Schlanders/Vinschgau - Uns ist es wichtig, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und Rückmeldungen von Mitarbeiter:innen sind für uns Handlungsaufforderungen“, sagt die Direktorin der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Karin Tschurtschenthaler. Mit großer Genugtuung und auch mit Stolz präsentierten die Verantwortlichen der Sozialdienste kurz vor Weihnachten eine Studie, in der die Arbeitszufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen der ambulanten, teilstationären und stationären Seniorenbetreuung anhand von Fragebögen und vertiefenden Interviews erhoben wurden. 38 von 44 Mitarbeiter:innen haben die Fragebögen ausgefüllt. Das Ergebnis ist, dass die befragten Mitarbeiter:innen mit ihrer Arbeit und mit ihrem Arbeitgeber überwiegend zufrieden sind. Die Mitarbeiter:innen arbeiten gerne bei den Sozialdiensten und hegen nicht den Wunsch, eine andere Arbeitsstelle anzustreben. Die Selbsteinschätzung der Arbeitsfähigkeit durch den „Work Ability Index (WAI)“ fällt „gut“ aus. Der WAI ist ein weitverbreiteter Indikator dafür, inwieweit Mitarbeiter:innen sich aufgrund der Arbeitsanforderungen sowie ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit in der Lage sehen, den Arbeitsanforderungen gerecht zu werden. Einzig mit der Entlohnung sind die Mitarbeiter:innen nicht zufrieden. Konfliktsituationen ergeben sich am ehesten mit privaten Dienstleistern wie beispielsweise Hauspflegekräften.
Die Studie wurde im Rahmen des Interreg-Kooperationsprogrammes V-A Italien Schweiz Projekt „Sonnenstrahl“ im Zeitraum März bis Mai 2021 vom Institut für Public Management und zwar von Christian Theiner durchgeführt.
„Das Kapital der Sozialdienste sind die Mitarbeiter:innen“, sagte die für die Sozialdienste zuständige Bezirksreferentin Roselinde Gunsch. Tschurtschenthaler ergänzt, dass die Umfrage in einer Zeit maximaler Anforderungen durchgeführt worden sei und die Ergebnisse dennoch gut ausgefallen seien. Die Mitarbeiter:innen seien durchwegs stolz darauf, in den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft arbeiten zu dürfen, resümierte Christian Theiner. Als positiv werden die Vereinbarkeit von Familie und Beruf empfunden, ein Klima des Miteinander und ein gegenseitiges Unterstützen. Die Verantwortliche im Bereich Pflege und Senioren Walburg Wielander betont, dass qualitativ gutes Personal in den Sozialdiensten arbeite, das Durchschnittsalter 44 Jahre betrage und eine größere Pensionierungswelle nicht bevorstehe. „Nur wenn es den Mitarbeiter:innen gut geht, ist eine gute Sozialpflege möglich“,sagt Wielander. Hausintern werden Weiterbildungen für rückenschonendes Arbeiten angeboten.
Aus der Studie ergeben sich aber auch einige Handlungsempfehlungen: Investitionen in den Fuhrpark sind zu tätigen. Beim internen Informationsaustausch habe es mit Onlinesitzungen und mit dem Aufrüsten der technischen Mittel einen Entwicklungsschub gegeben.
Der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Urban Rinner betonte, dass die Sozialdienste dahinter seien, dass die Ausbildung wieder in die Peripherie komme. Damit, so Roselinde Gunsch, könnten Umschulungen und Wiedereinsteiger erreicht werden. (eb)