Tanas - Im Sommer 2020 war es bei uns im Vinschgau möglich den Komet „Neowise“ zu beobachten. Der Schweifstern wurde von Gianni Bodini fotografiert und in den Vinschger Impressionen ( Vinschgerwind 16/2020) gezeigt.
Eine Himmelserscheinung wie der Stern über Tanas war auch der Stern von Bethlehem. Nach dem Evangelium nach Matthäus hat er die Weisen aus dem Morgenland zum Geburtsort Jesu Christi geführt. „Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen“ heißt es im Evangelium.
Schon im 2. Jahrhundert versuchte man den Stern von Bethlehem zu deuten. Der christliche Theologe Origines vertrat als Erster die Meinung, der Stern von Bethlehem sei ein Komet gewesen. Jahrhunderte lang wurde an dieser Meinung festgehalten.
Im 17. Jahrhundert lieferte Johannes Kepler eine alternative Erklärung. Als Ursache dieser Himmelserscheinung machte er das Zusammentreffen von Jupiter und Saturn verantwortlich. Es gab aber auch noch andere wissenschaftliche Spekulationen über den Stern von Bethlehem.
Und der Stern von Tanas? Der Stern von Tanas war auf jeden Fall ein Komet. Bis weit in die Neuzeit hinein verbreiteten Kometen Angst und Schrecken. Sie galten als Unglücksbringer, als schlechtes Omen, als Vorboten für Krieg, Naturkathastrophen oder Krankheit. Jedenfalls hat man im Nachhinein zu jedem Kometen ein passendes Übel gefunden.
Aber vielleicht ist der Stern von Tanas unser Glücksbringer und beschert uns ein besseres Jahr. Frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2021 (pt)