Als ob ein Mensch jemals behauptet hätte, dass das Krankenhaus geschlossen wird“, polterte die Landesrätin. Bürgermeister Dieter Pinggera hatte das Stichwort Schließung gegeben, die Landesrätin blaffte, von einer Schließung des Krankenhauses Schlanders sei niemals die Rede gewesen. Die Schuld wurde einmal mehr bei den Medien gesucht. Als Trio war man vergangenen Montag an Stehtischen aufgereiht: Dieter Pinggera, der Schlanderser BM, LR Martha Stocker und der ärztliche Leiter Anton Theiner. Das Publikum war ein ungewöhnliches, rund 300 Schülerinnen und Schüler des Oberschulzentrums Schlanders füllten die Stühle im Kinosaal des Kulturhauses. Es war eine löbliche Initiative, jene von Direktorin Verena Rinner, Jugendliche in die Diskussion um das Krankenhaus Schlanders zu involvieren, schließlich sind sie es die morgen von möglichen Versorgungslücken betroffen sind. Beispiel: Geburtenabteilung. Ob die Operation – der Erhalt der Geburtenabteilung in Schlanders - gelingt, ist noch offen. Doch die Chancen stehen gut, dass Ministerin Lorenzin ihr Zugeständnis gibt. Im Kampf um die Grundversorgung ist man in jedem Fall einen Schritt weiter: „Es bleibt alles wie es ist“, sagte Stocker auf die Frage einer Oberschülerin: Was passiert denn nun eigentlich mit dem Krankenhaus Schlanders? Alle Dienste und Abteilungen bleiben aufrecht: Die Chirurgie und die Orthopädie werden in Zukunft als eine bettenführende Abteilung geführt. Über Kreuz ist man mit Martha Stocker aber darin, wie das Krankenhaus in Zukunft auftritt. Als ein Krankenhaus mit zwei Standorten sollen Meran und Schlanders zusammengespannt werden. Und das Personal? Das will die Landesrätin rotiert wissen. Denn wenn in kleineren Häusern die Routine fehle, sinke auch die Qualität, so die Meinung. Die Reform sei als Weckruf der Politik zu verstehen: Sparpotential soll ausfindig gemacht werden, treffen werde es vor allem Bozen. Die Sorge im Krankenhaus bleibt nichtsdestotrotz aufrecht: Denn jeder Einschnitt in die medizinische Versorgung ist der Anfang vom Niedergang.
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