Unterschied: wallfahren und pilgern!

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Kolping im Vinschgau - Eine Frage, die auf den ersten Blick spitzfindig erscheint. Dennoch lohnt sich ein zweiter Blick, denn nicht selten herrscht ein bisschen Verwirrung um die beiden Begriffe
Die häufig synonyme Verwendung der beiden Begriffe ist nicht ganz richtig. Pilgerreisen gehen zurück auf das Mönchstum der Antike und des Mittelalters. Pilger waren und sind allein unterwegs und dies nicht selten zu großen Zielen: Rom, Jerusalem, Santiago. Der Weg zu diesen eher weit entfernten Orten war lang und beschwerlich. Zur Reisevorbereitung gehörte, dass der Pilger seine persönlichen Angelegenheiten regelte, da die gesunde Rückkehr von diesen Stätten nicht immer gewährleistet war. Das Ziel des Pilgerns ist auch und gerade das Gehen des Weges selbst. Im s18sp1 Unterschied FOTOübertragenen Sinn ist der Pilgerweg immer auch ein Weg zu sich selbst.
Eine Wallfahrt wiederum ist eine konkrete Unternehmung, die Menschen an einem besonderen religiösen Ort führt. Der Sicherheitsaspekt war zunächst ausschlaggebend für die Entwicklung der Wallfahrten, die überwiegend in Gruppen und zu einem feststehenden Ziel erfolg(t)en.
Während beim Pilgern der „Weg das Ziel ist“, rückt beim Wallfahren das individuelle Ziel in den Mittelpunkt. Wallfahrer wollen ganz bestimmte Orte aufsuchen, um genau dort Gott und seinen Kräften nahe zu sein. Hier bitten sie um Hilfe und kehren dann gestärkt nach Hause zurück.
Pilgerweg und Wallfahrt sind natürlich kein Widerspruch. Es gibt auch beides in einem, wenn die jeweiligen Charakteristika bei den verschiedenen Etappen entsprechend hervortreten. Aus beiden spricht wohl die Sehnsucht der Menschen nach gelingendem Leben, nach Sinnstiftung und Zielgebung.
Otto von Dellemann

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