Smog-Demokratie

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Großes Schweigen im Malser Gemeinderat v. l.: die Referenten Klaus Telser, Tobias Peer, Andreas Pobitzer und Günther Wallnöfer, die Gemeinderäte Ivan Zanzotti und der einzige Nicht-SVP-ler Bruno Pileggi Großes Schweigen im Malser Gemeinderat v. l.: die Referenten Klaus Telser, Tobias Peer, Andreas Pobitzer und Günther Wallnöfer, die Gemeinderäte Ivan Zanzotti und der einzige Nicht-SVP-ler Bruno Pileggi

Mals - Im ehemals lebendigen und debattierfreudigen Gemeinderat von Mals herrscht Smogalarm für die Demokratie. Es redet der BM und alle anderen halten die Pappm. Ein zaghafter Versuch von Bruno Pileggi vom PD ist da schon ein demokratisches Highlight.

von Erwin Bernhart

Bemerkenswert ist, dass die 8 Tagesordnungspunkte in einer Dreiviertelstunde von den Gemeindräten widerspruchs- und diskussionslos genehmigt wurden. Am 30. Juli waren nicht alle Räte anwesend, aber es ging flott dahin. Tags darauf waren die Beschlüsse bereits auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Es geht was weiter in der Gemeinde Mals. Dafür gab es keine Debatten, keine Verständnisfragen, Bedenken oder Einwände schon gar nicht. Mit einem Satz wurde die Sicherung und das Gleichgewicht des Haushaltes festgestellt und genehmigt. Der Dringlichkeitsbeschluss für eine Haushaltsänderung von rund 360.000 Euro anstandslos ratifiziert. Dringlichkeit deshalb, weil 140.000 Euro für ein Trinkwasserprojekt für Planeil vorgesehen werden musste. In Planeil ist die Leitung nach innen zu und muss rasch erneuert werden. Die 650.000 Euro für die 4. Haushaltsänderung waren rasch verteilt und wurden genehmigt. Darin unter anderem auch 270.000 für die Trink- und 420.000 Euro für die Abwassererneuerung für Planeil. Die Aufstockung des Stellenplanes für eine neue Köchin für den Mensadienst wurde beschlossen. Der Beitritt der Gemeinde Mals zur Energiegemeinschaft Vinschgau „„EVi“ warf ebenso keine klärenden Fragen auf wie die Ausweisung eines Biotops von „Bergwiese Steig“, zwei Wiesen in Planeil. Immerhin wies BM Josef Thurner darauf hin, dass diese Wiesen von der Stiftung Landschaft Südtirol angekauft und dass sich darauf der einzige Standort des seltenen „Drachenkopfes“ in Südtirol befindet. Elmar Koch wurde als Ersatz für den Amtsarzt für die Kommission zur Feststellung der Unbewohnbarkeit ernannt. Das war’s. Wär’ da nicht noch unter „Allfälliges“ ein Begehr, ein Vorschlag von Bruno Pileggi, der als einziger Nicht-SVPler für den PD im Malser Gemeinderat sitzt, aufgetaucht. Sein Antrag, in der Gemeinde abgegeben am 22. Juli, hat es zeitlich nicht mehr auf die Tagesordnung geschafft. So ist sein Schriftstück an die Gemeinderäte verteilt und von Pileggi vorgelesen worden. Zusammengefasst: Pileggi wäre es recht, wenn die Staatstraße vom Hotel Panorama bis zum Hotel Garberhof in „Claudia von Medici-Straße - strada Claudia dé Medici“ umgetauft würde. Er wurde beim „Sportforum Mals 2024“ des öfteren darauf angesprochen, dass die Sportoberschule keine rechte Straßenbezeichnung habe. Rechtlich sei eine Umbenennung möglich, sagte BM Thurner. Allerdings würde das einen Rattenschwanz an Adressenänderungen mit sich ziehen. Er rate davon ab. Auf die Frage, ob der Antrag auf die nächste Ratssitzung gesetzt werden solle, zog Pileggi sein Begehren wieder zurück. Immerhin ist es Pileggi gelungen, im Malser Gemeinderat einen Hauch eines Diskurses loszutreten.

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