Meran/Schlanders
Im Bozner Verlag Edition Raetia sind kürzlich die Kindheitserinnerungen der bald 88-jährigen Meranerin Marion Schiffler erschienen. Der Titel macht das Besondere an diesem Buch deutlich: „Ich war das Jadekind. Meine Kindheit in China bis 1938“ (Raetia, 14,90 Euro). Weil der Vater für den deutschen Großkonzern I.G. Farben (BASF) die Geschäfte in China betreute, verbrachte die ehemalige Englischprofessorin und Mittelschuldirektorin von Schlanders die ersten 13 Jahre ihres Lebens in Hongkong und Kanton im Süden Chinas. Die Lebenskultur der damaligen britischen Kolonie Hongkong und jener Chinas prägen sie bis heute. Von ihrem Vater hat die Autorin einen umfangreichen Fotonachlass geerbt, der diese Geschichte eindrucksvoll umrahmt. Mit seiner Kamera hat Rudolf Schiffler das Alltagsleben in China eingefangen: Es ist ein touristischer Blick auf Land und Leute, der aber häufig tiefer geht und Stimmungen, ob nun Leid und Armut oder Freude und Ausgelassenheit, einfängt. Die ersten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1913, die letzten aus dem Jahr 1938.