Glurns/Taufers/Mals - Viele Autofahrer, die zwischen Glurns und Taufers hin- und herfahren, haben nicht schlecht gestaunt: Der Rambach scheint hinter Glurns über die Ufer zu treten. Dem ist nicht so. Georg Sagmeister, der Tauferer Gemeindesekretär erläutert: „Es handelt sich um eine Aufweitung des Rambaches. Das ist eine vorgeschriebene Umweltausgleichsmaßnahme.“ Für die Konzession am Rambach und für den Bau des Rambach-E-Werkes sind Umweltausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben. Der Rambach ist hinter Glurns vom engen und für die Flussfauna tödlichen Trapez-Profil befreit worden und fließt seit Kurzem über eine Wiese. Dieses Grundstück war im Besitz der Fraktion Laatsch und wurde von der Rambach-Konsortial GmbH angekauft und unentgeltlich an das Amt für Wildbachverbauung weitergegeben. „Das ganze Unterfangen hat rund eine halbe Million Euro gekostet“, sagt Sagmeister. Die Abteilung Wildbach wird demnächst die Ränder des neuen Flusslaufes mit Stauden und Bäumen begrünen. Dann soll die Natur ihre Arbeit verrichtet - den Abschnitt wird man verwildern lassen, so dass sich die Ufer-Flora und Fauna sukzessive entwickeln und ausbreiten können.
„Das E-Werk am Rambach läuft gut“, sagt Sagmeister. Die Rambach Konsortial GmbH ist seit einem Jahr in Liquidation und im kommenden September soll die Apoptose abgeschlossen sein. Notariell wird dann das Ende der Konsortial GmbH über die Bühne gehen. Ab da wird das Rambach-Werk über eine Miteigentumsgemeinschaft laufen und die verwaltungstechnische Zentrale in der Gemeinde Taufers über die Geldflüsse wachen.
Walter Gostner, der den Bau des Rambachwerkes als Präsident der Konsortial GmbH fachkundig geleitet und begleitet hat, erinnert daran, dass man diese Ausgleichsmaßnahme anstelle einer Wiesenpacht unterhalb des E-Werkes angegangen sei. Gostner, dessen Amt mit der Liquidation der Konsortial GmbH erlischt, äußert dem Vinschgerwind gegenüber den Wunsch, dass die gesetzlich vorgesehenen Umweltgelder in die Renaturierung des Rambaches investiert werden sollten.
Sagmeister sagt, dass man die Umweltgelder auch für institutionelle Zweck, sprich für den Bau von einem Kindergarten, für den Bau von Parkplätzen und Ähnlichem verwenden könne. Knapp 80.000 Euro erhält die Gemeinde Taufers jährlich an Umweltgelder aus dem E-Werk am Rambach. Die gesetzlich vorgesehenen Uferzinsgelder betragen in etwa 16.000 Euro für die Gemeinde Taufers und rund 8.000 Euro für die Gemeinde Mals. Die beiden Gemeinde sind Ufergemeinden am Rambach. (eb)