Erste Kornernte nach Jahrzehnten

geschrieben von
links: der erste Kornhocker in Schluderns nach über 40 Jahren; mitte: die Erntehelfer v. l. Elias Lingg, Michael Pali und Harald Stocker, rechts: der Kornanbauer Andreas Lingg links: der erste Kornhocker in Schluderns nach über 40 Jahren; mitte: die Erntehelfer v. l. Elias Lingg, Michael Pali und Harald Stocker, rechts: der Kornanbauer Andreas Lingg

Schluderns - Es dürfte über 40 Jahre her sein, dass es in Schluderns eine Kornernte gegeben hatte. Dabei galt die sonnige Lage rund um die Churburg jahrhundertelang als Kornkammer des Vinschgaus. Der Getreideanbau war nach und nach von anderen Anbauformen, wie den Apfel- und Weinkulturen ersetzt worden. Doch nun hat ein Umkehrtrend eingesetzt. Der Wert des heimischen Korns ist wiederentdeckt worden. Andreas Lingg hat die Ernte aus seinem Acker am Hang unter dem Kalvarienberg bereits eingefahren. Und die Bäuerin Natalie Schwienbacher vom Schlummhof wird ihr Korn auf dem Feld in der Schudernser Ebene demnächst ernten. Die goldgelben Getreidefelder erfreuten jüngst das Auge vieler Betrachter.
Andreas Lingg hatte im vergangenen Herbst auf seinem frisch gepflügten Feld in der Größe von rund 500 Quadratmetern Winterroggen gesät. Den Roggen hatte er zum Teil selbst aus Burgeiser Korn gezogen. Einen Teil des Saatgutes hatte er sich von einem Biobauern aus Kärnten geholt, der dort seit Jahren Vinschger Roggen anbaut. „Den Roggen baue ich in erster Linie an, weil ich ein unbehandeltes, wertvolles Nahrungsmittel für meine Familie erzeugen will“, erklärt Lingg. „Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt. Ich möchte meinen Beitrag zur Anbau-Vielfalt leisten, die immer wichtiger wird, um den immer weiter vordringenden Apfelmonokulturen etwas entgegen zu setzen.“ Das reife Getreide erntete Lingg kürzlich mit Hilfe von Famileinmitglieder und Freunden. Derzeit lagert es im Hof des Bauern Rudi Stocker und zwar so lange, bis auch das Getreide von Schwienbacher geerntet ist. Dann wird alles gedroschen. Lingg mahlt sein Korn in der kleinen Mühle daheim, und zwar immer dann, wenn Mehl zum Kochen und zum Brotbacken benötitigt wird. (mds)

Gelesen 815 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.