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Dienstag, 29 April 2014 00:00

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s34 46550639 MEtwa drei Viertel aller Gebäude in Südtirol sind älter als 30 Jahre. Als die Wirtschaft in Südtirol in den 60er, 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts boomte, wurde investiert und gebaut. Nun sind diese Gebäude in die Jahre gekommen: Umbauten oder Renovierungen werden fällig. Und: Gilt der Hausbau als Abenteuer, so ist es ein Umbau oder eine Renovierung erst Recht.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Renovierung und einem Umbau?

Die Antwort darauf ist schnell gegeben: Renovieren heißt, jene Abnutzungsschäden, die durch den täglichen Gebrauch entstehen, zu beseitigen. Das kann in kürzeren oder längeren Zeitabständen passieren. Dazu zählen konkret etwa das Streichen der Innenräume, der Fassade oder das Abschleifen von Holzfußböden, Reparaturen an den Elektroinstallationen oder Anpassungen beim Heizungssystem. Ein Umbau hingegen geht über eine Renovierung hinaus. Weil man Raumangebot, Wohnkomfort oder Energieeffizienz optimiert wissen möchte, greift ein Umbau oft in die Bausubstanz ein, um das Haus zu erneuern und wieder funktionstüchtig zu machen.

s36 prefa 4391 SchlandersDer Umbau. In welchem Zustand befindet sich das Gebäude und welche Maßnahmen sind notwendig? Welche Wohnträume sollen realisiert werden? Welches Platzangebot steht zur Verfügung? Bevor ein Umbau oder eine Erweiterung angegangen werden, gilt es, das Bauvorhaben klar zu definieren, ohne ein Kostenbewusstsein und ökologisches Denken auszuschließen. Wie an einen Umbau herangegangen wird, hängt maßgeblich vom Gesicht des alten Hauses oder Gebäudes ab: von seiner Struktur und seinem Stil, von seiner Ausrichtung, seiner Dachform. Der Umbau sollte nämlich grundsätzlich zum Stil passen.

s36 Schwienbacher13Außer man entscheidet sich ganz bewusst für einen Stilbruch, der den Umbau als eigenständigen modernen Bau erkennbar macht, nicht aber mit dem alten Bau in Konkurrenz treten sollte. Ziel ist in jedem Fall ein stilvolles und geschmackvolles  Ganzes. Oft vollzieht sich ein Umbau allerdings nur im Inneren. Deshalb werden gerne auch Innenarchitekten – immer aber Fachleute -  zu Rate gezogen.

Sie können Antworten auf Bauaufgaben formulieren, die die Umgestaltung einzelner Räume oder eines gesamten Innenlebens vorsehen, können dem Wunsch nach mehr Platz oder hellen Räumen Ausdruck verleihen. Denn auch innerhalb der bestehenden Hülle können Räume eine neue Funktion erhalten oder Zwischenwände entfernt werden, vorausgesetzt die Gebäudestatik lässt dies zu. Beispiel: Wohn- und Essbereich. Verschmelzen diese beiden Räume zu einem durchgehenden, hat dieser dadurch das Potential zum neuen Mittelpunkt des Hauses zu werden: zu einer Einheit, in der sich das Zusammenleben abspielt; zum neuen Herz, das dem Trend hin zu offenem Wohnen folgt und sich durch Großzügigkeit auszeichnet.
s36 7110Eine weitere Möglichkeit der flexibleren Innengestaltung ist jene der Vergrößerung der Türöffnung zwischen zwei kleinen Zimmern und des Einbaus einer Schiebetür. Der Vorteil: Der Platzbedarf einer Schiebetür ist gleich null, die Tür verschwindet in der Wand.
Etwas engere Grenzen sind dem Umbau von Bad und Küche gesetzt. Ein erhöhter Flächenbedarf geht nämlich zu Lasten der übrigen Räume und ist im Fall von tragenden Wänden nur bedingt realisierbar. Allenfalls schafft die neue Anordnung von Einrichtungsgegenständen mehr Raum. Beim Küchenumbau wird  die Arbeitsfläche gerne in den Raum hinein verlegt. Doch nicht überall kann die Küche gegen den Wohn- und Essbereich geöffnet werden. Wohnlich machen kann eine Küche aber auch einfach eine neue Einrichtung. Eine andere Möglichkeit: Mit einem zusätzlichen Mauerdurchbruch mehr Licht und Luft in die Küche bringen und dadurch das Gefühl von Großzügigkeit und Offenheit unterstreichen.

Die Finanzierung

Bei der Finanzierung eines Bauvorhabens, ob nun Umbau, Aufstockung oder Renovierung,  gibt es zwei Faktoren, die über das Bauvorhaben entscheiden: das vorhandene Eigenkapital und die maximale monatliche Belastung. Beides muss genau ermittelt werden. Zum Eigenkapital zählen gespartes Geld, Versicherungen, die ausbezahlt werden können, Aktien oder Erbschaften. Je höher das Eigenkapital, desto besser. Der Rest muss fremdfinanziert werden. Und um herauszufinden, wie der Kredit abbezahlt werden kann, müssen die monatlichen Einnahmen und Ausgaben genau geprüft werden. Weil Lebensgewohnheiten individuell verschieden sind, sollte über mehrere Monate lang ein Haushaltsbuch geführt werden, in dem die Ausgaben genau festgehalten werden.
Fixposten sind dabei: Gebühren für Wasser, Strom, Müll, Fernsehen, Telefon und Internet, Heizkosten, Autokosten samt Steuern, Versicherungen und Kraftstoff,  Freizeitausgaben, insbesondere Urlaub, Versicherungen oder andere Gemeindegebühren wie Kitas oder Kindergarten.
Im Prinzip ist die Rechnung eine einfache: Das monatliche Netto-Einkommen minus die monatlichen Ausgaben ergeben jenen Betrag, der monatlich in die Tilgung des Kredits fließen kann. Nicht zu knapp sollte gerechnet und auch nicht davon ausgegangen werden, dass man in Hinkunft sparsamer lebt. Im Gegenteil, Reserven sollten freigehalten werden. Denn schließlich soll im neuen Traumhaus ja nicht nur gewohnt, sondern auch gelebt  werden.

 

Wird der Umbau allerdings komplexer und greift etwa in die technische Struktur eines Gebäudes oder einer Wohnung ein, dann fällt das ganz klar in den Aufgabenbereich eines Architekten oder Technikers. Schnittstellen zwischen Architekten und Innenraumgestalter sind in jedem Fall genau zu definieren. Vom s36-Partschins12s36-Partschins8Architekten verlangt ein Umbau sorgfältige Planung ab. Denn gerade beim Umbauen oder beim Erweitern zeigen Erfahrungswerte, dass viele Probleme vermeidbar wären, wenn eine sorgfältige Bestandsaufnahme am Anfang gestanden hätte. Die Investition in eine detaillierte Bestandsaufnahme lohnt sich und steigert nicht nur die Kostensicherheit, sondern schützt auch – zum Teil – vor unliebsamen Überraschungen während eines Umbaus oder einer Aufstockung. Ganz auszuschließen sind böse Überraschungen aber dennoch nicht.

Denn während der Bauarbeiten muss immer wieder auf Gegebenheiten, die plötzlich zum Vorschein kommen, reagiert werden. Schnell und kompetent, deshalb sind Improvisation, Ruhe und Kompromissbereitschaft auch besonders gefragt. Für Architekten und Bauherren mitunter eine Herausforderung, Patentlösungen wie bei einem Neubau gibt es eben nicht. Vieles, was stört – etwa niedrige Decken, tragende Wände, die nicht entfernt werden können oder eine unvorteilhafte Ausrichtung der Wohnräume – lässt sich oftmals nicht ändern. Anderes sollte unbedingt aufeinander abgestimmt werden. So sind neue Fenster mit einer Fassadendämmung zu kombinieren, da sich sonst Kondenswasser bilden kann. Oder die Heizanlage erst dann zu ersetzen, wenn eine energetische Optimierung des Gebäudes abgeschlossen ist, da sie sonst überdimensioniert sein könnte. Der Umbau ist deshalb in der richtigen Reihenfolge zu planen und – wie gesagt - individuell zu betrachten. Fakt ist aber, dass ein modernisiertes, umgebautes Gebäude nicht nur an äußerer und innerer Attraktivität und Qualität gewinnt, meist geht auch ein finanzieller Vorteil mit der Aufwertung der Bausubstanz einher: die Betriebskosten, etwa Heiz- oder auch Stromkosten reduzieren sich spürbar.

Renovieren. In gewissen Zeitabständen ist Renovieren eigentlich immer ein Thema. Jeder, der ein eigenes Haus besitzt und den Wert des Eigenheims erhalten oder sogar noch weiter erhöhen will, weiß, dass immer wieder Renovierungsarbeiten anfallen. Mal müssen die Türen gestrichen werden, mal braucht die Wand einen neuen Anstrich, weil das Wohnen eben Spuren hinterlässt oder die Farbe vergilbt ist. Zur Erinnerung: Helle Farben lassen Räume größer erscheinen und vermitteln das Gefühl von Weite. Dunkle Farben verkleinern den Raum optisch, begrenzen ihn, vermitteln andererseits aber auch Geborgenheit. Warme Farben wirken anregend und aktivierend, kühle Farben hingegen erweitern den Raum wiederum optisch, wirken aber kühlend und beruhigend.
Wandbekleidungen sind ein neuer Trend, der tolle Effekte an die Wand und in den Raum zaubert: Ein Blickfang aus Holz,  Stein, Kunststoff, Metall oder Glas mit tollen Motiven, Dekoren oder Fotonachbildungen sorgt für einen individuellen Charakter eines Raumes, die Optik richtet sich ganz nach den Wünschen und Vorlieben der Bauherren und kann Geborgenheit, Natürlichkeit oder Behaglichkeit ausstrahlen.
Viel aushalten über die Jahre müssen die Böden in einem Haus oder einer Wohnung. Deshalb ist nach ein paar Jahren zumindest ein Abschliff fällig, der neu versiegelt werden muss. Ist kein Abschleifen mehr möglich, muss der Fußboden durch einen neuen ersetzt werden. Ein Laminatboden kann nicht renoviert werden, dieser muss entfernt und neu verlegt werden. Ein Renovierungsklassiker – wenn man so will – ist das Bad und das WC. Der Renovierungsbedarf hier ist hoch, weil das Badezimmer ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Materialien, aus denen gewählt und die im Badezimmer eingesetzt werden können, gibt es viele: Glas lässt die Räume größer erscheinen und wirkt edel. Wer es warm und gemütlich haben will, der greift auf Holz zurück. Spezielle Beschichtungen können das Aufquellen des Holzes durch Feuchtigkeit verhindern. Für Boden und Wand eignen sich wasserfeste Materialien.

Die häufigsten Fehler

1. Viele bauen ein Gebäude um, ohne professionelle Vorbereitung. Je genauer ein Haus vor einem Umbau von Fachleuten untersucht und geprüft wird, desto geringer ist die Gefahr, während des Umbaus böse Überraschungen zu erleben. Und: Desto genauer kann man auch den Kosten- und Zeitrahmen abstecken.
2. Den Umbau selber planen: Wichtig ist, die eigenen Wünsche zu definieren und zu formulieren. Einen Fachmann oder Architekten ersparen kann man sich dadurch aber nicht. Eine professionelle Begleitung ist unbedingt notwendig: Einmal für den bürokratischen Ablauf, zum Zweiten lohnt das Ergebnis in jedem Fall.
3. Das Budget sollte vor dem Beginn eines Umbaus stehen. Wieviel Kredit kann gestemmt werden? Was kann man sich leisten? Ein Kassensturz ist vor Beginn der Bauarbeiten notwendig.
4. Fotos machen: Den Umbau fotografisch dokumentieren. So kann Konflikten mit Handwerkern und Architekten vorgebeugt werden. Gleichzeitig werden die Umbauarbeiten schrittweise festgehalten.

Außen müssen gerade Dächer und Fassaden viel aushalten. Nässe, Wind und Kälte setzen den Häusern natürlich zu. Kleine Risse oder abblätternde Farbe an der Fassade oder verrutschte Dachziegel: Wer Schäden sofort entdeckt und durch Fachleute beseitigen lässt, vermeidet dadurch hohe Folgekosten. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die Außenwände des Hauses. Gerade an verputzten Fassaden kann durch feine Risse leicht Feuchtigkeit in den Putz eindringen und sich in Wand und Dämmung festsetzen. Schimmelbildung ist die Folge. Bei Alarmzeichen wie Rissen oder abblätterndem Putz sollten deshalb Hausbesitzer gleich einen Fachbetrieb mit der Reparatur beauftragen. Je schneller Mängel beseitigt werden, desto besser.

(Quelle: www.zuhause.de, dpa-tmn)


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