Partschins - Auf Initiative der Bürgerliste Partschins-Rabland und Töll hat die Gemeinde Partschins zwei Studien machen lassen, mit den Fragestellungen, ob es sinnvoll wäre, das Stromnetz wieder selbst zu führen und ob es sinnvoll wäre, eine Energie-Genossenschaft die gemeindeeigenen E-Werke führen zu lassen. Dem Gemeinderat wurden die von Matthias Obrist von REVI Consult erstellten Studien bereits vorgestellt (sh. Vinschgerwind 3/2023). Mit eben jenem Ergebnis, welches auch im Rahmen einer Bürgerversammlung am 14. März einer breiteren Bevölkerung vorgestellt worden ist. Die Verpachtung des gemeindeeigenen Stromnetzes an die landeseigene Edyna zu verlängern sei sinnvoll, weil die Pachteinnahmen 221.000 Euro betragen und bei der Führung des Netzes durch die Gemeinde selbst ein Defizit von rund 100.000 Euro herauskommt. Auch auf der Seite der E-Werke kommt die zweite Studie von Obrist zum Schluss, dass es sich nicht auszahle, die E-Werke als Genossenschaft zu betreiben.
Vom Zahlenwerk überfordert und erschlagen wurde in der Diskussion mehrfach beklagt, dass die Studie nicht vor der Bürgerversammlung zur Verfügung gestellt worden ist.
Es war der Prader Energieexperte Michael Wunderer, der die Studien in Zweifel zog: „Ich tue mich schon schwer, diese Berechnungen nachzuvollziehen.“ Denn man könne auf der einen Seite durch gezieltes Management die Kosten für das Stromnetz durchaus senken und auf der anderen Seite sah Wunderer durchaus Potenzial für eine genossenschaftliche Führung der E-Werke. Und man müsse da schon weiter und breiter denken, welche Vorteile und welche Impulse eine Genossenschaft liefen könnte.
Auf die Frage, wie viel Geld der Gemeinde Partschins aufgrund ihrer Stromeinnahmen weniger über die Pro-Kopf-Quote zugeteilt werde, sagte der Gemeindesekretär Hubert Auer, dass es sich um rund 350.000 Euro handle. Genau dieses „vorenthaltene“ Geld wurde in der Studie nicht berücksichtigt.
Es brauche Leute, die den Kopf für eine Genossenschaft hinhalten, war eine Wortmeldung. Die Zahlen, zumindest für des Stromnetz, geben der Gemeindeverwaltung recht, das Netz weiterhin an Edyna zu verpachten. Bei der Führung der E-Werke durch eine mögliche Genossenschaft ist wohl das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn die Energie-Fragen sind laufend im Umbruch. (eb)