Es sind diese drei Gremien, die die Nauderer Bergbahnen mit gleich drei Geschäftsführern verwalten: BM Robert Mair ist für die Gemeinde als Geschäftsführer im Team, Heinz Pfeifer für die Bergbahnen und Manfred Wolf für den Tourismus. Unmittelbare Auswirkungen hat diese Kündigung keine, denn die Kündigungsfrist ist mit 16 Monaten eine lange. Im kommenden Winter wird alles beim Alten bleiben. Aber im Skiparadies Reschenpass knatscht es hinter den Kulissen. „Es muss Bewegung hineinkommen“, sagt der Nauderer BM Robert Mair zum Vinschgerwind. Wie genau diese Bewegung aussehen soll, darüber schweigt sich Mair aus. Heinz Pfeifer sagt, dass bereits seit längerem Unmut über die bestehende Regelung herrsche und dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, das Vertragskonstrukt auf neue Beine stellen zu wollen. Eventuell gemeinsam mit den Skigebieten Watles und Maseben. Tatsächlich hat man bereits im Vorfeld eine unterschriftsreife Zusammenarbeit mit Watles und Mas-eben in der Tasche gehabt. Die Nauderer, sagt Schöneben-Präsident Oswald Folie, wollten im Zuge dieser Neuorientierung das Vertragspaket aufschließen und neu verhandeln. Das gehe in kurzer Zeit nicht, sagt Folie. Tatsache ist, dass im Skiparadies Reschenpass ein Skigebiet aufgrund seines Rufes, aufgrund seiner Pistenpflege und seiner Innovationen dominiert: das Skigebiet Schöneben. Um Schöneben herum hat sich das Skiparadies Reschenpass gebildet und im Verhandlungszentrum sitzt der Schöneben-Präsident Oswald Folie. In einem vertraglich festgelegten Kartenverbund sind Nauders, Schöneben und Haideralm miteinander verschweißt. Etwa Dreiviertel des Preises für eine Tageskarte kassiert jenes Skigebiet ein, in dem der Ersteintritt registriert wird. Beispiel: Wird eine Paradies-Karte von einem Gast in Nauders gekauft und dieser Gast geht nach Schöneben zum Skifahren - transferieren die Nauderer in der Endabrechnung rund drei Viertel des Kartenpreises nach Schöneben. Tatsächlich ist es so, dass das attraktive Schöneben auch die Gäste aus Nauders magisch anzieht. Umgekehrt profitieren die Nauderer von den Pistenkilometern und vom guten Ruf Schönebens. Auf der anderen Seite gerät das Nauderer Skigebiet auch aufgrund des Mangels an Ersteintritten in Schieflage. Die Nauderer wollten auch die Busverbindung nach Schöneben streichen, um Gäste in ihrem Skigebiet halten zu können.
Doch nun wollen die Nauderer vor allem die Schönebner an den Verhandlungstisch zwingen. Und, wie es BM Mair sagt, auch über eine künftige skitechnische Verbindung zwischen Schöneben und Nauders solle konkreter nachgedacht werden.
Der Rescher Mohrenwirt Oswald Folie wartet jedenfalls ab. In seiner ihm eigenen Gelassenheit. (eb)
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