Bär plündert Bienenstock oberhalb von Tarsch

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Auf den Waben erkennt man noch die Krallen des Bären. Bären lieben Honig, aber noch mehr die Bienenlarven. Diese sind vor allem im Frühjahr nach einem langen Winterschlaf eine willkommene Eiweißquelle. rechts: Die überfallenen Bienenstöcke befinden sich etwa 300 Meter Luftlinie von St. Medardus entfernt Auf den Waben erkennt man noch die Krallen des Bären. Bären lieben Honig, aber noch mehr die Bienenlarven. Diese sind vor allem im Frühjahr nach einem langen Winterschlaf eine willkommene Eiweißquelle. rechts: Die überfallenen Bienenstöcke befinden sich etwa 300 Meter Luftlinie von St. Medardus entfernt

Tarsch - Als Otto Pohl aus Tarsch zu seinen Bienenvölker ging um nachzuschauen, ob alles in Ordnung sei, staunte er nicht schlecht. Ein Bär hatte 10 seiner 15 „Fasslen“ umgeschmissen, einzelne waren zerkratzt. Pohls Bienenstand befindet sich unterhalb des Hundeplatzes, nahe der Talstation zur Tarscher Alm. „Ich halte jetzt seit 50 Jahren Bienen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn das öfters passieren sollte dann muss ich die Imkerei aufgeben. Meine Bienenvölker haben sich im Frühjahr sehr gut entwickelt. Während der Obstblüte hatte ich die Bienenstöcke mitten in den Obstanlagen aufgestellt. Solange gespritzt wurde habe ich die Fluglöcher öfters am Tag verschlossen um die Bienen zu schützen und es ist immer alles gut gegangen. Jetzt kommt ein Bär und macht die ganze Arbeit zunichte“ sagt der betroffene Imker Otto Pohl.
Manfred Wörnhart aus Tarsch ist Jagdaufseher im Revier Latsch. Er sagt: „Es ist eine Tatsache, dass der Bestand an Bären in den letzten Jahren zugenommen hat und zunehmend zum Problem wird“.
Im Jahr 1999 hatte die EU das Projekt „Life Ursus“ angestoßen, um Bären im gesamten Alpenraum wieder heimisch zu machen. Angestrebt war eine stabile Population von 50 bis 60 Tieren. Dieses Ziel wurde aber schon vor Jahren übertroffen und inzwischen kann man nicht mehr genau abschätzen, wieviel Bären sich in einem bestimmten Gebiet aufhalten. Wildtiere haben einen großen Aktionsradius, sie legen an einem Tag große Strecken zurück und es ist schwierig sie genau nachzuverfolgen. Auseinandersetzungen, wie man mit Problemtieren verfahren soll, gibt es schon lange.
„Uns sind die Hände gebunden“ sagt Wörnhart. „Der Staat hat primäre Gesetzgebungsbefugnisse. Die Staatsgesetze stehen über den Landesgesetzen. In Italien sind der Wolf, der Bär und der Steinbock streng geschützte Wildtiere und haben einen Sonderstatus. Es ist nicht so einfach etwas dagegen zu unternehmen“. (pt)

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