Eigentlich bringt der Satz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“ eine Banalität zum Ausdruck. Zumindest in den Industrieländern sollte diese Forderung in die Mottenkiste längst vergangener Tage gehören. Schließlich ist irgendwann auch das Wahlrecht für Frauen eingeführt worden. Das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde am 7. Februar 1971 eingeführt! Was wir heute als Selbstverständlichkeit betrachten, ist also gar so lang nicht her. In Wirklichkeit ist die Forderung mehr als berechtigt. Mannsbilder verdienen (immer noch) mehr als Weibsbilder - bei gleicher Arbeit. Ein Unding. Der 15. April war der „Tag des gleichen Lohns“ in Südtirol. Frauen vom Katholischen Verband der Werktätigen (KVW) haben in Südtirols Hauptorten demonstrativ Unterschriften gesammelt und Informationsmaterial verteilt. Viele andere Organisationen, den Beirat für Chancengleichheit etwa, wussten die Frauen hinter sich. So auch in Schlanders. Europaweit hat man diesen Tag „Equal Pay Day“ getauft, auch um die Internationalität der Problematik zu unterstreichen. Tatsache ist, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer. Auch verdienen sie weniger bei gleicher Arbeit. Hinzu kommt, dass Frauen ihre Erwerbszeit häufiger familienbedingt unterbrechen. Teilzeitarbeit ist vor allem Frauenarbeit - mit weniger Gehalt - mit unklarer Rentenaussicht.
Weil diese Ungleichheit seit gut einem Jahrhundert von Frauenorganisationen thematisiert wird, ist die Gesellschaft, wahrscheinlich in erster Linie die Mannsbilder, zum Umdenken aufgefordert. Immer wieder aufgefordert.