Raiffeisenkasse Prad-Taufers - Ein Höhepunkt der diesjährigen Vollversammlung der Raiffeisenkasse Prad-Taufers am 19. April 2024 war die Ehrung des langjährigen Obmannes Karl Heinz Kuntner. Er hatte entschieden sich zurückzuziehen und nicht mehr zu kandidieren. Ihm zu Ehren war der Obmann des Südtiroler Raiffeisenverbandes Herbert Von Leon nach Prad gekommen. In seiner Laudatio beleuchtete er Kuntners Einsatz für die Raiffeisen Genossenschaft. 1995 war Kuntner erstmals in den Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Prad gewählt worden. Von 2001 bis 2007 war er als Obmann-Stellvertreter tätig. 2007 wurde er zum Obmann der Bank gewählt. „Er hat besonders auch in den für die Raiffeisenkasse schwierigen Jahre 2007 bis 2009 am genossenschaftlichen Auftrag der Mitgliederförderung festgehalten und nach außen vertreten“, betonte Von Leon. Von mehreren Vorstandsmitgliedern im Saal wurde der scheidende Obmann mit folgenden Worten beschrieben: „Karl Heinz stand stets auf der Seite der Mitglieder, und setzte sich für deren Wünsche und Bedürfnisse ein.“ Er pflegte eine konstruktive Diskussionskultur und begegnete den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Augenhöhe. Er war auch geschickter Verhandler im Zuge der Fusionierung mit der Bank in Taufers i. M. zur Raiffeisenkasse Prad-Taufers 2012. Als Anerkennung erhielt Karl Heinz Kuntner die Ehrennadel des Raiffeisenverbandes in Silber von Herbert Von Leon überreicht.
Zum neuen Obmann der Raiffeisenkassen Prad-Taufers wurde Günther Platter aus Prad gewählt, zu seiner Stellvertreterin Andrea Dietrich aus Schluderns. Im Verwaltungsrat wirken mit: Arthur Blaas, Michael Pinggera, Christoph Platzer, Renate Riedl, Anna Rufinatscha, Hannes Rungg und Georg Stecher. Dem Aufsichtsrat gehören an: Luis Alonso Lillo als Präsident, unterstützt von Sabina Cora und Kassian Wieser. Ersatzmitglieder sind Robert Siebenförcher und Hildegard Spiess. Dankend verabschiedet wurde auch Gerlinde Warger. (mds)
Schluderns - 153 Betriebe sind im mit Mals, Taufers, Glurns und Schluderns vier Gemeinden umfassenden Tourismusverein Obervinschgau zusammengeschlossen. Bei der Vollversammlung im Hotel Saldur in Schluderns gab es eine große Beteiligung.
von Erwin Bernhart
Die Touristiker in der Ferienregion Obervinschgau wollen auch so wahrgenommen werden, dass vielen von dem, was gemacht wird, auch den Einheimischen zugute kommt. „Wir machen einen wichtigen Dienst auch für die Bevölkerung“, sagte etwa TV-Präsident Lukas Gerstl gleich zu Beginn der Vollversammlung am 16. April im Hotel Saldur in Schluderns. „Wir investieren in den Watles, in Wanderwege, in Bikerouten, in Veranstaltungen, all das kommt auch der Bevölkerung zugute. Dem pflichtete auch hgv-Ortsobmann Klaus Pobitzer bei. Man soll doch auch das Positive sehen.
Mit einem Feuerwerk an Veranstaltungen und Angeboten, mit Hinweisen auf die Vernetzungen konnte die Geschäftsführerein Katharina Fritz auf das Tourismusjahr 2023 zurückblicken. Die rund 517.000 Nächtigungen bei 3637 Betten lassen die Corona-Zeit in den Hintergrund treten.
Auch die Vorschau für 2024 zeugte von Tatendrang in der Ferienregion. Ausdrückliches Lob gab es für das Mitarbeiterteam in den Büros und im Außendienst. Fraglos wurden die Tätigkeiten, der Jahresabschluss und der Voranschlag von der Vollversammlung genehmigt.
Auf der anderen Seite ist der Verlust des Geschäftsjahres der Abwertung der Geschäftsanteile bei der Touristik und Freizeit geschuldet, namentlich dem „Sorgenkind“ Watles. Die Abwertung hat mit 1,4 Millionen Euro zu Buche geschlagen und Norma Waldner hat als Rechnungsrevisorin darauf hingewiesen, „dass der Watles noch nie positive Ergebenisse erzielt“ habe. Die Gebarung der Touristik&Freizeit werde man deshalb laufend verfolgen und mitprüfen müssen. Man habe als „Sorgenkind in der Familie schwierige Zeiten hinter und auch vor uns“, nahm sich Watles-Präsident Ronald Patscheider kein Blatt vor dem Mund. Bei einem Umsatz von rund 3,5 Millionen Euro schließe man das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Verlust von 822.000 Euro. Ein Großteil davon sei der diesmal hohen Abschreibung geschuldet. 2025 sei die Revision des Zubringerliftes fällig. Der werde neu gebaut, so Patscheider, und zwar ab 30. März 2025. Der aktuelle Vorstand habe es sich zur Aufgabe gemacht, den Watles für die Zukunft vorzubereiten und dazu zählen die zwei neuen Lifte. Dass der Watles ein Sorgenkind sei, „wissen wir längst“ sagte Lukas Gerstl. Aber man habe die Herausforderung angenommen und „wir wollen den Watles weiterbringen“. Den Watles brauche es, im Sommer wie im Winter, betonte der Malser BM Josef Thurner.
Bruno Mandolesi vom Mobilitätskonsortium erläuterte die Gästekarte und LTS-Geschäftsführer Hubert Unterweger versprach Kampfgeist in der Verteidigung der Ortstaxe im Sinne der Toursmustreibenden. Grußworte kamen von BM Heiko Hauser in Vertretung der vier BM, vom Direktor der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger, vom Raika-Direktor Markus Moriggl, vom hgv-Ortsobmann Klaus Pobitzer. Kurt Sagmeister wies darauf hin, dass man „an einem Entscheidungspunkt in Richtung Vinschgau Marketing angelangt“ sei. Wichtig sei es, im Gespräch zu bleiben.
Katharinaberg - Vor kurzem wurde die Bar Café „Sankathrein“ samt kleinem Minimarket in Katharinaberg in Schnals neu eröffnet. Die Pächterfamilie Weithaler konnte zur Eröffnung zahlreiche Freunde und Gäste begrüßen. Neben einem reichhaltigen Angebot an erlesenen Getränken und kleinen Imbissen, gibt es im Minimarket besondere lokale Spezialitäten und Raritäten, sowie Lebensmittel und Artikel für den täglichen Gebrauch. Somit hat die Dorfbevölkerung von Katharinaberg endlich auch wieder ein kleines Geschäft im Dorf und kann somit aus der Nähe versorgt werden. Die Glückwünsche des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) überbrachten Gebietsobmann Benjamin Raffeiner und Verbandssekretär Helmuth Rainer. „Die Neueröffnung des Bar Café Sankathrein ist nicht nur ein Gewinn für Katharinaberg, sondern auch ein starkes Zeichen für die Bedeutung der lokalen Nahversorgung. Ein Ort, an dem sich Menschen treffen können, stärkt den Zusammenhalt und die Lebensqualität innerhalb der Gemeinde“, sagte Raffeiner bei der Eröffnung.
Am 5. Dezember 2023 hat die UNESCO die traditionelle Bewässerung in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dies wird am Freitag, 24. und Samstag, 25. Mai 2024 in Burgeis groß gefeiert.
Zum diesjährigen Aktionstag verweist Gleichstellungsrätin Hofer auf die Errungenschaften, die den Arbeitnehmenden zugutekommen, unterstreicht aber ebenso, dass Mobbing am Arbeitsplatz und die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Hauptthemen ihrer Beratungstätigkeit sind
Jedes Jahr aufs Neue macht der 1. Mai ein wichtiges Thema für viele Menschen weltweit sichtbar: Bekannt als Tag der Arbeit oder auch als Internationaler Kampftag der Arbeiter*innenklasse wird dieser Tag seit Ende des 19. Jahrhunderts zum Anlass genommen, um auf die Rechte, Errungenschaften und Arbeitsbedingungen aller Arbeitnehmenden hinzuweisen. „Vieles wurde in diesem Bereich bereits erreicht, doch bleiben Mobbing am Arbeitsplatz und die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf die wichtigsten Themen in der Beratungstätigkeit der Gleichstellungsrätin“, hebt Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer vor.
Man spreche von Mobbing am Arbeitsplatz, so Hofer weiter, „wenn eine Person oder eine Gruppe wiederholt und über eine längere Zeitspanne die Würde eines anderen Menschen angreift. Dies geschieht, indem die betroffene Person schikaniert, übergangen, abgewertet, beleidigt oder schlicht ignoriert wird.“ Ziel sei dabei der Ausschluss der betroffenen Person. Klar zu unterscheiden seien die Begriffe Mobbing und Konflikt. „Konflikte entstehen überall dort, wo Menschen miteinander zu tun haben. Konflikte sind deshalb unvermeidlich und alltäglich“, führt die Gleichstellungsrätin aus. „Nicht hinter jeder Auseinandersetzung, nicht hinter jeder Kritik, verbirgt sich tatsächlich ein gezieltes Mobbing. Um Mobbing zu erkennen, ist eine gesamthafte Betrachtung der Situation und deren Entstehung erforderlich.“
Gemäß Artikel 2087 des italienischen Zivilgesetzbuches ist der/die Arbeitgebende dazu verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit und der geistigen Persönlichkeit zu ergreifen. Der/die Arbeitgebende hat die Pflicht, ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu fördern.
2021 wurde beim Büro der Gleichstellungsrätin der Anti-Mobbing-Dienst eingerichtet, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern im Falle von Mobbing, Straining und Gewalt am Arbeitsplatz Informationen, Beratungen und Mediationenanbietet. Es handelt sich um einen kostenlosen Dienst, an den sich alle Bürgerinnen und Bürger wenden können.
Der zweite Hauptberatungsbereich der Gleichstellungsrätin ist indes die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Bei der Vereinbarkeit geht es darum, zwei große Lebensbereich in Einklang zu bringen, ohne bei einem einen Abstrich machen zu müssen“, betont Hofer. „Es soll berufstätigen Eltern ermöglicht werden, frei zu wählen, wie sie ihre Karriere und Familie planen möchten.“ Junge Menschen - aber nicht nur diese -, wollten nicht zwischen Karriere/Arbeit und Familie entscheiden müssen, und bekanntlich seien es häufig Frauen, die auf ihre Karriere verzichten und in Teilzeit gehen und somit niedrigere Gehälter und Renten erhalten.
„Zu den Themen Mobbing am Arbeitsplatz und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die Unternehmen aufgerufen für ein nichtdiskriminierendes, solidarisches, inklusives Arbeitsumfeld und flexible Arbeitszeiten zu sorgen. Angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels können wir es uns auch nicht mehr leisten, Potenziale zu verlieren oder ungenutzt zu lassen. Frauen am Arbeitsmarkt zu stärken ist daher eine zentrale Aufgabe für alle, einschließlich der Arbeitgeber“, unterstreicht Brigitte Hofer. „Ein wichtiger Tag wie der 1. Mai ist Grund zum Feiern und Ansporn eine positive mitarbeiter*innenfreundliche Unternehmenskultur, welche auf Solidarität und Wertschätzung beruht, zu unterstützen und zu fördern.“
GSR
Neue Präsidentin des Landesbeirates für das Kommunikationswesen Gögele und scheidender Präsident Turk zur offiziellen Übergabe des Vorsitzes beim Landtagspräsidenten
Aufgrund der Bestimmungen zur „Par Condicio" beschränkt sich die institutionelle Berichterstattung des Südtiroler Landtages in der Vorwahlzeit (EU-Wahlen im Juni) auf die wesentlichen Inhalte und verzichtet auf Namen von politischen Amtsträgern.
Das Landtagspräsidium hat in seiner jüngsten Sitzung Judith Gögele zur neuen Präsidentin des Landesbeirates für das Kommunikationswesenund Felice Espro zum Vizepräsidenten ernannt. Die 49-Jährige gebürtige Passeirerin Gögele ist bereits seit mehreren Jahren Mitglied des Beirats und übernimmt nun für die nächsten fünf Jahre dessen Führung.
Am heutigen Montagvormittag (29. April) fand im Büro des Landtagspräsidenten die offizielle Stabübergabe statt: Der Landtagspräsident übergab Judith Gögele im Beisein ihres Vorgängers Roland Turk den Vorsitz des Landes-Kommunikationsbeirates. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich der Landtagspräsident bei Turk für die geleistete Arbeit in den zehn Jahren seiner Tätigkeit und wünscht der neuen Präsidentin alles Gute für ihre künftige Aufgabe in dieser herausfordernden Zeit.
Neben der Einarbeitung in die bekannten Themenfelder stehen für Gögele weitere Herausforderungen im Mittelpunkt. „Diese reichen von den rasanten Entwicklungen im Bereich Social Media und Künstliche Intelligenz bis hin zur Verbreitung von Fake News, Desinformation und Hassrede im Netz“, so die Neo-Präsidentin des Landesbeirates für das Kommunikationswesen. „Mir ist eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Partnern sehr wichtig. Sei es mit den Medien und Journalistinnen und Journalisten wie den Entscheidungsträgerinnen und -trägern in der Landesregierung und auf staatlicher Ebene. Es geht darum die lokale Medienlandschaft zu fördern und vor allem für einen qualitativ hochwertigen Journalismus einzutreten. Nur unabhängige Journalisten und Journalistinnen können für eine ausgewogene Berichterstattung sorgen. Es muss für uns alle ein Anliegen sein, dass wir gemeinsam daran arbeiten Fake News und Hetzkampagnen keinen Raum zu bieten. Mit KI und Social Media sind wir einer immer unübersichtlicheren Informationsflut ausgesetzt, wo der Wahrheitsgehalt nur schwer zu überprüfen ist. Umso wichtiger sind glaubwürdige Informationsquellen, die auch in die Tiefe recherchieren, sowie auf breiter Basis vermittelte Medienkompetenz.“
Der Landesbeirat für das Kommunikationswesen ist ein sechsköpfiges, unabhängiges Garantiegremium des Medienwesens auf lokaler Ebene (neben Präsidentin Gögele und Vizepräsident Espro sind die weiteren Mitglieder Eberhard Daum, Renate Mumelter, Thomas Schnitzer und Gerhard Vanzi). Es übernimmt im Auftrag der italienischen Aufsichtsbehörde für das Kommunikationswesen AGCOM (Autorità per le garanzie nelle comunicazioni) Überwachungs- und Kontrollfunktionen zum Schutz der Mediennutzenden und der Medienbetreiber. Gleichermaßen setzt es sich für die Erhaltung und Verbesserung der Qualität und Vielfalt im Medienwesen Südtirols ein. Im Besonderen überwacht der Beirat auch die sogenannte „Par Conditio“ und ist das beratende Organ des Landes in allen Fragen des Kommunikationswesens.
LBK
Am 29. Mai steht der "Tag der Zweisprachigkeit" an. Dabei können Interessierte in Bozen bei der Simulation der mündlichen Prüfung mitmachen und bekommen Tipps zur Prüfung.
Am Mittwoch, 29. Mai, findet heuer der zweite Termin der Veranstaltungsreihe "Tag der Zweisprachigkeit" statt. Wer die Zweisprachigkeitsprüfung absolvieren möchte, kann am Sitz der Dienststelle für Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen in der Südtiroler Straße 50 in Bozen an einer Simulation des mündlichen Prüfungsteils der Zweisprachigkeitsprüfung teilnehmen. Die kostenlose Informationsveranstaltung wird von der Dienststelle für die Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen und dem Multisprachzentrum Bozen/Kulturzentrum Trevi organisiert. Auf dem Programm stehen mehrere Veranstaltungen: Am Vormittag findet von 8.30 bis 10 Uhr die Vorstellung der Zweisprachigkeitsprüfung in zwei Sprachen statt, mit wichtigen Informationen über die Anmeldung und den Aufbau der Prüfung. Dabei gibt es auch Informationen über die weiteren Möglichkeiten, den Zweisprachigkeitsnachweis zu erwerben, wie die Anerkennung von Sprachzertifikaten und Studientiteln. Von 10.30 bis circa 16.30 Uhr wird die mündliche Prüfung der Zweisprachigkeitsprüfung simuliert. Bei der Simulation des mündlichen Teils der Zweisprachigkeitsprüfung bekommen die Teilnehmenden sofort ein individuelles Feedback der Kommission zu den Stärken und Schwächen ihrer Sprachkenntnisse.
Für die Teilnahme an der Prüfungssimulation ist eine online-Anmeldunginnerhalb 12. Mai erforderlich. Wer sich nicht selbst einer Prüfungssimulation stellen möchte, kann bei den Simulationen anderer zuzuhören.
Darüber hinaus geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Multisprachzentrums Bozen ganztägig Tipps für das selbstständige Erlernen von Sprachen und stellen zudem Dienste, Mediendateien und Onlineressourcen des Multisprachzentrums für die Prüfungsvorbereitung vor.
Das vollständige Programm und die Anmeldemodalitäten gibt es im Web unter: www.provinz.bz.it/tag-zweisprachigkeit. Weitere Informationen erteilen die Mitarbeitenden der Dienststelle für die Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen unter der Telefonnummer 0471 413900 oder via Mail an zdp@provinz.bz.it.
red/san
Grünes Licht vom Europäischen Parlament gab’s heute Mittag für die neue Saatgutverordnung der EU, die durchaus nicht unumstritten war. „Es hat ein langes Hin und Her gegeben, auch weil ich alles darangesetzt habe, dass es einen lokal begrenzten Austausch von Saatgut für alte Sorten geben muss. Es ist nicht richtig, dass jemand, der alte Sorten oder Landsorten weitervermehrt, in einer gesetzlichen Grauzone arbeiten muss“, erklärt der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, der im Parlament Berichterstatter über die neue Verordnung war. Auch Südtirols Bäuerinnen zeigen sich mit der neuen Verordnung zufrieden. Landesbäuerin Antonia Egger: „Wir haben eine Lösung für unsere Bäuerinnen und Bauern gefordert, die ihr Saatgut erhalten wollen. Und das geht nur wenn unsere lokalen Erhalterinnen und Erhaltern ihr Saatgut weitergeben dürfen. Wir freuen uns deshalb, dass die neue Verordnung dies zulässt. Das ist ein Riesenfortschritt für die Kulturpflanzenvielfalt.“
Die neue EU-Saatgutverordnung ist zunächst einmal das, was Herbert Dorfmann „eine rechtliche Flurbereinigung“ nennt. So fließen im neuen Text nicht weniger als zehn bestehende Regelungen zusammen. Die Neuordnung hat allerdings auch den Anlass dafür geboten, einige Regeln neu zu definieren. „Dabei ging es vor allem darum, dass die Bäuerinnen und Bauern, die Saatgut, Raseln oder Jungbäume kaufen, sicher sein können, dass auch tatsächlich das wächst, was auf dem Etikett steht“, erklärt der EU-Parlamentarier. Entsprechend enthält die neue Verordnung eine Pflicht zur Zertifizierung kommerziell vertriebenen Saatgutes. „Es ist dies ein zusätzlicher Schutz der Bäuerinnen und Bauern, damit sie auch wirklich sicher sein können, dass sie das Richtige aussäen oder anpflanzen“, so Dorfmann.
Während der Südtiroler EU-Abgeordnete die Zertifizierungspflicht für kommerzielles Saatgut also begrüßt, hat er sich für Ausnahmeregelungen für all jene Bäuerinnen und Bauern eingesetzt, die in kleinem Rahmen alte Sorten züchten, Lokalsorten vermehren und sich für Neuzüchtungen einsetzen, indem sie etwa alte Sorten kreuzen. „Eine Zertifizierung hat für sie keinen Sinn, weil der Markt ein lokaler ist, auf dem die Abnehmer von vornherein wissen, was sie kaufen“, so Dorfmann. Für Landesbäuerin Antonia Egger sind diese Ausnahmereglungen wichtig: “Ich wünsche mir, dass durch die Ausnahmeregelungen der Vermehrung der lokalen Sorten mehr Raum gegeben wird. In diesem Sinne bin ich dankbar, dass die neue Verordnung einen machbaren Weg für die Erhalterinnen und Erhalter auf lokaler Ebene ermöglicht.“
Darüber hinaus schaffe die neue Saatgutverordnung Rechtssicherheit. „Die neue Verordnung wird dafür sorgen, dass jene, die sich um Biodiversität kümmern, rechtlich abgesichert sind und sich keinen bürokratischen Hürden mehr gegenübersehen“, so der EU-Parlamentarier. Entsprechend sieht die Verordnung auf Initiative Dorfmanns explizit den Austausch von Saatgut zwischen Bauern vor. Ebenso gelungen sei es, die Tätigkeit all jener Organisationen zu schützen, die sich der Erhaltung der Sorten- und Artenvielfalt verschrieben hätten. „Die Ausnahmen stellen sicher, dass alte Sorten erhalten werden können und der Beitrag lokaler Züchter zur Biodiversität gewürdigt wird“, erklärt Herbert Dorfmann.
Nach dem grünen Licht im Parlament muss nun noch eine Einigung mit den Mitgliedstaaten gefunden werden. „Falls ich auch in der nächsten Legislaturperiode im Europäischen Parlament vertreten sein werde, werde ich mich als Berichterstatter und damit verantwortlicher Verhandlungsführer dafür einsetzen, dass der Parlamentsbeschluss in den Verhandlungen mit dem Rat in der heutigen Form umgesetzt wird“, so Dorfmann.
Das Regiokorn-Projekt, eine wegweisende Initiative zur Förderung des lokalen und nachhaltigen Getreideanbaus in Südtirol, setzt seinen Weg fort und erweitert sein Sortiment um eine neue vielseitige und nährstoffreiche Getreideart, den Buchweizen. Diese Einführung markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Bemühung, die landwirtschaftliche Vielfalt zu fördern und den Anbau von traditionellen Getreidesorten in Südtirol wiederzubeleben.
Buchweizen ist eine alte Kulturpflanze, die in Südtirol bereits seit Jahrhunderten angebaut wird. Die Pflanze ist robust und pflegeleicht, gedeiht auch auf kargen Böden und trägt zur Biodiversität bei. Der Anbau von Buchweizen fördert somit die nachhaltige Landwirtschaft und die regionale Wertschöpfung. Darüber hinaus ist Buchweizen reich an Protein, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, was ihn zu einer gesunden und nachhaltigen Alternative zu herkömmlichen Getreidesorten macht.
„Die Einführung von Buchweizen in das Regiokorn-Projekt ist ein wichtiger Schritt für die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Südtirol“, sagt Rudolf von Berg, Inhaber der Meraner Mühle, in welcher das Regiokorn-Getreide verarbeitet wird. „Wir glauben fest daran, dass mit der Vielfalt an lokal angebauten Getreidesorten ein Beitrag zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft geleistet werden kann. Zudem bietet Buchweizen eine hervorragende Möglichkeit den Speiseplan, um ein gesundes Getreide zu erweitern.“
Im Regiokorn-Projekt arbeiten lokale Landwirte, IDM, SBB, BRING (Beratungsring Berglandwirtschaft), das Versuchszentrum Laimburg, die Meraner Mühle und ausgewählte Südtiroler Bäckereien zusammen, um den Anbau, die Verarbeitung und den Vertrieb von regionalen Getreidesorten zu fördern. Im Jahr 2023 wurden auf 60 Bauernhöfen im ganzen Land knapp 100 Tonnen Dinkel, 170 Tonnen Roggen, 2 Tonnen Gerste und 4 Tonnen Buchweizen geerntet und zu hochwertigem Mehl und Backwaren verarbeitet.
Die Einführung von Buchweizen erweitert das Sortiment an verfügbaren Produkten und bietet Verbrauchern die Möglichkeit, die ganze Vielfalt und Qualität lokaler Lebensmittel zu erfahren. Das Bio-Buchweizenmehl ist im Farinarium, dem Detailgeschäft der Meraner Mühle in Lana, den PUR-Geschäften und dem Meraner Mühle Online-Shop erhältlich. Gebäck- und Brotspezialitäten mit regionalem Buchweizen findet man in ausgewählten Bäckereien mit dem Südtiroler Qualitätszeichen.
Nel progetto Regiograno, un nuovo chicco germoglia: benvenuto, grano saraceno!
Da quando nel 2011 è stato lanciato il progetto "Regiograno", è stato chiaro che il ciclo economico tra agricoltori, mugnai e panettieri avrebbe potuto risvegliare l'agricoltura cerealicola in Alto Adige e riattivare una filiera un tempo fiorente. Oggi, questa visione si concretizza ulteriormente con l'arrivo del grano saraceno. Questo prezioso cereale, oltre ad arricchire la nostra gamma, rappresenta un'importante pietra miliare nella promozione della diversità agricola e nel revitalizzare la coltivazione delle varietà tradizionali di cereali nella nostra regione.
Il grano saraceno, con le sue radici antiche profondamente connesse all'Alto Adige, è una coltura robusta e di facile gestione, ideale anche per terreni poveri, che contribuisce attivamente al mantenimento della biodiversità. La sua coltivazione promuove un'agricoltura sostenibile e genera valore a livello regionale. Inoltre, grazie alla sua ricchezza di proteine, fibre, vitamine e minerali, il grano saraceno offre un'alternativa salutare e sostenibile ai cereali tradizionali.
"Con l'introduzione del grano saraceno nel progetto Regiograno, compiamo un passo significativo verso la promozione di un'agricoltura ancora più sostenibile in Alto Adige", afferma Rudolf von Berg, proprietario di Molino Merano e promotore attivo del progetto. "Siamo fermamente convinti che la diversificazione delle varietà di cereali coltivati localmente possa contribuire alla preservazione dell'agricoltura rurale e alla valorizzazione di un paesaggio culturale variegato. Il grano saraceno rappresenta inoltre un'opportunità eccellente per introdurre un cereale salutare nella dieta quotidiana".
Questo progetto, frutto della collaborazione di oltre 60 agricoltori locali, IDM, SBB, BRING (Beratungsring Berglandwirtschaft), il Centro di Ricerca Laimburg, il Molino Merano e alcuni panifici altoatesini selezionati, promuove attivamente la coltivazione, la lavorazione e la distribuzione di varietà di cereali regionali. Nel 2023, grazie agli sforzi congiunti, sono state raccolte quasi 100 tonnellate di farro, 170 tonnellate di segale, 2 tonnellate di orzo e 4 tonnellate di grano saraceno. Dopo rigorose valutazioni, i cereali sono stati macinati per essere trasformati in gustosi prodotti da forno con il marchio di qualità Südtirol.
Anlässlich des Tages der Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus (25. April) ruft Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Toleranz und Respekt auf.
Am Staatsfeiertag, 25. April wird in Italien an die Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus sowie an die vielen Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnert. Am Ende des Zweiten Weltkrieges mit seinen verheerenden Folgen stellte der 25. April 1945 den Beginn einer neuen Phase der Demokratisierung dar, der im Referendum vom 2. Juni 1946 und in der Verfassung der Italienischen Republik vom 1. Januar 1948 gipfelte. Landeshauptmann Arno Kompatscher erinnert an die in der italienischen Verfassung festgeschriebenen Prinzipien der Freiheit, der Demokratie, der sozialen Gerechtigkeit und der Gewaltlosigkeit als die vier Grundpfeiler. "Aktuelle Tendenzen geben Anlass zu großer Sorge", erklärt der Landeshauptmann. Sowohl die Solidarität mit Schwächeren als auch der Respekt vor Menschen, die anders, fremd oder nicht gleicher Meinung sind, würden merklich abnehmen.
"In Europa, dem größten Friedensprojekt unserer Geschichte, darf Nationalismus, Populismus und Diskriminierung kein Platz gegeben werden", betont Kompatscher: "Ausgrenzung und Diskriminierung sind die Wurzel allen Übels und führten im 20. Jahrhundert zu Krieg und Völkermord." Beispiele für das Grauen des Krieges würde es leider auch aktuell in der Ukraine und im Nahen Osten geben, wo Tod und unsägliches menschliches Leid auf der Tagesordnung sind.
"Die Werte der Demokratie sind nicht verhandelbar", unterstreicht der Landeshauptmann. "Dazu zählen individuelle Freiheiten und Rechte, einschließlich Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und Pressefreiheit, die Gleichheit der Bürgerinnen und Bürger, die Rechtsstaatlichkeit sowie Pluralismus und Toleranz." Laut Kompatscher sei der gegenseitige Respekt eine unverzichtbare Basis für den Bestand dieser Werte.
Am bevorstehenden 25. April wird Landeshauptmann Arno Kompatscher in Bozen an den Gedenkfeiern mit Kranzniederlegung teilnehmen.
red
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