Und genau das hat die 15-Jährige nun in die Tat umgesetzt. Es war der 1. April, der ihr Leben von einem Moment auf den anderen auf den Kopf stellte. An diesem Tag erhielt „Melly“ die Nachricht, in die 1. Mannschaft der U17 Damen des FC Bayern München aufgenommen worden zu sein. Ihre ersten Fußballspiele bestritt sie in der Bubenmannschaft von Burgeis, später wechselte Melanie zum Damenfußballverein Red Lions, wo die dortige Trainerin Karin Pohl das Talent der Kickerin erkannte und erfolgreich förderte.
„Vor einem Jahr hätte ich nicht geglaubt, eines Tages bei einem der besten Vereine der Welt zu spielen!“, freut sich die Ballkünstlerin, die zuvor nicht nur bei den Bayern, sondern auch bei Freiburg einige Probetrainings absolviert hatte. Beide Vereine wollten das Vinschger Talent in ihren Reihen haben, schließlich fiel die Wahl auf den Münchner Traditionsverein. Seit 1. September lebt die Kickerin, die die 10. Klasse des Gerhardinger Wirtschaftsgymnasiums besucht, in der bayrischen Hauptstadt und versucht, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen. „Der Sport ist für mich ein super Ausgleich zur Schule und ich freue mich immer auf das Training. Auch wenn es sehr intensiv und anstrengend ist, bin ich danach immer glücklich und gut gelaunt.“
Drei Mal in der Woche trainiert Melly auf dem Trainingsgelände des offiziellen Vereinssitzes und hat dort die Möglichkeit, Robben und Co. über die Schulter zu schauen. Ein Training findet in Aschheim, der Heimspielstätte, statt.
Den Sprung ins Bayern-Team hat Melanie geschafft, nun steht nur noch die Bürokratie im Weg. Denn es fehlt momentan die Spielberechtigung; mittlerweile ist diese beim FC Bayern, dem Bayrischen Fußballverband und dem DFB in Frankfurt durch. Da Melanie noch nicht 16 Jahre alt ist und es sich um einen internationalen Transfer handelt, entscheidet nun das internationale Schiedsgericht der FIFA, ob die Vinschgerin trotzdem jetzt schon die Spielberechtigung erhält.
Dem Traum von der Profikarriere ist Melanie bereits ein großes Stück näher gekommen und sie wird hart arbeiten, denn sie weiß, Fußballprofi wird man nicht von heute auf morgen: „Es gehören jede Menge Disziplin, keine Verletzungen und auch Glück dazu.“
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