Dienstag, 03 Mai 2011 00:00

Leitfaden als Wegweiser

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Burgeis/Fürstenburg/Obervinschgau

s4_7854

Landesrat Hans Berger schreibt in seinem Vorwort unter anderem: „Eine naturnahe Produktion, welche auf landschaftsschützerische und artenreiche Produktion aufbaut, kann daher nur von Vorteil sein. Daher ist vorliegende als positives Beispiel über den Oberen Vinschgau hinaus auch für andere Landesteile als wertvolle Grundlage zu betrachten.“ Das Wort des Landesrates in Gottes Ohr.
Am vergangenen Montag ist jener Leitfaden in der Fürstenburg vorgestellt worden, an dem seit einigen Monaten gearbeitet worden ist. Eine Arbeitsgruppe - bestehend aus Vertretern der Marktgemeinde Mals, des Südtiroler Bauernbundes, dem Obstbauverein St. Veit, der Umweltschutzgruppe Vinschgau, der Fürstenburg, der Abteilung Landwirtschaft, dem Beratungsring und der Laimburg - hat um Inhalte und Formulierungen gerungen, die dem im Obervinschgau unaufhaltsam kommenden Obstbau als Leitplanken dienen sollen. Herausgekommen ist ein Mindeststandard, der dem Obstbau und anderen Spezialkulturen im Obervinschgau eine bestimmte Nachhaltigkeit verleihen und der ein friedliches Zusammenleben zwischen Grünland- und Obstbauern, aber auch zwischen Bauern und restlicher Bevölkerung gewähren soll. „Das Ziel dieses Informationsblattes ist es, das Nebeneinander der verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen zu verbessern und die Betroffenen zu sensibilisieren“, schreiben die Autoren.

In den letzten Jahren wurden jährlich ca. 20 Hektar Obstanlagen im Gebiet zwischen Schluderns, Glurns und Mals neu angepflanzt. Als neue Problemfelder taten bzw. tun sich Spritzmitteleinträge in Grünlandkulturen und anderen Flächen auf. Hecken werden entfernt und so das Landschaftsbild und die natürliche Vielfalt (Biodiversität) einschneidend verändert. Und die Obstbauern bauen ihre Anlagen teilweise bis auf Grenzsteine und in öffentliche Flächen hinein.

Mit Grundsätzen und Regeln werden im Leitfaden Lösungsansätze aufgezeigt: Pflanzenschutzmittel mit geringsten Nebenwirkungen sollen zum Einsatz kommen, Hecken sollten an den Wiesenrändern gepflanzt und gepflegt werden. Im Übrigen steht im den Bauern bekannten AGRIOS-Programm wörtlich: „Am Rande der Obstanlage sollen Hecken und Sträucher als Unterschlupf und Brutplatz zahlreicher Arten belassen werden.“ Im Leitfaden finden die Hecken einen zusätzlichen Nutzen: Spritzmitteleinträge in Grünlandkulturen können damit minimiert werden.

Unter anderem vor honorigen Vertretern aus dem Bauernstand, VI.P-Obmann Karl Dietl war ebenso zugegen wie der Amtsdirektor des Bezirksamtes für Landwirtschaft Markus Joos und der Bezirksleiter des Bauernbundes Johann Wallnöfer, hat Hans Zagler den Leitfaden vorgestellt. Unter der Moderation von der Direktorin der Fürstenburg Monika Aondio waren Kurzreferate vorausgegangen. Vier Schüler der 4. Klasse der Fachrichtung Obstbau erläuterten eine Neuanpflanzung. Als Kosten für einen Hektar haben die Schüler mit allem Drum und Dran rund 37.000 Euro errechnet. Othmar Wunderer stellte die Tätigkeiten des Obstbauvereins St. Veit vor, dem er als Obmann vorsteht. Der Direktor des Beratungsringes Walther Waldner sprach von technischen Lösungen und mahnte ein konstruktives Miteinander an. Der Biologe Joachim Winkler wies in seinem Referat auf die Bedeutung der Hecke hin und forderte einen ökologisierten Anbau von vornherein. Eine kurze Diskussion folgte im Anschluss. (eb)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2926 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.