Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Gleich zwei Artikel in der vorliegenden Ausgabe des Vinschgerwind beschäftigen sich mit den Fragen der Sicherheit am Reschenstausee. Diese Fragen betreffen nicht nur St. Valentin und die dortigen Wasser-austritte aus dem Druckstollen. Diese Fragen reichen weit darüber hinaus und betreffen alle Dörfer an der Etsch und auch Anrainer und deren Häuser und Fluren entlang des Druckstollens bis nach Schluderns. Andreas Bordonetti, der leitende Ingenieur der Alperia Vipower, sagt bei der Bürgerversammlung in St Valentin: Die Anlagen des Stausees sind sicher. Laufende Kontrollen durch die Staudammämter in Rom und in Bozen gemeinsam mit der Betreibergesellschaft Vipower und deren Ergebnisprotokolle ergeben Sicherheit.
Widersprüchliches ergibt aber eine Antwort vom für die Energie und damit auch für Alperia und damit auch für den Reschenstausee zuständigen Landesart Giuliano Vettorato auf eine Landtagsanfrage von Sepp Noggler. Warum muss für Untersuchungen am Druckstollen der Stausee teilweise geleert werden? Sinngemäß antwortet Vettorato, weil man Angst habe, dass nach dem Schließen der Rohrbruchklappen der Zulaufstollen, der im Stausee startet, unter dem Druck des Stauseewassers zusammenbrechen könnte. Wenn dem so wäre, dann wird zwar das Ablassen des Wassers im See verständlich, aber dann tauchen andere Fragen auf. Was würde passieren, wenn es tatsächlich zu einem Bruch im Druckstollen außerhalb des Sees käme?