Kastelbell/Schlossgarten - Der Schlossgarten in Kastelbell ist etwas Besonderes. Wohl jeder, der die Strasse zum Schloss Kastelbell entlang geht, wird einen Blick in den darunter liegenden Kunstgarten werfen. Ganz früher stand hier noch ein Pferdestall. Pohl Burkhard vom Tschiggelehof, hat hier vor etwa 5 Jahren einen sehenswerten Kunstgarten geschaffen. Die Göflaner Marmor GmBH, deren Firmeninhaber Pohl Burkhard ist, erhielt aus Amerika einen Großauftrag. Pohl erzählt: „96 Luxusbäder sollten eingerichtet werden. Als Dankeschön für diesen großartigen Auftrag wollten wir den Auftraggebern ein Kunstwerk aus Marmor schenken“. Der Künstler Karl Grasser aus Kortsch wurde beauftragt einige Vorschläge zu erarbeiten. Ausgewählt von seinen Entwürfen wurde eine liegende Figur „Die Ruhende“. Sie liegt heute im höchsten Hochhaus am Central Park in New York.
Aus den restlichen Entwürfen von Karl Grasser wurden von Manuela Kaserer und Thomas Permann die Skulpturen hergestellt, die heute im Schlossgarten zu sehen sind: Sonnenblumen Frau (2016), Stele, Säule, Aufstrebende Kraft und Geschlossene Einheit (alle 2017), Schwangere (2018). „Beim Aufstellen der Skulpturen war Karl zweimal anwesend und hat Anweisungen gegeben, wo sie stehen sollten. Es ist dadurch auch Kunst von der Positionierung her“ sagt Pohl.
Ungewohnt und untypisch für einen Karl Grasser sind die abstrakten Skulpturen. „Ich konnte irgendwie frei tun was ich wollte, ohne konkrete Gedanken. Die Skulpturen sind aus meiner Fantasie heraus entstanden“ erzählt Karl. Es sind seine letzten Entwürfe.
Der Schlossgarten in Kastelbell ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Kunst vor Ort, in einem öffentlichen Raum präsentiert werden kann. Kunst hat seine Wichtigkeit und wird sie immer haben. Kunst kann uns Menschen etwas anbieten, sie kann uns Schönheit vermitteln und Freude bereiten. Deshalb sollte Kunst nicht nur im Museum gezeigt werden sondern sollte auch nach Außen getragen werden. Kunst sollte für jeden zugänglich sein, so wie es in Kastelbell der Fall ist. Es ist immer wieder schön, beim Schlossgarten vorbei zu spazieren. (pt)