmarsch in den Süden. Er verweilt einige Zeit, vielleicht auch Tage, damit Menschen sie nutzen können und reist dann weiter. Die Reise dauert so lange wie er braucht...
Wer möchte schieben helfen? Seit Montagmorgen ist er unterwegs. Seine 300kg schwere Mühle im Schlepptau, auf kleinen abseits gelegenen Wegen, ziehend und zerrend landab, Richtung Meran. „Eine Schinderei“, klagen die einen, „überspannt und nicht bei Trost“ sagen die anderen. Für Luxebel ist dieser Fußmarsch die letzte Etappe einer zweijährigen Aktion in Schluderns.
Frühmorgens, wenn es noch nicht heiß ist, geht er los. Dann ist die Arbeit noch nicht anstrengend, erschöpft ihn weniger, beansprucht noch nicht seine ganzen Kräfte. Sich plagen und abmühen, sich peinigen und quälen? Wozu diese freiwillige Knechtschaft? Irgendwann oder fast immer ist er auf die Hilfe vorübergehender Passanten angewiesen.
„Das mache ich ganz bewusst. Dass ich von anderen abhängig bin, bleibt nicht verborgen. Wie lange ich für die Strecke brauche, weiß ich nicht. Wichtig sind mir die Begegnungen und die Erlebnisse während dieser Zeit und auf diesem Weg.“
Nur gemeinsam schaffen wir einen Kosmos. Das Aufbrechen und Besuchen vieler Orte, das Treffen und die Mitarbeit unterschiedlicher Menschen, das Unterwegssein und Herumkommen, das Erzählen, das Wärmende versteckt in den Worten, das Miteinander im Erlebten, darum geht es. Das zu erspüren, zu begreifen, zu erfassen, ist sein Wunsch.
Im Frühjahr 2010 fing alles an. Im Hof des Südtiroler Vintschger Museums in Schluderns entstand die Lebensmühle aus alten, gebrauchten Materialien. Ein ausgedienter Getreidesilo wird mit unendlich vielen kleinen Spiegelscherben mosaikartig ausgekleidet, die Zwischenräume mit kleinen Lichtern besetzt, das Gehäuse wie eine textile Haut verformt und mit Rädern und Deichsel fahrbar gemacht. Die Besucher betreten einzeln die Mühle, setzen sich und warten bis sich der Sessel zu drehen beginnt.
Im Umgang mit Recyclingstoffen, im Umgang mit Müll, mit Dingen, welche an Glanz verloren haben, schafft der Künstler eine Dimension, welche die Technik nie herausholen kann, weil jene Wert legt auf Funktion, Modernität und Leistung. Damit entzieht sie dem Menschen jedoch seine innere Kraft. Sie schenkt ihm zwar unmessbare äußere Kräfte und Möglichkeiten, raubt ihm jedoch seine innere Größe und hemmt seine Entwicklung. Im bewussten Verzicht auf technische Fortbewegungsmittel schleppt der Künstler die Mühle mit Gurten, um vorwärts zu kommen und ist auf Hilfe der Mitmenschen angewiesen.
Ein begrenzter Raum wird unendlich groß. „Das Innere des Karrens ist eine besondere Welt. Wenn es dunkel wird leuchten unendlich viele winzige Lämpchen, ähnlich dem Sternenhimmel und reflektieren sich in den unzähligen Spiegelbrüchen. Spiegel werden geschaffen, um sich anzuschauen. Für mich war es wichtig, eine Spiegelanordnung zu schaffen, die nicht, wie gewohnt, das Abbild der Besucher zeigt, sondern ihr Denken sichtbar macht.“
Der Wanderkünstler Luxebel ist ein moderner Korrner, welche früher umherzogen, um zu arbeiten. Die Armut und das Herumwandern haben sie gemeinsam. Die Korrner verkauften Waren, der moderne Korrner Luxebel verteilt geistige Nahrung.
Mit der Lebensmühle durch die Welt
Erste Station Tschenglsburg als ein Raum außerhalb der großen Zusammenhänge und der vollen Wege. Ein Ort, wo jene Menschen sich treffen können, die zu Beobachtern der großen Wirklichkeit werden wollen und dabei bestrebt sind, die Entwicklungen im Tal der jungen Etsch zu überdenken. Der Blick zum Sonnenberg motiviert und die Gedankenwege werden zu Wegen des Tuns.
Weitere Stationen in den einzelnen Dörfern, längere Aufenthalte in Laas, Schlanders, Naturns, Algund.
Jeder darf die Lebensmühle besuchen, ihr Inneres erforschen und beim Schieben eine ganz besondere Gemeinschaft erleben. Wer mithelfen will, meldet sich unter folgender Handynummer: 339 632 5791
Youtube: Die Lebensmühle
Frieda Seissl
Peter Puintner alias Luxebel Feliusstraße 45a I-39023 Laas - Innstraße 9 A-6020 Innsbruck luxebel@gmx.at
Stilfs
Alles neu macht der Mai – auch fürs Stilfser Chill House. So machten sich jüngst zahlreiche Kids in Teamwork emsig an die Arbeit, alle Einrichtungsgegenstände aus ihrem „Bau“ ins Asyl nach Patzleida zu schaffen. Das gesamte Inventar musste nämlich in den provisorischen Ausweichraum im Haus der Dorfgemeinschaft verfrachtet werden, um die anstehende notwendige Sanierung und Erweiterung ihres Treffpunkts nicht zu verzögern. Bereits seit Dezember 2010 läuft ein partizipatives Gestaltungsprojekt, wo sich Jugendliche, Eltern und Experten gemeinsam in Sachen Modernisierung beratschlagen und miteinander planen. Nach erfolgter Verlegung des Mobiliars wurde schleunigst die Bauphase eingeleitet – schweres Arbeitsgerät wurde aufgefahren und zügig mit den Arbeiten begonnen. Die Finanzierung von ca. 280.000 Euro ist durch Land und Gemeinde gesichert, so Armin Angerer, Referent für Jugend, Sport und öffentliche Bauten. „Ein Bauvorhaben, bei dem Jung und Alt gleichermaßen Bedürfnisse, Ideen und Ansprüche eingebracht haben, geht nun endlich in seine Verwirklichung“, resümierte der sichtlich erfreute Jugendarbeiter Burkhart Kuntner. Sollte alles termingerecht vonstattengehen, dürften sich die jungen Stilfser bereits Ende August auf einen modernisierten und erweiterten Jugendtreff zum Chillen freuen. (re)
Schlanders
Gerappelt voll war der Abenteuerspielplatz in Schlanders am letzten Tag im April. Viele Kinder und Eltern sind der Einladung gefolgt und zu einem Wohltätigkeits-Kinderfest gekommen.
Die Initiative dazu ergriffen hatte eine Gruppe engagierter Eltern, die nicht nur die Unterstützung des VKEs bekommen hat, sondern auch ein Bild von der Künstlerin Sigrid Trojer, das als Höhepunkt gegen Ende des Spiele-nachmittags verlost wurde. Köstliches und Erfrischendes begleiteten das tolle Spielangebot mit Rollrutsche, verschiedensten Bastelstationen und Brettspielen – um nur einige wenige zu nennen. Der Grund für das Kinderfest war – wie eingangs erwähnt - ein wohltätiger. Der Erlös geht an die beiden Vereine „Regenbogen“ und „Peter Pan“, die Familien mit krebskranken Kindern helfen.
Das Bild, das verlost wurde, stellt der Gewinner für eine Versteigerung zur Verfügung. Auch dieser Erlös wird an die beiden Vereine „Regenbogen“ und „Peter Pan“ weitergegeben. (ap)
Schlanders
Die Abendschule der Landesverwaltung ist ein Erfolgsmodell, sie besteht nunmehr seit 20 Jahren.
Auch im kommenden Schuljahr haben Erwachsene wieder die Möglichkeit, sich im zweiten Bildungsweg auf die staatliche Abschlussprüfung (Matura) vorzubereiten. Angeboten werden im Schuljahr 2011/12 die Klassen der Handelsoberschule (HOB), der Lehranstalt für Soziales (LESO), die Gewerbeoberschule (GOB) und in Kombination mit der Gewerbeoberschule auch die Oberschule für Geometer.
Eine Informationsveranstaltung findet in Schlanders am Donnerstag, den 9. Juni 2011 um 19.00 Uhr in der Handelsoberschule, Plawennpark 3, mit der Koordinatorin Frau Simone Raffeiner (340 8041662) statt.
Vinschgau/Landeck
Der Vinschger LVH Frauen Ausschuss besuchte im April die 3. Frauen-Bezirks-Messe in Landeck auf Einladung von Frau in der Wirtschaft, Agnes Pregenzer. Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf eröffnete gemeinsam mit den Frauen unter anderen auch Bezirkspräsententin des SWR Egger Rita und LVH Obfrau Wallnöfer Maria, die Frauenfach-Messe. Das Frauen-Netzwerk stärkt die Zusammenarbeit landesübergreifend - auf dem Foto sind auch einige Frauen aus dem Vinschgau.
Schluderns
Der Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten.“ Hildegard Kreiter bediente sich kürzlich beim Vortrag „Gesundheit aus dem Garten“, organisiert von den Verantwortlichen der Bibliothek Schluderns, vieler Sprichwörter. Die pensionierte Lehrerin befasst sich mit allem was wächst und gibt ihr Wissen gerne weiter. Sie kennt die Wirkungen der Kräuter und gibt auch den Unkräutern ihren Wert. 100 Gramm Brennnessel und beinhalten um ein Vielfaches mehr an Vitamin C als der Salat. Die Zuhörerinnen holten sich Tipps für die Kräuterpflege, für Herstellung von Salben und Tinkturen. Anschaulich wurde die Kräuterkunde durch die Pflanzen- und Salben-Muster. Die rund 50 Frauen konnten Kräuterbrote verkostet und die gesammelten Rezepte mit nach Hause nehmen. (mds)
Mals/Vinschgau
Extremer Lokalismus wirkt wie Chloroform.“ Solche und ähnliche Sätze schreibt Ulrich Ladurner. Vor zwei Wochen hat er in Mals aus Aufsätzen gelesen, die unter dem Titel „Der Fleck“ zusammengefasst sind (http://www.provinz.bz.it/politische-bildung/589.asp). „Der Fleck“ ist das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs, den die Landesabteilung Deutsche Kultur im Jahre 2005 ausgeschrieben hatte. Beim Ideenwettbewerb unter dem Stichwort „Südtirol, Perspektiven 2025“ wurden Konzepte für eine Publikation eingereicht, die ein Bild von Südtirols Zukunft entwerfen sollte – mit dem Ziel, zum kulturellen Diskurs über Zukunftsthemen beizutragen und ihn anzuregen. Zwei von acht Kapiteln in Ladurners Geschichte betreffen den Vinschgau. Martell zum Beispiel. Ein indischer Filmproduzent wird nach Martell gelockt - er will das Tal kaufen, für Filmproduktionen, für „Bollywood“. Die Marteller wollen nicht verkaufen - aber verpachten, mit einigen Auflagen, dass der genetische Pool der Marteller Bevölkerung erhalten bleibe etwa. Die fiktive Geschichte spielt im Jahr 2020. Der ZEIT-Journalist Ladurner wolle niemand zu nahe treten, keine Polemik. Allerdings beschäftigen sich die Südtiroler mit sich selber, man misst sich an sich selber - Bauchnabelschau.
Am Podium sitzen neben Ladurner der Grauner Ex-BM Albrecht Plangger, die Laaser Apothekerin Sigrid Haller und der Bio-Hotelier Friedrich Steiner. Ludwig Fabi moderiert im Auftrag des Veranstalters, des Bildungsausschusses Mals. Ladurner liest auch aus dem Kapitel „Graun“. 1949 spielt die Geschichte mit wahrem Kern. Der Pfarrer verteidigt das Dorf gegen die drohende Seestauung, letztlich erfolglos. Ladurner steigt mit dem gelesenen Bild aus der Veranstaltung aus, das den Pfarrer in einem Boot zeigt, vor ihm das aus der versinkenden Kirche gerettete Kruzifix, an den Rudern zwei Bauern: „Als Propagandist gewann der Pfarrer.“ In der Diskussion wird Ladurner gelobt, getadelt auch. Wo bleibe die Spiritualität, fragt Hans Perting. Alles sei auf das Ökonomische verkürzt. Zu einseitig sei Ladurner in seiner Darstellung, sagte eine Zuhörerin. Ob er selbst an Südtirol leide, war eine Frage. „Ich leide nicht an Südtirol“, sagt Ladurner. Südtirol sei weder besonders noch speziell.
Warum sie sich in der Kulturarbeit engagiere, war die Frage an Sigrid Haller: „Ich möchte Lebensqualität. Ich möchte mich nicht bewegen, um einkaufen zu gehen. Damit das funktioniert, muss man auf ein Dorf aufmerksam machen“, sagt Haller. Mehr Zusammenhalt mahnte Steiner an. Planggers Blick in die Zukunft: „Ich habe Angst, dass wir uns mehr abkapseln werden.“ (eb)
Schleis/Obervinschgau
Seit der Diskussionsrunde am 19.03.2011 in Mals ist der Begriff „Adam und Epfl“ bekannt geworden. Doch wer steckt eigentlich hinter diesem Verein und welche Zielsetzungen werden verfolgt? Gegründet wurde der Verein aufgrund des Vorrückens des intensiven Obstbaus in den Obervinschgau von Josef Thurner (Landwirt und Gemeindereferent für Landwirtschaft in Mals), Jürgen Wallnöfer (Architekt aus Glurns), Konrad Messner (Kulturarbeiter aus Plawenn), Armin Bernhart (Bildungswissenschaftler aus Burgeis) und Alexander Agethle aus Schleis. Mittlerweile ist der Verein um einige einfache sowie fördernde Mitglieder gewachsen.
Menschen - Lisa Fliri und Toni Gaiser
Am 3. April 1951 weckten Böller das Brautpaar Lisa und Toni. Um 9 Uhr schritten sie in der Tauferer Pfarrkirche zum Traualtar. Er trug einen schlichten dunklen Anzug und sie ein schwarzes Kleid mit einem Schleier, den ihr die Hebamme aus Müstair geschenkt hatte. Die Hochzeitskleider hatten sie sich von einer Schneiderin anfertigen lassen im Hinblick auf spätere Weiterverwendung. Nach einem Frühstück mit Verwandten brach das Paar mit dem Zug zur Hochzeitreise auf. Das Ziel war die Muttergottes in Riffian und der „Gilbenhof“ in Obermais, wo sie die Hochzeitsnacht verbrachten.
Prad
Das „Jahr der Freiwilligen“ nehmen die Verantwortlichen der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft heuer zum Anlass, den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ihre Anerkennung und ihren Dank auszudrücken. In Prad trafen sich Karin Tschurtschenthaler (Leiterin Sprengel Obervinschgau) und Ariane Burger (Einsatzleiterin) mit den Freiwilligen, die das „Essen auf Rädern“ ausführen. Neun Ehrenamtliche bringen die Mahlzeiten in Zweiergruppen von der Küche in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu den Seniorinnen und Senioren. 16 Essen erreichen deren Wohnungen täglich im Zeitraum von 11.15 bis 12.30.Uhr. Transportiert wird das Essen mit den Privatautos gegen ein Entgelt für Benzin. Diesen Dienst gibt es in Prad seit 1994 und die pensionierte Lehrerin Rosa Wellenzohn ist seit damals dabei. Gestartet wurde damals vom KVW aus ausschließlich mit Frauen. Heute sind die Männer in der Mehrzahl. Es sind meist Pensionisten, die selbst nicht kochen müssen. Der Dienst schafft Abwechslung für beide Seiten, für jene, die das Essen bringen und für jene die es in Empfang nehmen. „Es ist eine schöne Aufgabe, die einem viel gibt“, sagt Wellenzohn. Freiwillige können sich jederzeit melden: 3358203391 (mds)
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Auf diesen Tag dürfte Frau K.* schon lange gewartet haben: Letzte Woche entschied das Gericht in Schlanders endlich einen Rechtsstreit, den sie im fernen Jahr 2007 gegen ein Zahnarztstudio in Schlanders eingeleitet hatte. Hier die Vorgeschichte: Im Jahre 2005 ließ sich die Frau von der Zahnarztpraxis eine Brücke am Ober- und Unterkiefer einsetzen. Die Behandlung zog sich über einen längeren Zeitraum hin. Am „Werk“ waren gleich mehrere Zahnärzte, die an ihrem Kaugerät herumdokterten. Doch wie es in solchen Fällen recht häufig passiert, auch in der Medizin verderben zu viele Köche den Brei! Am Ende der Behandlung verfügte Frau K. zwar über die Zahnbrücke, doch diese saß so schlecht, dass sie über andauernde Schmerzen klagte, welche auch eine schlechte „Mastikulation und Okklusion“ zur Folge hatten. Das Zahnarztstudio konnte oder wollte für keine Abhilfe sorgen, weswegen sie ihren Fall schließlich vor das Schlanderser Gericht brachte, welches vorerst einen Gutachter mit der Bewertung des Kauwerks betraute. Dieser kam zum eindeutigen Ergebnis, dass die Behandlung in ihrer Gesamtheit nicht nach den Regeln der Kunst ausgeführt worden war, weshalb er die vollständige Erneuerung der Kronen empfahl.
Gestützt auf diese Aussagen brachte Frau K. Klage gegen das Studio und die behandelnden Zahnärzte ein und verlangte von ihnen die Erstattung des bezahlten Honorars und deren Verurteilung zu Schmerzengeld.
Das Gericht gab nun dieser Klage weitgehend statt und sah den Kunstfehler als erwiesen an. Die beklagten Mediziner und die Praxis bzw. deren Inhaber müssen Frau K. einen Großteil des bezahlten Werklohns erstatten, ihr Schmerzengeld in Höhe von Euro 5.000,00 zahlen und außerdem die Verfahrenskosten übernehmen. Die hauptsächliche Schwierigkeit bei der Entscheidung bestand darin, zu bestimmen, in welchem Verhältnis die einzelnen Beteiligten zum Misserfolg beigetragen hatten. Das Gericht entschied sich für die solidarische Haftung gegenüber der Geschädigten und für unterschiedliche Haftungssätze im Innenverhältnis.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
* Name von der Redaktion geändert
Schlanders
Der Vorhang zu und alle Fragen offen. Keine Entscheidung haben die Schlanderser Gemeinderäte bei der Ratssitzung am 5. Mai zum Anschluss der Fraktionen Kortsch, Göflan und Vetzan an das Schlanderser Fernheizwerk gefällt. Auf Ende Juni wurde die Causa vertagt. Ratlosigkeit herrscht in der Gemeindestube. Nur soviel ist klar: Hau-Ruck-Aktion will man keine machen. Fakt ist, dass das politische Versprechen Kortsch, Göflan und Vetzan an das Fernheizwerk anzuschließen schwer wiegt und starker Druck von den Fraktionen kommt. Das ist auch bei der SVP-Koordinierungssitzung zwei Tage vor der Ratssitzung deutlich gesagt worden. Stark für einen Anschluss machen sich vor allem jene Gemeinderäte, die aus eben den Fraktionen kommen. Und das sind einige. SEL-Direktor Maximilian Rainer und sein Technikerstab haben den Gemeinderäten rund zwei Stunden lang jene Zahlen und Daten zum Fernheizwerk Schlanders präsentiert, die bereits in drei Bürgerversammlungen in Kortsch, Göflan und Vetzan bekannt gemacht wurden. Knapp 32 Millionen sind bis jetzt in das Fernheizwerk Schlanders investiert worden. 27 Millionen hat die Fernheizwerk GmbH Schulden, allein 25 Millionen davon bei den Banken. Die Eigenkapitalquote liegt bei nur 3,58 Prozent. Mit der Kapazität ist man an der Grenze angelangt. Denn 92 Prozent der Haushalte in Schlanders hängen an der Fernwärmeleitung. Die Anschlussdichte aller drei Fraktionen würde mit 455 Kilowattstunden pro Jahr und Trassenmeter weit unter dem Richtwert von 1.000 kWh/a/m liegen. Während der SEL-Direktor bei den drei Bürgerversammlungen nicht in die Zukunft geschaut hat, zauberte er bei der Ratssitzung Optionen, fünf an der Zahl, für die Fraktionen aus seinem Hut. Darunter zwei, die eine Versorgung „von Fraktionsgebieten mit Gas der Tochterfirma SELGAS AG“ vorsehen. Alle fünf werden in diesen Wochen durchgerechnet und dann verglichen. Die Lösung für die Wärmeversorgung der Fraktionen Kortsch, Göflan und Vetzan dürfte in der Mitte liegen und auf eine Mischoption hinauslaufen. Das Fazit des Gemeinderates formulierte Bürgermeister Dieter Pinggera mit diesen Worten: „Wir sind es unseren Bürgerinnen und Bürgern schuldig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Es fehlen grundlegende Entscheidungsdaten.“ Bis diese auf dem Tisch liegen, bleibt der Vorhang zu und alle Fragen offen. (ap)
Burgeis.
Gästeehrung in Burgeis: Familie Brigitte und Dieter Guckert aus Bochum verbringen seit 30 Jahren ihren Urlaub in Südtirol, davon 25 Jahre ununterbrochen in Burgeis. Zu diesem Anlass gratulierte im Bruggerhof eine Abordnung der Musikkapelle Burgeis, die Gastgeberfamilie und Fraktionsvorsteher Florian Punt, der die Ehrenurkunde überreichte. Sichtlich überrascht zeigten sich die Jubilare, die inzwischen schon mit ihren zwei Enkelkindern den Ski- und auch den Sommerurlaub in Burgeis verbringen. Nach dem Grund des so oft Kommens wurde gefragt und spontan kam die Antwort: „Wegen der gesprächigen Einheimischen, des familiären Ambientes am Watles und bei den Gastgebern, des guten Essens und des schönen Wetters“. Einen recht herzlichen Dank, sowie den Wunsch auf noch viele Jahre Urlaub in Burgeis, wünscht von Herzen die Gastgeber-Familie Christine Punt.
Naturns.
Erst in der 3. Klasse Oberschule und bereits zum zweiten Mal Silber bei der italienischen Mathematik-Olympiade! Dieses hervorragende Ergebnis erzielte Raoul Nicolodi aus Naturns, Schüler der Bozner Gewerbeoberschule „Max Valier“.
Traditionell lud die UMI, Unione Matematica Italiana, die besten jungen Mathematiker und Mathematikerinnen Anfang Mai nach Cesenatico zum Finale ein. Von den rund 300.000 Teilnehmenden der Schul-Ausscheidungen qualifizierten sich nur 300 dafür, darunter auch Raoul Nicolodi aus Naturns. Zu Recht – wie sein ausgezeichnetes Abschneiden an der Adria bestätigt, wo er sich wie im Vorjahr Silber sicherte. Die Kandidaten mussten beim Finale der italienischen Mathematik-Olympiade sechs knifflige Sätze aus den Bereichen Algebra, Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie beweisen. Nicolodi schaffte drei davon, ein äußerst gutes Ergebnis, zumal nur rund 30 Schüler Ähnliches geleistet haben.
Schlanders.
Der Schulsprengel Schlanders hat sich zum Abschlusskonzert seiner Musikschüler heuer etwas Besonderes und Stimmiges einfallen lassen: Konzerte am Vormittag in der Fußgängerzone von Schlanders. Am kommenden Samstag, den 21. Mai werden Instrumentalgruppen ab 10 Uhr die Fußgängerzone beleben. Ab 11.15 Uhr wird dann das Schülerblasorchester im Plawennpark aufspielen. Zuhörer sind herzlich willkommen.
Karstadt Dresden präsentierte den „Oltspeck“ von Recla:
Das Perfetto-Treff von Karstadt in Dresden verwandelte sich für einen Tag in ein Südtiroler Gourmetrestaurant!
Die Meisterköche Gerhard Wieser, Heinrich Gasteiger und Helmut Bachmann präsentierten den Karstadt Perfetto Kunden kulinarische Raffinessen mit dem Oltspeck auf höchsten Niveau, wie gebratener Terlaner Spargel mit Recla Oltspeck und Boznersauce Espuma. Die drei Meisterköche stellten ihre Kochbücher „So kocht Südtirol“ und die Serie „So genießt Südtirol“ vor und gaben kulinarische Küchentipps, die Lust auf mehr machten.
Töll/Mals.
In der Ortschaft Töll wird ein Sammelplatz für den Landesstraßendienst eingerichtet. Die Arbeiten wurden am Dienstag, 10. Mai im Landesamt für Bauaufträge zugeschlagen.
Das Malser Unternehmen Klas GmbH wird demnach den Sammelplatz für den Landesstraßendienst in der Ortschaft Töll in der Gemeinde Partschins verwirklichen. Die Arbeiten will die Vinschger Firma um 463.400 Euro bei einem ausgeschriebenen Gesamtbetrag von 467.700 Euro durchführen. Dafür hat sie laut Ausschreibung 350 Tage Zeit.
Mündigkeit
Der Begriff Mündigkeit beschreibt unter anderem auch das innere und äußere Vermögen der Selbstbestimmung. Sie besagt somit, dass man für sich selbst sprechen und sorgen kann. Mündigkeit wird oft in einem Atemzug mit dem Begriff der Emanzipation genannt, welche die Befreiung von Gruppen, die aufgrund ihrer Rasse, Ethnizität, Geschlecht, Klassenzugehörigkeit usw. diskriminiert und von politischen und kulturellen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen werden, bezeichnet. Ein Volk wie wir es sind, dass auf einer Jahrtausender alten Kultur und Sprache zurückblicken kann. Ein Volk, welches einen Landstrich so geprägt hat, sollte eigentlich ein so starkes Selbstbewusstsein entwickelt haben um die Mündigkeit von einem fremden Staat zu verlangen. Unabhängigkeit fängt im kleinen an, es liegt an uns allen selbst, ob wir die Zeichen der Zeit verstehen.
Dietmar Weithaler, Partschins
Nachgedacht
Gerne erinnere ich mich an die Zeit zurück, wo ich das Gymnasium besuchte. Vor allem aber an den einen Lehrer oder die eine Lehrerin. Da hatte es überaus interessante Charaktere dabei, was ich auch dazu nutzte, sie mit einer Mitschülerin bei Schulfesten oder sonstigen Anlässen zu parodieren. Und zwar zur Freude aller, auch der Betroffenen, da wir uns an die Regel hielten, „den Leuten aufs Maul zwar zu schauen, aber nicht auf das selbige zu hauen“, wie es der Kabarettist Heinz Erhart treffend formulierte.
Ganz besonders erinnere ich mich an den Biologie-, Chemie- und Kunstlehrer. Er war einer der wenigen mit einem Doktortitel und einer der wenigen, die den Titel nicht nur tragen, sondern die auch wirklich eine Kapazität waren. Dieser Lehrer hatte schon früh sein Auto verkauft und fuhr mit dem Fahrrad bei Wind und Wetter. Im Winter bei Schnee kam er mit Langlaufausrüstung zur Schule. Gerne wurde dieser Mensch immer wieder belächelt. Er organisierte auch die Schülerreisen in nahegelegene Atomkraftwerke. Mit seinem großen Fachwissen erklärte er uns im Voraus, wie diese funktionierten. Kam dann der Tag, wo wir so ein technisches „Wunder“ von innen besichtigen konnten, setzte er sich an den Eingang vor das Kraftwerk mit einem Schild um den Hals „Atomkraft, nein danke!“. Er wartete brav, bis wir wieder zurückkamen. Für solche Aktionen wurde er natürlich noch mehr belächelt. Nur als das mit Tschernobyl passierte, wurde das Lächeln weniger. Minutiös bereitete der Lehrer den Unterricht vor, der fortan im Freien stattfand und wo wir Schüler selbst die Gelegenheit hatten, mit dem Geigerzähler die Strahlenbelastung in unserem Gemüse, den Früchten usw. zu messen.
Aber das Ereignis vor über 20 Jahren war offensichtlich nicht genug. Erst Japan lehrt plötzlich auch die größten Befürworter der Atomenergie eines Besseren. Selbst hochrangige Kirchenvertreter reden nun von der Atomenergie als Teufelszeug. Einzig der ehemalige deutsche Bundeskanzler Kohl mahnt noch immer, die Atomkraft nicht zu verdammen. Völlig zu Recht bezeichnete ihn der Parteikollege Heiner Geißler daraufhin als „energiepolitischen Piusbruder“.
Wie gesagt, Japan hat die Augen geöffnet, weil das Undenkbarste plötzlich Realität wurde. Aber es darf bitte niemand behaupten, wir hätten nicht schon Warnungen erhalten. Man sehe sich nur das Meisterwerk „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt an, lange vor Tschernobyl geschrieben. Hier geht es genau um die Kernphysik. Dazu formuliert er: „Eine Geschichte ist erst dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat. Die schlimmstmögliche Wendung tritt immer durch Zufall ein.“ Und der Zufall in Japan bestand aus einem enormen Erdbeben und einer weit über 10 Meter hohen Welle.
Und wir Christen wurden und werden allein von unserem Glauben schon mehr als eindringlich vor einer Selbstüberschätzung gewarnt. Eigentlich brauchen wir keine Ethikkommissionen, die tonnenweise Papier produzieren. Ein Blick auf und ein Ohr zu Jesus genügten voll und ganz. So heißt es beispielsweise in den Texten zum 5. Ostersonntag im 1. Petrusbrief: „Sie stoßen sich an ihm, weil sie dem Wort nicht gehorchen.“ Und im Evangelium sagt Jesus: „Glaubt an mich!“ (Joh 14,1) Stattdessen nerven wir uns gegenseitig mit Diskussionen über das, was christlich sei oder nicht. Die evangelischen Kirchen versuchen mit aller Mühe, eine Einheit untereinander herzustellen. Die katholische Kirche kreist bisweilen auch um sich selbst, womit der Blick auf Jesus zwangsläufig vernebelt wird. Der wenig souveräne Umgang mit (berechtigter) Kritik bezeugt das ebenso, wie die mangelnde Verhältnismäßigkeit, was die Anstrengungen betrifft, in vielerlei Hinsicht sektiererischen Gruppierungen den Hof machen zu wollen, um sie als solche in die Kirche zu integrieren. Wer genau wissen will, was christlich oder katholisch ist, braucht sich nur das Leben Jesu anzusehen. Denn dieses zeigt deutlich, was von uns zu machen ist. Und – was noch viel wichtiger ist, es zeigt, was von uns nicht zu machen ist.
Don Mario Pinggera
6. Teil: Klimawandel II
Der Klimawandel wird oft nur unter dem Gesichtspunkt steigender Temperaturen gesehen, doch auch andere Parameter ändern sich, so z.B. der Niederschlag. Global gesehen müsste der Niederschlag in einer wärmeren Welt zunehmen, denn durch höhere Temperaturen gibt es über den Meeren mehr Verdunstung und somit auch in der Luft mehr Wasser, das ausgeregnet werden kann. Aktuellen Zahlen aus Deutschland bestätigen diese These, vor allem für den Winter. Bei uns in den Alpen ist die Sachlage komplizierter als im Flachland, denn die Luftströmungen werden durch die Berge verändert und umgelenkt. Viele Stationen Südtirols zeigen keinen Trend beim Niederschlag, im Vinschgau hingegen gibt es eine leichte Zunahme. In Schlanders und Naturns fiel in den letzten 20 Jahren durchschnittlich 15% mehr Regen und Schnee als in den Jahren 1961 bis 1990. In Matsch liegt die Zunahme sogar bei 22%, in Marienberg und Taufers sind es immerhin noch 4% bzw. 2%. Ob es sich hierbei um eine Folge des globalen Klimawandels handelt, lässt sich leider nicht sagen. Auch andere, lokale Gründe kommen in Frage. Zum einen die Aufforstung vor allem am Sonnenberg: heute gibt es wieder viel mehr Waldfläche als früher. Zum anderen wurde auch der Apfelanbau am Talboden intensiviert und die Beregnung ausgebaut. Dies alles trägt dazu bei, dass mehr Feuchtigkeit im Boden gespeichert wird und so auch verdunsten kann. Und mehr Verdunstung müsste, wie eingangs erklärt, auch zu mehr Niederschlag führen...
Daniel Schrott,
Landeswetterdienst
(Hydrographisches Amt 26.4)
Schlanders
Es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass man gerade beim Senator die Vollversammlung des Tourismusvereins Schlanders-Laas abgehalten hat. Dass Manfred Pinzger beim Kompetenzzentrum Vinschau wie der neue Tourismusverband genannt wird, Geburtshelfer war, ist kein Geheimnis. Die Feuerprobe für die Tourismus-Arbeitsgruppe mit Ulrich Veith an der Spitze ist bestanden. Einstimmig ist von den
Schnalstal
Seit 15 Jahren testet das unabhängige Skiareatest-Team, bestehend aus 220 erfahrenen Mitgliedern, Skiresorts im europäischen Alpenraum. In der Wintersaison 2010/11 wurden 35 Skigebiete besucht. Das Skigebiet Schnalstal konnte sich bei der Preisverleihung der Winter-Awards 2010/11 in Innsbruck besonders freuen, denn es erhielt gleich mehrfach Auszeichnungen: Die Gletscherbahnen die Auszeichnung „Aufsteiger des Jahres 2011 – Italien“ und das „Pistengütesiegel in Gold“. Präsident Florian Kiem: „Es ist der Beweis, dass die Arbeit der letzten Jahre Früchte trägt.“ Der „Gentlemenriders Nitro Snowpark“ wurde mit dem Preis „Fun & Action“ prämiert. Die „Betriebsleitertrophy“ ging an Erwin Nollet. Für die Sicherheit im Skigebiet wurden die Carabinieri, die Staats- und Finanzpolizei mit der „Pistenrettung Sicherheitstrophy“ ausgezeichnet.
Über die Auszeichnung „Beliebteste Schutzhütte Gold 2010/2011“ freute sich Hüttenwirt Paul Grüner: „Es ist für das Team der Schutzhütte „Schöne Aussicht“ wieder ein Ansporn, noch besser zu werden.“ (ew)
Laas
Bestens gelaunt kommen die 18 Gründungsmitglieder am Montag vor einer Woche kurz vor Sonnenuntergang auf das Gelände der lasa marmo. Sie haben gerade unter notarieller Aufsicht ihre Unterschrift unter den Gründungsakt einer Genossenschaft gesetzt, die ein klares Ziel verfolgt: einen Mehrwert aus dem Laaser Marmor für das Dorf Laas zu ziehen. „Marmor +“ heißt das Gebilde, Präsident ist der Laaser Architekt Siegfried Tappeiner. Fast gleichzeitig hat in Laas ein Kurs begonnen, bei dem „Marmorführer“ ausgebildet werden. Finanziert wird dieser Kurs aus einem Interreg-Kleinprojektefonds. Auf Qualität und Niveau wird bei diesem Kurs gesetzt. „Wir werden heuer mit Werksführungen starten“, sagt Tappeiner. Ziel sei es, den Marmor mit dem Tourismus zusammenzuführen. Denn der Tourismus sei, so Tappeiner, de facto in Laas nicht existent. Schritt für Schritt wolle man die Welt des Marmors für Gäste erschließen und so gleichzeitig Arbeitsplätze rund um den Marmor schaffen, die nicht unmittelbar mit dem Abbau des edlen Steins zu tun haben. Die Werksführungen sollen sich selbst finanzieren. Später sollen die Transportstrukturen in die Führungen mit eingebaut werden. Und noch später soll der Weißwasserbruch touristisch erschlossen werden, so die Vision der Genossenschaft. Die 18 Gründungsmitglieder glauben fest an diese Vision. Zudem sei, so Tappeiner, das Statut dermaßen weit gefasst, dass andere, die Marmorfachschule etwa, in die Genossenschaft aufgenommen werden können. (eb)
Wirtschafts-Info
Die Rechnung (ital. fattura) ist mit Sicherheit das im MwSt-Anwendungsbereich wichtigste Dokument. Die inhaltlichen Mindestangaben und Anwendungs-Kriterien sind aus diesem Grund natürlich auf EU-Ebene geregelt (Art. 226 RL 2006/112/EG). In Italien sind diese Vorgaben im MwSt-Gesetz (VPR 633/1972) verankert. Um nun einen Überblick über dieses wichtige Dokument zu erhalten, nachfolgend die wohl wichtigsten Merkmale. Die Rechnung ist grundsätzlich vom Leistungserbringer bzw. Verkäufer (nachfolgend auch Steuerpflichtiger) auszustellen. Nur in Einzelfällen kann, oder muss die Rechnung auch vom Leistungsempfänger, oder Käufer erstellt werden (z.B. bei Nichterhalt der Rechnung des Steuerpflichtigen, oder Eigenverbrauch). Bei bestimmten wirtschaftlichen Tätigkeiten besteht eine gänzliche Befreiung, bzw. eine Erleichterung im Bereich der Rechnungslegung. So etwa bei Banken, Versicherungen und im Einzelhandel. Die Erleichterung besteht dabei darin, dass an Stelle der Rechnung andere, weniger umfangreiche Dokumente, ausgestellt werden können (Kassenbeleg oder Steuerquittung), sofern der Kunde keine Rechnung verlangt.
Die auf der Rechnung anzuführenden Angaben sind:
• fortlaufende Nummerierung (ggf. mit getrennten Nummernkreisläufen) und das Ausstellungdatum;
• Name und Anschrift beider Parteien (des Steuerpflichtigen und des Käufers oder Dienstleistungsempfängers);
• MwSt- und Steuernummer des Steuerpflichtigen (bei EU-Lieferungen und Leistungen bzw. Übergang der Steuerschuldnerschaft auch die MwSt-Nr. des Rechnungsempfängers).
• Beschaffenheit, Qualität und Menge bzw. dem Umfang der Leistungen bzw. Gegenstände;
• Steuergrundlage (bei mehreren Steuersätzen aufgeteilt auf die jeweiligen Steuersätze bzw. die Befreiung), Preis je Einheit ohne Mehrwertsteuer sowie jede Preisminderung oder Rückerstattung, sofern diese nicht im Preis je Einheit enthalten sind;
• Mehrwertsteuersatz bzw. Befreiungsgrund und MwSt-Betrag (der Gesamtbetrag muss übrigens nicht zwingend angeführt werden);
• bei aufgeschobener Rechnungslegung (fattura differita) sind die Eckdaten des Lieferscheins anzugeben (Datum und Nummer).
Lorin Wallnöfer, Wirtschaftsberater
Tag der offenen Tür in Vinschgaus Kindergärten am 21. Mai 2011
Die Kindergärten von Reschen bis Tschars, in denen heuer mehr als 1000 Kinder betreut werden, sind im Kindergartensprengel Schlanders unter der Leitung von Direktorin Marianne Bauer vereint. Am kommenden Samstag gewähren die Kindergärten Eltern und Interessierten Einblick in die Räumlichkeiten, Einblick auch in die Arbeitsweise und in die neuen Konzeptionen der 31 Kindergärten.
von Brigitte Alber
dass man boden, wasser und luft erfolgreich verschmutzen kann, hat sich inzwischen herumgesprochen, und der grad dieser verschmutzung wird auch regelmäßig kontrolliert, ja auch die verschmutzung durch licht und radioaktive strahlung wird geprüft. das ist gut so. aber wer kontrolliert die umweltverschmutzung durch lärm? in fast jeder bar, in jedem kaufhaus, manchmal sogar im wartesaal beim arzt oder in manchem bus bin ich einer musik ausgeliefert, die ich nicht bestellt habe und die ich nicht mag. wenn autos im stehen den motor laufen lassen, wenn motorräder mit unerträglichem krach durch bewohntes gebiet düsen, ist das offensichtlich für die polizei kein anlass zum eingreifen. und wenn ich endlich daheim, „zu hause“ bin – ich wohne nicht in einem industriegebiet, nicht in einer handwerkerzone, sondern in einem reinen wohngebiet! – dann möchte ich mich auf die ruhe freuen. aber weit gefehlt, der lärm ist noch lange nicht überstanden. aber weil ich kein jurist bin, der die gesetzeslage kennt, sondern nur ein einfacher bürger, der ein recht auf ruhe beansprucht, frage ich ganz naiv etwas, was viele betroffene fragen möchten, aber „dem frieden zuliebe“ sich nicht zu fragen trauen: habe ich in einem reinen wohngebiet denn nicht irgendwann einmal ein anrecht auf ruhe (von baumaschinen, landwirtschaftlichen geräten usw.), z.b. auf nachtruhe bis 7 uhr, auf mittagsruhe zwischen 12 – 13 uhr, und auf abendruhe (sagen wir) ab 21 uhr? oder werden unsere wohngebiete auf schleichendem weg zu gewerbezonen? wenn auf diese fragen eine kompetente person eine verbindliche auskunft geben könnte, wären sicher viele mitbürger und –bürgerinnen dankbar!
y
Es geht darum, mich zu ruinieren“, sagt Otto Prieth. Am Dienstag vor einer Woche haben sich am Ortlerhof in Kortsch nicht alltägliche Szenen abgespielt. Prieths Viehbestand, darunter trächtige Säue, zwei Esel, sechs Ziegen und zwei Hängebauchschweine mit drei Ferkeln wurden am Vormittag konfisziert, auf einen Viehlader gebracht und zur Schlachtviehversteigerung der Kohvieh nach Bozen gebracht. Vor den Augen der Familie Prieth wurde kurzer Prozess gemacht. Mit Tränen in den Augen verhandelte Tochter Theresa noch mit dem Amtstierarzt Hubert Pinggera, dass man ihr mindestens die Hängebauchferkel lasse. Der Transporter fuhr mit allen Tieren ab. Der Schlanderser BM Dieter Pinggera hat per Verordnung tags zuvor die „Konfiszierung und Versteigerung des gesamten Viehbestandes“ verfügt.
Latsch/Südtirol
Ehre wurde der Marktgemeinde Latsch am vergangenen Freitag zuteil: Im CulturForum, dem neuen Kulturhaus von Latsch, hielt der Rat der Gemeinden seine Jahresversammlung ab. Rund 200 Leute, Alt-BM, BM, Referenten, Gemeindesekretäre, Landesräte und -abgeordnete bevölkerten den grünbestuhlten Latscher Vereinssaal. Ehre wurde, neben anderen, auch zwei Vinschger Ex-BM zuteil: Arnold Schuler und Albrecht Plangger erhielten den Ehrenring des Gemeindenverbandes für besondere Verdienste. Beiden steckte LH Luis Durnwalder den Ring an den Finger. Willi Vontavon, der Moderator der Veranstaltung, witzelte mit einem William und Kate-Vergleich. Die Ehrung, begleitet von den Grauner Jagdhornbläsern, bildete den Abschluss des öffentlichen Teils. Das Mittagessen wartete im Schloss Goldrain auf die honorige Gesellschaft. Mit Bedauern wurde festgestellt, dass der gastgebende BM Karl Weiss, aufgrund einer Behandlung im Krankenhaus, nicht an der Vollversammlung teilnehmen konnte. Für ihn stellte Sportreferent Walter Theiner die Gemeinde Latsch vor. Mit einer gewissen Spannung wurde die Standortbestimmung in der Rede des Präsidenten des Rates der Gemeinden Arno Kompatscher erwartet. Kompatschers Kernpunkt: das neue Modell der Gemeindenfinanzierung. Das bisherige System, die Pro-Kopf-Quote und der Investitionsfonds über das den BM bestens bekannte 27-er Gesetz, habe „kein großes Schuldenbewusstsein“ in den Gemeindeverwaltungen erzeugt. Das Ergebnis sei ein 1,1 Milliarden großer Schuldenberg, den alle Gemeinden angehäuft hätten. Würde dieses System bis 2030 linear forgesetzt, würden bis dahin 2,3 Milliarden Euro Schulden zusammengekommen sein. Arnold Schuler sei es als Gemeindenpräsident gemeinsam mit LH Luis Durnwalder gelungen, diese Spirale mit der Gründung des zinsfreien Rotationsfonds zumindest zu mildern. Darauf aufbauend hat der Rat der Gemeinden ein Modell entwickelt, über das zu diskutieren sei. Anstelle der Pro-Kopf-Quote soll eine auf Indikatoren basierende Zuweisung von Geld erfolgen. Dies sollte auch im Bereich der Investitionen erfolgen. Einwohner, Straßenmeter, Gästebetten und auf die Eigenfinanzkraft der Gemeinden, auf solchen und ähnlichen Indikatoren soll ein Teil der Gemeindefinanzierung aufgebaut werden. Mehr Gerechtigkeit, mehr Autonomie, weniger Bürokratie und eine Entschuldung solle das Modell mit sich bringen, so Kompatscher. Kein Krieg unter Armen dürfe es bei der Wasserkraft geben. Die Möglichkeit der Direktbeteiligung solle offen bleiben. Klar war die Aussage Kompatschers beim Stromnetz: Sollten ins marode Enelnetz öffentliche Gelder fließen, sei es nur recht und billig, wenn solche Gelder auch künftigen Netzbetreibern zur Verfügung gestellt würden. Und für eine Tourismusabgabe forderte Kompatscher ein Gesetz bis Jahresende. Sollten nicht alle Sektoren mitziehen, dann soll mindestens eine Kurtaxe eingeführt werden. Zum Selbstverständnis des Rates der Gemeinden: Wir sind ein institutionelles Organ. Wir sind nicht irgendein Wirtschaftsverein. LH Luis Durnwalder in seiner Replik unter anderem: Wir arbeiten alle für die gleichen Leute. Heuer komme sicher keine Tourismusabgabe. Sie müsse aber kommen und alle sollen sich beteiligen. Schuler habe gute Vorarbeit geleistet. Einverstanden sei er damit, dass die Gemeinden analysiert werden sollen, um dann ein objektives System herleiten zu können. Durnwalder sprach die Gefahrenzonenpläne an, denn um Gebäude, die sich dann in einer roten Zone befinden, schützen oder gar aussiedeln zu können, werde es Milliarden an Euro brauchen. Zur Stromthematik: „Wir werden nichts entscheiden, bevor wir den Rat der Gemeinden angehört haben.“ (eb)
Latsch/Vinschgau
Eingeschlagen habe die Nachricht wie ein Blitz, sagt Bezirkspräsident Andreas Tappeiner. Mittels Einschreibebrief sei die Bezirksgemeinschaft darüber informiert worden, dass im biologisch angebauten Tee des „Biologischen Gartenbaus Latsch“ Spritzmittelrückstände nachgewiesen worden sind, die in ihrer Konzentration weit über jenen gelegen haben, die noch für biologisch deklarierte Produkte zulässig sind. Eine interne Recherche habe, so Tappeiner, ergeben, dass innerhalb der Struktur keine Spritzmittel zur Anwendung kommen. Der Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit hat voriges Jahr Teeproben genommen und die Rückstände nachgewiesen. Tappeiner hat sofort gehandelt: Sämtliche Teeprodukte wurden aus dem Verkehr gezogen. Die Teeproduktion wird auf kleiner Fläche und in äußerst bescheidenem Maße betrieben. Trotzdem: Im Tee nachgewiesen wurde eine ganze Palette von im konventionellen Anbau verwendeten Spritzmitteln, deren Konzentration über den für den biologischen Anbau zulässigen 0,01 ppm (pars per million) gelegen hat. Ein Schorfbekämpfungsmittel lag sogar über der im AGRIOS-Programm zulässigen Konzentration. Tappeiner, selbst Bauer, vermutet Verwehungen aus den Nachbargrundstücken. Im Grunde geht es um jene Diskussionen, die im Obervinschgau derzeit heiß diskutiert werden: Spritzmitteleinträge in Nachbargrundstücke durch Verwehungen, durch Unachtsamkeiten. Derzeit laufe eine Gegenanalyse, die die Bezirksgemeinschaft in Auftrag gegeben hat. Mit jedem Tag werden deren Ergebnisse erwartet.
Mittlerweile laufe auch ein strafrechtliches Verfahren gegen den Präsidenten der Bezirksgemeinschaft in dieser Causa, wobei noch nicht klar ist, gegen welche Person - gegen den bis im Herbst 2010 amtierenden Präsidenten Johann Wallnöfer oder gegen den derzeitigen Präsidenten Andreas Tappeiner. (eb)
Mein Bürgermeister ist seit vergangenem Samstag Ehrenbürger der Gemeinde Partschins. Im Rahmen einer, meines Erachtens angemessenen, Feier haben ihm die neuen Gemeindeverwalter, die Vereine des Dorfes und die Dorfbevölkerung ihre Aufwartung gemacht. Dass in den Laudationen von seinem politischen Weggefährten Ewald Lassnig, vom Vertreter der Partnergemeinde Kleinkarlbach, Friedrich Geißler, und schließlich von LH Luis Durnwalder Tappeiner unter anderem als um- und weitsichtig beschrieben worden ist, ist recht und billig. Die Weitsichtigkeit von Tappeiner ist tatsächlich sichtbar und am Dorf Partschins unmittelbar ablesbar: kompakt, heimelig, dörflich - das heutige Erscheinungsbild von Partschins ist Robert Tappeiner zu verdanken. Tappeiner hinterlässt in seinem politischen Wirken, vor allem in der Raumordnung seiner Gemeinde, so etwas wie der gestrenge Alfons Benedikter auf Landesebene. Die Beurteilung des Wirkens von Tappeiner ist nicht nur künftigen Generationen überlassen, sondern sie kann heute schon stattfinden. 46 Jahre lang, von 1964 bis 2010, hat Robert Tappeiner die Geschicke der Zielbachgemeinde gelenkt. „Allen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“, hat Tappeiner selbst rückblickend gesagt. Allerdings hat er auch gesagt: „Jenen, denen ich Unrecht getan habe, bitte ich hier und jetzt um Verzeihung.“ Die Ehrenbürgerloge ist das Mindeste, was die Gemeinde Partschins seinem Bürgermeister zueignen hat können.
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