Dass die Zähne gesund bleiben – bis ins hohe Alter – ist ein Wunsch, den wohl jeder hegt. Wer einmal Zahnschmerzen hatte, will den unangenehmen, bohrenden Schmerz nicht so schnell wiederholt wissen. Und fehlende Zähne sind nicht nur ein optisches Makel, sondern auch ein funktionelles Manko. Nachstehend nun einige Tipps, was die Zähne möglichst lange gesund erhält.
Zwischen den Mahlzeiten trinkt man am besten Wasser oder Mineralwasser und keine gesüßten Säfte. Dass mindestens zwei Mal am Tag – nach dem Frühstück und vor dem zu Bett gehen - die Zähne geputzt werden sollen, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist aber, dass man nicht sofort die Zähne putzen soll, wenn man saure Getränke oder Speisen genossen hat. Das heißt frischer Orangensaft ist gesund - der übermäßige Verzehr aber leider nicht für die Zähne. Denn die Säure im Saft greift den Zahnschmelz an, löst Kalzium und Phosphat aus dem Schmelz heraus. Dadurch wird der Zahnschmelz demineralisiert. Auf Dauer wird er dadurch dünner und der Zahn kann deshalb empfindlicher reagieren. Für schlechten Atem hingegen oder dann, wenn man keine Möglichkeit hat, die Zähne nach dem Essen zu putzen, reicht ein zuckerfreier Zahnkaugummi fürs Erste. Er sollte den Zuckeraustauschstoff Xylit beinhalten, denn dieser regt den Speichelfluss an und Speichel kann angegriffenen Zahnschmelz remineralisieren. Die Zahnbürste sollte natürlich regelmäßig gegen eine neue ausgetauscht werden, spätestens dann, wenn die Borsten in alle Himmelrichtungen zeigen. Und dass man zum Zahnarzt nicht erst dann gehen soll, wenn ein Zahn schmerzt, versteht sich von selbst. Zwei Mal jährlich die Zähne kontrollieren, so lautet die Faustregel. Treten Probleme auf, werden sie so frühzeitig behandelt.
„Schöne, neue und feste Zähne an nur einem Tag“
Herr Doktor Obermair, wie oft setzen Sie Implantate?
Gernot Obermair: Wir setzen täglich mehrere Implantate ein, es ist meine Haupttätigkeit.
Zahnverlust kann jeden Menschen treffen. Sie werben mit neuen, schönen und festen Zähnen an nur einem Tag. Wie ist das möglich?
Das Zauberwort, wenn man so will, lautet computernavigierte Implantologie, auch 3 D Implantologie genannt. Das ist nicht neu, in Südtirol ist diese Methode aber relativ unbekannt. Ich selbst arbeite bereits seit zwölf Jahren damit und kann auf positive Erfahrungen bauen.
Neue computernavigierte Implantologie, erklären Sie kurz, was hinter diesem neuen, modernen und unbekannten Begriff steckt.
Hinter diesem Begriff steckt sanfte Implantologie durch qualitativ hochwertige Technik. Die computernavigierte Implantologie ist eine Form der Implantatversorgung, die sich auf dreidimensionale Röntgenaufnahmen stützt. Eine präzise Diagnostik und Planung ist dadurch möglich und geht der eigentlichen Implantation voraus. Wir machen dreidimensionale Bilder am Computer und sehen dabei vorhandene Knochenstrukturen und -material des jeweiligen Patienten, das geht bis hin zu den Nerven, die sichtbar gemacht werden können. Dann plant der Implantologe die genaue und idealste Position der Implantate. Die Implantate selbst werden dann beim eigentlichen Eingriff nur noch durch kleine Schleimhautstanzungen in den Knochen eingebracht. Man nennt das auch Schlüssellochtechnik analog zur Bauchchirurgie, bei der man auf das Skalpell verzichten kann, deshalb gibt es auch keine Blutungen oder Schwellungen. Auch Knochenaufbauten sind kaum notwendig, weil wie den Knochen durch die genaue Planung maximal ausnützen können. Risiken und böse Überraschungen werden minimiert.
Aus vielen Eingriffen, wird nur mehr einer ...
Richtig. Nach der Extraktion eventuell noch vorhandener Zähne werden beim gleichen Eingriff das Implantat gesetzt und die neuen Zähne sogleich aufgeschraubt. Auf Wunsch in Dämmerschlaf oder sogar Vollnarkose. Die Implantate werden präzise, sicher und schonend gesetzt, weil eine Implantatschablone beim Eingriff alles plan- und submillimetergenau angibt. Das heißt die Implantations-Operation wird schneller, präziser und sicherer durchgeführt. Man muss mit keiner Zahnlücke mehr herumlaufen und kann auf ein ästhetisch optimales Ergebnis zählen: Strahlendes Lächeln und festen Biss gibt’s sofort.
Ist die 3 D Implantologie auch bezahlbar?
Das ist eine sehr individuelle Frage. Durch die Zusammenfassung mehrere Eingriffe und die dadurch eingesparte Behandlungszeit wird die Behandlung in Summe günstiger . Allerdings mehr bei umfangreichen Eingriffen als bei einzelnen oder wenigen Implantaten. Da verzichtet man eher aus Kostengründen darauf. Jedenfalls kann man nach einer intensiven Begutachtung eine genaue Kostenplanung machen.
Frühbehandlung in der Kieferorthopädie
Bestimmte Zahn- bzw. Kieferfehlstellungen sollte man frühzeitig behandeln. Etwa dann, wenn ein Kreuzbiss vorliegt, eine extreme Kl II (Rücklage des Unterkiefers) oder bei starkem Platzmangel. In diesen Fällen ist es ratsam bereits mit 6 - 7 Jahren, eigentlich ab dem Zeitpunkt, wo die bleibenden Schneidezähne u. die ersten bleibenden Backenzähne durchgebrochen sind, eine Regulierung einzusetzen. Da kann man nämlich noch das Kieferwachstum beeinflussen, was dann später mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird. In vielen Fällen werden durch ein herausnehmbares Gerät, welches das Kind hauptsächlich nachts trägt, sehr gute Erfolge erzielt. Ist dies allerdings nicht möglich oder erwünscht, kann man natürlich auch eine festsitzende Therapie anstreben. Liegt ein Habit vor, d. h. eine schlechte Angewohnheit, die zur Entwicklung einer Zahnfehlstellung oder Dysgnathie beitragen kann, wie z.B. Daumenlutschen, Lippeneinrollen, Zungenpressen, atypisches Schluckmuster, sollte man diese möglichst mit 3 bis 4 Jahren abgewöhnen, spätestens aber mit 6 Jahren. Manchmal ist auch hierzu ein herausnehmbares Gerät hilfreich. Besonders das Daumenlutschen kann zu einem offenen Biss führen, da durch den Druck die oberen Frontzähne protrudiert u. die unteren Frontzähne retrudiert werden. Wenn also das Kind nicht rechtzeitig mit dem Fingerlutschen aufhört, braucht es meist eine kieferorthopädische Behandlung, um den offenen Biss zu korrigieren.Ist eine Mundatmung vorhanden, braucht es zusätzlich eine Visite beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, um genau abzuklären woher diese rührt und eventuell notwendige Therapiemaßnahmen zu ergreifen. Ansonsten kann es nach der abgeschlossenen KFO-Behandlung zu einem Rezidiv kommen.
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