Vinschgau/Watles - Eine bunte Schar Erwachsener und Kinder aus ganz Südtirol traf sich anfangs Juni am Watles. Die Familien haben eines gemeinsam: Ihre Kinder leiden an Diabetes Typ I. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung. Das Hormon Insulin fehlt und muss regelmäßig künstlich durch Insulinpräparate zugeführt werden. In der Selbsthilfegruppe „Diabetes Eltern-Treff“ lernen sich Betroffene kennen und tauschen sich aus. Am Watles waren mehrere neue Mitglieder dabei. Das Treffen bot die Möglichkeit, sich vieles von der Seele zu reden. Die „Zuckerkrankheit“ ist für die Kinder und für deren Eltern mit vielen alltäglichen Schwierigkeiten verbunden. Der Umgang mit der Krankheit erfordert Disziplin und auch einen speziellen Speiseplan. Laut Irene Egger von der Selbsthilfegruppe „Diabetes Eltern-Treff“ ist die Betreuung der an Diabetes erkrankten Kindergartenkinder derzeit ein großes Problem. Egger schreibt dazu: „Die Familien erhalten meist nur geringe Unterstützung von Seiten des Kindergartenpersonals. Kinder mit Typ 1 Diabetes haben kein Anrecht auf eine Integrationskraft, welche ihnen zur Seite steht, und Kindergärtnerinnen sind nicht verpflichtet Medikamente (auch Insulinabgabe zählt dazu) zu verabreichen. Das bedeutet für die Eltern, dass sie bei jedem Essen in den Kindergarten müssen, was meist ein- bis zweimal am Tag vorkommt und den Familien viel abverlangt. Vor allem Mütter können oft keiner geregelten Arbeit nachgehen.“ Eine Diabetes-Erkrankung lässt sich durch folgende Symtome erkennen: starker Durst, Harndrang, Müdigkeit, trockene Haut, Gewichtsverlust, Erbrechen... Wird die Diagnose Diabetes gestellt, ist eine gezielte kontinuierliche Therapie erforderlich. Die Selbsthilfegruppe will sensibilisieren.
Am Watles wurden jedoch nicht nur Probleme angesprochen, auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. (mds)