Naturns - Waren die Schritte hin zu einer Neugestaltung des Burggräflerplatzes in Naturns noch von Konsens getragen, gibt es über die jüngste Vorgangsweise Dissens. Zur Erinnerung: Unter der Schirmherrschaft des Bildungsausschusses Naturns und in Begleitung einer Arbeitsgruppe haben Student:innen der Uni Bozen in Umfragen Anregungen gesammelt und daraus eine „Manuale“ erarbeitet, welches als Grundlage einer Umgestaltungsplanung dienen sollte. Der Gemeindeausschuss hat die Architekten Zeno Bampi, Jürgen Wallnöfer und Hubert Schlögl eingeladen, das „Manuale“ grob skizziert und bepreist umzusetzen. Wallnöfer und Schlögl haben ihre Vorstellungen abgegeben und diese zwei Vorlagen sind in der Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von VizeBM Michl Ganthaler besprochen worden. Ab da beginnt der Dissens in Naturns. Denn ein Teil der Mitglieder der Arbeitsgruppe, nämlich Walli Alber, Erich Kofler Fuchsberg, Hartmann Raffeiner und Peter Erlacher haben in einer schriftlichen Stellungnahme an den Gemeindeausschuss und an den Gemeinderat auf die großen Unterschiede der beiden Projekte hingewiesen und sie sind zum Schluss gekommen, dass der Entwurf von Hubert Schlögl „kaum innovative Aspekte“ zeige (...) und „ignoriert den Großteil der Inhalte des „Manuale“, die als Basis der Umgestaltung in langer Vorarbeit bestimmt wurden...“ Wallnöfer hingegen gehe auf die Inhalte des Leitfadens ein...
Der Gemeindeausschuss hat sich, ohne dieses Gutachten der Arbeitsgruppe abzuwarten, für das Projekt von Hubert Schlögl entschieden und am 8. Juni zu einem „Abend der Arbeitsgruppen“ geladen. Alber, Raffeiner, Kofler Fuchsberg und Erlacher haben ihre Nichtteilnahme in einem geharnischten Brief verfasst: „(...) Wir sehen die Vorgangsweise der Gemeindevertreter daher als Geringschätzung und Marginalisierung unserer Arbeit wie auch jener der Studenten der Freien Universität Bozen und auch der Vereine und Bürger , welche am Leitfaden mitgearbeitet haben. Unter diesen Umständen können wir uns keine konstruktive Mitarbeit mehr vorstellen.“
BM Zeno Christanell sieht die Sache ganz anders. Zu 80 % hätten sich die beiden Projekte gedeckt und nur zu 20 % voneinander unterschieden. Es gehe um Ideen und nicht um Personen. Schlögl berücksichtige eben mehr Elemente. Hubert Schlögl bekomme, so habe es der Gemeindeausschuss einstimmig entschieden, einen vertiefenden Folgeauftrag. Das Projekt wird wohl erst bei der Haushaltserstellung im Gemeinderat öffentlich diskutiert werden. (eb)