Unter anderen referierten auch Walter Rizzi aus Latsch über die Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Regionalität und globalem Wettbewerb und Günther Reifer aus Schlanders über die Gemeinwohlregion Vinschgau. Franz Fischler sprach vom Megatrend Regionalität, betonte aber auch, dass der Begriff recht unklar ist. Es gibt nicht nur regionale Erzeugnisse, sondern auch Fremdenverkehrsregionen, Bergbauregionen und Industrieregionen. In Europa sind aber nach wie vor die Nationalstaaten bestimmend, das Europa der Regionen ist noch nicht umgesetzt worden. Auch der Ausschuss der Regionen hat keine rechtliche Durchsetzungskraft, sondern kann nur Stellungnahmen abgeben. Im Dezember letzten Jahres wurde beschlossen, die Makroregion Alpenländer zu gründen, um für diesen Raum gemeinsame Lösungsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen. LH Kompatscher erhofft sich durch die Bewegungen in Schottland und Katalonien, dass es in Europa zu einer Stärkung der Regionen kommt. Der Trend zum Lokalen und Regionalen ist unverkennbar. Nicht nur in der Mode und in der Musik, sondern auch in der Wirtschaft kommt dies zum Ausdruck. Er warnte aber vor Abschottung und Protektionismus und meinte klar, dass Südtirol nicht Schottland ist. Er will die Europaregion Tirol zu einem Vorreiter in Europa machen. Eine Abtrennung von Italien nennt Kompatscher eine Illusion. Gottfried Tappeiner meinte, dass Regionalität nach innen und nach außen wirken muss. Regionalität ist wichtig für die Identität der Bevölkerung. Um lokale Produkte als Marke zu entwickeln, braucht es klare Regeln, Zeit und Geld. Solche Produkte sind nach Tappeiner nicht nur für die Landwirtschaft wichtig, sondern auch für den Tourismus und den Handel.
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