Spezial Landwirtschaft: Insere Goggelen - Die Bio-Eier vom Mühlhof

geschrieben von

Am Mühlhof, oberhalb von Allitz, gibt es Sonne satt. Seit rund einem Jahr tummelt sich hier eine weiße Hühnerschar, deren Goggelen – Bio-Eier – erfolgreich vertrieben werden. Mit anderen Worten: Auf diesem sonnenverwöhnten Fleck haben die Hühner das Sagen.

Fotos & Text: Angelika Ploner

Aus der Ruhe bringen lassen sich die Hennen am Mühlhof selten. Nur, wenn es einer aus der weißen Schar gelingt, einen Apfel vom Baum zu holen, dann herrscht Aufregung und alle laufen zu einem Haufen zusammen. Ansonsten picken und scharren sie eifrig, manche nehmen ein Sonnen – oder ein Sandbad, andere gackern fröhlich unter den schattigen Apfelbäumen. Am Mühlhof haben die Hennen das Sagen. Die fünf Hähne müssen sich nämlich unterordnen.
Sandy nennt sich die Hühnerrasse, die hier am Mühlhof gehalten wird. „Diese Rasse ist ein Bio-Zweinutzungshuhn und sehr aktiv“, sagt Nadin Ratschiller, „nach den ersten zwei Wochen war kein Fleckchen grün mehr von der eingezäunten Apfelwiese zu sehen.“ Zweinutzungshuhn heißt nichts anderes, als dass Sandy zwei Dinge kann: Eier legen und Fleisch ansetzen. Sandy zeichnet sich mühlhof4durch eine besonders gute Legeleistung aus.
Die Hühner sind aber auch sehr sensibel. „Sie sind sehr wetterfühlig“, erklärt Nadin. Ist schlechtes Wetter oder kommt Wind auf, dann nimmt die Legeleistung ab.

 

Die Produktion. Der Mühlhof produziert und vertreibt seine Bio-Eier nach den strengen Bioland-Richtlinien. Die Anforderungen sind hoch. So gibt es beispielsweise detaillierte Regelungen für die Aufzucht oder strenge Vorgaben für das Stallsystem.
Im Mühlhof legen die Hennen in sogenannten Familiennestern im Stall ihre Eier, entspannen dann auf Sitzstangen und gelangen durch eine Luke in den überdachten Wintergarten, wo sie nach Herzenslust picken und scharren dürfen. Das Futter, Legemehl und Pickfutter, ist natürlich Bioland-zertifiziert. Vom Wintergarten führt der Weg dann direkt ins Freie zu den Apfelbäumen und auf die Liegewiese.
Die Eiablage erfolgt – wie erwähnt – in sogenannten abgedunkelten Familiennestern. Die Hennen mögen es nämlich dunkel und ruhig beim Eier legen. Legt eine Henne nun im Nest ein Ei, so rollt dieses auf ein Förderband und wird mit dem Eierlift – Elevator – in den unteren Stock befördert. Das hat mehrere Vorteile: Nur wenige Eier zerbrechen und für die Hühner entsteht sehr wenig Stress, weil der Arbeits- und Zeitaufwand beim Eier entnehmen entfällt. Kurzum: Die Hennen werden nie gestört und haben ihren geregelten Tagesablauf. Jeden Tag kommen zwischen 700 – 800 Eier in den Verpackungsraum am Mühlhof. Hier stehen die Eierschachteln bereit und werden von Samuel Zwick mühlhof 9099sofort mit dem Hofkodex versehen, also gestempelt und verpackt. Der Hofkodex gibt Ausschluss über die Herkunft. Die erste Ziffer bezeichnet die Art der Haltung. Null bedeutet Bio-Haltung, dann folgt der Ländercode und die weiteren Nummern markieren den Betrieb.
Die frischen Eier werden dann an die Kunden – Geschäfte, Kindergärten, Restaurants oder Hotels – ausgeliefert. Oft müssen kurzfristig neue Verkaufskanäle gesucht werden. Nadin Ratschiller: „Bio-Eier kauft nicht jeder. Der Kundenkreis ist begrenzt.“ Und doch: „Den Unterschied zwischen einem Bio-Freilandei und einem Freilandei schmeckt man“, sagt Nadin Ratschiller. Das bestätigen ihr auch die Kunden. Die cremefarbenen Eier der rund 900 Hühner hier sind demnach besonders hochwertige Qualitätseier.

Die Idee. Der Mühlhof liegt auf 1180 Meter Höhe. Eigentlich werden hier Äpfel von Vater Erich angebaut. Auf der Suche nach einem zweiten Standbein kam von Nadin Ratschiller die Idee für die Hühnerzucht samt Eierproduktion. Davon begeistert machte man sofort Nägel mit Köpfen und begann 2019 mit dem Bau eines Stalles, eigentlich zwei Ställer, die spiegelverkehrt zueinander genau demselben Grundriss folgen: Stall, überdachter Wintergarten und Freifläche. Dass alles doppelt vorhanden ist, hat einen einfachen Grund. „Sollte einmal eine Krankheit ausbrechen, dann ist nur ein Stall betroffen“, erklärt Nadin Ratschiller, „und der zweite Stall nicht.“

Das sichert auch das Einkommen und verhindert einen Totalausfall in der Produktion.
16 Monate ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Huhnes. Weil die Hennen als Zweinutzungshühner zudem hervorragende Bio-Suppenhühner abgeben, startet ab Jänner bereits das nächste Projekt. „Wir möchten gerne Suppenhühner anbieten“, sagt Nadin. Am Schlachthof in Mals wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt auch umsetzen zu können. Auch die Nachfrage ist da. Dann werden in ausgewählten Verkaufspunkten nicht nur „Insre Goggelen“ zu finden sein, sondern auch die „Bio-Suppenhühner vom Mühlhof“.

eikartonDie frischen Eier werden dann an die Kunden – Geschäfte, Kindergärten, Restaurants oder Hotels – ausgeliefert. Oft müssen kurzfristig neue Verkaufskanäle gesucht werden. Nadin Ratschiller: „Bio-Eier kauft nicht jeder. Der Kundenkreis ist begrenzt.“ Und doch: „Den Unterschied zwischen einem Bio-Freilandei und einem Freilandei schmeckt man“, ist Nadin überzeugt. Das bestätigen ihr auch die Kunden. Die cremefarbenen Eier der rund 900 Hühner hier sind demnach besonders hochwertige Qualitätseier.

 

Die Idee. Der Mühlhof liegt auf 1180 Meter Meereshöhe. Eigentlich werden hier Äpfel von Vater Erich angebaut. Auf der Suche nach einem zweiten Standbein für ihre Familie kam von Nadin und Vater Erich die Idee für die Hühnerzucht samt Eierproduktion. Davon begeistert machte man sofort Nägel mit Köpfen und begann 2019 mit dem Bau eines Stalles, eigentlich zwei Ställer, die spiegelverkehrt zueinander genau demselben Grundriss folgen: Stall, überdachter Wintergarten und Freifläche. Dass alles doppelt vorhanden ist, hat einen einfachen Grund. „Sollte einmal eine Krankheit ausbrechen, dann ist nur ein Stall davon betroffen“, erklärt Nadin Ratschiller, „und der zweite Stall nicht.“ Das sichert auch das Einkommen und verhindert einen Totalausfall in der Produktion.
16 Monate ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Huhnes. Weil die Hennen als mühlhof 9063Zweinutzungshühner zudem hervorragende Bio-Suppenhühner abgeben, startet ab Jänner bereits das nächste Projekt. „Wir möchten gerne Suppenhühner anbieten“, sagt Nadin. Am Schlachthof in Mals wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt auch umsetzen zu können. Auch die Nachfrage ist da. Dann werden in ausgewählten Verkaufspunkten nicht nur „Insere Goggelen“ zu finden sein, sondern auch die Bio-Suppenhühner vom Mühlhof.

Gelesen 3028 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.