Spezial-Bauen&Sanieren: Blick zu den Sternen durch Laaser Marmor

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Bildquelle: Ta Khut, 2021 ©James Turrell Bildquelle: Ta Khut, 2021 ©James Turrell

von Angelika Ploner

Posada Ayana ist ein idyllisches 17-Zimmer-Hotel in der pulsierenden uruguayischen Stadt José Ignacio und gleichzeitig das erste freistehende Skyspace in Südamerika. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe des berühmten Mansa-Strandes und will auserwählten Gästen einen entspannten Aufenthalt mit dem Hauch des Glamours der Côte d‘Azur der 50er und 60er Jahre und dem Komfort von „adult only“ bieten. Lokale Produktion und Nachhaltigkeit sind ebenfalls wichtige Kriterien des Hauses.

Robert und Edda Kofler, Besitzer und zugleich kreative Gestaltungsleiter der Posada Ayana, arbeiteten mit dem bekannten US-amerikanischen Land-Art-Künstler James Turrell und seinem Team über zwei Jahre an der Errichtung des ersten freistehenden Skyspaces in Südamerika, unter dem Namen Ta Khut. Ta Khut heißt auf Altägyptisch „das Licht“ und lehnt sich an James Turrells auf der ganzen Welt verstreuten “Lichtwerke” an.
Mit 9.44 m Durchschnitt und 7.62 m Höhe besteht die Struktur aus 42 Tonnen weißem Laaser Marmor. Dieser steht für die Verbindung von Robert Kofler zu Laas, waren doch beide Eltern gebürtige Südtiroler und hatte er selbst als Kind viele Sommer in Laas verbracht. „Als James Turrell über die Materialien für dieses Projekt sprach, dachte er an weißen Stein oder Marmor für die Stupa“, erinnert Robert Kofler sich an die Vorgeschichte des Baus. Damit war klar, dass die Wahl auf Laaser Marmor fiel. Patrick Pritzi von Lasa Marmo begleitet das Projekt auf der technischen Seite: „Wir konnten bei diesem Projekt aufgrund der kleinen Marmorriemen den Verschnitt sehr klein halten und das Material bestmöglich nutzen, was dem Nachhaltigkeitsgedanken des Bauherren sehr entgegen kam.“
Bei Turrells immersiver Lichtinstallation kann man durch einen knapp 5 m großen Himmelsausschnitt wie auf einem unendlich tiefen Bildschirm das Sternenzelt beobachten. Der Bau ruht auf einer 26 m langen, rechteckigen, tempelähnlichen mit Erde und Gras verkleideten Struktur mit Eingängen auf beiden Seiten der Kuppel. Die Türen sind in Lapacho-Holz gehalten, die Pflasterung mit erdigem, merlotfarbenem Granit soll an Turrells Heimat Arizona erinnern.
James Turrell resümiert nicht ohne Stolz: „Dieses Werk stellt die Verschmelzung zweier großer Traditionen dar. Man trifft die Pyramidenstruktur in der Gobi in China und in der westlichen Hemisphäre in der Maya-Kultur aber auch in Ägypten. Durch diese Verschmelzung kann man den eigentlich aus Tibet stammenden Stupa sehen, der über Sri Lanka, Thailand, China bis nach Japan führt. Ich liebe die Idee, das Vergängliche und das Physische durch das Medium Licht zu vereinen; das Licht von außen und das Licht nach innen zu kombinieren.“
Auch Edda und Robert Kofler sind begeistert vom Resultat: „Wir können es kaum erwarten, dieses Kunstwerk mit unseren Gästen und der ganzen Welt zu teilen.“ Wem Uruguay zu weit ist um so ein Skyspace zu erleben, hat die Möglichkeit auch in Lech am Arlberg. Allerdings ohne Laaser Marmor.

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