Schlanders - Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder. Eine Studie belegt: Bei der Lesekompetenz – um ein Beispiel zu machen – ist der Einfluss der Familie mehr als doppelt so hoch. 66,1 Prozent stehen 31 Prozentpunkten gegenüber. Elternarbeit ist wichtig; und, sagt Direktor Reinhard Zangerle vom Schulsprengel Schlanders, die Schule ist institutionell dazu verpflichtet, Elternarbeit zu leisten. Einmal wird dem mit dem halbjährlichen Elternsprechtag nachgekommen, zum anderen bieten wöchentliche Sprechstunden der Lehrpersonen und die Klassenratssitzungen Raum für Elterngespräche. Wie man Elternarbeit leistet und Elterngespräche konstruktiv führt, wurde beim diesjährigen Pädagogischen Tag des Schulsprengels Schlanders, jüngst, am 10. Oktober in Theorie und Praxis eingeteilt. Die beiden diplomierten Sozialpädagoginnen Alexandra Schreiner-Hirsch und Elisabeth Hickmann waren keine neuen Gesichter: Im Frühjahr schulten sie die knapp hundert Lehrpersonen am SSP Schlanders zum Thema „Achtsamkeit in der Schule“. Auf das Tun lag auch dieses Mal der Schwerpunkt. Ein sogenannter Kompass – Tipps von den beiden Sozialpädagoginnen für die Lehrkräfte – hielt Konkretes und Brauchbares bereit. Ein Beispiel zum Thema „Fehler“ im Elterngespräch: „Beim Ankommen der Eltern noch weitertelefonieren, etwas zu Ende lesen, hinter einem Schreibtisch mit Papierstapeln sitzen, die Sitzgelegenheiten erst herräumen, wenn die Eltern bereits da sind usw. All das schafft Distanz, verunsichert die Eltern und signalisiert: Sie sind mir nicht wichtig, eigentlich habe ich keine Zeit für Sie. Eine vorbereitete Umgebung mit Sitzgelegenheiten auf Augenhöhe ohne trennende Barrieren zeigt: Ich schätze das gemeinsame Gespräch mit Ihnen.“ In Kleingruppen wurde am Nachmittag konkret geübt, denn „Kinder stärken heißt
Eltern stärken“. (ap)