AdMuseum nennt sich ein EU-INTERREG IVa ITA-AUT Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein grenzübergreifendes Museumsnetz zu schaffen, bei dem Optimierung der physischen und kulturellen Zugänglichkeit zu den einzelnen Strukturen und den dazugehörenden öffentlichen Bereich im Mittelpunkt steht. Die Stadtgemeinde Glurns ist eine der vier Projektpartner und ist mitten in der Umsetzungsphase.
von Ludwig Fabi
Aus drei Arbeitspaketen, sogenannten „work package/WP“ besteht das EU-INTERREG-Projekt AdMuseum, bei dem die Aktionsgemeinschaft Alto Bellunese, die Stadtgemeinde Glurns, das Ethnografische Museum der Provinz Belluno, der Nationalpark Belluneser Dolomiten, die Berggemeinschaft Karnien und das Regionalmanagement Bezirk Landeck Projektpartner sind. Im WP1 sind umfassende Studien und Recherchen vorgesehen und dabei wird in Glurns die 700-jährige Stadtgeschichte mit besonderer Berücksichtigung des Bauernstandes und der Pfarre aufgearbeitet. Einige Ergebnisse werden dabei im Rahmen eines Ideenwettbewerbes präsentiert, bei welchem KünstlerInnen mit neuen Ausdrucksformen Geschichts- und Museumsvermittlung interpretieren. Investitionen zur Steigerung der Zugänglichkeit/Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung und die Erstellung eines Konzeptes zur Ausbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten als Kulturvermittler sind im WP2 vorgesehen. WP3 enthält Aktivitäten für die gemeinsame Vermarktung aller Ergebnisse. Kulturreferent Alois Frank ist verantwortlich für die Umsetzung vor Ort und erklärt, wie Glurns mit seinen beeindruckenden historischen Strukturen in diesem grenzüberschreitenden Kontext einen Mehrwert erzielen kann.
Herr Frank, was genau bedeutet AdMuseum für Glurns?
Luis Frank: AdMuseum ist ein grenzüberschreitender Ansatz, die kulturelle Mobilität in drei Richtungen zu verbessern. Erstens den Abbau von architektonischen Barrieren der Ausstellungen im Tauferer und Schludernser Tor, damit auch Menschen mit Behinderung dieses Kulturangebot in Anspruch nehmen können. Zweitens die Entwicklung eines „Independent Guide-Konzeptes“, welches Menschen mit psychischen Probleme die Integration in die Arbeitswelt erleichtert. Drittens die umfangreiche Aufarbeitung der 700-jährige Stadtgeschichte mit entsprechenden Publikationen als kultureller Mehrwert für Glurns.
Was wurde bisher umgesetzt?
Das Konzept für einen „Independent Guide“ wurde von Irene Hager und Juliane Stocker ausgearbeitet und wird nun allen Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Der Erforschung der 700-jährigen Stadtgeschichte widmen sich Christof Anstein sowie die Architektin Susanne Waiz und die Kunstkennerin Marion Piffer. Die Ergebnisse werden mit Publikationen und der Ausschreibung und Abhaltung eines Ideenwettbewerbes noch innerhalb dieses Jahres vorgestellt. Der Ankauf eines „Swiss-Track“ als Hilfsgerät für RollstuhlfahrerInnen wurde ebenso in die Wege geleitet, wie die Programmierung von multimedialen Geräten.
Wie erfolgt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit?
Eine Steuerungsgruppe der fünf Projektpartner trifft sich regelmäßig und koordiniert das Projekt. Es wurde eine gemeinsame Projekt-Homepage eingerichtet und es sind gemeinsame Präsentationen geplant. Zudem wurde ein Checklist-Formular entwickelt, welches die Zugänglichkeit in den Museen, der Sammlungen und der Experimentaldienstleistungen bei der Planung von Interventionen bzw. Vermittlung der Inhalte allen Projektpartnern zu Gute kommt.
Homepage: www.terraraetica.eu
Kulturkalender: www.terraraetica.eu/de/cultura-raetica
Bus und Bahn: www.terraraetica.eu/de/fahrplan-online
Barrierefreier Tourismus: www.terraraetica.eu/barrierefrei