Biodiversität in der Lahnersäge
In St. Gertraud in Ulten betreiben wir an der restaurierten wasserbetriebenen Gattersäge das Besucherzentrum „Lahnersäge“, das in seiner Dauerausstellung den verschiedenen Funktionen des Bergwaldes gewidmet ist. Die heurige Wechselausstellung in der Lahnersäge ist dem Thema Biodiversität gewidmet. Die Ausstellung wurde von unserem Mitarbeiter Dr. Ronald Oberhofer, Leiter in der Lahnersäge, konzipiert. Fünf Ausstellungstürme im Nationalparkhaus Lahnersäge das Thema „Biodiversität“ auf interaktive und spielerische Art näher. Biodiversität bedeutet „biologische Vielfalt“ oder „Vielfalt des Lebens“ auf der Erde: von der genetischen Vielfalt über den Artenreichtum bis hin zur Vielfalt der Ökosysteme. Durch ihre unzähligen Erscheinungsformen macht die Biodiversität die Einzigartigkeit unseres Planeten aus und ist zugleich auch die Grundlage für unser Dasein.
In der Ausstellung können sich die Besucher über die Wichtigkeit der Moore ebenso informieren wie über die Funktion des Totholzes. Das Hauptaugenmerk der diesjährigen Sonderausstellung gilt jedoch dem „Ultner Vieh“, einer ausgestorbenen Rinderrasse, die als Vielnutzungsrasse Verwendung fand (Lieferant von Milch und Fleisch, Verwendung als Zugtier,…).Die Ausstellung lädt des Weiteren ein, sich über Bedeutung, Erhaltung und Schönheit der biologischen Vielfalt in Südtirol und darüber hinaus auch weltweit zu informieren.
Bronzedolch in culturamartell
Im Nationalparkhaus culturamartell in der Freizeitzone „Trattla“ in Martell zeigen wir in der heurigen Sonderausstellung einen 4.000 Jahre alten Bronzedolch. Der Vollgriffdolch wurde im Jahre 2005 vom Schlanderser Adolf Meister in der Örtlichkeit „Altkaser-Mahder“ in Hintermartell aufgefunden und dankenswerter Weise dem Südtiroler Landesamt für Bodendenkmäler übergeben. Für die am Donnerstag, 24. Juli eröffnete Sonderschau in Martell wurde uns das Original des Dolches vom genannten Landesamt für Bodendenkmäler zur Verfügung gestellt. Der Archäologe Dr. Hubert Steiner hat den Marteller Dolch schon in der Kulturzeitschrift „Der Schlern“ beschrieben. Unser Mitarbeiter Dr. Ralf Wallnöfer im Nationalparkhaus „culturamartell“ ist in seiner Universitätsausbildung ebenfalls Archäologe. Die Archäologen halten den Marteller Dolch für ein damals bewusst abgelegtes Stück, das Status und Hierarchie eines Sippenführers symbolisiert. Eine Interpretation der Archäologen heißt, dass der Dolch als Anspruch auf die Hochweiden deponiert worden ist. Eine zweite Deutung ist jene, dass er als Dank für eine gelungene Überschreitung des Sälentjoches als Übergang zwischen dem Rabbital und dem Martelltal abgelegt worden ist. Sicher sei er nicht am Fundort gelegen, weil er seinerzeit verloren gegangen sei. Der Fund des bronzezeitlichen Dolches ist nach Einschätzung der Archäologen also nicht ein Verlustfund, sondern ein Fund eines bewusst deponierten Gegenstandes eines Sippenführers. Dass wir das Original des Bronzedolches jetzt in Martell zeigen können, zeugt auch vom Verständnis der Verantwortlichen im Landesamt für Bodendenkmäler in der Landesabteilung Denkmalschutz, ist eine Referenz gegenüber dem ehrlichen Finder und an das Martelltal. Wünschenswert wäre, dass zumindest eine originalgetreue Kopie des Dolches dauerhaft in Martell verbleiben könnte.
Steinadler in avimundus
In unserem Infopoint avimundus in Schlanders zeigen wir im Rahmen des verfügbaren Platzes im heurigen Sommer großformatige Farbfotos vom Steinadler (Aquila chrysaetos). Die Bilder stammen aus den verschiedenen Auflagen des Fotowettbewerbes, den wir als Nationalpark Stilfserjoch seit Jahren in der Zusammenarbeit mit der Firma Swarowski Optik Italien ausloben. Unsere Mitarbeiterin Dr. Lucia Villa hat die Adler-Bilder für avimundus zusammengetragen.
Eisvogel und Wasseramsel in aquaprad
Im Nationalparkhaus aquaprad hat unsere Mitarbeiterin Renate Malleier für die heurige Wechselausstellung großformatige Fotos vom Eisvogel und von der Wasseramsel zusammengetragen. Beide Vogelarten sind Bewohner aquatischer Lebensräume mit recht hohen Ansprüchen an ihren Lebensraum. Daher sind beide Vogelarten auch sensible und aussagekräftige Bioindikatoren einerseits für die Naturbelassenheit des Lebensraumes Bach und Fluss und andererseits auch für die Wasserqualität. Die Fotos zum Eisvogel stammen vom Präsidenten der italienischen Naturfotografen Paolo Fioratti, die Fotos von der Wasseramsel stammen von verschiedenen Fotografen als Teilnehmer an unserem Fotowettbewerb „Den Park fotografieren“.
Rotfuchs in naturatrafoi
Für das Nationalparkhaus naturatrafoi hat unsere Mitarbeiterin Ilona Ortler die Ausstellung über den Rotfuchs adaptiert und erweitert. Der Rotfuchs scheidet oftmals noch die Geister. Ist er nur Hühnerdieb oder Krankheitsüberträger oder ist er auch ein wichtiges Glied einer Nahrungskette, die Hygiene bringt, weil der Fuchs auch Aasverwerter ist? Die breit angelegte Ausstellung in Trafoi gibt viele Antworten zur Biologie und zum Verhalten des Rotfuchses, zu seiner Verwandtschaft weltweit, zu seinem Vorkommen und zu seiner Verbreitung. Auch spielerische Elemente für die Kinder fehlen nicht in der Ausstellung.
An dieser Stelle seien die Tischler und Mitarbeiter Ferdinand Wunderer, Toni Reinstadler und Gilbert Stillebacher in unserer Tischlerei in Laas mit Dank und Anerkennung erwähnt. Sie haben wieder alle Ausstellungselemente im Selbstbau betriebsintern, gekonnt, kreativ und engagiert umgesetzt.
Jetzt bleibt Ihnen, werte Leserin und werter Leser, die Qual der Wahl, unsere neuen Sommerangebote in den Nationalparkhäusern zu nutzen.
Öffnungszeiten der Nationalparkhäuser
Di-Fr: 09.00 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 18.00 Uhr
Sa-So-Feiertage: 14.30 bis 18.00 Uhr
Mo geschlossen
Juli und August durchgehende Öffnungszeiten
(Di bis Fr)
SOMMER: geöffnet von 20. Mai bis 31. Oktober 2014
Mai / Juni / Anfang Juli /September / Oktober:
Di - Fr: 9.00 - 12.00 und 14.30 - 18.00 Uhr
Sa - So - Feiertage: 14.30 - 18.00 Uhr
Montag geschlossen
15. Juli - 29. August: durchgehende Öffnungszeiten (Di bis Fr)
Di-Fr: 09.00 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 18.00 Uhr
Sa-So-Feiertage: 08.30 bis 12.00 Uhr
Mo geschlossen
Juli und August durchgehende Öffnungszeiten
(Di bis Fr)
Di-Fr: 09.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 17.30 Uhr
Sa-So-Feiertage: 14.30 bis 18.00 Uhr (nur Juli - August)
Mo geschlossen
Di-Sa: 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr
An den „langen Freitagen“ bis 22.00 Uhr
So - Mo geschlossen
{jcomments on}