Goldrain - In der letzten Augustwoche fand, nach einer Unterbrechung 2020 und 2021, zum 15. Mal der Goldrainer Internationale Genetikerkurs (exact: «Goldrain Course in Clinical Cytogenetics») statt.
40 Studenten und 17 Vortragende kamen aus 23 Ländern, von der Philippinen im Osten bis zu den USA im Westen, Genau: aus Westeuropa von Island bis Malta und Spanien, weiters Polen, Kroatien, Bulgarien, USA, Algerien, Palästina, Saudi-Arabien, Indien und den Philippinen. Dass wie schon in allen früheren Jahren über 4/5 der TeilnehmerInnen weiblich waren, reflektiert die Bedeutung der Frauen für dieses Fach
Unter der Leitung des Gründers, Prof. Albert Schinzel von der Universität Zürich, umfasste das Programm Vorträge über klassische und molekulare Zytogenetik (Chromosomenkunde), Chromosomen-Evolution vom Einzeller bis zum Menschen. Gensequenzierung, vorgeburtlichen Ultraschall auf Hinweise angeborener Entwicklungsstörungen, klinische Befunde bei Patienten mit Chromosomen- und anderen genetischen Veränderungen, Geschlechtschromosomen, Spontanaborte und Totgeburten, genetische Beratung hinsichtlich Prognose, Risiken auf weitere betroffene Nachkommen, Zwillingsforschung und vorgeburtliche Zwillings-Ultraschalldiagnostik, Ethische Probleme im Zusammenhang mit vor- und nachgeburtlicher genetischer Diagnostik, Umgang mit Suchprogrammen und Datenbasen und vieles andere. Die StudentInnen, Biologen und Mediziner in der Facharztausbildung mit mindestens einem Jahr Erfahrung im Fach, konnten Kurzvorträge halten und machten von diesem Angebot reichlich Gebrauch. Wie jedes Mal lockerte eine halbtägige Exkursion, diesmal von St. Martin im Kofel zum Dolomitenblick, das intensive Programm etwas auf. Am Ende gab es eine freiwillige Prüfung und eine Abschlussdiskussion. Das Wetter war uns sehr hold, und die Teilnehmer waren durchwegs von der Landschaft und der angenehmen und freundlichen Atmosphäre im Schloss begeistert, einige sagten gar, sie wollten in einem späteren Zeitpunkt mit ihren Familien wiederkommen.
Prof. Dr. Albert Schinzel
Universität Zürich