Schlanders - Technologisch einzigartig - ästhetisch offen und einladend: So präsentiert sich die Apotheke Schlanders vor dem Krankenhaus seit kurzem. Mit dem neuen computergesteuerten Robotersystem, das eine automatische Medikamentenorganisation erlaubt, sind in Italien nur wenige Apotheken ausgestattet. Die Apotheke Schlanders ist eine davon.
Hell, offen, schlicht und einladend: Die Apotheke Schlanders hat ästhetisch - und vor allem technisch - einen Quantensprung gemacht. Die Sanierungsarbeiten, die im März dieses Jahres begonnen hatten, waren eine extreme logistische und organisatorische Herausforderung. Nichtsdestotrotz: Apotheker Jürgen Österreicher hielt den Dienst für die Bevölkerung aufrecht.
Inselförmig angelegt, empfangen nun vier Beratungs- und Verkaufsplätze die Kunden. Wohltuend ist die neue offene Struktur, die Privatsphäre und Abstände garantiert und so konzipiert ist, dass die Patienten und Kunden das Gefühl haben hier gut aufgehoben und willkommen zu sein - ohne Barrieren. Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel und weitere Produkte sind übersichtlich in filigranen Regalwänden präsentiert. Die elektronischen Etiketten ermöglichen hier Preisänderungen in Echtzeit.
Die eigentliche Innovation ist aber die neue Roboteranlage, ein technologisch einzigartiges System, konzipiert von der Firma Label Pharma aus Padua in Zusammenarbeit mit Architekt Cesare Taffa aus Mantua, der – ganz nebenbei bemerkt – derzeit die Vatikan-Apotheke gestaltet. Es ist eine Antwort auf die Komplexität mit der Apotheken Tag für Tag konfrontiert sind. Nur wenige Apotheken in Italien arbeiten mit diesem System. Schlanders ist eine davon.
Das hochtechnologische System sitzt im Untergeschoss der Apotheke Schlanders und sieht aus wie ein riesiger großer Getränkeautomat. Das Ganze ist schnell erklärt: Die Roboteranlage lagert, holt und bringt die Medikamente. Wird an einer Verkaufsinsel ein Rezept visuell eingescannt, reicht dieses
Scannersignal und der Roboter im unteren Stock legt los. Sekunden später kommt das Medikament über einen Lift, ein Förderband und eine Wendeltreppe direkt auf den Verkaufsplatz. Die Kunden sind beeindruckt: Das vollautomatisierte Robotersystem verwaltet und organisiert tausende Medikamente. Dahinter steckt ein geniales - weitum einzigartiges - Konzept: Mit einem Laser scannt die Roboteranlage - der Medistore - den Strichcode der Medikamentenpackungen, berechnet die Dimensionen und speichert die Verfallsdaten. Schritt zwei: Der Computer lagert und verwaltet die Packungen nach seinem eigenen System, scheinbar x-beliebig, in Wirklichkeit aber definiert er die Plätze im Lager so, dass Leerplätze vermieden werden. Über Nacht sucht der Roboter für jene Medikamente, die viel gebraucht werden kurze Wege, andere saisonale Produkte verräumt er - im wahrsten Sinne des Wortes - nach hinten. Der Platz wird optimiert. Bei Bestellung – oben im Verkaufsraum – kommen die Medikamente konzertiert per Lift nach oben, landen direkt auf dem Förderband und rutschen innert kurzer Zeit über eine Wendeltreppe auf die Tara – akustisch zwar hörbar, aber nicht sichtbar. Die vollautomatische Medikamentenausgabe sorgt für Platz- und Zeitersparnis, war eine logische und logistische Entscheidung.
Neu ist auch das Schaufenster mit Videokommunikation nach außen, das für jegliche Information genutzt werden kann.
Koordiniert und geleitet wurden die Bauarbeiten von Architekt Christian Kapeller. Die filigrane Struktur, die den hauseigenen Heil- und Naturmitteln aus der Apotheke die gebührende Aufmerksamkeit schenkt, stammt wie das gesamte Einrichtungskonzept aus der Feder von Architekt Taffa. (ap)