Goldrain - Der Bildungsausschuss Goldrain/Morter zeigt im Jörghof in Goldrain eine Bilderaustellung von Gianni Bodini. Ausgestellt sind 15 Bilder, welche die vier Jahreszeiten beinhalten. Es sind ästhetisch schöne Fotos, die Bodini in Goldrain zeigt.
Was Giannis Fotografie ausmacht ist sein Blick für das Wesentliche. „Die Welt ist immer größer als ein Bild“ sagt er „du entscheidest, wo du den Rahmen setzt“. Wichtig ist ihm die Komposition eines Bildes. „La ricerca di equilibrio, l‘equilibrio di composizione“ ist sein oberstes Prinzip. Man kann seine Bilder drehen wie man will, sie erscheinen von allen Seiten her gesehen harmonisch.
„Wenn ein Bild schön ist und zudem noch einen Inhalt hat, dann ist für mich ein Bild gelungen“ sagt er. Es ist eine ganz eigene, einzigartige Bildersprache, die Gianni für seine Fotografie verwendet. Den Schlüssel dafür kennt wahrscheinlich nur er.
Gianni sagt: „Künstler bin ich keiner, vielleicht ein kreativer Mensch“. Er sieht sich mehr als Erzähler, möchte mit seinen Bildern etwas erzählen. Seine Bilder sind erzählerische Bilder, die auch zum Weitererzählen einladen.
Wenn Gianni seine Bilder nicht kommentiert, kann sich jeder denken was er will, wenn er zu seinen Bildern einen Kommentar schreibt, will er den Betrachter in seine Richtung lenken.
Giannis Bilder sind fast ausschließlich Landschaftsbilder. Er sagt: „Mir geht es um die Schönheit der Natur. Meine Bilder wollen das Schöne, das Heile und Harmonische in Erinnerung behalten. Wir haben so ein Kapital hier im Vinschgau, das gilt es zu bewahren. Schönheit zu zerstören ist eine Sünde“.
Mit seinen „Vinschger Impressionen“, manchmal sind es „Depressionen“, möchte Bodini etwas mitteilen, auf etwas aufmerksam machen, zum Nachdenken anregen. Vielleicht sind es jene Mitteilungen, die einmal von ihm übrig bleiben werden und vielleicht sucht irgend jemand einmal die Schlüssel um besser zu verstehen, was er damit meinte.
Die Ausstellung im Jörghof in Goldrain ist noch am Samstag, den 26. Februar und am Sonntag den 27. Februar jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr zugänglich. (pt)
Vinschgau/Bozen - Zu einem Online-Vortrag mit Andreas Hilpold von der Eurac Bozen lud am 10. Februar die Umweltschutzgruppe Vinschgau. Hilpold berichtete über das Projekt Biodiversitätsmonitoring Südtirol und gab vor allem Einblicke in die Biodiversität des Vinschgaus und das Schneewinkelprojekt.
von Heinrich Zoderer
Der Verlust der Artenvielfalt ist neben dem Klimawandel die größte ökologische Herausforderung unserer Zeit. Auch deshalb wurde 2018 unter dem Landesrat Theiner das Projekt „Biodiversitätsmonotoring Südtirol“ gestartet. Es geht darum die Vielfalt aller Lebensformen zu erheben, die Veränderungen der ökologischen Lebensräume zu untersuchen und Strategien zur Erhöhung der Lebensraumvielfalt auszuarbeiten. Vom Institut für Alpine Umwelt der Eurac Bozen wurden 320 Untersuchungsgebiete, gleichmäßig über das Land verteilt und als repräsentative Auswahl verschiedener Lebensräume, ausgewählt. Von 2019 bis 2024 werden auf diesen ausgewählten Lebensräumen (Wiesen und Weiden, Dauerkulturen und Äcker, Wälder, Fließgewässer, Feuchtlebensräume, Siedlungsbereiche und alpine Lebensräume) eine Reihe von Tier- und Pflanzengruppen untersucht. Von 2024 bis 2029 gibt es eine weitere Datenerhebung. Vor allem wird die Anzahl der Gefäßpflanzen, Vögel, Fledermäuse, Heuschrecken und Tagfalter erhoben. Nach Hilpold gibt es in Südtirol rund 30.000 Tierarten, davon ca. 20.000 Insekten und 500 Wirbeltiere. Zudem 5.000 Pflanzen und mehrere Tausend Pilze. Unterschieden wird von den Wissenschaftlern zwischen der Alpha Diversität, d.h. die Vielfalt innerhalb eines Lebensraumes und der Gamma Diversität, d.h. die Vielfalt in einer Landschaft mit verschiedenen Lebensräumen. Gefunden hat man bisher im Vinschgau 12 verschiedene Heuschreckenarten in Matsch, 23 Vogelarten in einer Streuobstwiese in Lichtenberg, 32 Tagfalterarten in Muntatschinig bei Mals und 11 Fledermausarten in den Schgumser Mösern in der Gemeinde Laas. Viele seltene Pflanzen und Tierarten gibt es in der Schludernser Au, der Prader Sand, in den Schgumser Mösern und besonders am trockenen Vinschger Sonnenberg. Hilpold berichtete auch über das Spezialprojekt „Schneewinkel“ in Schlanders. Es ist eine Fallstudie zur Erhöhung der Biodiversität im Intensivobstbau. Wie Leonhard Wellenzohn in der Diskussion mitteilte, wurden Daten erhoben und es gab einen euphorischen Start, dann hat sich nicht mehr viel getan. Zum Abschluss seines Referates meinte Hilpold, dass es wichtig ist durch eine gute Raumordnungspolitik die Lebensraumvielfalt und Strukturvielfalt zu erhalten bzw. zu erhöhen, die extensive Bewirtschaftung zu fördern, den Obstbau zu ökologisieren und den Pestizideinsatz einzuschränken. Auch in den Siedlungsräumen soll Vielfalt zugelassen und ein gewisses Maß an Unordnung akzeptiert werden.
Kolping im Vinschgau - Heute hört man viel Negatives über dieses Land – Diktatur etc. Aber es gibt im Kleinen auch Positives zu berichten und zwar über die Kolping Tätigkeiten in diesem Land.
Der 900 Kolpingmitglieder starke Verband in Myanmar ist sehr aktiv in der Pandemiebekämpfung und Nothilfe. Mit Mitteln aus dem Kolping Corona Fonds wurden im Herbst 2021 Hygienekits mit Masken und Desinfektionsmittel gepackt, Flyer sowie Plakate erstellt und die Mitglieder persönlich besucht, um sie über die Virus-Schutzmaßnahmen aufzuklären. Ferner wurden an die Ärmsten Lebensmittelpakete verteilt. Als dem Land eine akute Nahrungsmittelnot drohte, da die Landwirte aufgrund von Ausgangssperren nicht hatten aussäen können, handelte der Verband: er stellte Kleinkredite bereit, mit denen zehn Kolpingsfamilien Saatgut erwerben konnten, um rasch wieder ihre Felder bestellen zu können. Vor der Kreditvergabe erhielt jede Gruppe eine Kurzschulung in Finanzmanagement, damit die Kolpingsfamilien in der Lage sind, ihr Darlehen gezielt einzusetzen und später auch zurückzuzahlen. Insgesamt erhielt Kolping Myanmar 2021 aus dem Corona Kolpingfonds rund 16.000 Euro für die genannten Aktivitäten.
Otto von Dellemann
Ab 1. Juni wird Elke Larcher - nach 15 Jahren im Kloster St. Johann in Müstair - die Museumsleitung im Stiftsbezirk St. Gallen, ebenso UNESCO Welterbe, antreten.
Der Modefotograf Markus Pritzi aus Tartsch zählt zu den international besten seines Fachs. Er erhält Aufträge aus aller Welt. Kürzlich wählte er den Laaser Weißwasserbruch als Kulisse für ein exklusives Foto-Shooting.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Mit der Kamera in der Hand lässt Markus die Blicke durch die Hallen im Marmorbruch schweifen und wählt die Hintergrundmotive. Er positioniert das Model und mit ihr die Kleider der Luxus-Label Gucci, Bottega Veneta, Balenciaga und Miu Miu. Dann fotografiert er aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Unterstützt wird er von seiner Crew und von Kollegen aus dem Vinschgau. Die Stylistin ist aus Paris angereist, das amerikanische Model aus Rom, die Visagisten und die Assistenten aus Berlin beziehungsweise München. Je nachdem mit wem Markus gerade spricht, wechselt er wie selbstverständlich vom Hochdeutschen ins Englische, ins Französische, ins Italienische und in den Vinschger Dialekt. Er fotografiert für Abdrucke im italienischen Magazin CAP 74024 und für sein Portfolio.
Bei Aufträgen für Magazine geht es nicht um finanzielle Interessen, sondern darum, sich und seine Bildsprache uneingeschränkt zu präsentieren. Markus bereist die Welt, ist aber mit Tartsch stark verwurzelt, wo er mit zwei Brüdern aufgewachsen ist. Seine Mutter ist 2018 gestorben. „Mit dr Mama hon i a gonz wichtige Bezugsperson verlorn“, meint er. Nachdem sie an Alzheimer erkrankt war, erlebte Markus eine schwere emotionale Zeit. Heute freut sich sein Vater, wenn er zu Besuch kommt. Seinen Eltern ist Markus sehr dankbar. „Ohne meine Eltern hat i sichr vieles nit gmeischtert“, betont er.
Seine Weichen zum Fotografen hatte einst die Techniklehrerin in der Mittelschule Mals mit einem Foto-Projekt gestellt. Jeder Schüler durfte fotografieren und ein Bild auf dem Film belichten. Gemeinsam entwickelten sie dann den Negativfilm und machten Abzüge in schwarz weiß. Markus hatte Kirschblüten fotografiert. Das Ganze faszinierte ihn so sehr, dass er entschied, Fotograf zu werden. Mit dem Geld, das er sich beim Himbeerpflücken verdient hatte, kaufte er sich eine eigene Kodak. Er lichtete Landschaften, Blumen und Vogelnester ab. „I hon Dias gmocht, weil sel billiger isch“, meint er. Auf sein Drängen hin kaufte ihm der Vater eine Spiegelreflex-Kamera. „I bin ihm schun long gnua af di Nerven gongan“, lacht er. Glücklich war er, als er mit 14 Jahren einen Sommerjob bei Foto Wieser in Schlanders antreten konnte. Dort machte er dann auch die Lehre. Er fotografierte Hochzeiten, Erstkommunionen, Portraits von Freunden … „Pan Wieser Kurt hon i gonz viel glearnt“, unterstreicht er. Auch als Geselle arbeitete er bei seinem Lehrmeister. In der Mittagspause studierte er oft die Fotos in Modezeitschriften. „I hon mi a bissl in dia Ästhetik verschossn“, verrät er.
Als 19-Jähriger wechselte er nach München zu einem Modefotografen. Mit ihm trat er schon kurz darauf als Assistent die Reise nach Los Angeles an. Alles war neu für ihn, er hatte Flugangst und sprach kein Englisch. Diese Sprache eignete er sich erst nach und nach an. Eigentlich entsprach die Arbeit für den damaligen Kunden nicht seiner Vorstellung, denn er wollte seinen Idolen Irving Penn und Helmut Newton nacheifern und etwas Besonderes schaffen. Mit seinem Chef reiste er um die halbe Welt. Von Barbados wäre er beinahe nicht mehr zurückgekehrt. Nach einem Sturz über die Klippen erlitt er Knochenbrüche, die ihn monatelang außer Gefecht setzten. „Drhoam hon i lei gsogg, dass i kuglt bin“, verrät er. Zu groß war seine Sorge, dass ihm die Mutter sagen würde, jetzt reichts. Zurück in München suchte er neue Herausforderungen. Er arbeitet für mehrere Fotografen, ehe er sich 28-jährig selbständig machte. Mit einer Imagekampagne für die Modemarke Escada schaffte er seinen Durchbruch. Er fotografierte fortan für die Modemarken wie Fendi, Valentino, Calvin Klein... Er stellte Charlotte Gainsbourg ins richtige Licht, genauso wie die Sängerin Dua Lipa und den Fußballer Xavier Alonso. Auch die Swiss Air verpflichtete ihn für ihren Werbeauftritt. Gebucht wird er nun über eine Agentur.
Mittlerweile ist er nach Paris gezogen. „In München isch miar gach di Inspiration ausgongen“, verrät er. Doch auch in Paris ist er selten anzutreffen. Meist ist er irgendwo auf der Welt unterwegs. „Reisen bring di beschtn Inspirationen unt Ideen“ bekräftigt er. „Wenn ma amol nimmr nuigierig unt a a bissl kindisch isch, nor isches vorbei“, erklärt er. Sein Job sei ein harter aber ein spannender. Das Schwierigste sei die Auswahl der Modelle und das richtige Casting innerhalb der gegebenen Möglichkeiten. Markus hält auch immer Ausschau nach besonderen Plätzen. Jüngst hat er einige in Südtirol gewählt. Nach einem Fotoshooting auf dem Stilfser Joch im vergangenen Sommer dachte er an den Marmorbruch als Kulisse und knüpfte Kontakt zum Geschäftsführer der Lasa Marmor, Kurt Ratschiller. Dieser öffnete ihm in der Werkspause anfangs Jänner die Tore. Es entstanden außergewöhnliche Bilder. Möglicherweise sind diese schon bald in Modemagazinen zu sehen und machen Werbung nicht nur für Markus, sondern auch für den Marmor aus dem Weißwasserbruch.
„Initiative Drususkaserne“ - Früher war im Vinschgau noch die Hölle los…“, erzählt so mancher Bürger älteren Semesters mit leuchtenden Augen. Wenn man einst noch fast die ganze Woche in verschiedensten Lokalen ausgehen konnte, so gibt es heute das große Nichts. Die Pandemie sei daran schuld, aber schlussendlich gab es das Discosterben schon vorher.
Junge brauchen Raum, um sich auszutoben, Freundschaften zu knüpfen, die große Liebe kennen zu lernen, Grenzen zu erproben und sich selbst zu finden. Das Abwandern gut ausgebildeter junger Menschen wird meist auf das Fehlen attraktiver Arbeitsplätze zurückgeführt. Doch ist das Thema komplexer. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit wird immer wichtiger. Wir leben inmitten einer wundervollen Umgebung und können in der Natur Kraft tanken. Dies ist aber nicht alles.
Auch für Feste und Festivals im Freien braucht es Platz. Schon vor Corona wurde das eine oder andere Dorffest nicht mehr organisiert, zu Silvester und Fasching kaum mehr etwas geboten.
Vor einigen Jahren hat es in der Matscher Au in Schlanders noch Festivals samt Zeltmöglichkeiten gegeben. Nun sind private Feste wegen Ruhestörung nicht mehr gestattet. Auch in Latsch wird das Trail Days Festival nicht mehr organisiert. Außerdem gibt es keine „richtigen“ Partys mehr in den Jugendzentren landauf, landab, da diese, meist mitten im Dorf gelegen, zu viel Lärm veranstalten. Bei städteplanerischen Entscheidungen gilt es Konfliktpotenzial von vornherein zu vermeiden und die Bedürfnisse der Jugend zu berücksichtigen. Partys und Feten sollten unbedingt in öffentlichem Raum stattfinden können, statt in verborgenen Privatkellern.
Bezüglich des Discosterbens sagt die Gemeinde Laas: „Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Verwaltung, eine Disco zu betreiben.“ Aber wie bei vielen nicht gewinnbringenden Aktivitäten, kann man durch Förderungen aktiv entgegensteuern. Müssten Discobetreiber weniger oder keine Miete zahlen, wäre der Druck, Geschäft durch Alkoholausschank zu machen, sicher geringer. Etliche größere Vereine haben die Möglichkeit sich in eigenen Vereinslokalen zu treffen, im besten Fall sind diese noch mit einer Küche augestattet. Wer aber keine entsprechenden Mitgliedschaften vorzuweisen hat, muss wohl oder übel am Samstagabend zu Hause bleiben. Den Jugendlichen fehlt die „Lobby“, um sich Gehör zu verschaffen. Und weil jeder Mensch in irgendeiner Form nach Aufmerksamkeit strebt, sind die entsprechenden Auswüchse der Energieentladung jeden Montagmorgen in Form von Vandalenakten und Schmierereien sichtbar. Event-Berater Alex Ploner sagte einmal sinngemäß: „Wer tanzt, trinkt nicht.“
Der Exerzierplatz und die Veranstaltungsräume in der Drususkaserne sind ein Hoffnungsschimmer.
Die „Initiative Drususkaserne“ erkennt die Wichtigkeit von Freiräumen. Konstruktive Ideen und Mitarbeit sind willkommen: idrukas@gmail.com
Latsch - Landesdenkmalamt und Gemeinde haben eine Einigung zur teilweisen Erhaltung des Hallerhofs in Latsch erzielt. Wohnungen können gebaut werden, die ortsbildprägende Fassade bleibt erhalten.
Die Gemeinde Latsch ist Eigentümerin des Hallerhofs, dessen Bausubstanz von kulturhistorischer Bedeutung ist und unter Ensembleschutz steht. Sie hatte das Wohnhaus erworben und für die Verwirklichung von Wohnungen für den geförderten Wohnbau zweckbestimmt. Der markante Hallerhof bildet zusammen mit dem angebauten, denkmalgeschützten Oberhof das ausgewiesene Ensemble Zafig in Latsch.
Die Gemeinde hatte zunächst den Abbruch des gesamten Gebäudes geplant, das sich durch jahrzehntelangen Leerstand in einem sehr schlechten Zustand befindet. Auf Vorschlag des Landesdenkmalamtes ließ die Gemeinde eine bauhistorische Untersuchung durchführen, um mehr über das Bauwerk zu erfahren und die alte Bausubstanz zu dokumentieren.
Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wurden zwischen der Gemeinde Latsch und dem Land seit Sommer 2021 ein intensiver Dialog aufgenommen, um dem Ensembleschutz gerecht zu werden und eine teilweise Erhaltung zu erreichen. Als Ergebnis hat sich die Gemeinde entschlossen, die straßenbegleitende Fassade des Hallerhofes zu erhalten. Das Unterschutzstellungsverfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung, das das Landesdenkmalamt für den Hallerhof eröffnet hatte, wird nach der erfolgten Einigung nicht abgeschlossen.
Erfreut über die Einigung zeigt sich auch der Bürgermeister von Latsch, Mauro Dalla Barba. „Seit über 50 Jahren gibt es diesen Leerstand im Dorf, den wir im Zuge der Aufwertung des Ortskerns wiedergewinnen möchten, um künftig drei geförderte Wohnungen und damit leistbaren Wohnraum zu schaffen“, sagt der Bürgermeister. „Der Hallerhof hat uns bewusst gemacht, welch große Herausforderung es darstellt, historische Bausubstanz zu bespielen und neuwertigen Wohnraum zu schaffen.“
Es wurde vereinbart, die für den Ensembleschutz bedeutende straßenseitige Fassade des Hallerhofes entlang der Hofgasse nicht abzubrechen, sondern im Zuge der Bauarbeiten zu sichern und zu restaurieren. Das Landesdenkmalamt wird die Restaurierungsarbeiten begleiten. „Wir alle nehmen den Ensembleschutz ernst“, betont Landesrätin Hochgruber Kuenzer. „Durch die Bauforschung wird dieses historische Gebäude dokumentiert.“
Landeskonservatorin Karin Dalla Torre bedankt sich bei der Gemeinde für den konstruktiven Dialog: „Auf der wissenschaftlichen Grundlage der Bauforschung ist es gelungen, das Bewusstsein für die kulturhistorische Bedeutung des Gebäudes bei der Gemeinde als Eigentümerin zu entwickeln. Wenn ein ensemblegeschütztes Gebäude an ein Gebäude unter Denkmalschutz angebaut ist, ist eine umfassende Dokumentation des historischen Bestandes besonders wichtig.“
Seminar am Freitag, 25.03.2022 von 9 - 17 Uhr in Marienberg: Viel ist über Trauerreaktionen schon bekannt und doch ist zu beobachten, dass die Trauer, die mit zunehmender Demenz einher geht, wenig Beachtung findet. Wir beobachten mit dem fortschreitenden geistigen Verfall eines nahestehenden Menschen Trauerreaktionen, die wir genauso bei todesbezogener Trauer wahrnehmen. Referentin ist Irene Volgger, seit 2005 Koordinatorin der Caritas Hospizbewegung. Anmeldung bis Freitag, 11.03.2022 - Benediktinerstift Marienberg Tel. +39 0473 843980 - info@marienberg.it
„Kein Römisches Steuergeld“
Zum Artikel „Und bist du nicht willig, so brauch‘ ich…“ vom 27. Jänner 2022 ersuchen wir um Veröffentlichung folgender Richtigstellung im Sinne des Pressegesetzes:
Entgegen der Behauptungen von Erwin Bernhart hat sich Athesia weder die Mehrheit an der Vinschger Medien GmbH mit „römischem Steuergeld“ gesichert, noch damit Prozesskosten bestritten.
Ehrenrührig ist Erwin Bernharts Behauptung, Ex-SVP-Senator Zeller habe zurecht den Satz aus Goethes „Faust“ zitiert: „Und bist du nicht willig so brauch in Gewalt“. Ehrenrührig sind auch die Behauptungen, Athesia habe sich „über Schleichwege die Mehrheit an der Vinschger Medien GmbH gesichert“, Athesia wolle „unliebsame Konkurrenz ausmerzen“ und Athesia mache „unliebsame Personen unbeweglich und mundtot“.
Erwin Bernhart möge stattdessen, nach 18 Jahren, endlich die Realität zur Kenntnis nehmen. Die Mehrheit der damaligen Gesellschafter der Vinschger Medien GmbH, ehrenwerte Familien und lokale Unternehmer, war mit der politischen Linie der Zeitung nicht länger einverstanden und wollte sich daher von ihren Anteilen trennen.
Die Wahl der Blattlinie steht dem Verantwortlichen frei. Ebenso frei sind auch die Eigentümer, damit nicht einverstanden zu sein und entsprechend zu handeln.
Dr. Michl Ebner - Präsident der Athesia
Fack ju Göhte
Bei aller gegensätzlichen Auffassung - eine Gemeinsamkeit haben der Michl Ebner und der Erwin Bernhart: Sie zitieren falsch. Die zitierte Textpassage „Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt“ stammt weder aus Goethes Faust, wie Michl Ebner zitiert, und auch nicht aus Goethes Zauberlehrling, wie Erwin Bernhart zitiert hat, sondern aus Goethes Erlkönig. Beide nachsitzen!
Anm. d. Red.
Hände weg von den Auen!
In der Fraktion Lichtenberg, Gemeinde Prad, wird beabsichtigt eine Apfelanlage auszuweiten, indem ein Teil eines Auwaldes in landwirtschaftliches Grün umgewidmet wird. Als Ausgleich dafür soll ein Teil einer Wiese in Auwald zurückgeführt werden.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau spricht sich klar gegen derartigen Praktiken mit folgender Begründung aus:
• Eine neue Au zu „ pflanzen“ ist ein äußerst zweifelhaftes Vorhaben. Auen sind über Jahrhunderte zu dem gewachsen was sie heute sind und zu dem was sie heute leisten. Ob sich aus Erlenpflänzchen überhaupt einmal eine funktionierende Au entwickelt, ist sehr fraglich.
• Ein Auwald ist in Südtirol gesetzlich geschützt und muss es auch bleiben.
• Die Biodiversitätsstrategie verbietet jegliche Zerstörung vorhandener intakter Lebensräume, umso mehr, als sie Reste in einer intensiv bewirtschafteten Talsohle darstellen.
• Bei der betreffenden Fläche handelt es sich um einen Auwald mit Schwarzerlen „Alnus glutinosa“. Diese Lebensräume sind von gemeinschaftlichem Interesse laut der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.
• Landesrat Arnold Schuler ist dabei, eine Ökologisierung des Etschtales voranzutreiben. Die wichtigste Maßnahme wird dabei sein, die vorhandenen Monokulturen aufzulockern, d.h. mit vernetzten Trittsteinbiotopen (Gräben, Heckenstreifen, Ausgleichsflächen und Pufferzonen) zu versehen. Einen bestehenden Auwaldrest in dieser Monokultur heute noch zu zerstören, würde dieser Strategie diametral gegenüberstehen.
• Südtirol muss, wie jedes andere Land der Erde auch, klimaneutral werden. Eine vitale Au auf bestehendem Torfboden abzuholzen und eine intensive Obstanlage darauf anzulegen, würde diesem Ziel widersprechen. Diese Maßnahme hätte nämlich einen negativen Effekt auf die CO2-Bindung.
• Durch die geplante Rodung des bestehenden Auwaldes beabsichtigt der Bauer die Erweiterung seiner intensiven Obstanlage. Dadurch erhöht sich der Druck auf den bestehenden Auwald, die Obstanlagen umschließen den Auwald dann von einer weiteren Seite.
• In der monotonen, von Intensivkulturen geprägten Landschaft, stellen Auwaldreste zudem eine Aufwertung des Landschaftsbildes dar.
• Da Auwälder (auch kleinflächige Restbestände) eine wichtige ökologische Funktionen erfüllen, spielen sie bei der Renaturierung der Landschaft eine grundlegende Rolle.
• In Zeiten des dramatischen Artensterbens ist es ein Gebot der Stunde, die ökologisch wertvollsten Flächen kompromisslos zu schützen.
Vinschgau, am 12. 2. 2022
Eva Prantl für die Umweltschutzgruppe Vinschgau
Lieber Ernst Pobitzer,
in Schlanders waren wir Nachbarn, in Brixen besuchten wir die gleiche Schule, auch deshalb ist die Ausstellung mit den Meisterarbeiten von Gianni Bodini, dem Vinschgerwind und der ARUNDA die Folge einer langen Zusammenarbeit.
In Deinem schönen, großen Lokal in den Meraner Lauben wurde am 11.Februar 2022 ein Vinschger Burgfest gefeiert. Über 100 ARUNDA Publikationen lagen da wie Jagdtrophäen, bunt und vieldeutig. Vieles, was darin mit Fleiß und Wissen dargestellt wurde, wurzelt in gemeinsamen Gesprächen und Anregungen.
Du als Besitzer und Erhalter von Schloss Katzenzungen hast Dir selbst ein Burgfest genehmigt mit Hofmusik und großem Publikum. Zahlreiche Mitarbeiter folgten der Einladung und begannen sogleich wieder Pläne zu schmieden. Aus allen Gegenden sind sie gekommen, um die Leistungen der Vinschger zu bestaunen.
Es war ein Vinschger Burgfest, ein Fest für die Grafschaft Vinschgau, für das ich mich nochmals herzlich bedanken möchte.
Hans Wielander
Wie lange noch? Der Vinschgau ist das Haupttal in Südtirol, wo von mehreren Orten ein Einblick in die schrumpfende Gletscherwelt noch möglich ist. Hier der Laaser Ferner, von Allitz aus fotografiert.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it