Das Gemeindeentwicklungsprogramm „erradeln“

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Gemeinsam über die Zukunft diskutieren: Wo sollen sich unsere Dörfer hinentwickeln? Wie gehen wir mit dem gesellschaftlichen Wandel um? Gemeinsam über die Zukunft diskutieren: Wo sollen sich unsere Dörfer hinentwickeln? Wie gehen wir mit dem gesellschaftlichen Wandel um?

Naturns/Plaus/Schnals/Partschins - Im Zuge der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes werden einige Themenbereiche - wie zum Beispiel Mobilität und Wohnen - von den Gemeinden Partschins, Plaus, Naturns und Schnals gemeinsam aufgearbeitet. Dabei sollen alle Bürger*innen mitreden und mitentscheiden.

Am Samstag, 16. September 2023 fand aus diesem Grund unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ eine Radtour statt, zu der alle Bürger*innen der vier Gemeinden eingeladen waren. An vier Standorten wurden mittels Plakate zu den jeweiligen Themen der Zusammenarbeit Informationen zur Verfügung gestellt und Möglichkeiten geboten, die eigene Meinung, Anregungen und Ideen einzubringen. Der gemeinsame Start erfolgte um 09.00 Uhr beim Bauernladen am Eingang zum Schnalstal, dann ging es über den Rathausplatz Naturns und den Vorplatz des Pixnerhauses in Plaus zur Radlerrast nach Rabland. Es war auch möglich, die Stationen autonom zu besuchen und sich einzubringen. Ziel der Veranstaltung war es, mehr über die übergemeindlichen Planungen zu erfahren und sich miteinander auszutauschen.
Die interessanten Diskussionen führten zu spannenden Ergebnissen. Bei der ersten Station ging es um den gesellschaftlichen Wandel. Auf die Frage, wie sich das Berufsleben verändere, meinten die Teilnehmenden, dass vor allem das Smart-Working und das Arbeiten im Homeoffice an Bedeutung gewinnen werden. Deshalb besteht der Wunsch nach so genannten Coworking-Plätzen und flexibleren Arbeitszeiten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt zentral, ebenso das Thema der fairen Löhne. Bei den neuen Strukturen wünschen sich die Bürger*innen mehr Begegnungsorte zwischen den Generationen – wie zum Beispiel einen Generationenpark, sowie mehr Angebote im Bereich der Kleinkindbetreuung, welche auch überörtlich zur Verfügung gestellt werden sollten. Bei der zweiten Station ging es um den Wohnraum – hier braucht es dringend neue Modelle für ein leistbares Zuhause: Neben dem geförderten Wohnbau, muss es auch für Menschen mit geringem Startkapital die Chance auf ein Eigenheim geben. Wahrscheinlich wäre das so genannte Mietkaufen ein attraktiver Ansatz für diese Zielgruppe. Ebenso scheint es wichtig, die bestehenden Gebäude zum Mehrgenerationenwohnen auszubauen. Das wäre durch die Erhöhung der Verbauungsdichten und auch durch neue Durchführungspläne in den Wohnbauzonen möglich. Bei den Stationen Drei und Vier stand die Mobilität im Mittelpunkt. Klare Rückmeldung war hier, dass es für Rabland eine Umfahrung braucht, die in absehbarer Zeit auch umsetzbar ist. Vor allem aber ist es den Bürger*innen wichtig, dass ihre Heimatgemeinden alles dafür tun, um den Autoverkehr besser zu steuern und deutlich zu reduzieren. Das kann durch einen besseren öffentlichen Personennahverkehr in Form eines City-Busses begünstigt werden. Zentral sei aber der Rückbau von Straßen mit dem klaren Vorzug für Fußgänger und Radfahrer. Es brauche auf jeden Fall ein gesellschaftliches Umdenken, damit deutlich weniger motorisierter Verkehr stattfindet, war die einhellige Meinung der Teilnehmenden.
An der Radtour machten die vier Bürgermeister Zeno Christanell (Naturns), Luis Forcher (Partschins), Jürgen Klotz (Plaus) und Karl Rainer (Schnals) mit, aber auch einige Mitglieder der Gemeindeausschüsse und der Gemeinderäte. „Es ist uns bei dieser bedeutenden Zukunftsplanung wichtig, dass sich alle am Gemeindeentwicklungsprogramm beteiligen können, die daran interessiert sind – denn jede Meinung hat Platz und ist willkommen“, unterstreichen die Gemeindeverwalter. Wie es nun weitergeht, wird auf den jeweiligen Gemeindeportalen laufend veröffentlicht.

 

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