Was man sich darunter vorstellen kann? Nun, beim ersten Treffen, das unter dem Motto „Theater und Gedicht: der Zauber der Worte“ stand, erprobten sich die Teilnehmer, beeinflusst von den Lautgedichten eines Ernst Jandl und den „parole in libertà“ eines Filippo Tommaso Marinetti, in der Experimentellen Lyrik und der Visuellen Poesie. Die Ergebnisse waren verblüffend.
Ganz in Sinne der „arte povera“ (Kunststil der ital. Moderne der 60er und 70er Jahre) und ihren Vertretern Alighiero&Boetti und Michelangelo Pistoletto und der One Minute Sculptures von Erwin Wurm fand die zweite Begegnung „Visuelle Geschichten“ statt. Die Anwesenden waren eingeladen, verbal oder nonverbal ein Selbstprotrait zu inszenieren, mit anderen Worten – als Kunstbetrachter nach Anleitung in Verbindung mit einem Gegenstand selbst eine Minute lang zu einer Skulptur zu werden. Ausgehend vom Zitat von Edgar Allan Poe „Die Musik ist die Idee, die hinter dem Wort steht“ kamen die Gäste in der italienisch-englisch und vorläufig letzten Veranstaltung zur Überzeugung, dass Worte Musikalität in sich tragen; „Poesie ist Musik, Musik ist Poesie“ – so das Fazit. Lieder verschiedenster Richtungen, von der klassischen Musik bis zum Rap, wurden auf formale, linguistische, inhaltliche Aspekte sowie hinsichtlich ihrer politischen Sprengkraft analysiert.
Das literarische Café: ein Workshop, der bereits erste Früchte getragen hat.
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