Partschins - Um ein ganz besonderes Exponat reicher ist seit kurzem das Schreibmaschinenmuseum in Partschins, welches von Herrn Timm Luckhardt aus Kassel eine sehr seltene Torpedo 6 Schreibmaschine (1927-1936) mit Frakturschrift erhielt, welche der an historischen Schriften interessierte Kunsthistoriker in einem Antiquitätengeschäft zum persönlichen Gebrauch erwarb und nun durch Nutzung derselben Schrifttype am PC ersetzt hat.
Auch eine von Peter Mitterhofers Schreibmaschinen - das 5. Modell - besaß Frakturschrifttypen. Man vermutet, dass er sich diese Typen in einer Druckerei besorgt hat, vielleicht in der Eberleschen Druckerei in Bozen, wo er die Plakate für seine Abendunterhaltungen drucken lies.
Die Fraktur war über 400 Jahre im Wesentlichen die Buch- und Verkehrsschrift im deutschen Sprachraum und bis 1941 die offizielle Amtsschrift im »Deutschen Reich«. In anderen Ländern hatte sich dagegen die klarer gegliederte schnörkellose Antiqua durchgesetzt.
Ab 1939 wurden die gebrochenen Schriften wie die Frakturschrift allerdings zum Thema einer zunehmend rassistisch-antisemitischen Polemik, bis sie schließlich 1941 auf Befehl von Adolf Hitler in Deutschland verboten-, und als „Judenletter“ gebrandmarkt wurde.
Da das Arbeiten in einer Druckerei in jener Zeit, als die Schrift entstand, für Juden jedoch verboten war, ist es kaum möglich, dass diese Schrift von einem Juden erfunden wurde. Aus gleichem Grund ist es ebenfalls nicht möglich, dass diese Schrift von jüdischen Druckereibesitzern verbreitet wurde.
Paradoxerweise werden aber auch heute noch gerade die Frakturschriften oftmals mit Antisemitismus, dem Dritten Reich oder dem rechtsradikalen Neonazismus in Zusammenhang gebracht.
Insbesondere die unbegründete Verurteilung der Fraktur nach dem III. Reich als »nationalsozialistische Schrift«, sorgte im Zeitraum von 1945 bis 1960 dafür, dass die Fraktur nahezu vollständig aus der deutschsprachigen Buch- und Lesetypografie verschwand.