Prad/Agums - Bis zum Bau der neuen Pfarrkirche Maria Königin in Prad im Jahre 1958, war die St. Georgskirche oberhalb von Agums nicht nur die Wallfahrtskirche zum „Großen Herrgott“, sondern auch die Pfarrkirche von Prad. Fünf Glocken mussten von Hand geläutet werden und alle im Dorf hörten genau hin, ob wohl auch „schön“ geläutet wurde. Ein Jahr vor dem verheerenden Kirchenbrand am 5. Oktober 1971 wurde eine Glocke unter Protesten einiger Dorfbewohner in die Pfarrkirche nach Prad gebracht. Beim Brand brach nicht nur der Kirchturm ein, auch die vier restlichen Glocken gingen kaputt. Aus den Materialresten wurden zwei neue Glocken gegossen und im wieder aufgebauten Turm installiert. In den nachfolgenden Jahren wurden die Kirche und auch der Friedhof restauriert und die Orgel wieder aufgebaut. Vor einem Jahr bildete sich das Glockenkomitee „Gumser Dreiklang“ mit dem Ziel, eine Spendenaktion für eine dritte Glocke durchzuführen und vom händischen Läuten auf eine elektronische Steuerung umzurüsten. Am Tag des Hl. Georg, den 23. April war es dann soweit. Die neue Glocke wurde eingeweiht und in der kleinen Ortschaft Agums gab es ein großes Fest. Die Bevölkerung, die Schützen, die Musikkapelle und Abordnungen der Feuerwehr, der Bauernjugend, der Frontkämpfer und der Goaßlschnöller versammelten sich beim neuen Friedhof am Ortseingang und zogen mit der neuen Glocke, die in Innsbruck von der Firma Grassmayr gegossen wurde, zur St. Georgs-Kirche. Dort warteten die Ministranten, der Pfarrer Martin Georg Johann und der Generalvikar Josef Matzneller. Dieser nahm dann zusammen mit dem Pfarrer die Segnung der Glocke vor. Im Namen des Glockenkomitees dankte Gert Karner der Bevölkerung für die vielen Spenden in der Höhe von 45.000 Euro, aber auch der Marktgemeinde Prad, der Raiffeisenkasse und Sparkasse, der Eigenverwaltung und dem E-Werk für die Beiträge. Nach dem Gottesdienst und der traditionellen Pferdesegnung gab es ein Dorffest, organisiert vom Freizeitclub Agums. (hzg)
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