Mals - Der hds - Handels und Dienstleistungsverband Südtirol besucht auch in diesem Schuljahr im Rahmen einer landesweiten Informationskampagne Südtirols Mittelschulen. Die Schüler werden über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in 13 Fachberufen im Handels- und Dienstleistungssektor informiert.
In der Mittelschule in Mals begrüßten vor Kurzem 46 Schüler der 2. Klassen sowie das Lehrerkollegium die Verantwortliche für Jugendprojekte im hds, Elisabeth Nardin.
Begeistert waren die Schüler vor allem über die Berufsinformationsseite myway.bz.it. Das auf der Seite integrierte Berufsprofil, eine Stärken- und Schwächenanalyse, hilft den Jugendlichen, den richtigen Beruf für sich selbst zu finden.
Schluderns/Laas - Da regen sich die Leute maßlos auf, wenn Katzen ihrem Instinkt entsprechend eine Amsel fangen. Dabei ist es Vogelfängern mit rechtlicher Bewilligung erlaubt, Amseln, Singdrosseln und Wachholderdrosseln in Obstanlagen zu jagen. Darüber ärgerte sich kürzlich eine Spaziergängerin in Schluderns. Aufgeschreckt vom Knallen der Schrotflinten beobachtete sie die Abschüsse der Vögel in den Obstanlagen der Laimburg auf dem ehemaligen Flugplatz von Schluderns. „Es isch antrisch gwesn unt wia in Kriag“, meinte sie. „I hon Angst kopp, weils übroll gschnöllt hot.“
Und sie war nicht die einzige. Bereits vor drei Wochen hatte eine andere aufgeschreckte Spaziergängerin ihren Unmut bekundet. Sie war mit ihrer Enkelin und dem Hund in den selben Obstanlagen unterwegs. „Af oanmol hots nebm inz gschnöllt.“ Kein Schild habe auf das „Vogel-Abschuss-Manöver“ hingewiesen. Es sei beängstigend gewesen. Dem Vogeljäger, der italienisch sprach sah, sei sie erst kurz darauf begegnet. Er habe ihr freundliche erklärt, dass alles seine Richtigkeit habe. Die beiden Augenzeuginnen sind dem Vinschgerwind bekannt. Der Abschuss der Vögel sei ganz legal, erklärt der Schludernser Revierleiter Franz Kofler. Von Seiten der Obstbauern komme der Druck, dass es zu viele Vogel-Schädlinge gebe, die die Äpfel anpicken, deshalb seien eine gewisse Anzahl an Amseln, Sing- und Wachholderdrosseln in ausgewiesenen Zeiträumen zum Abschuss freigegeben. Die Vinschger Jagdreviere geben entsprechende Tageslizenzen aus. Er komme nicht umhin, das den Bestimmungen entsprechend auch zu tun, so Kofler.
Es müssen auch keine Warnschilder aufgestellt werden, wenn die Vogelfänger 50 Meter von der Landstraße entfernt jagen. Vogeljäger, meist aus dem norditalienischen Raum, können dann einen Tag lang ungehindert drauflos ballern. Den Jägern kommt entgegen, dass Obstbauern Äpfel an den Bäumen hängen lassen - bewusst oder unbewusst - um die Vögel für einen Abschuss anzulocken?
Die zwei Zeuginnen können das Ganze nicht nachvollziehen und fragen sich: Wer kontrolliert, ob die Jäger nicht auch andere für den Abschuss nicht freigegeben und geschützte Vögel schießen? (mds)
OSZ Mals/Vinterra - Essn heb Leib und Seal zom“. Doch Lebensmittel sind mehr als nur Bindemittel für Leib und Seele. Bereits der Anbau und die Herstellung der Lebensmittel wirken sich nachhaltig auf Mensch und Menschheit aus.
Diese Erkenntnis machten Schüler*innen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Mals, als sie die Felder der Sozialgenossenschaft „Vinterra“ besuchten. Die Präsidentin Martina Hellrigl erklärte den Schüler*innen das Konzept der Sozialgenossenschaften.
Eine Schülerin fasst zusammen: „In der Landwirtschaft sind viele Menschen beschäftigt und viele Menschen leben in der Landschaft, wo Landwirtschaft betrieben wird. Eine nachhaltige Landwirtschaft sollte nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig sein.“
Dominik Greiss, Mitarbeiter der Sozialgenossenschaft, führte die Schüler*innen durch die Felder und erklärte ihnen die Art des Anbaus, welche Bedürfnisse Pflanzen und der Boden haben und wie wichtig eine nachhaltige aber auch unabhängige Landwirtschaft ist. Greiss zu den Problempunkten: „In zahlreichen Gebieten der Erde kann man erkennen, welche Formen die industrielle Landwirtschaft zum Leidwesen von Mensch, Tier und Umwelt angenommen hat. Bauern, die in Abhängigkeit geraten, Tiere, welche ein artfremdes und grausames Leben fristen, verarmte Biodiversität und Umweltgifte.“
„Vinterra“ legt Wert auf ökologische und soziale Landwirtschaft, bindet Menschen in Anbau und Herstellung ein und produziert gesunde, qualitativ und geschmacklich hochwertige Lebensmittel. Viele Menschen setzen vermehrt auf regionale, nachhaltig produzierte Lebensmittel, weil sie sich bewusst ernähren und auch Verantwortung für Landwirtschaft und Landschaft übernehmen wollen.
„Als Konsumenten haben wir die Möglichkeit mitzugestalten, auch wenn es oft schwierig ist“, meint ein Schüler. Im eigenen Bistro bringt „Vinterra“ frische, saisonale, biologische Produkte auf den Teller.
Es ist nicht selbstverständlich, dass alle 14 Bildungsausschüsse in den 16 Dörfern des Vinschgaus in den COVID-Jahren 2020 und 2021 ein Bildungsprogramm erstellt haben und dieses trotz erschwerter Rahmenbedingungen auch durchgeführt wurde. Diesem ehrenamtlichen Engagement für die Bildung im Dorf kann am Ende eines Jahres nur ein großes DANKE ausgesprochen werden. DANKE für den Mut und dem Durchhaltevermögen, für die Kreativität und gemeinschaftlichem Denken und Initiieren.
Die letzten beiden Jahre haben vor Augen geführt, dass ein vielfältiges Bildungs- und Kulturangebot in Präsenz eine hohe Qualität besitzt und nur teilweise von Videokonferenzen abgelöst werden kann. Die Vinschger Bildungsausschüsse haben auch während der Pandemie aufgezeigt, dass sie ein wichtiges Glied in der Kette sind, der den Zusammenhalt fördert und diesen Mehrwert von zwischenmenschlicher Begegnung in den Dörfern ermöglicht. Auch die institutionellen Partner der Bildungsausschüsse wie die Aut. Prov. Bozen/Amt für Weiterbildung und die Gemeindeverwaltungen im Tale haben bewiesen, dass sie ehrenamtliches Engagement für die Bildung im Dorf schätzen und sie inhaltlich und finanziell voll unterstützt. Auch ihnen ein herzliches DANKE.
Um die Motivation und Engagement für Bildungs- und Kulturarbeit in den Dörfern hochzuhalten, braucht es weiterhin eine unkomplizierte öffentliche Rückendeckung für die Bildungsausschüsse. Die wertvolle Arbeit der Bildungsausschüsse im Dorf benötigt Motivation und Wertschätzung und nicht weitere umfassende verwaltungstechnische Vorgaben, wie sie im Rahmen der Reform des 3. Sektors teilweise vorgesehen sind.
Fabi Ludwig – Bezirksservice
Bildungsausschüsse Vinschgau
Bildungsausschuss Graun
A wie Aktionstage und Advent
Seit über 20 Jahren werden in der Gemeinde Graun dorfübergreifend die Oberländer Aktionstage abgehalten und seit 15 Jahren die Aktion „Oberländer Advent“. Unzählige Vorträge, Kurse, Ausstellungen, Seminare, Lesungen, kleinere und größere Projekte wurden dabei vom Bildungsausschuss koordiniert und organisiert. Heuer stand die Erinnerung an die Seestauung vor 71 Jahren bei den Aktionstagen und vier Lichterwanderungen in allen Dörfern im Advent im Mittelpunkt.
Bildungsausschuss Mals
B wie Bildungsherbst
Der Malser Bildungsherbst hat mittlerweile eine jahrzehntelange Tradition und umfasste heuer wiederum ein buntes und vielfältiges Programm. Das Malser Naherholungsgebiet „Malettes“ ist mit seinem Rund- und Ausblick das Sinnbild für den Bildungsherbst geworden. Neben den lokalen Bildungs- und Kulturangeboten strahlt die Verleihung des Gabriel Grüner Schülerpreises landesweit und die Verleihung des Gabriel Grüner Stipendiums in Mals sogar international aus.
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
D wie Dorftage
Wenn in einem kleinen Dorf wie Goldrain seit über 30 Jahren ununterbrochen Dorftage abgehalten werden, dann ist das schon bewundernswert. Die Goldrainer schaffen es immer wieder aktuelle Themen, Geselliges und die Vereine in den Dorftagen einzubinden. Mit dem Goldrainer Treff wurde das Ziel verfolgt, ein Zusammenrücken zu aktuellen Fragen und Themen des Dorfes zu ermöglichen. Der kürzlich neu angliederte Bildungsausschuss in Morter führt mit den Nibelungentagen in Morter diese Tradition nahtlos weiter.
Bildungsausschuss Schlanders
G wie gefeiert
Mit 35 Jahren ist der Bildungsausschuss Schlanders einer der ältesten im Tal und hat mit der langjährigen Vorsitzenden Christine Holzer eine Trägererin des Tiroler Verdienstkreuzes in ihren Reihen. So umfangreich und vielfältig die Tätigkeiten in den vergangenen Jahrzehnten, auch mit Einbezug der italienischsprachigen Bevölkerung waren, stand 2021 eine Neu-Positionierung des Bildungsausschuss auf dem Programm. Neben einer internen Klausur wurde das gesamte Dorf unter dem Motto: „Lebenswertes Schlanders – was ist gut, was wollen Sie anders?“ eingebunden.
Bildungsausschuss Prad a. Stj.
H wie historisch
In der Gemeinde Prad a. Stj. sorgen die Dorf-, Bildungs- und Gesundheitstage seit Jahren für ein reichhaltiges und buntes Bildungs- und Kulturangebot vor Ort. Die gemeinsame Bildungsfahrt im Sommer verknüpft Inspiration über den Tellerrand hinaus mit geselligem Beisammensein. Für das kommende Jahr soll mit dem Projekt „Prader Dorfgeschichten“ die Dorfhistorie aufgearbeitet werden.
Bildungsausschuss Stilfs
J wie Jubiläum
Der Bildungsausschuss von Stilfs mit den Fraktionen Gomagoi, Trafoi, Sulden und Stilfserbrücke wurde vor 25 Jahren gegründet und hat seitdem unzählige Veranstaltungen entweder selbst geplant und durchgeführt oder die örtlichen Vereine und deren Initiativen finanziell unterstützt. Als einer ersten im Tale hat der Bildungsausschuss Stilfs ein eigenes Logo entwickelt und eine eigene Homepage erstellt. Die Reaktivierung des „Stilzer Pfluagziachn“ hat zudem einen wichtigen soziokulturellen Schwerpunkt im Dorf Stilfs gesetzt.
Bildungsausschuss Latsch
K wie Kulturtage
Die Latscher Kulturtage erfinden sich seit 15 Jahren jedes Jahr neu. Heuer ausnahmsweise im Sommer, beginnen sie normalerweise mit dem 1. Maifest. Sie wachsen von Jahr zu Jahr und sind ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der Vereine im Dorf. Viele wollen bei den Kulturtagen dabei sein, das ist ein toller Erfolg und bringt Vielfalt in die Angebote. Koordiniert und ergänzt werden vom Bildungsausschuss auch die Angebote im Rahmen des Latscher Advent.
Bildungsausschuss Schluderns
K wie Katharinatage
Der Bildungsausschuss Schluderns hat sich vor über einem Jahrzehnt die Hl. Katharina als Sinnbild dafür ausgewählt, ein Identitätsstiftendes Kultur- und Veranstaltungsprogramm für die Schludernser auf die Beine zu stellen. Neben neuen und vielfältigen Bildungs- und Kulturangeboten wird seither im Rahmen der Katharinawoche viel Wert auf Tradition gelegt. Der Kathrinamarkt wurde belebt und der traditionelle Kathrinakirchtag wird weiterhin gefeiert.
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
L wie Literatur
Der rührige Bildungsausschuss ist neben dem Hauptort in den Dörfern Eyrs, Tschengls, Tanas und Allitz mit interessanten und vielfältigen Angeboten ganzjährig unterwegs. Literarischer Höhepunkt war heuer die Organisation und Abhaltung des 7. Franz Tumler Literaturpreises, der deutschsprachige Debütromane auszeichnet. Was 2007 zögerlich begann, ist mittlerweile zu einem literarischen Fixpunkt im gesamten deutschsprachigen europäischen Raum geworden und ist immer mehr im Dorf und im Vinschgau verankert.
Bildungsausschuss Kortsch
M wie Mahnmal
Weil er sich geweigert hatte, für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen, wurde der 21-jährige Markus Dapunt, ein Hirte aus dem Gadertal, am 29. August 1944 am Schießstand in Kortsch standrechtlich erschossen. Ein Mahnmal wurde mit einer kleinen Feier mit Zeitzeugen und Familienangehörigen aus dem Gadertal am Kortscher Küheweg nach Allitz heuer eingeweiht. Dadurch wird die Erinnerung an ein dunkles und oft noch verdrängtes Kapitel der Südtiroler Geschichte wachgehalten.
Bildungsausschuss Glurns-Taufers i.M.
N wie nachhaltig und neu
Über ein Jahrzehnt Koordination der Palabiratage in Glurns sprechen für das dortige nachhaltige und kulturelle Engagement rund um die Vinschger Palabirne. Derzeit läuft sogar ein Antragsverfahren um Erfassung und Eintragung als immaterielles Kulturgut der Palabirnenbäume im Vinschgau. Im angegliederten Bildungsausschuss von Taufers i. M. ging man hingegen im Advent neue Wege. Mit vier Aktionen unter der Bezeichnung „Advent in Dorf an dr Grenz“ wurde dort eine kreative, besinnliche und lokal verortete Veranstaltungsreihe umgesetzt.
Bildungsausschuss Martell
O wie Online
Aufgrund der COVID-Pandemie mussten die Bildungsausschüsse vermehrt die Angebote mittels Videokonferenzen organisieren. Auch der Bildungsausschuss Martell bediente sich dieser digitalen Möglichkeiten der Informationsvermittlung. So wurden die Vorträge über „Naturnahes Gärtnern“ und „Kräuter stärken das Immunsystem“ im Frühjahr und Herbst als Online-Vorträge angeboten und kamen gut an.
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
W wie Wir
Kein anderer Bildungsausschuss im Tale hat so ein breit gefächertes Angebot von Kursen und Seminaren wie jener von Kastelbell/Tschars. Gesundheitsgymnastik, Feldenkrais, Fastenseminare bis hin zu Schnitzkursen sind nur einige der erfolgreich angebotenen Inhalte. Auf Schloss Kastelbell findet immer das Sommerkonzert statt und die Dorfchronik wird unterstützt. Unter dem Motto „Zwischen den Schlössern“ setzte man in Projektform über einem Zweijahreszeitraum kulturelle Schwerpunkte. Im kommenden Jahr wird unter dem Thema „Vom Ich zum Wir- Wir bringen Menschen zusammen“ dieser Ansatz weitergeführt.
Bildungsausschuss Tarsch
Z wie Zusammenhalt
Seit über zwanzig Jahren ist der Bildungsausschuss Tarsch wortwörtlich in Sachen „Weiterbildung im Dorf“ unterwegs. Dabei wurde bei den Angeboten gezielt auf den Bedarf vor Ort eingegangen. Neben vielen Gesundheitsangeboten waren Italienischkurse für Grundschüler, Jugendliche und Erwachsene sehr gefragt. Für die Vereinsgemeinschaft wurden technische Hilfsmittel wie Beamer und Kopiermaschine angekauft. Mit der Mithilfe beim Suppnsunnta, waren die Tarscher eine der ersten im Tale, die einfaches Essen mit Wohltätigkeit verknüpften. Eine Themenwoche beschäftigte sich dem Thema Wasser und mit der Geschichte vom Bau des Jochwaales.
Bozen/Vinschgau - Der Aufteilung von Wasserzinseinnahmen unter den 116 Gemeinden hat die Landesregierung zugestimmt. Damit hat sie dem Vorschlag des Rates der Gemeinden entsprochen.
Mit insgesamt elf Millionen Euro an Wasserzinsmitteln für das Jahr 2021 können Südtirols Gemeinden rechnen. Die Landesregierung hat am 30. November auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher der vom Rat der Gemeinden vorgeschlagenen Aufteilung der Finanzmittel unter den 116 Südtiroler Gemeinden zugestimmt. Bekanntlich erhält das Land Südtirol für die Nutzung öffentlicher Gewässer zur Stromerzeugung jährliche Wasserzinse. Mindestens 50 Prozent davon stehen den Gemeinden zu.
Bei der Zuweisung der Mittel an die Gemeinden werden Standortgemeinden von Stromerzeugungsanlagen aus Wasserkraft besonders berücksichtigt. Diese erhalten 72 Prozent der Mittel, während 28 Prozent an die restlichen Gemeinden gehen. Von den 72 Prozent, die den Standortgemeinden vorbehalten sind, werden zwei Millionen Euro zu gleichen Teilen an alle Gemeinden verteilt, während die restlichen knapp sechs Millionen Euro abhängig von Nennleistung der Wasserkonzessionen zugewiesen werden. Eine Ausnahme bildet das Kraftwerk St. Florian im Unterland, bei dem nur die Nennleistung des Südtiroler Anteils berücksichtigt wird.
Von den rund drei Millionen Euro, die unter den Gemeinden aufgeteilt werden, in denen sich keine Kraftwerke mit mindestens 3000 Kilowatt Nennleistung befinden, werden 70 Prozent zu gleichen Anteilen zugewiesen, 30 Prozent hingegen unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl.
Die Gemeinden Ritten (378.371 €), Graun (317.100 €) und Algund (315.335 €) können mit den höchsten Beträgen aus dem Wasserzins rechnen. Es folgen die Gemeinden Sarntal (248.910 €), Ulten (228.389 €), Kastelruth (222.749 €) und Schnals (207.048 €). Was die Gemeinden im Vinschgau ähnlich einem Weihnachtsgeschenk an Wasserzinsgelder erhalten werden, ist in der Tabelle dargestellt.
VIP/Vinschgau - Josef Wielander, langjähriger Direktor des Verbandes der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse VIP, wurde für seine Verdienste um das Genossenschaftswesen mit der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Nach 43 Jahren Einsatz für die Vinschgauer Obstwirtschaft trat Josef Wielander am 31. März 2019 in den Ruhestand. Nach mehreren Corona-bedingten Verschiebungen konnte am 26. November im Rahmen der VIP-Vollversammlung die Verleihung der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold vorgenommen werden. Anwesend waren neben der Führungsspitze und den Mitgliedern von VIP auch der Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler sowie die Vertreter des Raiffeisenverbandes Südtirol in Person von Verbandsobmann Herbert von Leon und Generaldirektor Paul Gasser. „Sepp Wielander erwies sich als erfahrener und weitsichtiger Kapitän, der die positive Entwicklung der Vinschgauer Obstwirtschaft maßgeblich mitgeprägt hat“, so VIP-Obmann Thomas Oberhofer und VIP-Direktor Martin Pinzger. „Wenn VIP heute als erfolgreicher Obstverband dasteht, ist dies auch der Verdienst von Josef Wielander, der stets den Zusammenhalt unter den Genossenschaften und unter den Bauern in den Vordergrund stellte“, sagte Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, in seiner Laudatio.
Josef Wielander wurde am 1. August 1976 mit nur 21 Jahren Geschäftsführer der Obstgenossenschaft MIVO in Latsch. Mit der Gründung des Verbandes der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VIP 1990 übernahm Wielander parallel die Funktion des Koordinators der Geschäftsführer der VIP-Mitgliedsgenossenschaften. Nach 20 Jahren als MIVO-Geschäftsführer wechselte Josef Wielander am 1. August 1996 als Direktor zur VIP. Im Jahr 2007 beschlossen die VIP-Genossenschaften die Umsetzung des VIP-3-Konzeptes und bündelten ihre Kräfte in einer gemeinsamen Verkaufsstrategie, zentralen Vermarktung und gemeinsamen Abrechnung. Unter Josef Wielander wurde das Image von VIP als einer der führenden Apfelanbieter am nationalen und internationalen Markt gestärkt. Unter seiner Direktion wurde 1996/97 auch der Bau des neuen VIP-Sitzes in Latsch umgesetzt und in den Jahren 2007 und 2019 der VIP-Sitz erweitert.
Neben seinem 43-jährigen Einsatz für Mivo und VIP war Josef Wielander 29 Jahre im Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Latsch und davon 16 Jahre als Obmannstellvertreter tätig. Er war viele Jahre Direktoriumsmitglied im Vermarktungskonsortium FROM, Verwaltungsrat im Südtiroler Apfelkonsortium und vertrat über Jahre die Interessen von VIP in der Assomela und Novamela.
Die Raiffeisen-Ehrennadel in Gold ist die höchste Auszeichnung des Raiffeisenverbandes und wurde bisher erst 31 Genossenschaftern zuteil. „Die Raiffeisenorganisation ehrt mit Josef Wielander eine Persönlichkeit, die sich in ihrem gesamten Berufsleben beispielgebend für die genossenschaftliche Arbeit eingesetzt hat“, so Von Leon.
Val Müstair - Don Mario Pinggera ist ein aufmerksamer und humorvoller Beobachter und
hat diesmal ein etwas anderes „Nachgedacht“ eingereicht. Pinggera sagt: „Einen Preis bei
„Unser Dorf soll schöner werden“ ist damit ebenfalls kaum zu gewinnen.“
von Don Mario Pinggera
Wer derzeit durch das Val Müstair fährt, staunt nicht schlecht: An einem Haus in Richtung Ofenpass ist zu lesen: „Steckt Euch Eure Impfung in den Arsch“. Ein befreundeter Mediziner meinte, das ginge gar nicht. Hier könnten höchstens die A-Backen gemeint sein! Abgesehen von einer bestimmten Geisteshaltung, die ein solches Transparent offenlegt, ist es schade um die Fassade des schönen Hauses. Einen Preis bei „Unser Dorf soll schöner werden“ ist damit ebenfalls kaum zu gewinnen. Kommt man von der anderen Seite gefahren, steht „Impfen ist Mord“ an der Fassade. Derartiges muss absolut nicht kommentiert werden. Vielmehr lässt es so manche Betrachterin und so manchen Betrachter ratlos zurück. Ist das die neue Sprache, an die wir uns gewöhnen müssen? Ist unsere Schamgrenze wirklich derart tief gesunken, dass sprachliche Verrohung das einzige Mittel ist, um sich Andersdenkenden gegenüber auszudrücken? Damit eines klar ist: Ich selbst empfinde Impfungen schon seit Kindesbeinen an als unangenehm. Und ich bin überzeugt, dass mir wohl die Meisten beipflichten. Aber bisweilen kommen wir eben in Situationen, wo wir abwägen müssen. Die Ethik spricht von „Güterabwägung“. Das sind Situationen, wo wir uns zwischen zwei Übeln entscheiden müssen. Konsequenterweise wählt der Mensch das geringere Übel. Eine Impfung ist nie ein Allheilmittel, sie kann es gar nicht sein. Aber sie kann, wie auch jetzt, grösseres Übel verhindern. Beispiele in die eine oder andere Richtung durfte ich beruflich in den letzten Monaten zu Hauf erleben. Und diese Erfahrungen lassen sich auch durch keinerlei Geschwätz wegleugnen.
Diese Tage ist vor einem Geschäft zu lesen: „Ungeimpfte unerwünscht“. Auch diese Sprache ist ebenso ungeeignet wie die Transparente im Val Müstair. Wenn wir nämlich nicht mehr in der Lage sind, vernünftig miteinander umzugehen und andere Meinungen als die eigene nur noch, ohne zu überlegen, degradieren, so ist das der Untergang für jedwede gesellschaftliche Kultur. Wenn wir derartige Sprüche an unsere Häuser hängen, ist niemandem einen Gefallen getan, und schön aussehen tuts erst recht nicht. Eine Kultur (!!!) der offenen und ohne weiteres kontroversen Diskussion ist angesagt und keine Parolenschreierei, die ausgrenzt, beleidigt oder einfach nur dumm ist.
Kastelbell-Tschars - Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Kastelbell-Tschars des HGV statt. Lukas Bernhart vom Hotel „Sand“ wird auch in Zukunft Obmann bleiben. Die restlichen Mitglieder des Ortsausschusses sind Marion Rinner vom Café „Seeber“ und Rudolf Alber vom „Tscharser Dorfcafè“.
Bernhart dankte vor allem der Gemeindeverwaltung für die gute Zusammenarbeit und dem HGV für die wertvolle Unterstützung während der Pandemiezeit. Rückblickend auf die Sommersaison sagte Bernhart, dass man trotz der ungünstigen Begleitumstände eine zufriedenstellende Saison erleben konnte. Ein großer Wermutstropfen sei der spürbare Mangel an Fachkräften.
Vinschgau/Bozen/Südtirol - Ein Zukunftsbereich stagniert: In den Räumen des Südtiroler Energieverbands SEV sind Vertreter der Südtiroler Biogasbetriebe zu einem Treffen zusammengekommen und sprachen dabei mit SEV-Vertretern über die Positionierung ihrer Branche. Das Fazit: Die Anliegen der Biogasunternehmen werden von Politik und Verwaltung seit Jahren vernachlässigt – obwohl gerade der Bereich Biogas ein wichtiges Element in der Klimapolitik des Landes sein könnte.
„Früher war in Südtirol ein Vorzeigebeispiel für die Biogasproduktion in Italien. Heute ist es für Biogasunternehmen trotz des großen einheimischen Potentials viel interessanter, in einer anderen italienischen Provinz zu investieren“, erklärt SEV-Generaldirektor Rudi Rienzner. Die aktuelle Situation könne man daher nur mit einem „totalen Stillstand“ beschreiben. Selbst im kürzlich vorgelegten Update des „KlimaPlans Energie Südtirol“ werde der Bereich Biogas kaum beachtet. So zöge die Planvorlage zwar die Einspeisung von Biogas in das bestehende Erdgasnetz in Betracht, konkreter werde das Klimapapier aus dem Landhaus allerdings nicht.
Dabei können Biogasanlagen in Südtirol einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Schließlich sind Mist und Gülle wertvolle Rohstoffe. So können Gärreste aus Biogasbetrieben nicht nur zu organischem Dünger weiterverarbeitet werden und im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft Kunstdünger im Südtiroler Obst- und Weinanbau ersetzen. Biogasanlagen produzieren auch „grünen“ Strom oder Wärme. Zudem wird aus Biogas Bio-LNG gewonnen – ein CO2-neutrales Flüssiggas mit einer höheren Energiedichte als Dieselkraftstoff, das an Tankstellen abgegeben werden kann. Die Lebensmittelindustrie könnte das bei der LNG-Produktion gewonnene CO2 wiederum bei der Anreicherung von Kohlensäure einsetzen.
Schlanders - Ziel der TFO ist es unter anderem eine praxisnahe Ausbildung, also das erlernte Wissen auf wirkliche Problemstellungen zu übertragen. Mit einer neuen Automatisierungsanlage kommen Schule und Schüler:innen diesem Ziel näher.
von Theodora Kuntner
Derzeit besuchen 55 Schüler*innen die Fachrichtung für Maschinenbau, Mechatronik und Energie der TFO Schlanders. Diese Fachrichtung führt die Inhalte verschiedener Bereiche zusammen. Es werden hier die theoretischen Grundlagen der Mechanik, Elektronik, Informatik und Energietechnik vermittelt. Ziel ist aber die praxisnahe Ausbildung, also das erlernte Wissen auf wirkliche Problemstellungen zu übertragen.
So ist es umso mehr erfreulich, dass seit diesem Schuljahr an unserer Schule die Automatisierungsanlage der Firma ETS in Betrieb ist. Die Anlage simuliert diverse Arbeitsschritte in verschiedenen Bereichen, wie Warenannahme, Verpackung, Befüllung, Sortierung, Qualitätskontrolle und die Lagerung im Hochregallager.
Bevor die Schüler*innen der Anlage selbst arbeiten, eignen sie sich Kenntnisse in der Pneumatik und Elektropneumatik an: Sie lernen die Bauteile kennen (Aktoren, Sensoren und Verarbeitungselemente) und erst dann arbeiten sie mit der speicherprogrammierbaren Steuerung dieser Anlage (SPS). Die SPS löst die verbindungsprogrammierte Steuerung der Elektronik und Elektropneumatik ab. Die Eingabe- und Sensorsignale werden dort verarbeitet und die Aktoren dementsprechend angesteuert. So werden alle mechatronischen Vorgänge, wie beispielsweise das Ausfahren von Zylindern, das Schalten von Stellmotoren oder das Ein- und Ausschalten der Servomotoren geregelt.
„Wenn unsere Schüler*innen das komplexe System dieser Anlagen verstehen und programmieren können, besitzen sie alle Grundlagen für einen abwechslungsreichen und sehr gefragten Berufszweig. Heutzutage ist die Automatisierung in fast allen Fertigungsprozessen weltweit unumgänglich. Daher kann dieses Knowhow als optimaler Einstieg in die Programmierung genutzt werden und damit vielen Arbeitgebern von Nutzen sein.“, so die Fachlehrerin für das Fach „Systeme und Automation“, Martina Trenkwalder.