Schnals - Im Zuge des Jubiläumsjahres 30 Jahre Ötzifund 1991 – 2021 hat die Tourismusgenossenschaft Schnalstal zum Jubiläumsausklang den 19991 Grappa Riserva Superba kreiert. Die erste Verkostung des edlen Tropfens aus der Destillerie Walcher wurde standesgemäß bei der Schnalstaler Gletscherbahn zelebriert.
Am 19.9.91 entdeckte das Ehepaar Simon die bekannteste Mumie der Welt. Das Funddatum ist auch der Name dieses grandiosen Destillats: 19991. Der 19991 Geschenkpackung beigelegt ist auch die älteste Karte Tirols. Als große Besonderheit zeigt die Karte von Warmund Ygl, welche er Anno 1604 erschuf, erstmals einen alpinen Gletscher: „der Groß Verner – Glacies continua et perpetua“. Dieses riesige Gletschermassiv erregte in dieser Zeit besonderes Interesse, da um 1600 in Folge einer Klimaverschlechterung, die sogenannte kleine Eiszeit, wieder in die Täler wie das Ötztal oder Schnalstal vordrang. In diesem damalig gewaltigen Gletschermassiv war Ötzi, der Mann aus dem Eis bereits seit 4900 Jahren eingeschlossen.
Für die Wissenschaft: 1.- Euro jeder verkauften Flasche geht direkt an die Ötzi, der Mann aus dem Eis Stipendiaten. Diese Fördergelder werden an Studenten*innen vergeben, welche archäologische und wissenschaftliche Forschungsarbeiten rund um die Fundstelle von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, gelegen zwischen dem Ötztal in Tirol und dem Schnalstal in Südtirol, erforschen. Den Vertrieb im Vinschgau übernimmt der Getränkehändler Schweitzer und für das Ötztal die Rizzi Group in Latsch.
Die Vinschger Kaminkehrer im Interview
Die Vinschger Kaminkehrer und den Vinschgerwind verbindet seit einigen Jahren eine lieb gewordene und wertvolle Zusammenarbeit. Heuer standen die Mitarbeitersuche, der 110 Prozent-Bonus und die steigenden Energiepreise im Fokus des Gesprächs.
Interview: Angelika Ploner
Vinschgerwind: Die Vinschger Kaminkehrer sind auf Mitarbeitersuche.
Richard Schupfer: Ja, wir suchen und brauchen kurz- und langfristig gesehen Mitarbeiter. Kaminkehrer ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf. Für Männer genauso wie für Frauen.
Vinschgerwind: Wie verläuft der Ausbildungsweg eines Kaminkehrers?
Hanspeter Schwemm: Die Ausbildung verläuft wie in anderen Berufen auch: Wir haben drei Jahre Berufsschule im Blockunterricht.
Vinschgerwind: Die Anforderungen an den Kaminkehrer haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert.
Hanspeter Schwemm: Der Kaminkehrer ist nicht mehr der klassische Dreckkehrer, wie er es früher war. Der technische Bereich nimmt heute einen Großteil unserer Arbeit ein: Wir machen Kamininspektionen, wir haben Messgeräte, wo man die Verbrennung oder die Abgase messen kann. Mit den gleichen Geräten können wir Unterdruckmessungen im Gebäude durchführen bzw. im Wohnraum, die 4-Pascalmessung, die Zuluftmessung, das alles fällt in unseren Tätigkeitsbereich und dafür sind wir auch ausgerüstet.
Christian Eberhart: Es ist einfach so, dass die Anlagen immer effizienter werden und die technischen Anforderungen immer größer. Wir sind eigentlich Kamintechniker und nicht mehr nur reine Kaminkehrer.
Helmuth Holzner: Weil die Technik schnelllebig ist, müssen wir uns auch laufend fortbilden. Ein bis zwei Fortbildungskurse pro Jahr sind bei uns fix. Junge technikbegeisterte Lehrlinge sind bei uns sicher gut aufgehoben.
Vinschgerwind: Themenwechsel: der 110-Prozent-Bonus sorgte für einen regelrechten Sanierungs-Boom. In diesem Zusammenhang gibt es wichtige Neuerungen auch was die Feuerstellen betrifft.
Richard Schupfer: Gerade was die Sanierungen betrifft, herrscht ganz großer Handlungs- und Aufklärungsbedarf. Wenn Fenster und Türen ausgetauscht werden, dann muss man in diesem Zuge auch schauen, dass Herde und Öfen funktionstüchtig und sicher sind.
Hanspeter Schwemm: Bei der Dämmung von älteren Dächern ist auch der Brandschutz an den Kaminen ein wichtiges Thema. Es ist in jedem Fall ein Hafner oder Kaminkehrer hinzuzuziehen und zu schauen, ob zum Beispiel genügend Zuluft vorhanden ist usw. Wenn wir Kaminkehrer rechtzeitig zu Rate gezogen werden, dann können einfach ideale Lösungen gefunden werden.
Christian Eberhart: Da geht es ganz einfach um die Sicherheit zum Beispiel können so Kohlenmonoxid-Vergiftungen vermieden werden.
Helmuth Holzner: Es geht um die Sicherheit und um die Gewährung der Funktionstüchtigkeit. Es geht darum, dass man das Haus einpackt und nicht mehr gewährleisten kann, ob die Feuerungsanlage noch einwandfrei funktioniert. Die Feuerungsanlage muss an das Haus, an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.
Johannes Tappeiner: Im Zuge der Sanierungen sind auch die Dachsicherungen nicht zu vergessen. Austiegsfenster sollten richtig positioniert und verschiedene Sicherungssysteme, wie Haken oder eine Seilsicherung vorgesehen werden. Diese sorgen dafür, dass sich der Kaminkehrer sicher auf dem Dach bewegen kann.
Vinschgerwind: Wird der 110%-Bonus im Vinschgau viel genutzt?
Richard Schupfer: Also ich kann in meinem Einzugsgebiet sagen, dass er viel genutzt wird.
Hanspeter Schwemm: Ja, er wird viel genutzt. Umso wichtiger sind die Punkte, die wir gerade genannt haben.
Vinschgerwind: Steigende Energiepreise haben die Nachfrage nach Herden, Öfen und Pelletöfen verstärkt.
Helmuth Holzner: Ja, das stimmt. Hier muss man aber aufpassen. Denn Herde, Öfen und Pelletöfen müssen professionell installiert werden. Man kann nicht einfach einen Fertigofen aus dem Handel selbst installieren, ohne zu wissen, ob zum Beispiel der Kamin dafür geeignet ist.
Christian Eberhart: Man soll sich unbedingt vor dem Kauf ausreichend informieren und einen Fachmann oder ein befähigtes Unternehmen mit der Installation beauftragen. Der Fachmann stellt dann auch die Konformitätserklärung aus, die es braucht.
Johannes Tappeiner: Der Fachmann weiß einfach, welcher Ofen zu den Gegebenheiten vor Ort passt.
Vinschgerwind: Viele haben es bereits erhalten: Das neue Kehrbuch. Was ist daran neu?
Richard Schupfer: Das Besitzen eines Kehrbuches, in dem sämtliche Reinigungsarbeiten, Überprüfungen, Abgaskontrollen, das Ausbrennen u.a. Tätigkeiten, sowie ein eventueller Brand vermerkt werden, ist Pflicht. Der Kaminkehrer oder die Kaminkehrerin vermerkt im Kehrbuch nach jeder ordentlichen und periodischen Reinigung und/oder Überprüfung die Fälligkeit der nächsten Reinigung.
Vinschgerwind: Wo ist das neue Kehrbuch erhältlich?
Hanspeter Schwemm: Neue Kehrbücher sind auf der Gemeinde oder beim jeweiligen zuständigen Kaminkehrer... ...
Vinschgerwind: Zum Abschluss noch ein Heiztipp von jedem...
Johannes Tappeiner: Das richtige Heizmaterial verwenden, trockenes sauberes richtig gespaltenes Brennmaterial.
Hanspeter Schwemm: Bei den neuen Stückholzanlagen, also Holzheizungen, oder Öfen und Herden muss man sich an die Bedienungsanleitung des Herstellers halten und so befeuern oder den Brennstoff so einführen, wie der Hersteller oder der Hafner vorgibt.
Richard Schupfer: Richtiges lüften, 5 Minuten lang und immer wieder Stoßlüften, damit Sauerstoff in den Raum kommt.
Helmuth Holzner: Bei den Heizkörpern den Druck checken.
Christian Eberhart: Den Kamin kontrollieren und schauen ob die Heizanlage sauber und gewartet ist.
pr-info HDS
Die vom Handels- und Dienstleistungsverband hds vor einigen Jahren ins Leben gerufene Aktion „Vinschger Weihnachtslicht“ läuft auch im heurigen Advent. Heuer gemeinsam mit dem Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister lvh.
Der Grundgedanke ist eine Spende von 1 Euro pro Tag im Advent, also mindestens 24 Euro pro teilnehmenden Betrieb.
Die Geschäfte und die beteiligten Betriebe machen mit Glaslaternen, Plakaten, Aufkleber und Spendenboxen auf die gemeinschaftliche Aktion aufmerksam. Mit den Spendenboxen sind auch die Kunden eingeladen, sich mit einer Spende an der guten Sache zu beteiligen. Aufgrund der schwierigen Corona-Lage für manche Familien gilt der Aufruf im Besonderen. Die Aktion wird zudem von den Raiffeisenkassen des Vinschgaus unterstützt.
Der Unternehmer bzw. der beteiligte Betrieb überweist dieses Spendengeld und auch die Spenden der Kunden auf das Konto der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau. Die Vinzenzgemeinschaft ist im Vinschgau durch sechs Konferenzen bzw. Ortsgruppen vertreten und kann bei Notfällen schnell und unbürokratisch helfen. Mit den Spendenerlösen der vergangenen Jahre „Vinschger Weihnachtslicht“ konnten zahlreiche Vinschger Familien in Notlagen unterstützt werden.
Mitte Januar 2022 werden die Spendengelder dem Vinzenzverein in Form eines symbolischen Schecks übergeben.
Mit „Ihre Spende zählt“ ruft der hds auf, dass nur gemeinsam etwas bewirkt und ein starkes soziales Signal gegeben werden kann.
Kochtipp
4 Portionen
Zutaten:
40 g Butter
40 g Zwiebel
40 g Knollensellerie oder Petersilienwurzeln
40 g Weizenmehl
1,2 l Knochenbrühe oder Wasser
100 g Petersilienblätter; Kresse
1 dl flüssige Sahne, Sauerrahm
Salz, Pfeffer, ein Lorbeerblatt, Maggikraut, essbare Wildkräuter, z. B. Sauerampfer, Girsch... evtl. können auch getrocknete Kräuter verwendet werden.
So gelingt‘s:
Die Zwiebeln schälen, fein hacken und mit den Selleriewürfeln in einem passenden Topf, in der Butter gut andünsten. Mit Mehl stauben und mit der heißen Knochenbrühe unter starkem Rühren einrühren. Die Suppe ca. 30 Minuten kochen lassen. Die gewaschenen Petersilienblätter und Kresse ca. 2 Minuten mitkochen lassen. Die Suppe mit dem Mixer fein pürieren und während dem Mixen die Sahne dazugeben. Die Suppe abschmecken und heiß servieren.
Als Einlage:
Rinds- besser Hirschrücken im Kakaomantel mit Wildkräuterknödel und karamellisiertem Apfel
Martin Schatzer,
(Jahrgang 1984) ist Mitglied des SKV Bezirk Vinschgau. Mit 14 Jahren hat er im Goldrainerhof bei Rizzi Markus seine Kochlehre begonnen. Er arbeitete anschließend in Algund im Hotel Gstör, in Eppan im Restaurant Zur Rose bei Herbert Hintner, in Kastelbell im Restaurant Kuppelrain bei Jörg Trafoier und zuletzt in Sölden im Ötztal. 2020 machte er sich als Koch selbsständig und führt seither den Radtreff am „Fischteich Brugg“ direkt am Vinschger Radweg zwischen Laas und Schlanders.
pr-info Vip
Überrasche deine Lieben mit einer schönen Weihnachtsbox mit frischen Vinschger Äpfeln!
VIP, dem Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse, war es für diese Weihnachten ein Anliegen, seinen Apfelfans eine originelle und gleichzeitig natürliche Geschenkidee anzubieten: Eine elegante Weihnachtsbox, gefüllt mit 18 Premium-Äpfeln aus dem Vinschgau. Ob als Mitbringsel zum Festtagsessen, als Geschenk für Mitarbeiter und Kunden oder für Freunde und Familie: das erfrischende, gesunde und regionale Weihnachtspräsent bereitet sicher viel Freude und Genuss!
Attraktive Verpackung, hochwertiger Inhalt
Die ansprechende Geschenkverpackung kann mit allen verfügbaren Apfelsorten aus dem Vinschgau gefüllt werden. Abgerundet mit einer personalisierbaren Grußkarte ist das einzigartige Weihnachtsgeschenk in allen Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften erhältlich. Dort wird das Geschenkset von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ausgewählten Äpfeln liebevoll von Hand verpackt.
Online-Versand in ganz Italien
Die weihnachtliche Apfelbox lässt sich zudem ganz bequem von zuhause aus online bestellen und wird an Empfänger in ganz Italien geliefert. Damit die Äpfel absolut frisch und knackig bei den Beschenkten ankommen, werden sie einmal in der Woche verschickt: immer am Dienstag. Bei einer Bestellung ab 36 Euro fallen dabei keine Versandkosten an. Ein origineller Weihnachtsgruß aus dem Vinschgau für Verwandte und Freunde, der gewiss für freudige Überraschung sorgt.
St. Valentin - Der Gemeinderat von Graun traf sich am Dienstag (30.11.) im Vereinssaal in Graun. Im Rahmen dieser Sitzung stellten der Präsident Konrad Raffeiner und die Direktorin Roswitha Rinner den Sozialbericht 2020 und die „Vision 2030“ des Martinsheimes von Mals vor. Die Zahl der Zweibettzimmer hat sich nach dem Um- und Erweiterungsbau auf 17 vermindert und die Einzelzimmer sind auf 66 gestiegen. Die insgesamt 100 Heimplätze sind vorgesehen: 5 für Kurzzeit- und Übergangspflege, 20 für Demenzkranke und 70 für zeitlich nicht festgelegtem Heimaufenthalt. 26 Heimplätze sind für die Gemeinde Graun reserviert. In 10 Jahren seien jeder dritte Einwohner in Südtirol älter als 60 Jahre. Das ist für die Pflege und Betreuung von betagten Menschen eine echte und schwierige Aufgabe. Für begleitetes und betreutes Wohnen hat die Gemeinde neben dem Hospiz im alten Frühmessstadel 5 Wohneinheiten geschaffen. Mit der Führung des Dienstes „Begleitetes und betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren“ sollen die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft betraut werden. Das Seniorenwohnheim soll nach seinem Gründer Ulrich Primele benannt werden. Der wohlhabende Burgeiser hat im Jahr 1140 ein Hospiz zur Rettung und Aufnahme von Reisenden gegründet. Im Anschluss stellte Architekt Iwan Zanzotti den Durchführungsplan der neuen Erweiterungszone im Talaiweg in St.Valentin vor. Sie umfasst 4.830 m². Es sind 7 Einheiten für den geförderten Wohnbau und 2 für den freien Markt vorgesehen. Der Plan soll noch mit Gutachten ergänzt und von der Landeskommission für Raum und Landschaft gutgeheißen werden, damit ihn der Gemeinderat endgültig genehmigen kann. Die vorgesehene Bauzone sei eine der ansprechendsten in St. Valentin. (aw)
Alle reden über das Klima und von Nachhaltigkeit. Klimaschutz wird zur Existenzfrage für die Menschheit. Wir stehen vor einer großen Transformation, einem großen Wandel, vielleicht dem größten Umbruch der Menschheit. Der Wandel wird kommen. Die Frage ist nur: wird er von uns Menschen gestaltet oder liefern wir uns dem Wandel der Natur aus. Die Klimaerwärmung gefährdet die Zukunft der Menschheit. Klimaschutz kostet viel Geld, die ungebremste Klimaerwärmung wird noch teurer. Deshalb wurde auf der UN-Klimakonferenz (COP21) im Pariser Abkommen im Jahre 2015 die historische Übereinkunft getroffen: „Vorrangiges Ziel ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken“. Am 25. September 2015 wurden auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 in New York die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Mit diesen beiden Dokumenten wurde der Weg der Transformation in eine nachhaltige Entwicklung festgelegt. Seitdem hat sich einiges bewegt. Fridays for Future (FFF) ist zu einer globalen Jugendbewegung geworden, welche sich für umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzt. Durch den europäischen Grün Deal (European Green Deal, EGD) haben sich die 27 EU-Staaten dazu verpflichtet, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Die Emissionen sollen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Die EU will deshalb bis 2030 insgesamt 1.000 Milliarden Euro investieren, um den Übergang zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft zu finanzieren. Auf den seit 1995 jährlich stattfindenden UN-Weltklimakonferenzen werden die weiteren Maßnahmen besprochen. Die letzte Klimakonferenz war vom 31.10. bis 12. 12.2021 in Glasgow (COP26). Italien hat einen Wiederaufbauplan (Recovery Plan) beschlossen. In den nächsten fünf Jahren werden rund 250 Milliarden Euro investiert. Auf allen Ebenen (Staat, Region, Gemeinde) werden Investitions- und Umbaupläne geschmiedet und Programme entwickelt, um jedes Land nachhaltiger und klimaneutraler zu machen. Neben dem Klimawandel gibt es noch weitere globale Herausforderungen: Migration, Artensterben und die Corona-Pandemie. Es gibt viele Bücher, Tagungen und Initiativen zu all diesen Themen.
Auch in Südtirol gibt es viele Initiativen, u.a. die „Toblacher Gespräche“, im Vinschgau die „Churburger Wirtschaftsgespräche“ und die „Marienberger Klausurgespräche“, die sich seit Jahren mit wichtigen Zukunftsfragen beschäftigen. Bei den 32. Toblacher Gesprächen vom 1. bis 3. Oktober 2021 stand das Thema „Wie grün ist der europäische Green Deal?“ im Mittelpunkt. Die 25. Marienberger Klausurgespräche vom 14. bis 16. Oktober beschäftigen sich mit dem Thema „Der Wert des Teilens. Der Preis der Zukunft“ und bei der 36. Ausgabe der internationalen Churburger Wirtschaftsgespräche am 15. und 16. Oktober ging es um die Thematik „(Un)Gleichheit neu denken“. Südtirol hat einen Klimaplan (https://www.klimaland.bz/) und will diesen überarbeiten, um das Land insgesamt bis 2030 zu 90 % klimaneutral zu gestalten (Seite 27 KlimaPlan Energie – Südtirol 2050 Update 2021). Es gibt auch eine unabhängige Allianz von Bürger:innen, die sich dafür einsetzen, dass in Südtirol die Transformation zu einer nachhaltigen, krisenfesten und solidarischen Gesellschaft in einem partizipativen Prozess gestaltet wird. Die Initiative nennt sich „Zukunftspakt für Südtirol – Patto futuro“ (https://zukunftspakt-pattofuturo.org/) und möchte einen Nachhaltigkeitsplan erarbeiten. Außerdem gibt es das Südtiroler Netzwerk für Nachhaltigkeit (www.future.bz.it) der Organisation für Eine solidarische Welt. Persönlich war ich bei den Toblacher Gesprächen und den Marienberger Klausurgesprächen dabei. Ideenreich finde ich das Buch „Unsere Welt neu denken“ von Maja Göpel, der deutschen Transformationsforscherin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin.
Wegmarken auf der Straße der Nachhaltigkeit
Postwachstum: „Eine Wirtschaftsweise, die in einer begrenzten Welt mit endlichen Ressourcen auf stetes Wachstum setzt, ist nicht nachhaltig“ (Göpel S. 96). Um den Ressourcenverbrauch, die Treibhausgase, den Flächenverbrauch und die Umweltbelastungen zu reduzieren und die Artenvielfalt zu stärken ist eine Verkehrswende, Energiewende, Ernährungswende, eine Wende in der Landwirtschaft und Bauwirtschaft notwendig. Unser Wachstumsmodell ist nicht fortsetzbar.
Kipppunkte, Kultur des Aufhörens: Kipppunkte beschleunigen den Klimawandel und lassen sich, einmal angestoßen, nicht mehr umkehren. Die Zunahme der CO2-Emissionen, das Abschmelzen der Gletscher, die Abholzung der Urwälder, das Auftauen der Permafrostböden, der Verlust der Artenvielfalt führt zu Kettenreaktionen mit weitreichenden Folgen. Harald Welzer, der bei den Marienberger Klausurgesprächen online zugeschaltet war, meint, dass wir eine Kultur des Aufhörens entwickeln müssen. Wir müssen weg von der Wachstumsideologie, der Wegwerfgesellschaft und der Ausbeutung und Zerstörung der Natur.
Zero Waste, Kreislaufwirtschaft: Zero Waste bedeutet „Null Müll“. Es geht um einen Lebensstil bzw. eine Wirtschaftsweise ohne Müll zu produzieren. Dabei muss bei folgenden vier Feldern Müll reduziert werden: Verpackungsmüll, Plastik/Kunststoff, Elektroschrott und Lebensmitteln. Es gibt eine Zero Waste-Bewegung, die ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse, den Umweltschutz und ein bewusstes Konsumverhalten schaffen will. Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell zur Förderung der lokalen Kreisläufe. Dabei werden Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt. Es ist das Gegenteil einer Wegwerfgesellschaft. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. Die lokale Wirtschaft wird gefördert, Ressourcen werden geschont, lange Transporte und Abfall werden vermieden.
Dekarbonisierung, vier F: Mit Dekarbonisierung ist der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen Öl, Gas und Kohle gemeint, Ausstieg aus der Kohleförderung und der Abschied vom Verbrennungsmotor. Der Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien ist eine wichtige Maßnahme, um Klimaneutralität zu erreichen. Maja Göpel spricht von den „vier F“: Fliegen, Fleisch, Fummel (Kleidung) und Finanzen. Vor allem in diesen vier Bereichen gilt es sehr stark zu reduzieren bzw. es zu vermeiden. Geldmittel sollten für nachhaltige Projekte eingesetzt werden.
Greenwashing, Elektromobilität, grüne Technik: Greenwashing ist eine Bezeichnung für einen Etikettenschwindel. Gemeint sind PR-Methoden, die darauf abzielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen. Auch die Elektromobilität wird nicht als Lösung in eine nachhaltige Mobilität gesehen. Emissionen werden zwar reduziert, auch Lärm, aber der Ressourcen- und der Platzverbrach wird nicht reduziert. Ulrike Herrmann meinte bei den Toblacher Gesprächen, dass wir vom Flugverkehr und vom Individualverkehr weg müssen. Beides hat keine Zukunft. Viele Menschen glauben, dass die Probleme des Klimawandels technisch lösbar sind, ohne dass wir unseren Lebensstil ändern müssen. Die meisten gehen aber davon aus, dass es nicht genügt, die Industrie nachhaltig umzubauen, sondern dass wir unseren Lebensstil und unsere Wirtschaftsweise grundlegend ändern müssen.
Externalisierung, Ökozid: Externalisierte Kosten sind Kosten, die von Produzenten und Konsumenten verursacht, aber von der Gesamtgesellschaft getragen werden. Wir sind zu einer Externalisierungsgesellschaft geworden, d. h. Umweltkosten bzw. Folgekosten Einzelner bezahlen die Gemeinschaft, andere Länder oder zukünftige Generationen. Mit dem Begriff Ökozid ist eine massive Umweltzerstörung, bzw. die Zerstörung natürlicher Gemeingüter gemeint. Es gibt Bestrebungen, den Ökozid im internationalen Strafrecht zu verankern. Für schwere Umweltschäden könnten dann einzelne Personen verantwortlich gemacht werden, so wie das bei einem Genozid (Völkermord) schon heute der Fall ist.
Rebound Effekt, Easterlin Paradox: Mit Rebound-Effekt (auch Rückschlag- oder Bumerang Effekt) meint man, dass der Spareffekt durch Effizienzsteigerungen durch den ansteigenden Massenverbrauch zunichte gemacht wird. D. h. dass man nach kurzfristigen Erfolgen, langfristig genau das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen will. Richard Easterlin hat festgestellt, dass ab einem bestimmten Einkommen die Zufriedenheit nicht steigt. Das „Easterlin Paradox“ besagt, dass immer mehr haben nicht automatisch glücklicher macht. Wir müssen uns klar werden, was benötigen wir wirklich und was brauchen wir für ein gutes Leben? Auf vieles können wir verzichten.
Verzicht, kategorische Imperativ in Zeiten des Klimawandels: Maja Göpl meint, dass wir nur auf etwas verzichten können, das uns zusteht. Verzichten heißt, darauf verzichten, den Planeten zu ruinieren und die Lebensgrundlagen zu erhalten. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern über die Verhältnisse der anderen. Deutschland hat am 5. Mai 2021 den Überlastungstag (Overshoot Day) erreicht. D. h. dass bereits im Mai alle für das Jahr 2021 zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen aufgebraucht waren. Deshalb braucht es nach Göpel einen kategorischen Imperativ in Zeiten des Klimawandels: „Konsumiere so, wie du dir wünschen würdest, dass alle es tun“ (S. 134).
Klima, Gerechtigkeit, Demokratie: Nach Joseph Stiglitz befindet sich die Welt heute in drei existenziellen Krisen: Klima, Ungleichheit und Krise der Demokratie. Umweltfragen sind immer Verteilungsfragen und Verteilungsfragen sind Gerechtigkeitsfragen. Deshalb kann man die ökologische Frage nur lösen, wenn man auch die sozialen Fragen löst. Das meint auch Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si“.
Neues Narrativ, eine positive Zukunftserzählung: Seit 50 Jahren, seit 1972 „Die Grenzen des Wachstums“ als Buch vom Club of Rome veröffentlicht wurde, wird mit Fakten aufgezeigt und gewarnt. Und es hat zu keiner Umkehr geführt. Deshalb meint Harald Welzer braucht es eine neue Vision, eine neue Utopie, ein neues Narrativ. Es braucht eine positive Zukunftserzählung über ein nachhaltiges und solidarisches Leben im Einklang mit der Natur für uns alle auf der Welt. Dabei müssen wir unsere Rolle als Teil der Natur, als Teil der Völkergemeinschaft und als Teil der Geschichte finden und gestalten.
Heinrich Zoderer
Rabland/Buchvorstellung - Sternenvolle Nächte“ – Buchvorstellung von Anna Theiner aus Rabland
Am Donnerstag, 18. November fand in der Bibliothek Rabland eine Buchvorstellung der besonderen Art statt. Anna Theiner, ein junges Mädchen aus Rabland, stellte ihr Buch „Sternevolle Nächte – Eine Reise durch die Erinnerung“ vor. Es ist die Geschichte zweier Geschwister, getrennt durch den Tod, verbunden durch die Erinnerung.
Anna erzählt von ihrem verstorbenen Bruder, der im Alter von 24 Jahren den Kampf gegen den Krebs verliert. Sie erzählt von all den schönen und lustigen Momenten, die sie für immer mit ihrem Bruder Elias verbinden. Und sie möchte vor allem eins: dass alle sehen, wie cool und besonders ihr „Eli“ war.Es war eine berührende Buchvorstellung, aber auch eine Buchvorstellung, die viel Kraft und Zuversicht gezeigt hat. Anna hat ein Buch geschrieben, das sicherlich vielen Menschen guttun und auch helfen wird, auch in besonders schwierigen Situationen, wie es der Verlust eines geliebten Menschen ist. Sie zeigt, wie wichtig es ist, nicht aufzugeben, aufzustehen und weiterzugehen. Und zu wissen, mit einem geliebten Menschen bleibt man immer verbunden.
Irene Volgger von der Caritas-Hospizbewegung gab eine sehr gute Einführung in die Trauerbewältigung, vor allem in die Bewältigung von Trauer bei Kindern und Jugendlichen, die einen geliebten, sehr nahestehenden Menschen in der Familie verlieren. Wichtig war dabei vor allem die Botschaft, dass niemand diese schwere Last und Trauer allein tragen muss, sondern dass es Hilfe gibt. Hilfe, die in Anspruch genommen werden kann und auch sollte.
„Sternenvolle Nächte“ ist im November 2021 im Weger-Verlag, Brixen erschienen und im Buchhandel erhältlich.
Barbara Rechenmacher Pircher
mein Name ist Fabian Müller, ich bin der neue Jugendarbeiter in Teilzeit im Jugendzentrum All In Tschars und Kastelbell, bin 21 Jahre alt und lebe in Naturns. Ich freue mich darauf Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen, zu spielen, zu kochen, ihnen zu helfen und einfach als Gesprächspartner da zu sein. Es ist mir ein wichtiges den Jugendlichen zu helfen den Alltag zu meistern und Probleme zu lösen. Mein Treff ist von Mittwoch bis Samstag, nachmittags geöffnet (abwechselnd Kastelbell und Tschars). Alle Jugendlichen sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen und zu verweilen. Mein Ziel ist es die Zeit im Jugendtreff in dieser schwierigen Zeit für die Besucher so normal wie möglich zu gestalten, natürlich immer im Rahmen der Gesetze und Vorschriften.
JuMa Jugendzentrum Mals - Aufgeklärt? Na logo!? Das- leider immer noch- etwas stillgeschwiegene Thema rund ums eigene Geschlecht, den Monatszyklus, die eigenen Grenzen, Verhütung und vieles mehr stand im November im Mittelpunkt bei ein paar Veranstaltungen im JuMa. In der Ferienwoche wurden Workshops für Mädels und für Jungs organisiert, ein Elternabend stand auf dem Programm und ganz viele Diskussionen mit den älteren Jugendlichen. In Gesprächen kam heraus, dass die Aufklärung beziehungsweise der Sexualkundeunterricht oft nicht stattfindet. Die Eltern sind oft hin- und hergerissen, sie würden die Aufklärung lieber abgeben bzw. jemand anderen überlassen, andererseits möchten sie selbst bestimmen, wann und welche Infos das Kind bekommt. Wir haben dazu ausgebildete Sexualpädagogen eingeladen und werden weiterhin Angebote in diese Richtung organisieren!