Trotz trauriger Vergangenheit, was die Entstehungsgeschichte des Reschenstausees betrifft, gibt es drei junge Vinschger:innen, die den Mut haben, genau an diesem Ort etwas Neues enstehen zu lassen.
von Tanja Patscheider
Starker Wind und Wasser – das sind die zwei wichtigsten Voraussetzungen für das Kitesurfen – und exakt diese bietet der Reschensee. Oftmals wird aber, vor allem bei den älteren Menschen der umliegenden Dörfer, ein Gefühl von Wehmut geweckt, wenn der See für diese Sportart genutzt wird. Hauptgrund dafür ist seine tragische Entstehungsgeschichte. Denn 1950 wurden die Ortschaft „Alt-Graun“ und Teile von Reschen vom Großkonzern „Montecatini“ zerstört und nur wenige Tage später wurde das Gebiet, wo sich die Dörfer befanden, mit Wasser geflutet. Grund dafür war die Gewinnung von Strom. All dies passierte gegen den Willen der Bevölkerung.
Trotz dieser traurigen Vergangenheit gibt es drei junge Vinschger:innen, die den Mut haben, genau an diesem Ort etwas Neues enstehen zu lassen. „Die Möglichkeiten, die der Reschensee samt Umgebung bietet, sollen wahrgenommen werden“, so die Devise von Katja Telser, Flavio Marx und Ivan Patscheider, die gemeinsam eine Kiteschule mit dem Namen „Caramba“ gegründet haben. Seit einiger Zeit schon scherzten die Drei immer wieder darüber, das Kiten - das Hobby, welches sie verbindet, zum Beruf zu machen. Vergangenes Jahr erfüllten sie sich dann mit der Gründung von Caramba diesen Traum, der schon lange in ihren Köpfen umherschwirrte.
Seitdem steckten die Gründer:innen Kate, Fla und Ivi jede freie Sekunde und alle Energie in ihr Herzensprojekt: Bei jedem Wetter und bei (fast) jedem Wind unterrichteten oder übten sie am Reschensee, ihrem sogenannten Homespot. Neben den Kursen zum Kitesurfen im Sommer und zum Snowkiten im Winter werden seit diesem Jahr auch Grundkurse zum Stand-up-Paddeln und der Verleih der Paddel angeboten.
Genau genommen war der Homespot, sprich der Reschensee selbst, gepaart mit dem für unsere Region typischen Vinschgerwind der Auslöser für die Entstehung der Kiteschule. Ziel des Projektes war es nämlich, nach vorne zu schauen und die Vorzüge der Heimat bestmöglich zu nutzen. Das Caramba-Team ist sich einig: Sie wollen den Leuten zu zeigen, was für ein einzigartiges Potenzial die Gegend rund um den See mit ihren perfekten Bedingungen in sich trägt und dabei ihre Leidenschaft zu diesem Sport mit anderen teilen. Die Leute sollen animiert werden das Kiten selbst auch einmal auszuprobieren.
Dass den drei Vinschger*innen ihre Heimat sehr am Herzen liegt äußert sich auch in ihrem Engagement bei der Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben. Beispielsweise wird im kommenden Sommer einmal im Monat ein Kite-Camp gemeinsam mit der FinKa in Mals angeboten. Neben dem Kiten stehen auch Kräuterwanderungen und Kajaken auf dem Programm. Für Kate, Fla und Ivi steht dabei vor allem eines im Mittelpunkt: ein gemütliches Beisammensein. Ganz egal ob nun bei den anstehenden Kite-Camps, bei einem Kitekurs oder bei einem zufälligen Aufeinandertreffen in der Kitebar am Reschensee.
IT: Kite-Sport
„Le opportunità offerte dal Lago di Resia e dai suoi dintorni devono essere sfruttate“, è il motto di Katja Telser, Flavio Marx e Ivan Patscheider, che hanno fondato insieme una scuola di kite chiamata „Caramba“.