Nachdem zwischen 1986 und 1996 insgesamt 108 tödliche Verkehrsunfälle im Vinschgau passierten, ging man daran, den Notarztdienst auszubauen. Primar Theiner berichtete, dass am Anfang Ärzte aus Innsbruck an den Wochenenden den Notarztdienst versahen. Erst 1996 konnte der Dienst mit eigenen Ärzten rund um die Uhr besetzt werden. Nach Brixen war Schlanders damit der zweite Notarztstützpunkt im Lande. Um die Einsatzgeschwindigkeit zu erhöhen, wurde im Jahre 2000 ein eigenes Notarzteinsatzfahrzeug angeschafft. Seit dieser Zeit wurde auch der Rettungsdienst ständig ausgebaut. Primar Anton Theiner, die treibende Kraft in den letzten 20 Jahren, der anfangs noch zusammen mit dem Anästhesisten Kurt Habicher ehrenamtlich den Dienst versah, arbeitet heute im Team mit seinen Mitarbeitern sowie mit den Basisärzten des gesamten Tales. Wie Landesrat Richard Theiner in seiner Festansprache betonte, gibt es heute aber auch eine gute Zusammenarbeit des Notarztdienstes mit dem Weißen Kreuz, der Feuerwehr, der Bergrettung, der Notfallseelsorge und der Flugrettung.
ach der Segnung eines neuen Notarzteinsatzfahrzeuges (NEF) und eines Rettungstransportwagens (RTW) durch Dekan Josef Mair erläuterte der Präsident des Weißen Kreuzes Georg Rammlmaier die europäische Sensibilisierungskampagne zum Thema Herz-Kreislauf-Stillstand und entsprechende Wiederbelebungsmaßnahmen. Ziel ist es, die Rettungskette zu verbessern. Deshalb informierte das Weiße Kreuz am Sonntag an über 100 Informationsstellen im ganzen Land über lebensrettende Sofortmaßnahmen und demonstrierte Schritte zur Wiederbelebung. Während vor 20 Jahren die Freizeit-, Arbeits- und Verkehrsunfälle noch über die Hälfte der Einsätze ausmachten, so waren es in den letzten Jahren vermehrt medizinische Notfälle, in erster Linie Herzinfarkt und Schlaganfälle.