Trafoi - Die Trafoi GmbH, Tochtergesellschaft der Seilbahnen Sulden GmbH, hat den Zubringerlift „Trafoi-Kleinboden“ im Herbst der 40-jährigen Generalrevision unterziehen und dabei den Austausch der kompletten Elektroanlage vornehmen müssen. Das Unterfangen hat viel Geld gekostet und deshalb hat die Trafoi GmbH um Investitionsbeiträge beim Land angesucht. Die Seilbahnanlage fällt unter die Kategorie B, also Seilbahnanlagen im öffentlichen Dienst zu Sport- oder Erholungs- und touristischen Zwecken, die lokalen Skigebieten angehören und nicht im internationalen Wettbewerb stehen, da sie Teil eines Kleinskigebietes ist. Für diese Kategorie von Seilbahnanlagen ist ein gesetzlicher Beitrag im Höchstausmaß von 45 Prozent der anerkanten Kosten vorgesehen. Allerdings kann die Landesregierung diesen Beitrag um 30% erhöhen, „sofern das Vorhaben von strategischem Interesse“ ist.
Die Trafoi GmbH hatte ihr Beitragsansuchen bereits im Februar 2019 eingereicht und dabei auf die vorhergesehene Ausgabe von 790.000 Euro hingewiesen. Die Landesregierung hat verlangt, dass aufgezeigt werden müsse, „dass das Vorhaben von strategischem Interesse ist und es sich positiv auf die damit zusammenhängende Wirtschaftstätigkeit auswirkt.“Die Gemeinde Stilfs hat mit ihrem dem Antrag beigelegten Schreiben hervorgehoben, „dass der Tourismus sowohl im Winter als auch im Sommer speziell für die Fraktion Trafoi als auch für die gesamte Gemeinde Stilfs der wichtigste Wirtschaftszweig ist. Die Gemeinde ist stark von der Abwanderung betroffen und einzig dieser Wirtschaftszweig kann Arbeitsplätze erhalten und neue generieren. Der Weiterbestand der Liftanlagen ist für Trafoi von existentieller Wichtigkeit und ohne das Engagement der Seilbahnen Sulden GmbH wäre dieser Weiterbestand in Trafoi nicht denkbar.“ Die Seilbahnen Sulden GmbH hat in einem Schreiben an die Landesregierung ihrerseits betont, dass die wirtschafliche Situation im Skigebiet Trafoi bis heute äußerst schwierig geblieben sei, da die „Trafoi GmbH“ immer noch kein positives Betriebsergebnis und keinen positiven Cashflow erwirtschaftet. Daher müsse die Seilbahnen Sulden GmbH als Muttergesellschaft das jährliche Bruttodefizit von ca. 50.000 - 100.000 Euro, je nach Saisonverlauf, abdecken. Für die Aufrechterhaltung des Skibetriebes in Trafoi habe die Seilbahnen Sulden GmbH 4-5 Millionen Euro seit der Übernahme der Trafoi GmbH aus Eigenmittel ausgegeben. Mit beinahe 3 Millionen Euro Umsatzausfall aufgrund der Covid-Epidemie mit vorzeitigen Saisonsabbruch belasten die Revisionsausgaben in Trafoi die Sulden GmbH schwer.
Die Landesregierung hat verstanden und den Beitrag an Trafoi um 30% aufgestockt und knapp 600.000 Euro gewährt. (eb)