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Freitag, 29 Juli 2011 00:00

Die Berglhütte

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Schutzhütten im Vinschgau

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Die Berglhütte liegt in Trafoi in der Gemeinde Stilfs. Auf 2.188m befindet sie sich auf einem Felsvorsprung des Ortlers oberhalb der Wallfahrtskirche Hl. Drei Brunnen. Erreichbar ist die Hütte von Trafoi aus in ca. eineinhalb Stunden.

Als Josef Pichler, genannt „Pseyrer Josele“, im Jahr 1804 den Gipfel des Ortlers erstmals über die „hinteren Wandlen“ bezwang, führte ihn sein Weg vorbei am Standort der heutigen Berglhütte. Während des 19. Jhd wurden diese und auch noch einige andere Routen zum Ortler mehrmals begangen. Ca. 100m unterhalb des heutigen Standorts wurde eine verfallene Schäferhütte damals häufig als Biwak genutzt. Bald wurde der Bedarf nach einer Schutzhütte spürbar; im Jahr 1884 ließ Ferdinand Aring, Vorsitzender der Sektion Hamburg des Deutschen Alpenvereines, eine einfache Selbstversorgerhütte errichten. Nach seinem Tod ging diese „Aringerhütte“ an die Sektion Hamburg des DAV. 1897 wurde die Hütte durch eine größere Hütte mit sechs Betten und zehn Schlafplätzen im Matratzenlager ausgebaut. Zu Ehren von Theodor Christomannos wurde 1912 ein Gedenkstein oberhalb der Hütte errichtet. Er hatte den „Meraner Weg“ auf den Ortler ausgebaut und damit den Tourismus in Trafoi und auf der Berglhütte wesentlich unterstützt und gefördert.
Den Ersten Weltkrieg überstand die „Hamburger Hütte“ unbeschadet. Nach Ende des Ersten Weltkrieges fiel die Hütte in den Besitz des italienischen Staates, welcher die Bewirtschaftung der Sektion Mailand des CAI übertrug. Die Hütte wurde mehrmals restauriert, unter anderem im Jahr 1925, finanziert von der Familie Borletti. Die Familie Borletti war damals in Besitz eines großen Unternehmens; die Hütte wurde von der Familie auch als Urlaubssitz genutzt. Ab 1939 verfiel die Hütte infolge von Option und des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges zunehmend. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Hütte im Jahr 1956 wieder instandgesetzt. Auch diese Arbeiten wurden finanziell hauptsächlich von der Familie Borletti getragen. Im selben Jahr wurde die Hütte offiziell in „Rifugio Aldo e Vanni Borletti“ umbenannt.
Die heutige Berglhütte ist eine jener Schutzhütten, welche im Jahr 2000 vom Staat an das Land übergegangen sind. Bis 2010 war die CAI Sektion Meran mit der Führung betraut. Für das heurige Jahr wurde der Pachtvertrag mit der Familie Mazagg aus Trafoi von Seiten des Landes verlängert.
Die Hütte bietet 26 Übernachtungsmöglichkeiten und ist Ausgangspunkt für mehrere Routen zur Ortler-Besteigung. Die meistbegangene ist sicher die Route über den „Meraner Weg“, welche im Jahr 2004 saniert wurde.
Die Hütte ist von Anfang Juni bis Anfang Oktober für den Sommertourismus offen. Für die Skitourengeher ist die Hütte auch ab Anfang März an den Wochenenden
geöffnet. Die Berglhütte ist an keine Materialseilbahn angebunden. Der Proviant für die Gäste und alles andere was für die Bewirtschaftung der Hütte benötigt wird muss deshalb auf althergebrachte Weise mit Lasttieren und teilweise mit der „Krax“ auf die Hütte gebracht werden. Zu Saisonbeginn und Saisonende kommt hierfür zweimal im Jahr ein Hubschrauber zu Hilfe. (chr)


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